Ende Februar ist die 17-jährige Alaa W. in Laupheim, Baden-Württemberg, niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden. Mutmßlich von ihrem Bruder und ihrem Ehemann.
FocusVater Samih W., der seiner Tochter nach eigenen Angaben das Leben gerettet haben soll, hat im Nachhinein jedoch nur wenig Mitleid mit seiner Tochter und beruft sich auf die Scharia.
Gegenüber "Spiegel TV" sagte der Vater, der seiner Tochter an der Tat eine gewisse Mitschuld gibt: "Wenn eine verheiratete Frau eine Beziehung führt und der islamische Richter sie zum Tode verurteilt, dann darf ich nicht 'Nein' sagen." Dies würde bedeuten, dass der Ehrenmord an seiner Tochter nach seinem Rechtsempfinden gerechtfertigt gewesen wäre. Der sogenannte Ehrenmord beschreibt die Tötung eines in der Regel weiblichen Familienmitglieds als Strafe für eine vermutete Verletzung familieninterner Verhaltensregeln.
Alaa W. wurde angegriffen, weil sie sich wegen eines 27-jährigen Flüchtlings aus Libyen von ihrem Mann, mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet sei, trennen wollte. Mit dem Libyer erwartete das spätere Opfer bereits ein Kind. Daraufhin eskalierte die Situation.
Ihr 20-jähriger Bruder und ihr 17 Jahre älterer Mann sollen das Mädchen mit Messern und Rasierklingen attackiert, ihr die Mundwinkel aufgeschlitzt und in den Bauch gestochen haben. Als ihr Vater das bemerkt habe, habe er sich vor seine Tochter gestellt. Dennoch wird gegen die Eltern, deren Rolle während der Tat noch nicht ganz geklärt ist, aufgrund unterlassener Hilfeleistung ermittelt. (...)
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