Mord an Rebecca
Staatsanwaltschaft gibt Todesursache bekannt
Nach der Obduktion der in der Nähe von Aschaffenburg tot aufgefundenen Rebecca steht die Todesursache fest. Laut Staatsanwaltschaft starb die hochschwangere Frau durch Gewalteinwirkung gegen den Hals.
Nach den vorläufigen rechtsmedizinischen Untersuchungen ist davon auszugehen, dass die 24-Jährige entsprechend der geständigen Einlassung des Hauptbeschuldigten am vergangenen Mittwoch durch Gewalteinwirkung gegen den Hals getötet worden ist. In unmittelbarer Folge soll auch das ungeborene Kind zu Tode gekommen sein."
Burkhard Pöpperl, Leitender Oberstaatsanwalt in Aschaffenburg
Weitere Details wollte der Leitende Oberstaatsanwalt Burkhard Pöpperl am Dienstag (19.05.15) nicht mitteilen – aus Rücksicht auf die Angehörigen und auch, weil die Ermittlungen nach wie vor auf Hochtouren laufen würden.
Polizei sucht weitere Zeugen
Unterdessen sucht die Kriminalpolizei Aschaffenburg nach weiteren Zeugen. Nach der Vernehmung der Hauptverdächtigen wendet sich die Polizei an Fußgänger und Autofahrer, die den Männern am Tattag begegnet sein könnten. Nachdem der Leichnam der 24-jährigen Hochschwangeren am frühen Samstagmorgen in einem Industriegebiet in Großostheim-Ringheim aufgefunden wurde, hatte die Ermittlungsrichterin Haftbefehl gegen einen 31-Jährigen wegen des Verdachts auf Mord und Abbruch einer Schwangerschaft in einem besonders schweren Fall erlassen. Gegen einen 25-Jährigen wurde Haftbefehl wegen Beihilfe erlassen. Nach den Vernehmungen sucht die Polizei jetzt nach Menschen, die dem 31-jährigen Haupttatverdächtigen am Mittwoch möglicherweise kurz vor oder nach der Tat auf der Straße begegnet sind.
Letzter Spaziergang
Bei ihren Ermittlungen fanden die Kriminalbeamten heraus, dass der 31-Jährige zusammen mit seinem Opfer vor der Tat am Mittwoch zwischen 14.45 Uhr und 15.30 Uhr offensichtlich im Aschaffenburger Ortsteil Strietwald zu Fuß unterwegs war. Sie sollen sich in der Verlängerung zum Hasenhägweg, im Bereich des Wendehammers nach der Autobahnunterführung der A3, und im Bereich des dortigen Feldwegs, der parallel zur Autobahn zum Friedhof Strietwald führt, aufgehalten haben.
Mehrere Beinahe-Unfälle nach der Tat?
Vermutlich fuhr der Haupttatverdächtige einen weißen, sportlichen Kleinwagen mit schwarzem Dach. Die Polizei hat Anhaltspunkte dafür, dass der 31-Jährige im Ortsteil Strietwald einem anderen Autofahrer die Vorfahrt genommen und beinahe einen Verkehrsunfall verursacht hat. Auch im Bereich der B26 soll der Haupttatverdächtige beinahe einen Auffahrunfall verursacht haben. Außerdem soll sich der 31-Jährige einige Zeit im Bereich der Garage aufgehalten haben, in der das Opfer später aufgefunden wurde. Ob es sich bei dem Hauptverdächtigen um den Ex-Freund der Getöteten und den Vater des ungeborenen Kindes handelt, dazu machte der Leitende Oberstaatsanwalt Burkhard Pöpperl weiterhin keine Angaben. Das Motiv für die Tat ist noch ungeklärt.
"Große Teile der Berichterstattung der Boulevardpresse kann ich nicht bestätigen!"
Burkhard Pöpperl, Leitender Oberstaatsanwalt in Aschaffenburg
Vermisste nach tagelanger Suche gefunden
Die 24 Jahre alte hochschwangere Rebecca war am Mittwoch (13.05.15) als vermisst gemeldet worden. Am Donnerstag suchte eine Hundertschaft von Polizei und Feuerwehr das Gebiet rund um den Aschaffenburger Stadtteil Damm ab – ohne Erfolg. Eine Sonderkommission mit dem Namen Rebecca ermittelte rund um die Uhr und bekam am Freitagabend den entscheidenden Hinweis. Die Angaben eines Zeugen führten die Ermittler zu den beiden Tatverdächtigen. Der 25-Jährige wurde in seiner Wohnung im Raum Aschaffenburg gefasst. Kurz darauf wurde auch sein 31 Jahre alter mutmaßlicher Komplize aus dem Landkreis Aschaffenburg festgenommen. Am Samstag wurde Rebeccas Leiche in einem Industriegebiet in Großostheim-Ringheim gefunden.
Abschied von Rebecca
300 Menschen haben am Samstagabend auf dem Aschaffenburger Volksfestplatz Abschied von der 24-Jährigen genommen. Ein Aschaffenburger hatte über Facebook spontan zu einer Trauerfeier aufgerufen. Die Teilnehmer brachten Kerzen mit und stellten sie in Herzform auf. Außerdem wurde gesungen und Geld für die Familie der Verstorbenen gesammelt.
"Bis zuletzt haben wir gehofft, dass Rebecca noch am Leben ist. Es ist einfach unfassbar! Die letzten Tage waren furchtbar. Rebeccas dreijähriger Sohn fragt ständig nach seiner Mama. Das glaubt man einfach nicht, vor allem weil in zwei Wochen ihr Baby auf die Welt kommen sollte."
Rebeccas Schwester
Schwester der getöteten Rebecca
Viele Freunde und Bekannte waren gekommen und zeigten sich fassungslos über den gewaltsamen Tod der jungen Frau, die seit Mittwochnachmittag vermisst wurde. Rebeccas 27-jährige Schwester beschreibt Rebeeca als lebenslustigen und fröhlichen Menschen. Sie hofft, dass der Täter seine gerechte Strafe bekommt.
http://www.br.de/nachrichten/unterfrank ... l-100.html