22.11.18 | 13:09 Uhr
Mit mehr als 20 Messerstichen wurde die 14-Jährige Keira in Alt-Hohenschönhausen ermordet. Für die Tat hat das Berliner Kammergericht nun ihren Mitschüler zu einer Jugendhaftstrafe verurteilt.
rbb24Mehr als acht Monate nach einer tödlichen Messerattacke gegen die 14-jährige Keira aus Berlin ist ein Mitschüler zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Eine Jugendkammer des Landgerichts in der Hauptstadt sprach den 15-Jährigen am Donnerstag des Mordes schuldig. Der Jugendliche habe aus reiner Mordlust getötet. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit. Der Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt.
Dass Mordlust bei einem Jugendlichen festgestellt wird, sei ein sehr seltener Fall, hatte Anwalt Roland Weber schon zum Prozessauftakt betont. Das bedeute, aus Freude darüber zu töten, ein anderes Leben zu vernichten. Weber ist auch Opferbeauftragter des Landes Berlin. Er begleitete im Prozess die Mutter von Keira, Karin G., die Nebenklägerin war.
Das Gericht blieb mit dem Strafmaß nur wenig unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine Jugendstrafe von neun Jahren und zehn Monaten gefordert. Die Verteidiger hatten laut Gericht auf eine deutlich geringere Haftstrafe wegen eines "allenfalls minderschweren Fall des Totschlags" plädiert. Der Prozess war wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten nicht öffentlich. (…)