
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer.
Duane Allman: Amazing Grace
Mir geht es da genau so wie Dir. Es kommt mir nicht feinfühlig vor, dass die Ermordeten namen- und gesichtslos bleiben, sondern pietätlos. Es entsteht der Eindruck, dass sie gar nicht wirklich real sind und nicht real gestorben sind.Habakuk » 16 Jan 2017, 11:18 hat geschrieben:Ist Euch eigentlich auch ein Dorn im Auge, wie wenig über die Opfer berichtet wird?
Ich meine jetzt keine Sensationsberichte, aber zB bei Amokläufen (Erfurt usw) kamen immer auch Opfer und Angehörige zu Wort. Hier scheinen die Opfer namenlos und noch schneller vergessen, als es sonst geschieht...
Kein einziger Name ist bekannt. Man hört auch nichts über die Genesung der Verletzten, einfach null...
Ich muss sagen, daß mir das mehr als unangenehm auffällt. Auch daß es keinerlei Initiativen gibt, um betroffenen Familien unter die Arme zu greifen...
http://cicero.de/berliner-republik/berl ... chen-totenIm Herzen der Hauptstadt wurden zwölf Menschen ermordet. Ein öffentliches Gedenken findet fast nicht statt. Eine Gesellschaft aber, die ihre Toten nicht betrauert, verliert ihre Menschlichkeit
Erst am Freitag, den 23.12. bekam die Tochter endlich eine Antwort darauf, ob es sich tatsächlich um ihre Eltern handelte.Als der Chef der Opfer endlich bei der Hotline durchkam und mitteilte, das die Beiden nicht zur Arbeit erschienen wären, hatte er eine genervte Mitarbeiterin am Hörer die sagte: „Sie werden auch nicht mehr zur Arbeit kommen.“
Gleichzeitig bekam sie eine Rechnung von der Berliner Klinik Charité für die „Untersuchung eines Toten (unbekannt), einschließlich Feststellung des Todes“. 51 Euro, zahlbar binnen 30 Tagen.
Drei Wochen später schreibt Prof. Dr. Michael Tsokos, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin, der Studentin: „Wir möchten uns hiermit ausdrücklich bei Ihnen entschuldigen, dass Sie eine Rechnung für den Leichenschauschein erhalten haben, und wir bitten Sie, diese als gegenstandslos zu betrachten.“
An die Angehörigen der zwölf Getöteten gerichtet sagte er: "Wir teilen Ihre tiefe Trauer." Das Parlament erhob sich zu einer Schweigeminute. Zum Gedenken waren viele Mitglieder der Bundesregierung anwesend. Bundespräsident Joachim Gauck verfolgte die Ansprache von der Tribüne im Reichstagsgebäude. Zugleich erinnerte Lammert an die Verletzten, die Augenzeugen und Hilfskräfte. Viele von ihnen würden noch lange kämpfen müssen, um körperlich wie seelisch wieder ins Leben zurückzufinden.
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