Familienangehörige sind besorgt, nun wandte sich das Polizeipräsidium mit Fahndungsbildern an die Öffentlichkeit.

Spurlos verschwunden: Wo sind Maria und Tatiana Gertsuski?
Foto: Polizei München/TZ
Hintergründe
Am frühen Samstagnachmittag, gegen 14 Uhr, verließen Mutter und Tochter die gemeinsame Wohnung im Bereich der Ottobrunner Straße in München-Ramersdorf. Das Ziel: Shoppen im Einkaufszentrum in Neuperlach. Seitdem gab es keinen Kontakt mehr zu beiden. Mutter und Tochter gelten als zuverlässig, ein solches Verhalten beschreiben die Angehörigen als völlig untypisch.
Auf Facebook hat eine Freundin der vermissten Mutter bereits am Dienstag (16. Juli 2019) einen privaten Suchaufruf gestartet. Sie hofft auf Hinweise und bittet um Hilfe. In den Kommentaren unter dem Beitrag antwortet sie auf Nachfragen, dass Mutter und Tochter mit Bus und U-Bahn unterwegs gewesen sein sollen. Ihre Handys seien seit Samstag aus. Die Kripo würde seit Montagnachmittag in dem Fall ermitteln.
Update vom 19. Juli 2019: Polizei geht inzwischen vom Schlimmsten aus
Am Freitagnachmittag haben Beamte der Spurensicherung die Wohnung an der Ottobrunner Straße nach Hinweisen abgesucht. Hier leben die beiden Frauen mit dem neuen Mann der 41-Jährigen. Hier wurden sie zuletzt gesehen.
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Anschließend überprüften die Beamten mit den blauen Handschuhen noch die zum Haus gehörigen Mülleimer. Auf dem Boden haben sie eine Spur entdeckt, eine Flüssigkeit, Blut? Inzwischen ermittelt die Mordkommission der Polizei. Dort wurde eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen „EG Duo“ eingerichtet. „Wir gehen von einem Gewaltdelikt aus“, sagt Polizei-Sprecher Marcus da Gloria Martins.

Ermittler durchsuchten am Freitag das Haus, in dem die beiden Vermissten leben.
Foto: Oliver Bodmer/TZ
Zwar gebe es bisher keinen konkreten Tatverdacht und auch keinen Verdächtigen, aber die Gesamtumstände des Vorfalls werden auf ein Gewalt-Verbrechen hindeuten.
Nach wie vor werden Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.Die Polizei hat sich dazu entschieden, die Mordkommission einzuschalten in der Hoffnung so schneller mit den Ermittlungen voranzukommen. „Bei einem normalen Vermissten-Fall haben wir viel weniger Möglichkeiten“, erklärt da Gloria Martins. Schließlich könnten Erwachsene Personen tun, was sie wollen – und eben auch einfach verschwinden. Da dürfe man zum Beispiel nicht allzu schnell die Telefone orten lassen.
Die Ermittlungen wurden diesbezüglich vom Kommissariat 11 des Polizeipräsidiums München übernommen. Dort wurde eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen „EG Duo“ eingerichtet.
Weiteres Videomaterial aus Bus und Bahn sei ausgewertet worden. Speziell ausgebildete Hunde zur Personensuche seien eingesetzt worden. Nach Angaben des Sprechers gehöre dies zum normalen Vorgehen der Polizei bei Vermisstenfällen.
Quellen: TZ | Polizeipräsidium München