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Der Landwirt Rudolf „Rudi“ Rupp, geboren 1949, verschwand im Herbst 2001 spurlos nach einem Wirtshausbesuch, bei dem er sich betrunken hatte.
Im Jahr 2005 verurteilte das Landgericht Ingolstadt Rupps Ehefrau und den Ex-Freund einer der Töchter, Matthias E., wegen Totschlags zu je achteinhalb Jahren Haft.
Die Angeklagten hatten gestanden, Rupp in seinem Haus in Heinrichsheim (Stadt Neuburg an der Donau, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) erschlagen, zerstückelt und danach an die auf dem Hof lebenden Schweine, Dobermänner, den Bullterrier und den Schäferhund verfüttert zu haben. Diese Geständnisse hatten die Angeklagten noch vor Prozessbeginn widerrufen.
Die beiden zum Zeitpunkt von Rupps Verschwinden 15 und 16 Jahre alten Töchter wurden zu zweieinhalb bzw. dreieinhalb Jahren Jugendstrafe wegen Beihilfe durch Unterlassen verurteilt.
Laut dem Urteil des Landgerichts Ingolstadt lauerte Matthias E. dem aus dem Wirtshaus nach Hause zurückkehrenden Rudolf Rupp im Treppenhaus auf und schlug ihm hinterrücks mit einem Vierkantholz ins Genick. Rupps Ehefrau und seine beiden Töchter sollen den jungen Mann dabei angefeuert und das wehrlose Opfer mit obszönen Schimpfwörtern bepöbelt haben. Auch Rupps Ehefrau soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ihrem Ehemann mit der Latte auf den Kopf geschlagen, die Töchter sollen auf ihren am Boden liegenden Vater eingetreten haben. Im Keller sollen Matthias E. und seine Verlobte dem noch lebenden Rupp mit einem Hammer die Schläfe eingeschlagen haben.
Am nächsten Morgen zerlegten sie laut Anklage den toten Bauern mit einem Messer, einer Säge und einer Axt. Umfassend hatte überdies Matthias E. in seinem Geständnis geschildert, wie er Arme und Beine des Bauern abtrennte, den Leib aufschnitt, die Organe entnahm, das Blut mit einem Margarinebecher in einen Eimer abschöpfte und die Leichenteile an die auf dem Hof lebenden Dobermänner, den Bullterrier und den Schäferhund verfütterte.
Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_Rudolf_Rupp
Und dann nach 8 Jahren plötzlich das:
2009 wurde in der Donau bei Bergheim Rupps Mercedes mit seiner teilweise skelettierten, ansonsten aber unversehrten Leiche auf dem Fahrersitz gefunden.
Obwohl dadurch erwiesen war, dass weite Teile der vom Landgericht Ingolstadt in seinem Urteil getroffenen Feststellungen nicht stimmen können, lehnte die Justiz ein Wiederaufnahmeverfahren lange Zeit ab; erst 2011 (alle Verurteilten waren mittlerweile nach Verbüßung von mehr als zwei Dritteln ihrer Freiheitsstrafen aus der Haft entlassen worden) kam es zu einem zweiten Verfahren, in dem das Landgericht Landshut die Angeklagten freisprach.
Trotz der Freisprüche zeigte sich das Gericht aber weiter davon überzeugt, dass einer oder mehrere der Angeklagten den als Tyrann geltenden Landwirt getötet hätten, und schloss einen Unfall aus. Es lasse sich lediglich nicht feststellen, wer für den Tod verantwortlich sei.
Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_Rudolf_Rupp
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Nichteinmal nach dem Fund des Autos und der darin befindlichen Leiche, räumte das Gericht einen Irrtum ein und beharrte weiter auf deren Version.
Also bitte! Das ist ja wohl offensichtlich, daß die Familie des Herrn Rupp nix mit dessen Verschwinden bzw. Tod zu tun hatten.
Das ist ein Paradebeispiel von einem Justizirrtum.
Interessanter Bericht dazu:
http://www.spiegel.tv/filme/reportage-rudolph-rupp/
Das Vorgehen der Ermittler ist haarsträubend und in diesem Bericht sehr gut entnehmbar.
Artikel dazu bei http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 47654.html
Gericht spricht im Fall Rupp Familie frei
In einem der bizarrsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre hat das Landgericht Landshut das Urteil gefällt - und die Angehörigen nebst dem Ex-Freund einer der Töchter freigesprochen. Die Kammer zeigte sich dennoch davon überzeugt, dass die Familie den als Tyrann geltenden Mann getötet hat.