Das grausige Verbrechen liegt bereits mehr als 30 Jahre zurück und noch immer ist nicht abschließend geklärt, wer dafür verantwortlich ist. Am 28. September 1986 werden im französischen Metz nahe einer Bahnstrecke zwei Kinderleichen gefunden. Cyril Beining und Alexandre Beckrich werden nur acht Jahre alt. Die Körper der beiden Schuljungen sind übel zugerichtet. Ihr Mörder hat ihnen die Köpfe mit Steinen zertrümmert.

Schnell gerät der 16-jähriger Nachbar Patrick Dils ins Visier der Ermittler. Nach Stunden im Verhör gesteht der Kochlehrling schließlich, die beiden Kinder umgebracht zu haben. Wenig später widerruft er sein Geständnis, wird trotzdem 1989 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. In einem Berufungsprozess 2001 wird erneut seine Schuld festgestellt.

Ein Jahr später dann die überraschende Wendung: Nach 15 Jahren in Haft wird er doch für unschuldig erklärt und kommt frei. Das Geständnis sei auf Druck des ermittelnden Polizisten entstanden, auch die Richter seien voreingenommen gewesen. Im Gefängnis, so berichtet der heute 46-Jährige, wurde er von Mithäftlingen mehrfach geschlagen, gedemütigt und vergewaltigt. Er erhält von Frankreich eine Million Euro Entschädigung für seine Zeit im Gefängnis.
Die Spur führt zum Serienmörder Francis Heaulme

Während der vermutlich unschuldige Mann jahrelang in Haft saß, wurde einer der berüchtigsten Serienmörder Frankreichs festgenommen. Francis Heaulme hat mindestens neun Menschen umgebracht. Männer, Frauen, Kinder. Dafür sitzt er gleich zwei lebenslange Freiheitsstrafen ab. Die Ermittler vermuten ihn aber hinter bis zu 20 Morden, manche sogar hinter rund 50. Auch für den Tod der beiden Jungen 1986 könnte er verantwortlich sein. Seit Anfang der Woche wird ihm dafür in Metz der Prozess gemacht. [...]
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