Wobei dieser Fall wirklich nur deshalb erträglich scheint, weil Isabella gefunden wurde. Allein das Wort aufgetaucht halte ich für beschönigend. Sie wurde wiedererkannt. Ich bezweifle, daß sie sich noch in der Lage befand sich selber zu melden. Allein der Umstand, daß Ihre Vater sie als seine Tochter wiedererkennen muß, läßt erahnen, daß sie bereits unter Opiaten und schwerem Schock gestanden hat, nicht einmal mehr in der Lage ihren eigenen Namen zu nennen.
Wahrscheinlich wurde sie angefixt und bereits auf dem Prostituierten Schwarzmarkt angeboten. Durch Corona findet das ja kaum noch in der Öffentlichkeit statt und war in Frankreich ja eh verboten, sodaß dort die Strukturen der Unterwelt für Prostitution weit ausgeprägter sind. Insofern ist die direkte Verschleppung nach Paris erklärbar.
Sie ist dann entweder an einen Freier geraten, der sie wiedererkannt hat und der aufgeschreckt ist oder aber sie ist ausgebüchst und unter Todesangst vor ihren Zuhältern herumgeirrt. Ich vermute aber ersteres, denn wenn sie die Kraft gehabt hätte selbst zu fliehen, dann wäre sie sicher auch in der Lage zu sprechen.
Allgemein gesprochen steht bei solchen Fällen ja auch die Möglichkeit von einem Fall von häuslicher Gewalt oder ähnlichem im Raum, aber die Polizei scheint dies irgendwie ausschließen zu können. Denkbar wäre eine Flucht vor den eigenen Verwandten vom Grundsatz her, wobei nichts darauf hinzuweisen scheint. Aber man kann sicher nicht immer hinter die kleinbürgerlichen Fassaden der Menschen schauen.
Sollte die Ankündigung der Polizei einer abschließenden öffentlichen Stellungnahme am Donnerstag oder Freitag etwa auf eine völlig harmloses Davonlaufen hindeuten, bei dem eine Jugendliche Angst bekam weil ihre Eltern die Polizei seit dem ersten Tage eingeschaltet hatten und es dann immer schlimmer gemacht haben, indem sie sich nicht meldete und sich auf eine Abenteuerreise eingelassen haben um sich einer Erklärung zu entziehen?
