Salva » 21 May 2016, 11:32 hat geschrieben:@z3001x
Noch ein Wort zu dem Kontakt Opfer/ Täter:
Wenn der mutmaßliche Täter Lucile per Mail oder Social Media kontaktiert hatte, müsste er zu ermitteln sein, denn dazu braucht er verifizierte Accounts und eine Mail-Adresse und in beiden Fällen hinterlässt er wenigstens seine IP. Es ist in der heutigen Zeit längst nicht mehr so einfach, völlig anonym in der digitalen Welt unterwegs zu sein. Aus "Sicherheitsgründen" lassen die Softwaren immer ein Hintertürchen für staatliche Organe offen und man muss Hard- und Softwaretechnisch schon recht versiert sein, wenn man das schließen will und das wiederum könnte ein Hinweis auf einen möglichen Täter aus Lucile's Umfeld sein, sollte er das tatsächlich geschafft haben.
@salva
Hi klar das stimmt. Bei gmx oder web.de bekommst du z.B nicht mal mehr eine Mail-Addi wenn Du mit einem Proxy surfst. Selbst mit sogenannten "Elite"-Proxies, die keine verräterischen HTTP-Variablen weitergeben, geht das nciht. Vermutlich alles geblacklistet.
Wenn Du es drauf anlegst, kriegt Du es aber doch hin, Dir eine Mail-Addi zu verschaffen, von der niemand weiß, wem sie IRL gehört.
Sobald Du in einem offenen WLAN drin bist geht das, zB bei Starbucks. Ich kenn auch viele Hotels die ein völlig offenes WLAN haben...
Aber das ist ja schon Semi-OT.
Die naheliegendste Art und Weise, wie Luciles Handy-Dieb sie kontaktiert haben dürfte, ist, dass er sie mir ihrem eigenen Handy selbst angerufen hat (oder angemailt oder ange-WhatsApp-ed). Und zwar auf dem Anschluss ihrer Freundin/Mitbewohnerin Camille. Dann hat man auf Ermittlerseite nur eine nichts sagend Mobile-Login-IP und veilleicht eine Cell-ID von irgendwo Kufstein-Innenstadt (IMEI/IMSI von Lucile). Und dann?
Er dürfte ihr das iPhone abends bei einem Disco-Abend entwendet haben ("Black Light Party" in der Harlem-Bar in Kufstein am 27.11.2013 siehe:
https://www.facebook.com/events/1410466935857514 guck mal bei "teilgenommen" nach "Lucile Klobut" ...

)
Da war es wahrscheinlich an geschaltet und die PIN schon eingegeben.
Er musst also nur drauf achten, dass es immer genügend Saft hat.
Wie gesagt er hat NICHT nach der PIN gefragt, sondern nach dem iPhone-Code.
Einen Trojaner auf dem Handy zu erkennen ist natürlich nicht einfach, aber die Einstellungen lassen sich leicht überprüfen.
Denkbar ist, dass sich der Dieb mit dem Sicherungscode Zugang zu einer Spiegelung in der iCloud verschafft hat.
Das
kann man natürlich überprüfen, aber wenn sie den Dienst zB vorher schon aktiviert hatte, würde sie keine Änderung erkennen. Und wenn der Dienst ihr wichtig war, würde sie ihn nicht deaktivieren, schätze ich.
Den Sicherungscode kann man mMn nicht ändern der ist eingebrannt (weiß ich aber nicht 100%)
Und irgendwelche Apps, die harmlos aussehen aber Trojaner sind könnte sie auch übersehen haben.
Dazu müsste man wissen, wie sie auf den Fund reagiert hat.
In Twitter ist zu erkennen dass sie erstmal überglücklich war, ihr Phone wieder zu haben:
https://twitter.com/search?f=tweets&q=f ... 9&src=typd
Bzw dass sie extrem niederschlagen war als das Handy weg war:
Iphone volé - adieu Snapchat, WhatsApp, Instagram... Now let me die...
Interessant auch dass sie am 28.11.2013 nachts um 4:50 getwittert hat, dass das Phone weg ist...
(Tageszeiten sind bei Twitter nur dann MEZ wenn man sich einloggt mit derselben Zeitzone wie der schreibende User)
Die Freigabe der z.B. GPS-Daten ist ja keine versteckte Funktion.
Klar ist GPS mit einem Klick an- und aus zustellen.
Was Du aber auf dem Handy evtl. gar nicht mehr erkennst, ist, wenn jemand in der Zwischenzeit zugestimmt hat, dass die GPS-Koordinaten an einen Server von "find my iphone" oder ähnlich übertragen werden (Eltern verwenden so was um ihrer Kiddies immer orten zu können, oder Stalker um ihre Opfer im Blick zu haben).
Das sieht man evtl gar nicht, wenn es in Dienste von Apple integriert ist.
Allerdings macht das wenig Sinn, wenn man von Haus aus sehr mitteilsam ist und bei jedem Post auf einem der Dienste seine aktuelle Position mit durch die Datenleitung jagd und selbst Pics mit entsprechenden digitalen Infos versieht.
Ja genau, wie gesagt, Lucile hat das oft gemacht. Nicht exzessiv (von dem was man aus ihrem öffentlichen Teil ihrer Profile ablesen kann).
Man kann daraus aber teilweise ablesen, wo sie in der Weihnachtszeit übernachtet hat... oO
Im Übrigen ist mir diese Theorie mit dem Handy zu vage, weil einfach zu viele Details fehlen. Und ich verstehe auch nicht so recht warum die österreichischen Ermittler verheimlichen sollten, dass Lucile's Leiche nur halb bekleidet war wenn es tatsächlich Zeugen gibt, die Gegenteiliges aussagen würden bzw. könnten. Und ob Lucile sexuell missbraucht wurde oder nicht, dürfte spätestens bei der Obduktion klar geworden sein. Warum also diese eventuelle Geheimniskrämerei?
Ermittler halten doch prinzipiell Details zurück, um Zeugenaussagen und speziell Täterwissen zu bewerten bzw zu erkennen, oder?
Die öffentliche Darstellung eines Falls VOR der Aufklärung ist erstens oft bis überwiegend bruchstückhaft und gar nicht selten im Detail auch bewusst falsch dargestellt.
In dem Fall wurde über viele relevante Details jeweils zwei unterschiedliche Darstellungen veröffentlicht, und zwar von den offiziellen Stellen.
Es wurde gesagt, sie war auf dem Weg in das Studentenheim, dann aber hieß es, dass sie in eine Privatwohnung unterwegs war.
Dieses Detail ist relevant für die Wegführung. Am Tatort wäre sie nämlich "eigentlich" gar nicht vorbei gekommen, auf dem 0815-Weg. Da wäre sie normalerweise vor der dunklen Kurve wo der Täter lauerte auf die Hauptstrasse (Salurner Strasse) abgebogen.
Und sie sei ja gelotst worden...
Es hieß einmal sie sei von vorne angegriffen worden. Dann wieder von hinten.
Dann hieß es, sie haben SMSe ausgetauscht, dann wieder sie hätten telefoniert (ich vermute sie hat WhatsApp verwendet, SMS sind viel zu teuer mit roaming, außerdem war sie Französin, die Freundinnen waren zwei Türkinnen aus Ankara, Englisch war ihr einziger Nenner (sie haben auf FB und Instagram immer Englisch miteinander geschrieben), wenn beide in einer Sprache eher massig zuhause sind, bietet sich Schrift eher an als Voice, von den Kosten abgesehen)
Die "doppelten" Versionen stammen jeweils aus Dokus / Artikeln die in enger Zusammenarbeit mit dem LKA Tirol entstanden.
Ich sehe dahinter eine Strategie.
In der deutschsprachigen Presse wurde lange zurückgehalten (bis zu XY im Jun '15) wie es überhaupt zu dem Phantombild kam, welche Zeugenaussage oder -aussagen dahinter stecken, wo die/der Zeuge/n/in standen und wo / wann sie/er den Verdächtigen sah/en und warum er verdächtig erschien. In XY wurde es immer noch nur halb wahr erzählt.
Das wurde in der frz-sprachigen Presse gleich zu Anfang as-is dargelegt.
Damit will ich nur sagen dass ich den Eindruck habe, dass die Kripo in Innsbruck viel unter Verschluss hält oder es bewusst uneindeutig veröffentlicht.
Um im Verhör Spreu von Weizen zu trennen hoffe ich mal...
Ich denke jetzt auch nicht dass es eine Vergewaltigung gab.
Aber ein halb entkleideter Leichnam lässt ganz andere Rückschlüsse auf Motiv und Täter zu, als ein bekleideter, der nur beraubt wurde.