Sie sollen Wodka getrunken, Joints geraucht und im Rausch getötet haben: Unter einem Vorwand gehen die beiden Syrer zu einem Landsmann in einer Flüchtlingsunterkunft in Zapfendorf (Landkreis Bamberg). Dann fesseln sie den 26-Jährigen, so schildert es der Oberstaatsanwalt am Donnerstag vor dem Landgericht Bamberg. Einer der Täter sticht dem Opfer mit einem Küchenmesser mit elf Zentimeter langer Klinge in den Hals. Die Angreifer wickeln ihm ein Hemd um den Hals, stopfen Teile des Stoffs in seinen Mund.
Mit dem Küchenmesser und einem weiteren 19,5 Zentimeter langen Messer versuchen die beiden der Schilderung zufolge, dem Opfer Hände und Füße abzutrennen, was aber nicht funktioniert. Der 26-Jährige erstickt und verblutet wenig später. Die Täter nehmen 1260 Euro Bargeld, ein Handy und Zugtickets mit aus dem Zimmer des Mannes. Das Geld teilen sie laut Anklage.
Quelle: NordbayernDen Prozess verfolgen sie emotionslos, eher desinteressiert. Vor Gericht schilderte der jüngere Verdächtige, dass er in Syrien im Straßenkampf unter Drogeneinfluss Menschen getötet habe. Dies habe ihm Spaß gemacht. Er räumt ein, dem Opfer den ersten Stich versetzt zu haben - danach habe er andere zugestochen. Hingegen behauptet der 23-Jährige, nur sein Komplize sei für die Stiche verantwortlich.
Eigentlich habe er sogar die Tat verhindern wollen und sei nur mit in das Zimmer gegangen, um den anderen abzuhalten. Das Opfer habe er erst festgehalten, als es fliehen wollte. Der Oberstaatsanwalt macht deutlich, dass er das nicht glaubt: Allein die beiden mitgenommen Messer sprächen dagegen, dass nur einer Zustechen wollte. "Ich kann Ihnen nichts versprechen, auf Mord steht lebenslänglich. Aber vielleicht erleichtert es Ihr Gewissen, wenn Sie heute reinen Tisch machen."