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Die Suche ergab 17 Treffer

von Ehemaliges Mitglied
Mi, 9. Mär. 2022, 11:48
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
Antworten: 83
Zugriffe: 29226

Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Durch das Allmysteryforum wurde ich auf mögliche neue Spuren aufmerksam gemacht.

Hier ein Artikel, den ich gefunden habe. https://www.stern.de/panorama/stern-cri ... 74502.html

Gab es eventuell bereits vor 1986 Anzeigen, Gerichtsverfahren gegen Raymond E.? Weiß jemand etwas darüber?
von Ehemaliges Mitglied
Di, 8. Mär. 2022, 09:37
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
Antworten: 83
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Salva hat geschrieben:
So, 22. Mär. 2015, 15:35
Der Busfahrer Hans-Georg Führer fand Melanie an einem Parkplatz in der Nähe der Untertagedeponie Herfa-Neurode unweit des Elternhauses.
Ich dachte eigentlich, dass Herr Führer -im Aussageprotokoll abgekürzt mit Hans F.- einer der beiden Besucher des Ehepaar N. war, die aussagten Melanie und Karola am Morgen des 04. August 986 noch gesehen zu haben.

Ich bin ziemlich sicher, dass die im Buch von Petra Cichos genannten Initialien des Busfahrers andere waren. Petra Cichos hatte in Mordakte Weimar immerhin Zugriff auf die Originalakten.

Wenn man ihr nicht gerade unterstellt beim Abschreiben der Aussageprotokolle, völlig schlampig gearbeitet zu haben, hieß der Busfahrer anders.

@Salva

Wie gesagt. Du kannst auf das Buch einen Monat lang bei amazon umsonst zugreifen und kannst daher alles überprüfen, was ich zitiert oder auch inhaltlich zusammengefasst habe.
von Ehemaliges Mitglied
Di, 8. Mär. 2022, 08:47
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Mal eine grundsätzlich Frage, unabhängig vom Fall Weimar zur Überprüfung von Telefonaten.

Wenn ich in einer Zeugenaussage aussage und das per Unterschrift bestätige, ich hätte am 07.03.2022 um 09:00 Uhr von meinem Festnetz mit meiner Sachbearberin des Jobcenters telefoniert und könne folglich zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht am Tatort gewesen sein. Darf die Polizei dann auch ohne richterliche Anordnung überprüfen, ob der Anruf stattgefunden hat?

Meine Idee mit dem Telekomprotokoll im Zeitraum vor Auffinden der Leichen Melanies und Karolas, wäre wahrscheinlich schon etwas anderes., weil das ja dann ja auch solche Anrufe beträfe, die nichts mit dem Fall zu tun haben. Wäre es in einem Mordfall schwer, eine solche richterliche Genehmigung zu bekommen? Die Alternative wäre, MW und RW um ihr Einverständnis zu bitten. Dann würde eine Ablehnung wahrscheinlich auch schon die Frage aufwerfen, warum das abgelehnt wird.
von Ehemaliges Mitglied
Di, 8. Mär. 2022, 07:16
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Salva hat geschrieben:
Mo, 7. Mär. 2022, 18:16
Das haben beide Seiten, sprich die Anklage und die Verteidigung, gleichermaßen versäumt.
Ich dachte eigentlich es wäre in erster Linie Aufgabe der Polizei, Angaben in Zeugenaussagen zu überprüfen. Das hat man beim Zahnarztbesuch des Motorradfahrers schließlich auch gemacht.

Aber ich spinne die Sache mit dem Telefonanruf mal weiter. Es könnte ja auch sein, dass das Telekomprotokoll ergibt, dass MW diesen Franz K. überhaupt nicht angerufen hat. Dann stünde wahrscheinlich im Aktenvermerk, dass der Anruf nicht stattgefunden hat, wenn man es überprüft hätte. Dann käme ich zu ganz anderen Schlüssen, nämlich dem, dass Franz K. wohl eine Gefälligkeitsaussage gemacht hat, um die von MW bei ihrer Nachtversion behaupteten Ahnungslosigkeit am frühen Morgen zu stützen. Ich bin ziemlich sicher, dass das in diesem Fall allgemein bekannt wäre, weil es als eine der Lügen MWs ausgeschlachtet worden wäre.

Ich finde auch, dass es sehr wohl eine Rolle, ob der Anruf vor oder nach der Vermisstenanzeige stattgefunden hat. Hat er davor stattgefunden und MW das wochenlang verschwiegen, muss ich davon ausgehen, dass MW anfangs verschwiegen hat, dass die Kinder schon viel früher weg waren. Das würde wiederum die Frage aufwerfen, ob sich die Zeugen doch geirrt haben, oder zumindest die Sichtung der Kinder früher stattfand. Dann wäre die Täterfrage wesentlich offener.
von Ehemaliges Mitglied
Mo, 7. Mär. 2022, 18:59
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
Antworten: 83
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

[/quote]Lass' mich doch bitte mal deine Theorie zu den damaligen Ereignissen lesen. Ich bin gespannt, wie du die bekannten Fakten wie z.B. die kaputte Windschutzscheibe, Sparkasse, Auto am Parklatz etc. und MW's Aussagen bzw. (angebliche) Handlungen unter einen Hut bekommen würdest.
[/quote]

Das Urteil geht davon aus, dass MW die Kinder zwischen 11:30 und ihre Rückkehr um die Mittagszeit rmordet und abgelegt hat. Hätte das Telekomprotokoll nun ergeben, dass MW diesen Franz K. bereits am frühen Morgen kontaktiert hat, wäre das schon ein sehr starkes Indiz dafür, dass das nicht stimmen kann. Weshalb hätte sie am frühen Morgen die Spur der Kinder verfolgen lassen sollen, wenn sie da noch am Leben waren. Ihre anfängliche war ja die der Entführung vom Spielplatz durch den Unbekannten.

Petra Cichos hat für ihr Buch "Mordakte Weimar" Originalakten dieser Ermittlung und davon eine Auswahl zusammengestellt hat. Letztlich ist jeder von Uns auf Quellen angewiesen, um die eigene Sicht zu stützen. Ich muss also davon ausgehen, dass die von Frau Cichos genannte Daten für die Aussagenprotokolle stimmt und auch, dass sie die Aussage von Franz K. nicht dazu gedichtet hat. Ob ich inhaltlich alles glaube ist eine andere Sache. Ich halte die Nachtversion für möglich, aber deswegen bin ich zum Beispiel trotzdem misstrauisch gegenüber Ausssagen von Familienmitgliedern, deren Aussagen mir zu passgenau darauf zugeschnitten scheinen.

Folgende Überlegungen vorweg
1. Bei denjenigen, die von MWs Schuld überzeugt sind wird oftmals darauf hingewiesen, dass MW Aussagen oft erst dann korrigiert hat, wenn sie bei einer Lüge ertappt wird, was typisches Muster für Täter sei. Dieses Muster zeigt sich meiner Ansicht nach bereits am 06. August 1986 in einer Aussage, und möglicherweise auch in ihrer Nichterwähnung des Anrufs bei Franz K. mit seinem Spürhund in einem frühen Stadium der Ermittlungen, beides Aussagen, die das Potential zur Entlastung MWs hätten. (siehe meine Überlegungen zur Aussage MWs vom 06. August und der Aussage vom 28.08.1986 durch Franz K

2. Mir scheint, dass die Aufmerksamkeit doch sehr stark auf den Aussagen der Zeugen liegt, die aussagten, die Kinder am Morgen noch gesehen haben, dass andere Aussagen aus dem Blickfeld gerieten, die ein anderes Licht auf den Fall werfen könnten.

3. Ich habe den Eindruck, dass man Hinweise auf Telefonate in den Zeugenaussagen nicht überprüft hat, obwohl doch gerade das zur zeitlichen Einordung hätte helfen können. Das kann natürlich an Frau Petra Cichos liegen, wenn sie entsprechende Aktenvermerke nicht im Buch erwähnt. Ich finde es zumindest auffällig, dass solche Hinweise komplett fehlen, während Sie die Überprüfung anderer Aussagen (Post, Zahnarzt, Sparkasse, Supermarkt) durchaus benennt. Deswegen denke ich eher, dass es nicht an der Autorin liegt, sondern, dass es einfach nicht gemacht wurde. Ich bekenne mich dazu, dass ich der Zeitangabe durch die Telekom im Normalfall mehr trauen würde, als meinem eigenen Gedächtnis.
Ein Protokoll aller aus- und eingehenden Anrufe bei Weimars zwischen dem 03. und 07. August hätte womöglich konkretere Ergebnisse erbringen können als die spätere Abhöraktion, von der wohl doch alle Beteiligten irgendwann etwas ahnten, auch im Hinblick auf einen möglichen Helfer.

4. Ich halte schon die Prämisse, dass es am Tag nur sie gewesen sein kann, für falsch. Das mit der Nachtversion könnte MW auch gesagt haben, weil sie in der Zeit ein Alibi hat. Aus dieser Motivation folgt aber nicht zwingend, dass sie die Täterin ist.
Der Verplapperer bezüglich Karola bei der Befragung durch den Ermittler Kaufmann könnte ja auch daran liegen, dass sie wochenlang eine Tagversion vertreten hat. Ich finde ihre Erklärung, sie hätte das gesagt, weil sie das immer so gesagt hat, gar nicht so abwegig.
Dass MW das Familienauto am Morgen des 04. August alleine fuhr, scheint festzustehen, es sei denn, sie hätte einen Mitfahrer verschwiegen.
Mit einem Helfer hätte RW auch in einem anderen Auto unterwegs sein können.
Was ist mit der Zeitspanne, bevor MW gegen 10:45 in den Ort fuhr? RW hat kein Alibi und zudem widersprüchliche Aussagen zu seinen Schlafenszeiten gemacht.

5. Wenn man ihrer Aussage glaubt, dass sie sich anfangs außerstande sah, RW auszuliefern, machen ihre anfänglichen Lügen absolut Sinn. Ich finde es auch nachvollziehbar, dass sich der Selbsterhaltungstrieb durchsetzte, als sich die Story vom unbekannten Entführer vom Spielplatz nicht mehr halten ließ und sich der Mordverdacht gegen sie richtete. Natürlich hat sie sich nicht gerade klug verhalten, aber nicht jeder juristisch unerfahrene Mensch, der sich unklug verhält, ist deswegen auch schuldig.

6. Beim Protokollieren von Aussagen können sich allein dadurch Fehler ergeben, dass das, was derjenige aussagt, nicht nur zu Protokoll genommen sondern auch interpretiert wird. Nun ließe sich einwenden, dass demjenigen, der das Protokoll unterschreibt, das Protokoll vor der Unterschrift vorgelegt wird. Aber auch das setzt voraus, dass der Fehler beim Durchlesen vor der Unterschrift auffällt. (siehe meine Überlegungen zu Adele As. Aussage vom 11. August 1986 bezüglich der Abfahrt der Freunde des Ehepaar N.). Außerdem würde ich nicht darauf setzen, dass jeder den Nerv hat, eine Diskussion zu führen, wenn Teile des Protokolls nicht genau dem entsprechen, was man aussagen wollte. (siehe meine Überlegungen zur Aussage von Anna S. vom 07. August und vom 14. Oktober 1986)
Ich versuche mir bei den Aussageprotokollen die mögliche Fragestellung mitzudenken. Deshalb ist selbstverständlich auch meine Interpretation fehleranfällig.

7. Ein Indiz gegen MW, was immer genannt wird ist, dass sie die Kleidung der Kinder so genau beschreiben konnte. Im Aktenvermerk zur Auffindung Karolas vom 07. August finde ich aber einen Hinweis der Ermittler, dass es eine Abweichung gibt, was Socken und Schuhe betrifft. (siehe meine Überlegung zur Kleidung unter Bezugnahme auf die Aussage von Franz K. vom 28.08.1986)
Die folgenden Zitate, Zusammenfassungen von Aussagen stammen aus der Onlineausgabe des Buch „Mordakte Weimar von Petra Cichos. Amazon.de (kindle unlimited), das einen Monat lang umsonst bei amazon mitgelesen werden kann. Durch rechtzeitige Kündigung kann ein kostenpflichtiges Abonnement verhindert werden. Ich habe Kommentare eingefügt, wenn mir etwas aufgefallen ist und ich mache Querverweise auf andere Aussagen. Da das Buch chronologisch ist, dürfte die Auffindbarkeit nicht so schwer sein, auch wenn die Seitenzahl der Buchausgabe eine andere sein sollte.

Aussage Adele A. vom 05. August 1986 (S. 13)
„… Ich habe die Kinder gestern gegen 11:00 bis 11:15 gesehen. Zu dem Zeitpunkt wollte meine Enkelin auf die Post fahren. …“

Anm.: Zu dem Zeitpunkt soll MW laut Urteil doch auf dem Parkplatz gewesen, um diesen auszukundschaften. (20 Minuten lang?)
Da der Motorradfahrer einen Zahnarzttermin hatte, scheint mir dessen Zeitangabe zu den zuverlässigsten unter den Zeugenaussagen überhaupt zu zählen. Es spricht also dafür, dass das Gespräch mit Adele A. früher stattfand. (siehe nächste Aussage MWs. Vom 06. August und die Aussage Adele As. vom 11.08.1986.

06.August 1986 Monika Weimar (S.17) „…Es kann sein, dass ich gestern eine Stunde früher unterwegs war, denn meine Nachbarin Frau Anna S. hat mir mit mitgeteilt, dass ich bereits um 11:30 zuhause war und bereits zu diesem Zeitpunkt nach den Kindern gefragt habe.“
-Anm.: In diesem Zeitraum soll MW doch laut Gerichtsurteil angeblich ihre Kinder ins Auto gelockt haben, ein Urteil was MW am 06. August aber ebenso wenig voraussehen konnte wie die Aussage des Motorradfahrers vom 11. August 1986.
Meine These ist die folgende.
MW fühlte sich durch die Zeugin Anna S. bei einer Lüge ertappt (siehe Vorüberlegung 1), nämlich der ursprünglichen Schilderung des Tagesablaufes, weswegen sie vorsorglich darauf hinwies, sie habe sich womöglich um eine Stunde geirrt. Deswegen halte ich es auch für glaubwürdig, dass Anna S. es gegenüber MW genau so kommuniziert hat, wie MW es in ihrer Aussage wiedergab.

07. August, Aussage Anna S. (S. 26)
„Ich habe Monika am Montag am Wäscheplatz getroffen, als diese ihre Kinder gesucht hat. Gegen Mittag.“
Anm.: Zeitangabe entspricht nicht der Aussage von MW vom 06. August. Anna S. hat die Aussage am 14.10.1986 (siehe weiter unten) korrigiert und darin steht genau die Uhrzeit 11:30, die von MW am 06. August genannt wurde. Monika Weimars ersten Anwalt zufolge (28.10.1986) waren an diesem Tag Mann und Tochter gerade zurückkommen, was die zeitliche Eingrenzung der Zeugin glaubwürdig macht.

08. August, Aussage Hans F. und Sonja Z. (S. 26)
„Ich, Hans F. bin der Bruder von Elisabeth N. Am Montag, 4. August fuhren wir wieder los. Es war gegen 10:30 oder 11:00 Uhr. … Als wir vom Haus losfuhren standen beide Mädchen da und winkten uns zum Abschied zu….“
Aussage MWs Mutter Gertrud B. 11. August 1986 (S. 32)
1. „… Am Montag gegen 10:30 bis 10:40 hat mich Monika angerufen und gefragt, ob sie was ausfüllen muss. Einen Auftrag für die Sparkasse hat sie von mir nicht bekommen...“

2. Sie sagte außerdem aus, ihre Mutter sei geistig fit und wenn diese sage, die Kinder gesehen zu haben, dann wäre das auch so.
Anm. zu 1.: Wurde dieser Anruf überprüft oder hat man sich auf die Zeitangabe in der Aussage von Monikas Mutter verlassen? 10:40 ist schon recht dicht an dem Zeitpunkt dran, als MW sich auf dem Herfaer Parkplatz aufgehalten hat. (siehe die nächste Zeugenaussage). Hätte der Anruf früher stattgefunden, ergäbe sich ein größeres Zeitfenster zwischen dem Anruf und der Sichtung des Familienautos der Weimars an Melanies Ablageplatz.
Anm. zu 2. : Bei einer solchen Aussage würde mich doch interessieren, was die vorangegangene Fragestellung war. Gab es eventuell doch Zweifel an den Aussagen Adele As? Warum muss Gertrud B. extra betonen, dass ihre Mutter geistig fit ist?

11. August (S. 33)
Hans Joachim B. gibt an, einen weißen Passat mit schwarzen Streifen zwischen 11:00 und 11:20) auf dem Parkplatz zwischen Herfa und Heringen gesehen zu haben. Er wisse das deshalb so genau, weil er einen Zahnarzttermin hatte.
Anm.: Zahnarzttermin wurde überprüft, Aussage daher glaubwürdig.
Aussage Adele A vom 11. August 1986 (S. 38)
„… Gegen 10:00 kam die Monika zu mir und fragte mich, ob ich etwas brauchen würde. … Im Flur kam mir Melanie entgegen. … Auch Karola sagte „Guten Morgen Ange… gegen 11:30 schaute ich dann aus dem Küchenfenster. Ich sah, dass der Besuch der Familie N. wieder wegfuhr. Melanie und Karola habe ich nicht gesehen …“
Anm.:
Sichtung am Morgen im Flur wurde im Gegensatz zur Aussage vom 05. August 1986 von Adele A. um eine Stunde früher angegeben. Das korrespondiert mit der Aussage MWs vom 06. August unter Berufung auf Anna S., sie hätte schon eine Stunde früher nach den Kindern gesucht. Das spricht wiederum dafür, dass die Vorverlegung der Zeit nicht auf eine veränderte Erinnerung der Großmutter bezüglich der Zeit zurückzuführen ist, sondern in Absprache geschah.
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Gab es womöglich mehr Absprachen bei den frühen Zeugenaussagen Adele As., als man auf den ersten Blick denken könnte?
Die Aussage vom 05.08.1986 durch Adele A. vom 05. August passt zeitlich besser zum ursprünglich von MW genannten Tagesablauf am 05. August 1986, die Aussage vom 11. August passt besser zur korrigierten Fassung MWs unter Berufung auf Anna S. vom 06. August 1986. MW wird bei Anna S. Befragung nicht dabei gewesen sein und konnte daher nicht wissen, dass diese etwas anderes unterschrieben hat, als was Anna S. ihr gegenüber mündlich kommuniziert hat. Das Urteil, demzufolge sie gegen 11:30 die Kinder ins Auto gelockt hat, gab es ja noch nicht. Ihr konnte nicht klar sein, dass der Zeitpunkt 11:30 das Potential zum Alibi haben würde. Am 06. August waren ja noch nicht mal die Leichen der Kinder gefunden. Deswegen glaube ich MW trotz ihrer Lügen, dass das Gespräch mit Anna S. tatsächlich so stattgefunden hat, wie sie es am 06. August 1986 ausgesagt hat. Es passt eben auch zum Muster der Aussagenkorrektur beim Ertapptwerden bei einer Lüge, nur dass es in dem Fall nicht die ermittelnden Beamten sondern Anna S. gewesen wäre, die sie dabei ertappte, wenn denn meine These stimmte.
Mit der Aussage über die Abfahrt des Besuchs der Ns. die Urgroßmutter der Kinder die Aussage von Herrn F. und Frau Z. zwar insofern bestätigt, dass sie den Besuch der Ns. abfahren sah, nicht aber in Bezug auf die Sichtung der Kinder. Am 11. August gab es noch keine Nachtversion.
Ist 11:30 womöglich ein Fehler, der sich beim Protokollieren der Aussage Adele As. eingeschlichen hat? (Vergleiche meine grundsätzlichen Vorüberlegungen zum Aussageprotokoll und Aussage vom 08.08. durch Herrn F. und Frau Z.) Womöglich hat sich Adele A. aber auch mit dem Zeitpunkt der Abfahrt einfach vertan.
Wurde überprüft, ob der von Herrn F. und Frau Z. genannte Standort der Kinder vom Küchenfenster Adele As. einsehbar war? Immerhin stimmen die Aussagen der Zeugin Adele A. und Herrn F. und Sonja Z., was die Sichtung der Kinder bei deren Abfahrt angeht, nicht überein.

28.08.1986
Adele A. besteht nachwievor darauf, die Kinder noch am Vormittag gesehen zu haben. Sie sagt aber auch aus, dass sie gegen 11:30 gemeinsam mit MW nach den Kindern gesucht hat und Frau S. ihnen in diesem Zusammenhang entgegenkam.
Anm.: Das ist zwar keine 100%-ige Übereinstimmung mit der korrigierten Aussage von Anna S. (vergleiche nächstes Zitat), aber es ist nicht anzunehmen, dass die Urgroßmutter dank hellseherischer Fähigkeiten vorhergesehen hat, dass es Übereinstimmungen zwischen ihrer Aussage vom 28.08. und der Aussage Anna S. vom 14. Oktober 1986 geben würde. Gerade, weil die Aussagen nicht 100%-ig übereinstimmen, spricht es auch dagegen, dass eine Absprache zwischen Anna S. und Adele A. stattgefunden hat. Zwischen MW und Adele A. könnte es schon eine Absprache gegeben haben, zumindest bezüglich der Zeitangabe.
14. Oktober 1986, geänderte Aussage Anna S.: (S. 190)
„Gegen 11:30 kam ich vom Wäscheplatz. Die Monika Weimar, und ihre Schwester Brigitte kamen mir entgegen. Da haben alle drei haben nach den Kindern gesucht.“
Anm: 10 Min. nachdem der Motorradfahrer, laut seiner Aussage den weißen Passat am Herfaer Parkplatz gesehen.

MWs. Anwalt am 28.10.1986 (S. 200)
„... Die Zeugin S. fühlt sich von der Kripo verhöhnt … Die Zeugin weiß deshalb so genau die Uhrzeit, weil ihr Mann und ihre Tochter kurz vorher gekommen waren. …“

Eines steht jedenfalls fest.
Die Zeitangabe in der korrigierten Aussage vom 14.10.1986 entspricht dem, was MW am 06. August in ihrer Aussage unter Berufung auf die Nachbarin Frau Anna S. ausgesagt hat (eine zeitliche Korrektur, weil sie sich durch Anna S. bei einer Lüge ertappt fühlte?) Anna S. Aussage vom 14.10.1986 korrespondiert auch weitgehend mit der Aussage Adele As. vom 28.08.1986 vom Beginn der Suche nach den Kindern um 11:30. Ihre Aussage stand dem Anwalt MWs zufolge auch im Zusammenhang mit einem konkreten Ereignis, nämlich der Rückkehr von Mann und Tochter. Selbst wenn sich in dem Zeitraum zwischen den 07.08. – 14.10.1986 etwas in Anna S. Erinnerung geändert haben sollte, die Schwester Brigitte bspw. nicht bei der Suche dabei gewesen wäre, ändert das nichts daran, dass die Rückkehr von Mann und Tochter von einer Reise, deren zeitliche Einordnung glaubwürdig macht.
Welchen Grund hätte Anna S. haben sollen, ihre Aussage nach so langer Zeit zu ändern?
Leider habe ich im Buch von Petra Cichos keinen Hinweis auf eine Aussage Anna S. vor Gericht gefunden. Allerdings wird Frau Cichos auch eine Auswahl getroffen haben. Wenn im Buch nichts steht, heißt es nicht, dass nichts ausgesagt wurde. Aber vielleicht habe ich auch etwas dabei übersehen.
Es gibt lediglich Hinweise auf einen Zeitungsartikel in der HR vom 27.10.1986 (Mordakte Weimar S.199), denen zu entnehmen ist, dass Anna S. sich über die ermittelnden Beamten beschwerte, man hätte sie nicht ausreden lassen … . Aber dem von Frau Cichos zitierten Zeitungsartikel, war nicht zu entnehmen, ob sich diese Beschwerde auf die Befragung vom 07.08.1986 oder die vom 14.10.1986 bezog.
Frau Cichos zitiert noch eine Stellungnahme der Ermittler, Anna S. hätte sich in ihren Zeitangaben widersprochen.
Aber auch hier frage ich mich, ob sich die Ermittler auf die Diskrepanz der schriftlichen Aussage vom 07. August und der späteren vom 14. Oktober bezogen. Das geht für mich aus der von Frau Cichos zitierten Erklärung nicht eindeutig hervor. Sollte jedoch die erste Unterschrift unter Druck zustande gekommen sein, wäre einer solchen Argumentation natürlich die Grundlage entzogen. (siehe Anmerkung zur Aussage vom 07. August)
Ich finde es sehr frustrierend, dass es in Bezug auf die Zeiten so wenig verlässliches gibt.
Haben die Mitarbeiter bei der Bank lediglich MWs Anwesenheit sondern auch den Zeitpunkt der Anwesenheit bestätigt? Anders als bei einer Onlineüberweisung ist der Zeitpunkt des Ausfüllens eines Überweisungsformular nicht zwingend simultan mit der Verbuchung. Deswegen scheint mir der Überweisungsbeleg nur bedingt zur Feststellung des genauen Zeitpunkt des Bankbesuchs geeignet.
Es gibt noch eine weitere Aussage, die dafür spricht, dass MW erst am 04. August erfuhr, wo die Kinder waren.
Am 28.08.1986 (S. 83) sagte Franz K. aus, MW habe ihn am 04. August angerufen, um mit seinem Spürhund die Spur der Kinder zu verfolgen. Er sei dann auch gleich gekommen.
Anm.: Die Ermittler scheinen sich herzlich wenig für den Zeitpunkt des Anrufs interessiert zu haben. Die ganze Aussage enthält keinen Hinweis auf ein irgendeine Uhrzeit. Auch hier wurde eine Chance vertan, für eine halbwegs exakte Zeit zu bekommen, obwohl doch explizit eine Telefonanruf erwähnt wurde. (siehe Vorüberlegung 3)
Es gibt lediglich im Anschluss an dessen Aussage einen Aktenvermerk, dass der Spürhund zum selben Ergebnis gekommen sei, wie der die der Kripo.
Sollte MW bereits vor ihrer Fahrt in den Ort gegen 10:45 die Spur ihrer Kinder verfolgen haben lassen
ist das durchaus mit der Sichtung der Kinder durch die Zeugen am Vormittag vereinbar, stellt jedoch die angegeben Zeiten der Zeugen infrage. Das Ehepaar N. hatte übrigens am 04. August zunächst ausgesagt, sich nicht genau an den Zeitpunkt zu erinnern. (siehe Vorüberlegung 4 und den Hinweis auf die Zeitspanne vor MWs Erledigungen im Ort)
In Verbindung mit der Aussage von Anna S., MW hätte bereits um 11:30 nach den Kindern gesucht, wäre das Zeitfenster zwischen der Abfahrt in den Ort gegen 10:45 auch zu eng, wovon sie 20 Minuten auf dem Parkplatz verweilte auch sehr eng. Das macht wiederum glaubwürdig, dass sie außer bei Bank und Post tatsächlich nur am Parkplatz Melanies war.


Ich vermute, dass MW Franz K. im Anschluss an ihre Nachtversion gebeten hat, zu bestätigen, dass sie ihn am 04. August kontaktierte hatte, um ihrer Aussage Glaubwürdigkeit zu verleihen, dass sie am Morgen des 04. August nicht wusste, wo die Kinder sind. Bei ihren ersten Aussagen vertrat sie ja noch die Tagversion, dass sie die Kinder erst um die Mittagszeit vermisste in Verbindung mit der Entführung durch den Unbekannten vom Spielplatz. (siehe Vorüberlegung 1 und 5).

Letztere hätte nicht mit einem Eingeständnis einer eigeninitiativ veranlassten Spurensuche zusammengepasst, zumindest dann nicht, wenn das am Vormittag vor der Vermisstenanzeige gewesen wäre.
Gerade bei dieser Aussage ist mir noch etwas aufgefallen. Herr K. sagte aus, MW habe ihm die zuletzt getragenen Kleidungsstücke der Kinder gegeben. Das wirft möglichweise ein anderes Licht auf ihre Aussage, die Kinder hätten in der Kleidung vom Vortag tot in den Betten gelegen. Ist die Kleidung, in der man die Kinder gefunden an den Ablageorten gefunden hat, womöglich eine andere als die, die sie in den Betten anhatten? (siehe Vorüberlegung 7)
Sollten die Kinder nach dem Ablegen nochmal umgezogen worden sein, wäre auch erklärt, warum sich von der Kleidung des Fundortes keine nennenswerten Fasernspuren auf der Bettwäsche befanden. Allerdings müsste ich unter dieser Prämisse das Faserngutachten, derzufolge die Kleidung Melanies mit den Spuren von MWs Bluse kontaminiert war, ernster nehmen. War die Brennesselwand womöglich doch zu umgehen und hat sie das tote Kind nochmal in den Arm genommen, wobei diese Kontamination erfolgte? Jürgen61 wies im Allmysteryforum darauf hin, dass in einigem Abstand von Melanies Leiche eine Haarspange gefunden wurde, was dann doch gegen die Wurftheorie sondern eher für ein Ablegen spricht. Das mit der Haarspange steht übrigens auch in den Aktenvermerken nach Auffinden der Kinder.
Das Urteil geht davon aus, dass die Ermordung der Kinder und die Umbettung der Leiche Melanies in einem Zug stattfand. An Melanies Auffindeort gab es keine Kletten. Dass sich das Kind auf dem Kinderspielplatz in den Kletten gewälzt hat, ist doch eher nicht anzunehmen. Melanies Leiche soll mit Kletten übersäät gewesen sein. Ist das nicht Grund zur Annahme, dass die Leiche eine Weile am Bengendorfer Grund lag, bevor sie umgebettet wurde? Die Klettenspuren an der Innenseite der sauberen Unterhose –ein Hinweis darauf, dass die Kinder vor ihrem Transport zum Bengendorfer Grund noch gewaschen wurden? (Stichwort möglicher Helfer, vielleicht sogar MW selbst) und dass ihnen die Kleidung am Bengendorfer Grund übergezogen wurde.
Ich habe im Buch übrigens auch einen indirekten Hinweis gefunden, der dafür spricht, dass der Aufenthalt am Spielplatz, zumindest von einem Teil der Ermittler bereits vor der Nachtversion MWs bezweifelt wurde.
Am 11. August (S.42) sagte MWs Schwester Ursula etwas aus wie, die Kinder seien beim Spielen nicht sehr vorsichtig und hätten sich bestimmt schmutzig gemacht hätte. Auch hier interessier t mich, was gefragt wurde. Bei mir erweckt es den Eindruck, dass die Ermittler sich gewundert haben, warum die Kleidung der Kinder beim Auffinden der Leichen sauber waren, wenn sie kurz vor der Ermordung noch am Spielplatz waren. (vgl S. 21 zu Melanies und S. 23 zu Karolas Kleidung beim Auffinden der Leichen)
Die Sache mit der Windschutzscheibe. Hat eigentlich jemals jemand erwogen, dass das gar nicht MW sondern RW passiert ist? Auch das würde zu ihrer anfänglichen Version passen. (siehe Vorüberlegung 5) Dann wäre auch erklärt, warum sie es letztlich nicht erklären konnte. Da sie aber bereits so viele Erklärungen dafür abgegeben hat, war ihr womöglich klar, dass ihr niemand mehr glauben würde, was immer sie auch dazu sagt.

Interessant fand ich auch die Zeugenaussage des 1. Staatsanwalt Sauter im Fuldaer Gerichtsverfahren, der unter anderem zu entnehmen war, dass sich die SOKO offenbar so einig doch nicht war. Einige Beamten seien sich nach der Vernehmung RWs sehr sicher gewesen, dass er es war.

MW war schon unter Verdacht, als es noch ein Vermisstenfall war. Das sagt mir ganz klar die Tatsache, dass RWs Schwägerin Ruth Weimar von der Polizei beauftragt wurde, MW zuzureden, den Aufenthaltsort der Kinder zu preiszugeben. Man stelle sich mal vor, es wäre umgekehrt gewesen, man hätte RW im Verdacht gehabt, die Kinder irgendwo zu verstecken und man hätte MWs Mutter damit beauftragt, enstprechend auf RW einzuwirken. Das zeigt mir schon, dass die Ermittlungen sich schon zu diesem Zeitpunkt einseitig auf sie konzentrierten und es einfach eine falsche Behauptung ist, dass sie erst nach dem Auffinden der Leichen verdächtigt wurde. Hierzu weiß ich nicht mehr die Seitenzahl, weil ich den kostenfreien Zugriff nicht mehr habe.

Ich bin der Auffassung, dass in dubio pro reo hätte entschieden werden müssen. Ich schließe auch gar nicht aus, dass ich unter anderen Voraussetzungen zu einem anderen Schluss kommen würde.
von Ehemaliges Mitglied
Mo, 7. Mär. 2022, 15:51
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
Antworten: 83
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

pfiffi hat geschrieben:
Mo, 23. Mär. 2015, 21:13
besonders beeindruckend: "ich dachte, sie sei tot!"
@pfiffi

Das bezieht sich sicher auf den Verplapperer MWs bei der Befragung durch den Ermittler Kaufmann. Ist es eigentlich in der Rechtsgeschichte noch nie vorgekommen, dass ein Unschuldiger sich ein falsches Alibi besorgt, aus Angst ihm oder ihr würde nicht geglaubt werden? In dem Fall hätte sich MW mit der Nachtversion das Alibi quasi selbst bescheinigt. Auch RW hat kein Alibi für seine Aussage bis 11:30 geschlafen zu haben. Woher kommt es eigentlich, dass alle annehmen, dass es am Tag nur sie gewesen sein kann? Immerhin gibt es die Aussage der Zeugin Anna S. , MW hätte bereits um 11:30 nach den Kindern gesucht.

MW selbst räumt bereits in einem frühen Stadium der Ermittlungen, nämlich am 06. August 1986 ein, sie könnte sich um eine Stunde vertan haben, wobei sie sich auf eine Unterhaltung mit Anna S. beruft. Zu dem Zeitpunkt vertrat sie selbst noch die Version des Unbekannten, der die Kinder vom Spielplatz entführt hat. Es könnte doch auch alles in der Zeitspanne vor ihren Erledigungen im Ort passiert sein. Nur kämen dann beide Eltern infrage in der Nachtversion definitiv nur RW.

Warum wird nie gesagt, dass Adele A. zwar ausgesagt hat, die Kinder im Hausflur gesehen zu haben, die Sichtung der Kinder bei der Abfahrt des Besuchs der Ns eben nicht bestätigt hat? Sie sagte, [sie hätte Melanie und Karola bei dieser Gelegenheit nicht gesehen.[/b] Das war am 11. August 1986, also vor der Nachtversion.

Das kann alles im Buch "Mordakte Weimar" von Petra Cichos nachgelesen werden.
von Ehemaliges Mitglied
Mo, 7. Mär. 2022, 13:55
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

wiwan hat geschrieben:
Do, 6. Sep. 2018, 06:34
Dann wird sie mit Schwung über das Brennnesselgebüsch geschleudert . MW alleine , wäre dies auch gar nicht möglich gewesen. Außerdem hätte man dann an ihr die Klettensporen , finden müssen . Man stelle sich nur mal vor , da muß MW mitansehen , wie ihr totes Kind mit wehenden roten Haaren über das Gebüsch flliegt .
@wiwan

Im Allmysteryforum schrieb ein Jürgen61, dass sich in einigem Abstand von Melanies Leiche eine Haarspange befand. Der Hinweis auf die Haarspange findet auch Bestätigung in Petra Cichos Buch "Mordakte Weimar". Die Seite weiß ich nicht mehr, aber es müsste irgendwo in den Ermittlerakten im Zusammenhang mit dem Auffinden der Leichen am 07. August 1986 finden. Da Sie das Buch haben, dürfte das Auffinden der Stelle für Sie nicht so ein Problem sein.

Wenn man nicht gerade unterstellt, dass wer auch immer die Leichen dorthin gebracht hat, die Haarspange über die Brennesseln geworen hat, um genau diesen Eindruck zu erwecken, spricht es doch eher dafür, dass Melanie nicht geworfen sondern abgelegt wurde?
von Ehemaliges Mitglied
Mo, 7. Mär. 2022, 02:13
Forum: Verbrechen, die Geschichte schrieben
Thema: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

MIWU hat geschrieben:
So, 6. Mär. 2022, 21:46
Am Morgen vor MWs Erledigungen im Ort kämen beide infrage.
Mit beide meine, dass sowohl RW als auch MW als Täter infrage kämen.
von Ehemaliges Mitglied
So, 6. Mär. 2022, 21:46
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Salva hat geschrieben:
So, 6. Mär. 2022, 21:12
Mal angenommen die Nachtversion stimmt und RW hat seine Kinder ermordet, wie war noch gleich MW's Aussage? Sie ging ins Bett. Schlafen. Und dann sollte sie, nachdem sie schön ausgeschlafen hatte - oder wann auch immer, FK kontaktiert haben um die "Spur der Kinder" zu verfolgen?
Der Spürhund von Franz K. verfolgte nach dessen Aussage vom 28.08.1986 die Spur bis zur Taubeneinsatzstelle. (nachzulesen auf S. 83 der kindle unlimited Ausgabe von Mordakte Weimar von Petra Cichos)

Franz K. erwähnt in seiner Aussage einen Anruf MWs am 04.08.1986 bei ihm. Das hätte man wohl auch schon damals über die Telekom überprüfen können. Ich finde es schon reichlich merkwürdig, dass in der ganzen Zeugenaussage keine ungefähre Zeitangabe steht. Es wäre doch völllig normal, nach so etwas zu fragen.

Außerdem geht es mir überhaupt nicht darum um jeden Preis die Nachtversion zu belegen. Die Kinder könnten trotzdem noch am Vormittag gesehen worden zu sein. Falls der Anruf am frühen Morgen vor der Vermisstenanzeige gewesen wäre, stellte es die von den Zeugen angegebenen Zeiten infrage.

Am Morgen vor MWs Erledigungen im Ort kämen beide infrage. In der Nachtversion hat MW ein Alibi. Das könnte der Grund gewesen sein, warum sich, nachdem sich die Geschichte von der Entführung durch den Unbekannten nicht mehr halten ließ, die Nachtversion behauptet hat.
von Ehemaliges Mitglied
So, 6. Mär. 2022, 13:34
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Salva hat geschrieben:
Sa, 5. Mär. 2022, 13:45
Für mich steht fest, dass Monika W. zum. bei der Beseitigung der Leichen dabei gewesen ist und demnach auch wusste, wer ihre Mädchen getötet hat. Und auch warum. Vielleicht war sie es ja selbst und hatte sich vom biologischen Vater helfen lassen. Wie auch immer die Konstellation damals war, unschuldig war MW für mich definitiv nicht.
Wie vereinbart @wiwan das mit der Aussage durch Franz K. vom 28.08.1986 (Petra Cichos: "Mordakte Weimar", MW hätte ihn am 04. August 1986 kontaktiert, um die Spur der Kinder zu verfolgen? Wenn sie die ganze Zeit dabei war, wusste sie doch wo die Kinder sind.

Im Aktenvermerk findet sich kein Hinweis, dass man diesen Anruf bei Franz K. überprüft hätte. Die Aussage enthält auch keinerlei Hinweise darauf, wann das war.
von Ehemaliges Mitglied
Sa, 5. Mär. 2022, 12:13
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

@Salva

Es ist aus meinen letzten Beitragen unverkennbar hervorgehend, dass ich eher zu den Zweiflern an MWs Täterschaft gehöre. Ich kann mir TEXTauch eine Version mit RW als Täter am Tag vorstellen, was ich in meinem im als PDF-Dokument angehängten ersten Posting erläuterte.

Über eine Sache bin ich in der Tat gestolpert, bei der ich mich fragte, ob sie nicht doch etwas damit zu tun hat, nämlich KPs Aussage im zweiten Gerichtsverfahren, dass MW ihm gegenüber erwähnt hat, jemand habe womöglich Äther aus ihrer Medikamententasche genommen.

-Vorbeugend, falls dieses Betäubungsmittel nachgewiesen wird?

MW hat vor Gericht klargestellt, dass sie als Pflegehelferin keine Medikamententasche hatte.

Es fällt mir dennoch schwer, diese Aussage KPs mit einerüberlagerten Erinnerung zu erklären, weil das kein alltägliches Gesprächsthema ist. Selbst wenn MW mit der Medikamententasche KP gegenüber gelogen hätte, kann seine Erinnerung an das Gespräch kann also trotzdem stimmen.

Es gibt eine frühe Aussage einer Mitarbeiterin im Krankenhaus, der zu entnehmen ist, dass MW Zugang zu allen Medikamenten hatte. Das könne man in der täglichen Arbeit gar nicht kontrollieren.

Die Frage zielte zwar bestimmt darauf ab, RWs Vorwürfen nachzugehen, MW habe ihm heimlich Medikamente untergejubelt. Wenn MW jedoch an alle Medikamente kommen konnte, hätte sie wahrscheinlich auch Zugriff auf das Betäubungsmittel Äther gehabt.

Eine plausible Erklärung für nicht vorhandene Abwehrspuren wäre eine vorausgehende Betäubung bestimmt. Ein Bekannter erzählte mir, dass er als Kind auf dem Schoss einer Krankenschwester festgehalten wurde, um zu verhindern, dass er bei der Betäubung mit Äther im Vorfeld einer Operation ausschlägt. Das mit der Windschutzscheibe wäre also durchaus plausibel erklärt, wenn man sich vorstellt, dass das Kind auf dem Schoss festgehalten wurde und dabei ausschlug.

Allerdings hätte MW als Pflegehelferin um diese Problematik wiederum gewusst. Nehmen wir mal an, MWhatte tatsächlich Äther im Haus gehabt, wenn auch nicht in der Medikamententasche und sie hat sich das mit der Windschutzscheibe in etwa so zusammengereimt. Am Anfang der Ermittlungen baute sie ja die Geschichte vom Unbekannten auf, der die Kinder vom Spielplatz entführte. Sie sagte auch aus, dass sie sich anfänglich nicht in der Lage fühlte, RW auszuliefern. Dazu würde für mich auch passen, dass sie die Sache mit der Windschutzscheibe auf die eigene Kappe nahm. Wir gehen immer davon aus, dass MW die ganze Wahrheit kennt. Was, wenn dem doch nicht so wäre? Die Nachtversion könnte sie auch behauptet haben, weil sie in der Zeit ein Alibi hat. Auch bei einer Tagversion müsste sie nicht zwingend die Täterin sein.
von Ehemaliges Mitglied
Sa, 5. Mär. 2022, 11:15
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Salva hat geschrieben:
So, 9. Sep. 2018, 12:04
die würde nur dann passen, wenn man die Zeugenaussagen, die Timeline und auch die meisten Spuren vernachlässigt und das fängt schon mit dem Fahrzeug an. An TEXTden Ablageorten wurde nämlich der PKW von Monika und Reinhard W. gesehen und das gab Monika W. zu.
Soviel ich weiß, wurde das Auto nur an einem der beiden Ablageorte gesehen, nämlich dem Melanies.



[/quote]
Salva hat geschrieben:
So, 9. Sep. 2018, 12:04
Auch die Faserspuren geben kein fremdes Fahrzeug her, denn die stammten überwiegend vom Rücksitz (Chemiefasern) der Familienkutsche und ein paar davon vom Beifahrersitz (Wollfasern).
Wenn ich das richtig verstanden habe, fand man an der Leiche Melanies Faserspuren, die nicht dem Auto zugeordnet werden können.

Sollte ich michTEXT in der von wiwan gemeinten Person nicht komplett irren, passen dessen zu Protokoll gegebenen Aussagen für mich nicht so recht zu dem von wiwan vermuteten Motiv.

Der im Buch "Ich war Monika Weimar" erstmals erwähnte frühere Liebhaber (also vor Kevin Pratt) wird in den Aussageprotokollen des Buches von Frau Cichos "Mordakte Weimar mit Herrn H. abgekürzt. Diesen Aussagen kann ich aber wiederum nicihts entnehmen, was auf das vermutete Motiv schließen lässt. Er sagte im Gegenteil, das sei für ihn nur eine Affaire gewesen.

InTEXT selbiger Quelle berichtet MW über TEXTdie Anfänge ihrer Ehe übrigens nur positives, wasTEXT sich auch mit einer frühen Aussage RWs auf der Frage nach dem Gerücht, er sei womöglich nicht der Vater deckt.

Ich fand das immer einleuchtend, dass sich RWs durch Alkoholmissbrauch ungünstig verändert haben kann, weswegen ich auch keinen Widerspruch in derTEXT von MW anfänglich positiven Schilderung der Ehe sehe.

Leider kann ich die genauen Seitenzahlen aus "Mordakte Weimar" aus dem Buch von Frau Cichos nennen, weil ich augenblicklich keinen Zugriff auf die kindle-Ausgabe bei amazon mehr habe, bzw. nicht gewillt bin, mich durch ein kostenpflichtiges Abonnement zu binden.
von Ehemaliges Mitglied
Do, 3. Mär. 2022, 09:38
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

wiwan hat geschrieben:
Mo, 10. Sep. 2018, 10:07
Mir fällt noch auf , Deine Frage , warum hat MW nicht gesagt , daß Jemand anderes der Täter war ? Das ging ja nun gar nicht , dann hätte sie ihre Familie verloren .Die hätte niemals akzeptiert , daß sie eine große Mitschuld am Tod der Kinder trägt . Deshalb mußte Strate unbedingt diese Nachtversion durchboxen . Auch hätte sie noch eine weitere Familie gesprengt und es hätte auch nichts am Urteil geändert . Sie hätte es außerdem nicht beweisen können , genau wie RW auch nicht , der genau wußte , was ablief . Aber er mußte auf den Rat seines Anwalts hören . Du fragst mich ja gar nicht , woher ich das alles weiß ?
Mich interessiert es. Ich nehme mal nicht an, dass alleinige Quelle die Gespräche mit RW und seiner Mutter sind. Herr X wird Ihnen gegenüber auch kein Geständnis abgelegt haben. RWs Anwalt hat Schweigepflicht.

MW und RW bezeichnen ihr Verhältnis in der Anfangszeit übereinstimmend als gut. Mir war damals bei der Lektüre ihres Buches aufgefallen, dass sie mit zeitlichen Abstand durchaus positiv über die Anfänge ihrer Ehe berichten konnte. Zum Zeitpunkt der Morde wäre ihr wohl nicht das positive zuerst eingefallen. RW hat in irgendeiner Aussage im Buch Mordakte Weimar von Frau Cichos auf die Frage nach der möglichen Vaterschaft eines anderen ähnliches geäußert.

Eine Möglichkeit, die mir noch einfallen würde, wenn RW von einem Arzt darauf hingewiesen worden wäre, dass die Blutgruppen mit denen seiner Kinder nicht kompatibel sind. Damals gab es ja noch keinen DNA-Test.

Die im Buch MWs erwähnte Affaire wird in den Aussageprotokollen mit Herr H. abgekürzt. Ich dachte ja eigentlich, dass derjenige, den sie meinen andere Initialien hat. Oder hatte dieser einen (Zwillings)Bruder, der als einer der wenigen Männer in der damaligen Zeit den Namen der Frau angenommen hat? Die Einschätzung, dass man wohl noch etwas mehr in der Familie hätte gucken müssen, teile ich übrigens. Gab es in dieser Familie Menschen, die eventuell auch nicht ganz einflusslos in Philippthal sind oder waren?

Ich kann mich an einen zivilrechtrechtlichen Fall in meinem Umfeld erinnern, bei dem ich deutlich den Eindruck hatte, dass eine der Parteien durch den Einfluss von Familienangehörigen im Ort geschützt war.
von Ehemaliges Mitglied
Do, 3. Mär. 2022, 05:48
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Da mein Beitrag etwas lang ist, habe ich mich entschieden, ihn als PDF-Dokument ins atttachment zu setzen und gebe hier nur die Überlegungen wieder, auf denen er basiert.
Der Fall wird mich wohl nie ganz loslassen.

Folgende Überlegungen vorweg
1. Bei denjenigen, die von MWs Schuld überzeugt sind wird oftmals darauf hingewiesen, dass MW Aussagen oft erst dann korrigiert hat, wenn sie bei einer Lüge ertappt wird, was typisches Muster für Täter sei.

Dieses Muster zeigt sich meiner Ansicht nach bereits am 06. August 1986, und möglicherweise auch in ihrer Nichterwähnung des Anrufs bei Franz K. mit seinem Spürhund in einem frühen Stadium der Ermittlungen, beides Aussagen, die das Potential zur Entlastung MWs hätten. (siehe meine Überlegungen zur Aussage MWs vom 06. August und der Aussage vom 28.08.1986 durch Franz K

2. Mir scheint, dass die Aufmerksamkeit doch sehr stark auf den Aussagen der Zeugen liegt, die aussagten, die Kinder am Morgen noch gesehen haben, dass andere Aussagen aus dem Blickfeld gerieten, die ein anderes Licht auf den Fall werfen könnten.

3. Ich habe den Eindruck, dass man Hinweise auf Telefonate in den Zeugenaussagen nicht überprüft hat, obwohl doch gerade das zur zeitlichen Einordung hätte helfen können. Das kann natürlich an Frau Cichos liegen, wenn sie entsprechende Aktenvermerke nicht im Buch erwähnt. Ich finde es zumindest auffällig, dass solche Hinweise komplett fehlen, während Sie die Überprüfung anderer Aussagen (Post, Zahnarzt, Sparkasse, Supermarkt) durchaus benennt. Deswegen denke ich eher, dass es einfach nicht gemacht wurde. Ich bekenne mich dazu, dass ich der Zeitangabe durch die Telekom im Normalfall mehr trauen würde, als meinem eigenen Gedächtnis.
Ein Protokoll aller aus- und eingehenden Anrufe bei Weimars zwischen dem 03. und 07. August hätte womöglich konkretere Ergebnisse erbringen können als die spätere Abhöraktion, von der wohl doch alle Beteiligten irgendwann etwas ahnten, auch im Hinblick auf einen möglichen Helfer.

4. Ich halte schon die Prämisse, dass es am Tag nur sie gewesen sein kann, für falsch. Das mit der Nachtversion könnte MW auch gesagt haben, weil sie in der Zeit ein Alibi hat. Aus dieser Motivation folgt aber nicht zwingend, dass sie die Täterin ist.

Dass MW das Familienauto am Morgen des 04. August alleine fuhr, scheint festzustehen, es sei denn, sie hätte einen Mitfahrer verschwiegen.

Unter der Voraussetzung eines Helfers könnte RW auch mit einem anderen Auto unterwegs gewesen sein.

Was ist mit der Zeitspanne, bevor MW gegen 10:45 in den Ort fuhr? RW hat kein Alibi und zudem widersprüchliche Aussagen zu seinen Schlafenszeiten gemacht.

5. Wenn man ihrer Aussage glaubt, dass sie sich anfangs außerstande sah, RW auszuliefern, machen ihre anfänglichen Lügen absolut Sinn. Ich finde es auch nachvollziehbar, dass sich der Selbsterhaltungstrieb durchsetzte, als sich die Geschichte vom unbekannten Entführer vom Spielplatz nicht mehr halten ließ und sich der Mordverdacht gegen sie richtete. Natürlich hat sie sich nicht gerade klug verhalten, aber nicht jeder juristisch unerfahrene Mensch, der sich unklug verhält, ist deswegen auch schuldig.

6. Beim Protokollieren von Aussagen können sich allein dadurch Fehler ergeben, dass das, was derjenige aussagt, nicht nur zu Protokoll genommen sondern auch interpretiert wird. Nun ließe sich einwenden, dass demjenigen, der das Protokoll unterschreibt, das Protokoll vor der Unterschrift vorgelegt wird. Aber auch das setzt voraus, dass der Fehler beim Durchlesen vor der Unterschrift auffällt. (siehe meine Überlegungen zu Adele As. Aussage vom 11. August 1986 bezüglich der Abfahrt der Freunde des Ehepaar N.). Außerdem würde ich nicht darauf setzen, dass jeder den Nerv hat, noch eine großartige Diskussion zu führen, wenn Teile des Protokolls nicht genau dem entsprechen, was man aussagen wollte. (siehe meine Überlegungen zur Aussage von Anna S. vom 07. August und vom 14. Oktober 1986)
Ich versuche mir bei den Aussageprotokollen die mögliche Fragestellung mitzudenken. Deshalb ist selbstverständlich auch meine Interpretation fehleranfällig.

7. Ein Indiz gegen MW, was immer genannt wird ist, dass sie die Kleidung der Kinder so genau beschreiben konnte. Im Aktenvermerk zur Auffindung Karolas finde ich aber einen Hinweis der Ermittler, dass es eine Abweichung gibt, was Socken und Schuhe betrifft. (siehe meine Überlegung zur Kleidung unter Bezugnahme auf die Aussage von Franz K. vom 28.08.1986) Die Information könnte sie ja auch vom demjenigen haben, der die Leichen weggebracht hat, wenn sie es nicht selbst war.
von Habakuk
Mi, 6. Sep. 2017, 22:34
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

@Hank

Hi Hank!

Ich bin auch gerade wieder sehr interessiert an diesem Fall und würde mich freuen, darüber zu diskutieren. Vor allem über den Tathergang und das mögliche Motiv. Die Schuld der Mutter ist für mich persönlich recht klar, die "Nachtversion" erschliesst sich mir nicht.

Falls Du online etwas stöbern möchtest empfiehlt sich das Spiegel-Archiv , die Zusammenfassung von Strate (ausführlich, aber recht subjektiv) oder die Doku im Rahmen der Reihe "die großen Kriminalfälle".
Freue mich, dazu wieder von Dir zu lesen...
von Habakuk
Sa, 19. Aug. 2017, 00:51
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Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Es gibt zu diesem Fall ein neues Buch. "Mordakte Monika Weimar".

Für Insider sehr interessant.
Meiner Meinung nach bestätigt es die Täterschaft der Mutter, ist aber an sich neutral und listet nur Fakten auf.
von Habakuk
Mi, 13. Jul. 2016, 03:50
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Re: Der Fall Monika (Weimar) Böttcher

Um diese Sache nochmal hervorzukramen:
Auch ich bin jemand, der damals mit "wiwan" diskutiert hat:-)

Meine Meinung ist heute noch, daß der Täter im Fall Weimar feststeht, es kann nur die Mutter gewesen sein!
Wie und warum sie es getan hat bleibt rätselhaft, aber man kann eben weder einen Tathergang im Nachhinein hundertprozentig rekonstruieren, noch in den Kopf des Täters schauen.

Was man tun kann ist, Indizien zu sammeln und die sprechen in diesem Fall absolut vernichtend gegen Frau Weimar.
Selbst ein Strate kann das nicht ändern.
Bei MW war eben das Problem, daß sich sämtliche Emanzen (sorry, bin selbst eine Frau) NUR den grobschlächtigen Ehemann als Täter vorstellen konnten und nicht die sphinxhafte (Strate) Monika. Leider ist die Welt aber nicht so einfach...
MW hat gelogen und sie hat gezielt und zu bestimmten Zeiten gelogen. Und das absolut skrupellos.

Sie hat ihre Kinder ausgelöscht, vermutlich im Irrglauben auf ein besseres Leben mit einem "besseren" Mann.
Daß sie dafür ihre Kinder geopfert hat, das wird immer die persönliche Tragödie der Monika Weimar bleiben.

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