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Polizei NRW Alte Hasen für kalte Fälle

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PommesAgnum
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Polizei NRW Alte Hasen für kalte Fälle

#1

Ungelesener Beitrag von PommesAgnum » Do, 5. Aug. 2021, 01:30

Cold Case NRW Datenbank.jpg
NRW stellt pensionierte Mordermittler für "Cold Cases" ein

Vergangenen Freitag (30.Juli) gab NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gemeinsam mit Andreas Mueller vom LKA NRW, sowie dessen Direktor Ingo Wuensch, bei eigens einbestellter offizieller PK eine neue taktische Verfahrensweise für die 2017 ins Leben gerufene „Cold-Case-Datenbank“ (Datenbank für ungeklärte Tötungsdelikte) bekannt. Mit einer besonderen Aufbauorganisation (BAO) und 28 neuen Stellen sollen ungelöste Fälle aus den vergangenen 50 Jahren bearbeitet werden. Dabei will das Land NRW ganz ungewohnte Wege gehen - So sollen die insgesamt 28 Stellen jeweils mit ehemaligen-pensionierten Ermittlern besetzt werden, die das LKA bei den kniffligen Fällen unterstützen, heißt es. Ermittler oder Ermittlerinnen die Erfahrung haben in der Tatortarbeit, Aktenführung oder der Leitung von Mordkommissionen.

Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) - Landesoberbehörde
Gründung - 1. Oktober 1946 als „Landeskriminalpolizeiamt Nordrhein-Westfalen“
Bedienstete - rund 1700 (Stand: 2021)
Leiter - Ingo Wünsch seit 2020


https://www.ruhr24.de/nrw/nrw-news-poli ... 96439.html

Anmerkung in eigener Sache - NRW "will" pensionierte Ermittler einstellen, muss es selbstverständlich heißen, bei allem nötigen Respekt, oder "versucht" zumindest eben solche einzustellen. Denn, ob der vollmundigen Ankündigung von Seiten des Innenministers Reul, so ist man aktuell ja eben doch wohl noch immer in der, sagen wir mal, Testphase, was diese neue strategisch ausgeklügelte Maßnahme angeht. Zitat, Reul: „Wir suchen Leute mit einer immer noch guten Spürnase, die Lust haben, jeden Stein noch mal umzudrehen, um die Täter zu kriegen“, so der Minister. Fünf seien schon in der Auswahl. "Donnerwelle!" Schon Fünf! Wow! Na, immerhin. Zugegeben, das Einstellungskriterium ist aber auch wahrlich extrem hoch beansprucht, wenn man so will. Wenn man angibt, gerne auch schon mal den ein oder anderen Leiter einer Mordkommission mit dabei zu haben, dann gibt man sich da ja nicht gerade bescheiden, meiner Meinung nach. Ich denke aber, "wo" Innenminister Reul von der CDU diese entsprechenden Leiter herholen will, weiß er mitunter aber selber noch nicht so ganz genau, wenn er mal ehrlich zu sich selber ist.

Zu meiner absoluten Überraschung gelingt es dem für den Artikel zuständigen Propagandisten des "Ruhr24"-Portals dann aber kurz darauf, dem Herrn Minister des Inneren die im kriminalistischen Sinne, alles entscheidende- essentielle eine Frage zu stellen. Gezielt frech, ziemlich scharfsinnig, und beinahe schon kritisch, bin ich fast geneigt, dem Fragesteller nachher noch "Journalismus" zu unterstellen, bei allem Respekt. Frage, Ruhr24.de:
"Aber weshalb setzt man bei solchen besonders schwierigen Mordfällen ausgerechnet auf bereits pensionierte Beamte?"
- Poah! Hast Du Töne, ey! Beim heiligen Horst Schimanski, ich muss schon sagen... Ich bin positiv verwundert, kein Scheiß! Wer jetzt aber denkt, war das wirklich schon alles, mitnichten, dran bleiben, es lohnt sich. Die Antwort fällt dabei so wenig subtil, wie dafür logisch-rational einleuchtend aus, die wäre nämlich eigentlich ganz einfach, heißt es weiter auf dem Ruhr24-Portal, Zitat:
"Das Land hat nicht genug aktive Ermittler."
- Buha! :joy: Haaa... "Schnief!" Puh! "Nicht genügend aktive Ermittler... Also, Hand aufs Herz, "wer" wäre darauf gekommen?!
Das eigentliche Ziel sei jedoch die Digitalisierung der alten Fälle, wird erklärt. Nun, ja, ich mag mich da irren, aber als man mit der Datenbank vor über vier Jahren an die Öffentlichkeit trat, schrieb man sich zuerst mal das sogenannte wieder "aufrollen", d.h., die Wiederaufnahme der "eingeschlafenen" Mordfälle auf die Fahnen, da bin ich mir ziemlich sicher. Wie bereits erwähnt, baut man beim LKA in NRW nämlich nunmehr seit dem Jahr 2017 an dieser Datenbank der ungeklärten Morde. In dieser sogenannten Cold-Case-Datenbank sollten schrittweise 1.160 ungelöste Tötungsdelikte seit dem Jahr 1970 aufgenommen werden. Da wäre es ja mitunter recht nahe liegend, sich auch einmal nach der bisherigen Erfolgsquote dieses kühnen kriminalistischen Unterfangens zu erkundigen. Von wegen, Steuergelder, und so, sie wissen schon. Ich würde die zuständigen Beamten da jetzt aber keinesfalls irgendwie unter Druck setzen wollen, oder so. Ist ja schließlich kein Zocken auf der Playstation, oder so etwas. Dazu vernimmt man auf dem Ruhr24-Portal, Zitat:
"Bislang wurden von 1.160 Gesamtfällen erst 261 Fälle in die Datenbank aufgenommen - wobei man auch erst 23 Fälle überhaupt neu aufrollte."
Dabei konnte man aber sogar schon erste Erfolge erzielen: Zwei Mörder aus der Vergangenheit sind bereits gestellt worden.
- Aha, da müsste man mir jetzt aber etwas auf die Sprünge helfen, vielleicht komme ich ja noch drauf. Bei einem dieser aufgeklärten Fälle, so ist zu lesen, handelt es sich um den Mord an der damals 16-jährigen Dortmunder Schülerin Nicole Schalla. Der Mordfall ist bereits 27 Jahre her – und war als „Cold Case“ neu bearbeitet worden. Überführt wurde der Mörder schließlich mit einer alten Hautschuppe, die dank neuester medizinischer Methoden analysiert werden konnte. Im diesjährigen Januar (2021) wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun, ja, ich will jedenfalls nicht ständig nur rumstänkern, weil es mir so vorkommt, als wäre dieser ungeklärte Mord auch sehr gut "ohne" unsere tolle Datenbank zum späten Ermittlungserfolg geworden, aber, sei es, wie gehabt, mit einem weiteren, mit einem zweiten aufgeklärten Fall will man irgendwie nicht rüberkommen, den bleibt man uns soweit schuldig. Sehr löblich, wie ich finde, man hängt da halt nicht jeden Erfolg an die große Kriminalglocke, gehe ich mal von aus.

Ungelöste Morde NRW: Sonderkommission und Ex-Ermittler sind Tätern aus der Vergangenheit auf der Spur

Noch nicht aufgeklärt, aber ebenfalls bereits neu aufgerollt wurde auch der Mordfall Claudia Ruf. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, war die damals Elfjährige vor 25 Jahren im rheinischen Grevenbroich entführt, missbraucht und umgebracht worden. An ihrer Leiche konnte DNA sichergestellt werden, die vermutlich vom Täter stammt. Vor etwa eineinhalb Jahren hätten sich die Ermittler auch diesen Fall wieder vorgenommen. Im Zuge der Ermittlungen sei ein großer Massen-DNA-Test gestartet worden, dessen „Ende ist noch offen“ sei, wie Innenminister Herbert Reul (68, CDU) erklärt.

- Ach, der is noch offen, der Test, bzw., sein Ende, meine ich natürlich. Ach, das ja wirklich n'Ding, ich gebe zu, das wusste ich noch gar nicht. Dazu ließe sich erwähnen, das der für die Datenbank zuständige Kripobeamte, der Herr Andreas Müller, damals als zuständiger Kriminalspürnasen-Jungspund in dem Fall ermittelte. Der heutige Leiter der „Zentralstelle Cold Case“, erklärte gegenüber der dpa, er habe noch am Freitag (30. Juli) mit dem Vater von Nicole Ruf telefoniert (Ihr Name war Claudia, ihr Ermittlungsgenies!), um ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass der Mordfall durch die Ermittlungsinitiative neue Aufmerksamkeit bekäme. Der Vater habe ihm versichert, er sei sehr froh, dass der Fall erneut aufgerollt werde, denn es sei für die Angehörigen wichtig, Gewissheit zu bekommen.
- Ja, da hat der gute Mann wohl recht. Vielleicht finden sie die miese Drecksau ja doch noch. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder, und jemand bringt den Mut auf den Täter zu benennen. »Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.« - war seinerzeit der Begleitsatz, mit dem Claudia beigesetzt wurde, so weit ich mich noch erinnern kann. Das moderne Arti-Farti-Märchen "Der kleine Prinz" des französischen Schriftstellers Saint-Exupéry wurde noch zu Kriegszeiten, erstmalig 1943 veröffentlicht. Übrigens vom gleichen Verlag, der auch Adolf Hitlers Mein Kampf und die Werke von George Orwell in den USA veröffentlichte. Jedenfalls erfreut sich Saint-Exupéry's Welterfolg ja seit jeher besonders in sogenannten intellektuellen Pädagogen- und linksjournalistischen Kreisen großer Beliebtheit. Claudias Vater meldete sich zuletzt nochmal vor zwei Jahren (2019) in einer, mehr oder weniger emotionalen Video-Botschaft und appellierte an mögliche Mitwisser, Mittäter, vergessene Zeugen, und/oder eventuell sogar an einen möglichen Täter, vielmehr, an sein Gewissen. By the way, ist ein sexueller Missbrauch niemals bestätigt worden, weder von damaligen Ermittlern, noch durch einen Gerichtsmedizinischen Befund. Lediglich die Presse deutete die unten rum nicht bekleidete Leiche als solchen und machte aus gefundenen DNA-Spuren indirekte Spermaspuren, das ist jedoch nicht richtig.

https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... setzt.html

Mein persönliches Fazit wäre eine sehr direkte Empfehlung an den amtierenden Innenminister Reul, nebst Sonderermittlerduo Spongebob vom LKA an seiner Seite, sich doch demnächst lieber etwas mehr in Zurückhaltung und Demut zu üben. Gerade just zu dieser Zeit erscheint vielen Bürgerinnen und Bürgern des Landes das rechtsstaatliche Erscheinungsbild unserer Exekutivkräfte nicht mehr so richtig gegeben, dafür aber schwer beschädigt zu sein. Das freiheitlich demokratische Grund- & Werteverständnis sämtlicher deutscher Verfassungsschützer, Staatsanwälte, Richter, speziell unserer Polizeibeamten zeigt mehr so in eine beklemmend düstere, totalitäre Richtung. Angesichts gravierender zu bewältigender Probleme, die uns bevorstehen, täte man gut daran derartige Projekte, wie etwa diese Cold Case-Datenbank, eventuell mal für den Moment ruhen zu lassen, was in Bezug auf seine eigentliche "Effizienz" dann aber auch so gut, wie keine Rolle spielt, bei allem nötigen Respekt, versteht sich.
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Polizei NRW Alte Hasen für kalte Fälle

#2

Ungelesener Beitrag von Duchonin » So, 8. Aug. 2021, 13:44

Nun ja, "Kalte Fälle" sollte sich wirklich mal ein erfahrener logisch Denkender ansehen, der noch nie an dem Fall dran war.

Der findet vielleicht irgendetwas Übersehendes.
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#3

Ungelesener Beitrag von Duchonin » So, 19. Sep. 2021, 21:41

PommesAgnum hat geschrieben:
Do, 5. Aug. 2021, 01:30
NRW "will" pensionierte Ermittler einstellen, muss es selbstverständlich heißen, bei allem nötigen Respekt, oder "versucht" zumindest eben solche einzustellen.
Wie soll das gehen ?
Das sind Beamte, die sich nach Erreichen der Regelaltersgrenze in Pension mit Ruhegehalt befinden.
Die müsste man (wenn das gesetzlich geht) wieder aktivieren, d.h. das Ruhegehalt fällt weg und es werden wieder volle Dienstbezüge bezahlt.
Da hätte der Beamte nicht viel davon.
Dafür müsste man das ganze Beamtenrecht umstellen.
PommesAgnum hat geschrieben:
Do, 5. Aug. 2021, 01:30
er habe noch am Freitag (30. Juli) mit dem Vater von Nicole Ruf telefoniert (Ihr Name war Claudia, ihr Ermittlungsgenies
War hier eventuell Nicole Denise Schalla gemeint.
Dort war man inzwischen erfolgreich:
25.01.2021, 16.09 Uhr

Mord an Schülerin vor mehr als 27 Jahren 56-Jähriger muss lebenslang ins Gefängnis
1993 wurde die 16-jährige Nicole Denise Schalla missbraucht und erwürgt. Ein Dortmunder Gericht hat nun einen Mann zu lebenslanger Haft verurteilt – eine DNA-Spur brachte die Ermittler auf seine Spur.

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem brutalen Sexualmord an der Gymnasiastin Nicole Denise Schalla hat das Dortmunder Landgericht einen 56-jährigen Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Schwurgericht sah es als erwiesen an, dass er die damals 16-Jährige tötete.

Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass der Mann aus Nordrhein-Westfalen die Schülerin 1993 unweit einer Bushaltestelle nahe ihrem Zuhause im Westen der Stadt überwältigte. Schallas Leiche wurde schließlich in einem Gebüsch bei einer Grundschule entdeckt. Die Anklagebehörde warf dem Mann vor, die Jugendliche heimtückisch und zur Befriedigung des Geschlechtstriebs getötet zu haben. Die Jugendliche wurde missbraucht und erwürgt.
Regen spülte Spuren weg.

Der 56-Jährige war im Sommer 2018 festgenommen worden, nachdem nachträgliche DNA-Analysen von Tatortspuren einen Treffer ergeben hatten. Die Dortmunder Strafverfolger hatten im Fall Schalla mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen: Da der Leichnam im Regen lag, wurden viele Spuren über mehrere Stunden hinweg abgespült. Mit einer neuartigen, erst seit Kurzem in Nordrhein-Westfalen angewandten Untersuchungsmethode kamen die Ermittler dem Mann auf die Spur. Eine einzelne Hautschuppe, die an dem entblößten Teil der Leiche gesichert wurde, stammt mit überwältigender Wahrscheinlichkeit vom Angeklagten.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... f690bfe5d3
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