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Ereignisse & Prozesse

Japanische Sekte und Terrorvereinigung.
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Salva
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Ereignisse & Prozesse

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 30. Sep. 2015, 13:50

Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn am Montag, den 20. März 1995

Bild nicht mehr vorhandenAngehörige der Aum-Sekte hatten am 20. März 1995 das Nervengas Sarin während des Berufsverkehrs in überfüllten U-Bahnzügen und Bahnhöfen verströmen lassen.
Foto: Terrornews

Die größte Zäsur in der Geschichte der Organisation ereignete sich 1995: Durch ein Attentat auf die Tokioter U-Bahn wurde Ōmu Shinrikyō global bekannt.

► Tathergang

Am 20. März 1995 wurden von fünf Ōmu-Shinrikyō-Mitgliedern zur morgendlichen Hauptverkehrszeit in fünf im Bahnhof Kasumigaseki zusammentreffenden Pendlerzügen von drei Tokioter U-Bahn-Linien in Zeitungspapier eingewickelte Kunststoffbeutel deponiert, die das Nervengift Sarin enthielten. Unmittelbar vor dem Aussteigen bohrten die Täter mit Regenschirmen Löcher in die 11 verteilten Beutel, um das flüssige Sarin freizusetzen. Die Attentäter entkamen zunächst mittels an ihren Aussteigestationen bereitgestellten Fluchtautos samt Fahrer. Die austretenden Dämpfe verbreiteten sich in den betroffenen U-Bahnen und circa 15 U-Bahn-Stationen. Durch den Anschlag starben insgesamt 13 Menschen (neun sofort, einer später am selben Tag, einer zwei Tage später, zwei weitere nach einigen Wochen), es gab etwa 1.000 Verletzte, 37 davon schwer (5.000 meldeten sich in Krankenhäusern). 2010 wurde die Zahl der Opfer durch die Polizei auf 6.252 revidiert.

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Die Gründe für die verhältnismäßig geringe Anzahl von Todesopfern waren die relativ schlechte Qualität des Sarins, die wenig effektive Methode der Ausbreitung und die effiziente Reaktion der japanischen Sicherheitsbehörden und Spezialisten für die Abwehr chemischer Kampfführung.

Nach dem Anschlag wurden folgende zwölf Aum-Mitglieder zum Tode verurteilt (alle haben Berufung eingelegt):

• 22. Oktober 1998: Kazuaki Okazaki Sekten-Gründungsmitglied u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
• 30. September 1999: Masato Yokoyama wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
• 29. Juni 2000: Yasuo Hayashi wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
• 17. Juli 2000: Toru Toyoda wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
• 17. Juli 2000: Kenichi Hirose wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
• 25. Juli 2000: Satoru Hashimoto u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
• 28. Juli 2000: Kiyohide Hayakawa u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
• 26. Juni 2002: Tomomitsu Niimi u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
• 11. Oktober 2002: Seiichi Endo Virologe u. a. wegen Giftgasherstellung
• 29. Oktober 2003: Tomomasa Nakagawa Sektenarzt u. a. wegen Beteiligung an 24 Morden
• 30. Januar 2004: Masami Tsuchiya Chemiker wegen Giftgasherstellung
• 27. Februar 2004: Shōkō Asahara Sektengründer u. a. wegen Beteiligung an 27 Morden
• 30. April 2015: Der 57-jährige Katsuya Takahashi, ein Leibwächter von Sektenchef Shoko Asahara, als Fahrer eines der Täter bei den Giftgasanschlägen in der U-Bahn
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#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Jul. 2018, 18:57

Do, 26.07.2018: In Japan sind heute sechs weitere Mitglieder der Aum-Sekte hingerichtet worden. Justizministerin Yoko Kamikawa bestätigte am Donnerstag entsprechende Berichte. Zuvor hatten bereits der Sender NHK und die Agentur Kyodo gemeldet, dass die Männer gehängt worden seien.
Mit den Hinrichtungen vom Donnerstag sind inzwischen alle 13 Mitglieder exekutiert worden, die am 20. März 1995 einen Giftgasanschlag in der U-Bahn in Tokio verübten. Sie stachen während des morgendlichen Berufsverkehrs in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin auf und setzten so das tödliche Nervengas frei. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Mit dem Anschlag auf die U-Bahn wollte die Sekte eine geplante Polizeirazzia gegen ihr Hauptquartier am Fuße des heiligen Berges Fuji verhindern.

Sektengründer Shoko Asahara und sechs seiner Anhänger waren bereits Anfang Juli hingerichtet worden. Es ist äußert ungewöhnlich, dass in Japan innerhalb eines Monats 13 Menschen exekutiert werden.

Im Januar dieses Jahres wurde das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Sekte abgeschlossen. Im März wurden dann sieben der 13 Todeskandidaten aus ihrer Haftanstalt in Tokio in andere Gefängnisse verlegt. Dies gilt in Japan als Anzeichen dafür, dass ihre Exekution durch den Strang näher rückt.

Die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt gehört zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten. Seit dem Amtsantritt von Regierungschef Shinzo Abe im Dezember 2012 sind damit nun nach inoffiziellen Berechnungen 34 Menschen hingerichtet worden.
Quelle: Spiegel
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