Schon Mitglied bei Allcrime?
Werde jetzt Teil unserer Community und du kannst auf unserer kostenlosen und werbefreien Kriminalplattform u.a. Themen erstellen, Beiträge verfassen, chatten, dich privat mit anderen Mitgliedern austauschen sowie alle Board-Funktionen nutzen. [Mitglied werden]

Philosophie & Lehre

Japanische Sekte und Terrorvereinigung.
Benutzeravatar
Diskussionsleitung
Salva
Administrator
Administrator
Beiträge zum Thema: 1
Reaktionen: 519
Beiträge: 7779
Registriert: 05.08.2014
Geschlecht:
Wohnort: Cadolzburg
Alter: 57
Status: Offline

Philosophie & Lehre

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 30. Sep. 2015, 13:51

Ōmu Shinrikyōs eklektische Lehre bezieht sich primär auf hinduistische Yoga-Traditionen und Tibetischen Buddhismus. Außerdem benutzt die apokalyptische Ideologie Elemente aus pseudowissenschaftlichen Traditionen, Nostradamus-Weissagungen, chiliastischem Christentum, Hinduismus sowie dem Foundation-Zyklus des Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov. Einige Ideen waren auch aus der Anime-Serie Uchū Senkan Yamato entnommen. Die zentrale Gottheit für die Sekte ist der Hindugott Shiva, und wahre Erleuchtung ist nur innerhalb der abgeschlossenen Gemeinschaft möglich. Die „äußere Welt“ wird als korrupt und verdorben betrachtet und muss notfalls gewaltsam bekämpft werden.

Einer der zentralen Punkte der Doktrin ist die kontroverse buddhistische Vorstellung von poa (vermutlich Phowa), in der unter bestimmten Bedingungen ein Mord demnach sowohl das Opfer als auch den Täter der Erleuchtung näher bringen kann:
One concept in Tantra Vajrayana is that referred to by Asahara as poa, in which the spirits of the dead are transferred to a higher status through secret rites based on the power of the guru. The absolutization of this power can give rise to the perverted logic that if a person of low spiritual status is murdered by one with gedatsu then the former person’s karma improves, making the murder a good deed. It would not be surprising if a notion of this type was secretly taught in Aum.
"In einem Konzept im Tantra Vajrayana, das Asahara poa nennt, werden die Geister der Toten durch geheime Riten, die auf der Kraft des Gurus beruhen, in einen höheren Zustand versetzt. Die Verabsolutierung dieser Kraft kann dann zu der perversen Logik führen, dass wenn eine Person von niedrigen spirituellem Status von einem Jivan Mukta ermordet wird sich das Karma von ersterem verbessert, so dass der Mord eine gute Tat wird. Es wäre nicht überraschend, wenn eine solche Auffassung insgeheim in der Aum-Sekte gelehrt wurde."

Ōmu Shinrikyō wird als ein herausragendes Beispiel charismatischer Führung und blinder Gefolgschaft betrachtet; dabei entstehe eine quasi-totalitäre Gruppenstruktur.
Robert J. Lifton beschrieb Ōmu Shinrikyō als Beispiel eines neuen, von nichtstaatlichen Gruppen ausgehenden internationalen Terrorismus. Durch gezielte Anwendung von Meditationstechniken wie schnellem Atmen seien die Mitglieder in einen Zustand religiöser Erregung versetzt und an die Gruppe gebunden worden. Sie hätten mit der Zeit eine "Aum-Identität" entwickelt, zu der es gehört habe, Gewaltanwendung der Gruppe nicht wahrzunehmen und mögliche, von ihrer "Nicht-Aum-Identität" ausgehende Fragen zu unterdrücken. Von den Versuchen Asaharas, Chemie- und Nuklearwaffen zu beschaffen, hätten sie deshalb keine Kenntnis gehabt.
0



Zurück zu „Aleph (ehem. Aum)“

Wer ist online?

0 Mitglieder | 2 Gäste