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Philosophie & Lehre

Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Diskussionsleitung
Eagle
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Philosophie & Lehre

#1

Ungelesener Beitrag von Eagle » Mi, 30. Sep. 2015, 15:24

Besonderheiten der Lehre und ihre Kritik
Die Kirche hält die Polygynie mit der Unterordnung der Frauen unter die Männer für notwendig, damit der Mensch die höchste ewige Erlösung erreicht: die Gottheit. Um das zu erlangen, müsse ein Mann mindestens drei Frauen heiraten.

Nachdem im Juni 2005 zwischen 400 und 1.000 junge Männer aus fadenscheinigen Gründen ausgeschlossen wurden, damit mehr junge Frauen den älteren Männern zur Verfügung standen, scheint es zu Unruhen innerhalb der Gemeinschaft gekommen zu sein. Das FLDS-Kapital wurde eingefroren, und am 10. Juni 2005 stellte Arizona einen Haftbefehl gegen den Kirchenleiter Warren Jeff aus. Ihm wurde das Arrangement einer Ehe zwischen einer Minderjährigen und einem 28-jährigen bereits verheirateten Mann vorgeworfen. Warren Jeffs selbst heiratete 60 Frauen; sein Vater und vormaliger Leiter der FLDS war mit 22 Frauen vermählt und hatte 60 Kinder gezeugt.
In der FLDS wird „das Gesetz der Ehevermittlung“ („The Law of Placing“) angewandt. Vermählungen bedürfen der Vermittlung durch den Propheten der Kirche, und er ist zudem berechtigt, nach eigenem Ermessen Ehen zu lösen und die Frauen anderen Männern zu geben. Auch wenn diese Praxis den Bräutemangel mindert, erscheint sie vielen – teilweise auch FLDS-Mitgliedern – als unangemessen autoritär.
In seinem Frühjahrsbericht 2005 führte das Southern Poverty Law Center die FLDS als „Hass-Gruppe“ (engl. „Hate Group“) auf, da ihre Lehren rassistische Elemente beinhalte. Unter anderem habe Warren Jeffs gesagt: „Die schwarze Rasse ist das Volk, durch das der Teufel immer in der Lage war, das Böse auf die Welt zu bringen“.
Kritiker behaupten, dass Jeffs den Wunsch geäußert habe, dass die im Mormonismus im 19. Jahrhundert vertretene Lehre vom Blutopfer, nach der schwere Sünden nur durch den Tod des Sünders gesühnt werden könnten, wiederhergestellt würde. Robert Richter, ein ehemaliges FLDS-Mitglied, berichtete der Phoenix New Times, dass Jeffs wiederholt das Blutopfer in seinen Predigten gefordert habe. Zudem habe er ihn, Richter, gebeten, einen Hochtemperaturverbrennungsofen, der in der Lage sei DNA-Beweise zu vernichten, für den Fall solcher Opfer herzustellen.
Die FLDS hält unter Berufung auf ihr Verständnis der Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde die Mitglieder von Privatbesitz ab. Am deutlichsten tritt dies im „United Effort Plan“ (UEP) zu Tage; er verfügt über sämtlichen Besitz der Kirchenmitglieder, die Häuser, die meisten Unternehmen und damit auch die meisten Arbeitsplätze in Colorado City sowie Hildale.
Der Generalstaatsanwalt von Utah leitete ein Verfahren ein, um den millionenschweren UEP für die Bewohner von Colorado City und Hildale zu sichern. Das Vermögen des UEP sowie seiner Treuhandgesellschaften wurde unter staatliche Aufsicht gestellt,[3] bis Warren Jeffs und die FLDS vollständig von der Kontrolle ausgeschlossen sind.
Die Kirche verteidigte das Vermögen nicht, als es durch die Behörden beschlagnahmt wurde.
Vielfach wurde über die Erschleichung von Sozialleistungen, Steuerhinterziehung, Inzest, Unzucht mit Minderjährigen, körperliche und psychische Misshandlungen sowie Psychoterror – verborgen hinter einem Schleier aus Verschwiegenheit, Isolation und Freiheitsberaubung – in den FLDS-beherrschten Gemeinden berichtet. Nach allgemeinen Schätzungen aufgrund des US-Census aus dem Jahr 2000 beziehen 33 Prozent der Anhänger Sozialleistungen, obwohl es keinerlei Arbeitslosigkeit gibt.
Des Weiteren wurde behauptet, dass mehr als 400 männliche Jugendliche, manche gerade einmal 13 Jahre alt, aus geringen Gründen wie der Verabredung mit Mädchen oder dem Hören von Rock-Musik exkommuniziert wurden. Ehemalige Mitglieder verweisen darauf, dass die Ursache solcher Maßnahmen in der durch die Polygynie begründeten Konkurrenz der jungen mit den älteren Männern um Ehefrauen liege.
Sechs junge Männer haben eine Klage gegen Warren Jeffs und Sam Barlow, einem ehemaligen Deputy Sheriff des Mohave County in Arizona und engen Vertrauten von Jeffs wegen „systematischer Exkommunikation junger Männer zum Zwecke der Minderung des Konkurrenzkampfes um Frauen“ angestrengt.
Als ein weiteres Problem erscheint die weltweit größte Verbreitung von Fumarase-Mangel in Hildale und Colorado City. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Erbkrankheit, die eine erhebliche geistige Behinderung verursacht. Genetiker sehen den Grund für das Fumarase-Defizit in den beiden Orten im großen Anteil von Ehen zwischen engen Verwandten, die sich auf die Stadtgründer Joseph Smith Jessup und John Yeates Barlow zurückführen lassen. Zwischen 75 und 80 Prozent der nahezu 10.000 Einwohner der Orte stammt von einem oder beiden ab.



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