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Ohio

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Eagle
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Ohio: Hinrichtungen ausgesetzt

#1

Ungelesener Beitrag von Eagle » Mi, 14. Okt. 2015, 19:49

Ohio setzt die Todesstrafe aus

Die USA haben noch immer kein neues Gift für die Vollstreckung von Todesurteilen gefunden.
Der Bundesstaat Ohio hat daher alle für 2015 geplanten Hinrichtungen vertagt.

Der US-Bundesstaat Ohio hat alle für 2015 geplanten Hinrichtungen ausgesetzt. Die zuständige Gefängnisbehörde begründete den Schritt mit Vorbereitungen für die Umsetzung neuer Richtlinien bei der Vollstreckung der Todesstrafe. Zudem solle die Beschaffung neuer Substanzen sichergestellt werden, die zu Tötungen eingesetzt werden. Sechs Menschen sollten 2015 in dem Bundesstaat hingerichtet werden, einer Anfang 2016. Die Exekutionen seien aufgeschoben, bis es geeignete tödliche Mittel gebe, teilte Ohios Strafvollzugsbehörde mit.
In dem Bundesstaat hatte vor einem Jahr der 53-jährige Dennis McGuire nach der Injektion einer bis dahin unerprobten Giftmischung rund 15 Minuten lang mit dem Tod gerungen. Es war eine der längsten Hinrichtungen, seit der US-Staat die Todesstrafe 1999 wieder einführte.
Gut zwei Monate später war in Oklahoma die Hinrichtung eines Mannes nach wenigen Minuten wegen Problemen bei der Injektion abgebrochen worden. Der Mann starb 43 Minuten später qualvoll an einem Herzinfarkt. Zuvor habe er sich bei Bewusstsein minutenlang auf der Bahre gewälzt und um Luft gerungen, berichteten Augenzeugen.
Die meisten Exekutionen gab es seit 1976 in Texas. 508 Menschen wurden hier hingerichtet. Es folgen Virginia mit 110, Oklahoma mit 109 und Florida mit 82 Hinrichtungen. Fast alle Bundesstaaten sehen die Giftspritze als alleinige Tötungsmethode vor. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind allein in Washington State und New Hampshire Exekutionen in der Gaskammer und durch den Strang möglich. Utah lässt als einziger Bundesstaat noch Erschießen zu.
Anfang April 2013 saßen nach DPIC-Angaben 3.108 Todeskandidaten hinter Gittern, die meisten in Kalifornien (731), Florida (412), Texas (298), Pennsylvania (198) und Alabama (197). Durch Anfechtungen des Urteils, Wiederaufnahmeverfahren oder andere Verzögerungen können Jahrzehnte von der Verhängung bis zur Vollstreckung der Todesstrafe vergehen. Im Schnitt beträgt die Haftzeit im Todestrakt zwölf Jahre.
zeit.de



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Eagle
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Re: Ohio: Alle Hinrichtungen 2015 ausgesetzt

#2

Ungelesener Beitrag von Eagle » Sa, 24. Okt. 2015, 17:20

20.10.2015

Hinrichtungen in Ohio wegen fehlendem Gift ausgesetzt
Die nächste Exekution in Ohio soll den Angaben zufolge nun im Januar 2017 stattfinden. Hingerichtet werden soll dann der Todeskandidat Ronald Phillips.
todesstrafe-nachrichten

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Finlule
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Re: Ohio: Alle Hinrichtungen 2015 ausgesetzt

#3

Ungelesener Beitrag von Finlule » Sa, 24. Okt. 2015, 23:45

Scheint sich ja einiges zu bewegen in sache Todesstrafe. Zeit wirds!

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Re: Ohio: Hinrichtungen 2015 ausgesetzt

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 27. Okt. 2015, 18:24

20. Oktober 2015, 08:29 Uhr

Exekutionen in den USA / Giftmangel - Ohio setzt Hinrichtungen für zwei Jahre aus

Der verurteilte Mörder Dennis McGuire wand sich im Januar 2014 minutenlang in Krämpfen, ehe er starb.
Nach dieser besonders qualvollen Exekution verbot Ohio den neuen Giftcocktail. Da ein geeigneter Ersatz nicht aufgetrieben werden konnte, wird die Vollstreckung von zwölf Todesurteilen aufgeschoben.
Vollstreckung von Todesurteilen verschoben
Wegen Engpässen bei Giftcocktails wird der US-Bundesstaat Ohio bis 2017 keine Todesurteile mehr vollstrecken. Die Termine für die Hinrichtungen von zwölf Häftlingen wurden durch einen Erlass von Gouverneur John Kasich auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte die Strafvollzugsbehörde mit.
In dem Staat sind Medikamentenbestände für Hinrichtungen zur Neige gegangen. Die Bemühungen um neue Lieferungen schlugen bislang fehl - darunter der Versuch, Chemikalien aus dem Ausland zu importieren. Die Verschiebung der Hinrichtungstermine seien nötig, um den Strafvollzugsbehörden mehr Zeit zu geben, teilte das zuständige Amt mit. In der Zwischenzeit bemühe man sich allerdings darum, alle juristischen Mittel auszuschöpfen, um die gerichtlich angeordneten Exekutionen zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen zu können.
Experimente mit dem Tod
Für das Jahr 2016 waren eigentlich elf Exekution geplant, für Anfang 2017 eine weitere Hinrichtung. Durch die Verschiebungen wird mit den Exekutionen von 25 Todeskandidaten nun ab Januar 2017 begonnen, bis August 2019 sollen die Todesurteile vollstreckt sein.
Eines der Gifte, Thiopental, wird nicht länger von Firmen hergestellt, die eine Lizenz der US-Zulassungsbehörde FDA haben. Das andere, Pentobarbital, wurde von Pharmakonzernen für den Einsatz bei Exekutionen gesperrt. Zwar versuchte sich Ohio daraufhin mit einer Bundesimportlizenz für Lieferungen aus dem Ausland zu behelfen. Doch die FDA beschied dem Bundesstaat, dass eine solche Aktion illegal sei.
Mehrere US-Bundesstaaten erwägen die Rückkehr zu Brachialtechniken des juristisch legitimierten Tötens. Auch der elektrische Stuhl steht zur Diskussion - zum Entsetzen vieler Gegner der Todesstrafe. Denn was sich bei einer Elektrokution abspielen kann, taugt als Stoff für Horrorfilme und Geisterbahnen.
In Virginia wurde am 1. Oktober der verurteilte Serienmörder Alfredo Prieto hingerichtet, doch erst nachdem man vom Strafvollzug in Texas Pentobarbital bezogen hatte. Woher das Mittel kam, wollte Texas nicht kommentieren.
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Eagle
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Ohio: Deutlich weniger Todesurteile

#5

Ungelesener Beitrag von Eagle » Fr, 27. Nov. 2015, 16:57

26.11.2015 | Ohio: Deutlich weniger Todesurteile
Ohios Staatsanwälte plädieren weit weniger für die Todesstrafe und fordern viel häufiger die lebenslängliche Haftstrafe ohne die Möglichkeit der Bewährung.

Seit 2010 sind die Anklagen aufgrund eines Kapitalverbrechens in Ohio um 77 Prozent gefallen, also von 81 auf 19. Im gleichen Zeitraum sind die Verurteilungen zu lebenslänglich ohne Möglichkeit der Bewährung um 92 % gestiegen, von 283 auf 544 Fälle.

Ohio spiegelt den nationalen Trend hinsichtlich der Todesstrafe wider. Experten sehen den Hauptgrund in den enorm hohen Kosten eines Verfahrens rund um ein Todesstrafenurteil. Zudem seien die jahrelangen Berufungen und Prozesse in solch einem Fall ein größe Bürde für den Gefangenen und auch für die Familien der Opfer.

In Ohios Todestrakt sitzen im Augenblick 141 Insassen. Seit 2012 ist Timothy J. McGinty
der leitende Staatsanwalt in Ohio und in seiner bisherigen Amtszeit gab es nur fünf Anklagen, in denen die Todesstrafe als mögliches Urteil im Raum stand. Allerdings gab es 75 Fälle, in denen die Kriterieren für eine Todesstrafe vorlagen.
McGinty ist in bestimmten Fällen für die Todesstrafe, wenn es um „die schlimmsten der Schlimmen“ geht.

Die Vereinigung „Ohioans to Stop Executions“ errechnete Kosten in Höhe von 3 Millionen Dollar pro Todeskandidat vom Arrest bis zur Hinrichtung. Im Gegensatz zu 1 Million für eine lebenslängliche Verwahrung.
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Re: Ohio

#6

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 24. Mär. 2016, 20:13

18.03.2016 | Ohio: Oberster Gerichtshof entscheidet über weiteren Hinrichtungsversuch an Romell Broom
Bild nicht mehr vorhandenRomell Broom nach der erfolglosen Hinrichtung
2009 sollte Romell Broom (59) hingerichtet werden. 18 Versuche, ihm eine Nadel zu setzen, schlugen fehl und nach zwei Stunden wurde die Hinrichtung abgebrochen. 
Nun hat der Oberste Gerichtshof in Ohio entschieden, es dürfe erneut versucht werden, ihn per Giftinjektion zu exekutieren.

Richterin Judith Lanzinger ist der Ansicht, mit dieser Entscheidung nicht den achten Verfassungszusatz über die Vermeidung von ungewöhnlicher und grausamer Bestrafung zu verletzen.
Die damals abgebrochene Hinrichtung sei nicht als eine „verpfuschte Hinrichtung“ anzusehen, da es erst gar nicht gelang, dem Insassen während der gesamten zwei Stunden das Gift zu injizieren, so der Cuyahoga Bezirksstaatsanwalt.

Broom war 1984 für den Mord an der 14-jährigen Tyrna Middleton zum Tode verurteilt worden.

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Bild nicht mehr vorhandenTyrna Middleton, † 14
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Todestrakt wird verlegt

#7

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 22. Okt. 2016, 18:14

22.10.2016 | Todestrakt wird verlegt
Bild nicht mehr vorhandenChillicothe Correctional Institution. Foto: Bing/Daily Mail
Zum dritten Mal in etwas über einem Jahrzehnt wird der Todestrakt von Ohio in ein anderes Gefängnis verlegt. Grund dafür sei die wachsende Zahl von älteren Häftlingen, deren Mobilität eingeschränkt sei.

Der Zeitpunkt für die Verlegung der Häftlinge aus dem Todestrakt von Chillicothe im Süden von Ohio in die Toledo Correctional Institution, wird aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Die Überführung dauere knapp drei Stunden.
Der Todestrakt in Toledo ist neuer und barrierefreier gestaltet.
Zudem könnten im neuen Todestrakt zwei Insassen in einer Zelle untergebracht werden, was eine Entlastung der Chillicothe Institution und anderer Gefängnisse darstellen soll.

Bevor die Todeskandidaten 2012 in die Chillicothe Correctional Institution kamen, waren sie im Supermax Prison in Youngstown untergebracht. Dieser damalige Umzug sollte Geld einsparen, denn sie waren näher am sog. "death house" im Staatsgefängnis Southern Ohio Correctional Facility in Lucasville untergebracht, dem Gebäude, in dem die Hinrichtungen durchgeführt werden. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 wurden dort laut dem Death Penalty Information Center sieben Häftlinge exekutiert.

Die letzte Hinrichtung war die von Dennis McGuire im Januar 2014, der aufgrund von Komplikationen (statt Pentobarbital wurden bei dieser Hinrichtung erstmals in den USA die Mittel Hydromorphon und Midazolamfast verabreicht) eine halbe Stunde mit dem Tod rang bevor er starb und dadurch eine breite Diskussion über die Todesstrafe in den USA auslöste.

Ohios Todestrakt setzt sich aus Insassen im Alter von 21 bis 75 zusammen, wobei der Altersdurchschnitt damit bei knapp unter 50 liegt.

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Hinrichtungsgesetz bleibt bestehen

#8

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 6. Nov. 2016, 12:41

Das Berufungsgericht in Cincinnati hat eine Klage von mehreren Todestraktinsassen abgewiesen, die gegen die Geheimhaltung der an einer Hinrichtung beteiligten Personen und der Hersteller der verwendeten Medikamente eingereicht wurde.

Die Entscheidung der drei Richter fiel mit 2:1 Stimmen gegen die Kläger aus, weil laut Gericht kein Beweis dafür vorliegen würde, dass die Insassen einen Nachteil hätten, wenn sie die gewünschten Informationen nicht bekommen würden.
Laut Richter Eugene Siler beklagen die Insassen, dass es in Ohio "ernsthaft verpfuschte Hinrichtungen durch die Giftspritze" gegeben habe und sie auch in der Vergangenheit schon gegen die aktuellen Hinrichtungsprozesse und auch Protokolle geklagt haben. Nun stünden ihre Hinrichtungen bevor und laut des sog. House Bill 663 läge es nahe, dass ihre Hinrichtung somit nicht dem legalen Vorgehen entspreche.

Die letzte Hinrichtung in Ohio fand im Januar 2014 statt, als Dennis McGuire nach qualvollen 24 Minuten den Tod fand. Seither bestand ein Hinrichtungsmoratorium, welches Ende dieses Jahres ausläuft.
Ohios erste Hinrichtung im kommenden Jahr soll die von Ronald Phillips sein, die für den 12. Januar geplant ist. Eingesetzt werden soll eine Kombination aus drei Medikamenten:

• Midazolam,
• Rocuronium Bromid

und um das Herz schlußendlich zu stoppen, kommt zuletzt

• Kaliumchlorid

zum Einsatz.

Aktuell sitzen laut dem Ohio Department of Rehabilitation and Correction 137 Männer und eine Frau in Ohios Todestrakt. (Stand 4. November 2016).

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Re: Ohio

#9

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Di, 13. Dez. 2016, 13:16

US-Häftling wird zum zweiten Mal hingerichtet

13. Dezember 2016 04:25
Weil man keine Vene für die Todesspritze fand, wurde die Exekution eines verurteilten Mörders nach zwei Stunden abgebrochen. Trotz Protesten soll sie wiederholt werden.
Der Oberste Gerichtshof der USA hat den Berufungsantrag eines zum Tode verurteilten Häftlings zurückgewiesen, dessen qualvolle Hinrichtung im Jahr 2009 nach zwei Stunden abgebrochen worden war. Der Supreme Court entschied am Montag, den Fall von Romell Broom nicht aufzunehmen. Damit bestätigte er ein Urteil des Obersten Gerichtshofs des US-Bundesstaats Ohio vom März.

Broom war wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer Jugendlichen im Jahr 1984 zum Tode verurteilt worden. Ein erster Versuch, die Strafe zu vollstrecken, war im September 2009 nach zwei Stunden abgebrochen worden, weil bei Broom keine Vene für die Injektion des tödlichen Gifts gefunden werden konnte. Das Gesetz schreibt vor, dass Hinrichtungen in Ohio «schnell und schmerzfrei» erfolgen müssen.

Keine mehrfache Bestrafung

Seitdem kämpfen die Verteidiger des heute 60-Jährigen dafür, dass ihm ein zweiter Versuch der Hinrichtung wegen der erlittenen psychischen und körperlichen Qualen erspart bleibt. Sie argumentierten ausserdem mit dem Grundsatz, dass niemand für dieselben Vorwürfe mehrfach bestraft werden dürfe.
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Drei Todeskandidaten prozessieren gegen das neue Hinrichtungsprotokoll

#10

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 6. Jan. 2017, 20:39

05.01.2017 | Drei Todeskandidaten prozessieren gegen das neue Hinrichtungsprotokoll
Am 15. Februar soll bei der Hinrichtung von Ronald Phillips erstmals das neue, aus drei Medikamenten bestehende Hinrichtungsprotokoll angewandt werden. Phillips wie auch zwei weitere Insassen klagen aktuell dagegen, weshalb es eine Anhörung in Daytons Bezirksgericht gegeben hat.

Der Sanitäter, der vor Ort sein wird (identifiziert nur als „Teammitglied Nr. 21“), erklärt, wie er das Bewusstsein des Delinquenten testen wird, nachdem das erste Medikament intravenös verabreicht wurde.
Er besitze 35 Jahre Erfahrung und wüßte, was zu tun sei. Phillips Auge wird er berühren und ebenfalls mit Fingernägeln testen, ob die Medikation zielgerichtet wirke.
Weitere Bewussteinsüberprüfungen werden die Ansprache des Insassen sein, wie auch das Kneifen ins Ohrläppchen, Reiben des Brustbeins wie auch das Zwicken in den Brustmuskel.

Für den Fall, dass die gleiche Symptomatik wie bei Dennis McGuire im Januar 2014 auftritt, der nach Luft geschnappt, tief geseufzt und geschnaubt hat, würde „Teammitglied Nr. 21“ nicht abwägen, was zu tun sei, er würde die Hinrichtung fortsetzen.

Sollte nach der ersten Gabe des Midazolam die Bewusstseinsüberprüfung ergeben, dass der Insasse noch nicht vollständig bewusstlos ist, werde eine weitere Dosis des Sedativums verabreicht.

Abschließende Anhörungen sollen sich bis in die kommende Woche strecken.
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Hunderte von Medikamentendosen bezogen

#11

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 14. Jan. 2017, 18:56

10.01.2017 | Hunderte von Medikamentendosen bezogen

Ohio hat im September und Oktober eine große Anzahl des Hinrichtungsmedikaments Midazolam gekauft, um die im nächsten Monat stattfindende Hinrichtung wie auch viele weitere durchführen zu können.
TEXTAuch die beiden anderen im Protokoll festgelegten Medikamente wurden im September wie auch Oktober bezogen.
Midazolam hatte in der Vergangenheit schon bei verschiedenen Hinrichtungen für Probleme gesorgt.
Seit Januar 2014 wurde in Ohio kein Häftling mehr exekutiert. Die letzte Hinrichtung war die von Dennis McGuire, die unübliche und qualvolle 26 Minuten dauerte, da McGuire immer wieder nach Luft schnappte und schnaubte.

Die erhaltenen Medikamente seien Standardware, die von der „U.S. Food and Drug Administration“ (FDA) genehmigt seien; die Herkunft als solches wollte der Staat aber nicht preisgeben.
Unter anderen aufgrund des 2015 erlassenen Gesetzes, ist es den Anwälten der Todeskandidaten nicht möglich, den Hersteller ausfindig zu machen.

Ohio plant, am 15. Februar Ronald Phillips hinzurichten. Phillips hat 1993 die Tochter seiner damaligen Freundin vergewaltigt und ermordet.
Sieben weitere Hinrichtungen sind für dieses Jahr noch geplant. Auch für 2018 und 2019 stehen schon Hinrichtungstermine fest.
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Eine Initiative spricht sich im Kapitol gegen die Todesstrafe aus

#12

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 14. Jan. 2017, 20:10

13.01.2017 | Ohio: Eine Initiative spricht sich im Kapitol gegen die Todesstrafe aus
Die Initiative Ohioans to Stop Executions (OTSE) verteilte gestern Briefe in Ohios Kapitol in Columbus, um für eine Abschaffung der Todesstrafe zu plädieren und in der Hoffnung, Gouverneur John Kasich schiebe erneut die für nächsten Monat geplante Hinrichtung von Ronald Phillips auf.

Die Aktivisten wandten sich an das Büro des Gouverneurs und weitere Gesetzgeber. Verschiedene in der Initiative organisierte geistliche Oberhäupter appellierten an Kasichs Glauben.
Misha Zinkow, Rabbi am „Temple Israel“, erklärte, warum die Todesstrafe gegen jüdische Werte verstoße.

Während der dreijährigen Hinrichtungspause in Ohio sei die Mordrate nicht gefallen, was - so die Vertreter der OTSE - eindeutig zeigen würde, dass die Todesstrafe und auch Exekutionen keine abschreckende Wirkung habe.
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Neues Medikament könnte bei scheinbar schieflaufenden Hinrichtungen zum Einsatz kommen

#13

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 17. Jan. 2017, 22:42

16.01.2017 | Neues Medikament könnte bei scheinbar schieflaufenden Hinrichtungen zum Einsatz kommen

Eine US-Gefängnisbehörde möchte das Medikament Flumazenil einsetzen dürfen, um die Wirkung der Giftinjektion bei einer Hinrichtung rückgängig zu machen und gleichzeitig den Häftling wiederbeleben zu können.

Ohios Gefängnisdirektoren würden gern Flumazenil einsetzen, wenn die Befürchtung besteht, das erste von drei Medikamenten, Midazolam, würde nicht so wirken wie vorgesehen. Midazolam war in der Vergangenheit verantwortlich für verschiedene unüblich lange und qualvolle Hinrichtung gewesen. Flumazenil würde dann im Zweifel die Wirkung von Midazolam aufheben.

Seit der qualvollen Hinrichtung von Dennis McGuire im Januar 2014 in Ohio, wurde dort niemand mehr hingerichtet. Es kam dort zum ersten Mal eine Zwei-Medikamenten-Mischung zum Einsatz, die Midazolam als erste Injektion beinhaltete. Das war der allererste Einsatz dieses Medikaments überhaupt.

Auch Clayton Lockett aus Oklahoma wurde mit diesem Medikament 2014 hingerichtet. Auch hier kam es zu schwerwiegenden Komplikationen.
Ohio plant nun, auch Ronald Philips mit Midazolam und zwei weiteren Medikamenten hinzurichten.

Jonathan Groner, ein Chirurg und Giftinjektionsexperte aus Columbus, sieht in Flumazenil keine Lösung. Die früher in Ohio aufgetretenen Probleme hätten am falschen Venenzugang gelegen, so Groner. Flumazenil könnte nicht wirken, wenn die Vene nicht richtig getroffen wird, ganz im Gegenteil, es könnte sogar noch schmerzhafter für den Insassen werden.
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Neues Hinrichtungsprozess unrechtmäßig

#14

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 29. Jan. 2017, 23:53

28.01.2017 | Neues Hinrichtungsprozess unrechtmäßig

Ein Bundesrichter erklärte Ohios neuen Hinrichtungsprozess für unrechtmäßig und schob die drei kommenden Hinrichtung auf.

Ronald Phillips, dessen Hinrichtung für den kommenden Monat geplant war, wie auch zwei andere Insassen in Ohios Todestrakt werden vorerst verschont. Die Klage gegen das erste Medikament, Midazolam, das zum Einsatz bei den Hinrichtungen hätten kommen sollen, war erfolgreich. Denn Richter Michael Merz entschied nach einer einwöchigen Anhörung, dass es nicht verfassungsgemäß sei, die Insassen einem hohen Risiko einer sehr schmerzhaften Hinrichtung auszusetzen.
Ebenfalls blockte Merz den Einsatz der beiden dem Midazolam folgenden Medikamente.

Seit der fatalen Hinrichtung von Dennis McGuire im Januar 2014 wurde in Ohio kein Insasse mehr hingerichtet. McGuire, bei dessen Hinrichtung ebenfalls Midazolam als erstes von zwei Medikamenten verwendet wurde, schnappte immer wieder nach Luft, wand sich auf der Bahre und starb schlussendlich nach etlichen Minuten Todeskampf.
Ohio beschloss anschließend, diese Kombination von Medikamenten nicht mehr einzusetzen, hatte jedoch Schwierigkeiten, eine Alternative zu finden.

Im vergangenen Oktober wurde seitens der Gefängnisbehörde bekanntgegeben, dass bei künftigen Hinrichtungen drei Medikamente zum Einsatz kommen sollen: Midazolam zur Sedierung des Insassen, anschließend soll Rocuronium Bromid injiziert werden, um eine Paralyse hervorzurufen. Zuletzt wird dem Insassen dann Kaliumchlorid verabreicht, um sein Herz zu stoppen.
Midazolam sorgte schon in der Vergangenheit auch in Arizona und Oklahoma für problematische Hinrichtungen, als die Todesurteile von Joseph Wood und Clayton Lockett vollstreckt wurden.
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Anwälte möchten sich kommende Hinrichtungen ansehen

#15

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 31. Jan. 2017, 22:02

30.01.2017 | Anwälte möchten sich kommende Hinrichtungen ansehen

Um zu überprüfen, ob die Hinrichtungen gesetzmäßig durchgeführt werden, möchten sich Anwälte von fünf Todestraktinsassen kommende Exekutionen anschauen.
Ihre Beobachtungen seien wegweisend dafür, ob sie weiterhin gegen die neue Medikamentenmischung aus drei Komponenten klagen werden. Der Staat allerdings argumentiert dagegen, da zusätzliche Zuschauer bei einer Hinrichtung nicht im aktuellen Protokoll vorgesehen seien.

Das Generalstaatsanwaltsbüro in Ohio hat gegen das letzte Woche getroffene Urteil von Michael Merz Berufung eingelegt. Merz hatte den neuen Hinrichtungsprozess für unrechtmäßig erklärt und die kommenden drei Hinrichtungen aufgeschoben.
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23.02.2017 | Gericht prüft die Rechtmäßigkeit des Hinrichtungsprozesses

#16

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 23. Feb. 2017, 21:07

Ein Bundesberufungsgericht möchte die Rechtmäßigkeit des Hinrichtungsprozesses in Ohio prüfen, während der Staat bemüht ist, die Hinrichtungen wieder aufzunehmen.
Thema ist, ob das in Ohio verwendete Midazolam stark genug ist, um einen Insassen so tief in Schlaf und Bewußtlosigkeit zu versetzen ist, dass die nachfolgend verabreichten Medikamente, um den Insassen zu paralysieren und anschließend das Herz zu stoppen, keine Schmerzen verursachen.

Weiterhin soll geprüft werden, ob Ohio eine realistische Chance hat, eine Alternative zu finden. Das Barbiturat Pentobarbital wäre eine solche Alternative, allerdings war es in der Vergangenheit schwierig, oder in Ohios Fall, unmöglich, dieses zu erhalten.

Ursprünglich war eine Anhörung für Dienstag geplant, diese wurde aber auf den 7. März verlegt. Das Gerichtsurteil wird nicht nur in Ohio mit Spannung erwartet, sondern auch in anderen Bundesstaaten, die Midazolam verwenden oder künftig verwenden wollen.

Seit der Hinrichtung von Dennis McGuire im Januar 2014 wurde in Ohio niemand mehr hingerichtet. McGuire starb nach qualvollen 24 Minuten, nachdem ihm ein bis dato unerprobter Zwei-Medikamenten-Cocktail - beginnend mit Midazolam - verabreicht wurde.
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09.03.2017 | Todestraktinsasse Patrick Leonard begeht Selbstmord

#17

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 11. Mär. 2017, 17:30

09.03.2017 | Der 47-jährige Patrick Leonard beging offenbar überraschend Sonntagnacht (5. März 2017) in seiner Zelle im Chilicothe Gefängnis Selbstmord.

Bild nicht mehr vorhandenPatrick Leonard, † 47
Leonard wurde zum Tode verurteilt, weil er 2000 seine Ex-Freundin Dawn Flick getötet habe. Er sei wütend darüber gewesen, dass sie die Beziehung beendet habe. Er habe versucht, sie zu vergewaltigen und schoss dreimal auf sie.
Leonard hatte bis zum Zeitpunkt seines Todes keinen Hinrichtungstermin.

Der letzte Selbstmord in Ohio war 2013, ebenfalls in der Chilicothe Correctional Institution. Wenige Tage vor seiner Hinrichtung hatte sich Billy Slage mit seinem Gürtel in der Zelle erhängt. Er habe sein Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen, so eine Aufzeichnung des damaligen Reports der State Highway Patrol.
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14.03.2017 | Staatsanwaltschaft fordert neuen Hinrichtungstermin für Romell Broom

#18

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 15. Mär. 2017, 01:17

14.03.2017 | Romell Broom hatte 2009 eine verpfuschte Hinrichtung überlebt. Nun möchte die Staatsanwaltschaft einen neuen Versuch starten und fordert von Ohios Oberstem Gerichtshof einen neuen Hinrichtungstermin.

Bild nicht mehr vorhandenRomell Broom nach seiner erfolglosen Hinrichtung
Zwei Stunden lang wurde im September 2009 versucht, geeignete Venen an Brooms Armen und Beinen zu finden, um ihm die tödliche Injektion setzen zu können, dann wurde die Hinrichtung abgebrochen.
Im März 2016 wurde vom Obersten US-Gerichtshof entschieden, dass ein weiterer Hinrichtungstermin angesetzt werden darf.

Broom wurde wegen Vergewaltigung und Mord an der 14-jährigen Tryna Middleton 1984 zum Tode verurteilt.
Bild nicht mehr vorhandenTryna Middleton († 14)


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03.05.2017 | Neun Hinrichtungen verschoben

#19

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 4. Mai. 2017, 21:23

03.05.2017 | Ohios Gouverneur John Kasich hat neun Hinrichtungen verschoben. Ein Bundesberufungsgericht soll nun entscheiden, ob es dem Staat erlaubt ist, das kontrovers diskutierte Medikament Midazolam einzusetzen.
Midazolam ist ein Sedativum, das bei Hinrichtungen für die Bewußtlosigkeit des Insassen sorgen soll, bevor ihm zwei weitere - Schmerzen auslösende - Medikamente injiziert werden. In der Vergangenheit ist das häufiger fehlgeschlagen und die Insassen haben sich zum Teil bewegt, gehustet und verkrampft.
Erst in der letzten Woche gab es erneut Komplikationen bei einer Hinrichtung mit Midazolam. Arkansas richtete Kenneth Williams hin und Zeugen berichteten, Williams habe sich gewunden und habe gehustet, während sein Körper immer wieder zuckte und bebte.
Auch Ohios letzte Hinrichtung wurde ähnlich beschrieben. Dennis McGuire starb erst 25 Minuten nachdem man ihm die Medikamente verabreicht hatte. Er schnappte nach Luft und wand sich viele Minuten lang, bevor er starb.

Im Januar blockte ein Bundesrichter in Ohio den Einsatz von Midazolam im staatlichen Protokoll, ein Gremium des 6th Circuit U.S. Court of Appeals hielt diese Entscheidung mit einer Abstimmung von 2-1 aufrecht. Letzte Woche allerdings widerrief das Gericht das Urteil und sagte aus, das gesamte Gericht während einer erneuten Anhörung entscheiden zu lassen.
Sollte das Gericht zugunsten des Staates entscheiden, so könne davon ausgegangen werden, dass es dann zu einer Klage vor dem Obersten US-Gerichtshof, dem Supreme Court, kommen würde, so Kevin Werner, Geschäftsführer der Initiative Ohioans to Stop Executions.
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03.05.2017 | Neun Hinrichtungen verschoben

#20

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 4. Mai. 2017, 21:23

03.05.2017 | Ohios Gouverneur John Kasich hat neun Hinrichtungen verschoben. Ein Bundesberufungsgericht soll nun entscheiden, ob es dem Staat erlaubt ist, das kontrovers diskutierte Medikament Midazolam einzusetzen.
Midazolam ist ein Sedativum, das bei Hinrichtungen für die Bewußtlosigkeit des Insassen sorgen soll, bevor ihm zwei weitere - Schmerzen auslösende - Medikamente injiziert werden. In der Vergangenheit ist das häufiger fehlgeschlagen und die Insassen haben sich zum Teil bewegt, gehustet und verkrampft.
Erst in der letzten Woche gab es erneut Komplikationen bei einer Hinrichtung mit Midazolam. Arkansas richtete Kenneth Williams hin und Zeugen berichteten, Williams habe sich gewunden und habe gehustet, während sein Körper immer wieder zuckte und bebte.
Auch Ohios letzte Hinrichtung wurde ähnlich beschrieben. Dennis McGuire starb erst 25 Minuten nachdem man ihm die Medikamente verabreicht hatte. Er schnappte nach Luft und wand sich viele Minuten lang, bevor er starb.

Im Januar blockte ein Bundesrichter in Ohio den Einsatz von Midazolam im staatlichen Protokoll, ein Gremium des 6th Circuit U.S. Court of Appeals hielt diese Entscheidung mit einer Abstimmung von 2-1 aufrecht. Letzte Woche allerdings widerrief das Gericht das Urteil und sagte aus, das gesamte Gericht während einer erneuten Anhörung entscheiden zu lassen.
Sollte das Gericht zugunsten des Staates entscheiden, so könne davon ausgegangen werden, dass es dann zu einer Klage vor dem Obersten US-Gerichtshof, dem Supreme Court, kommen würde, so Kevin Werner, Geschäftsführer der Initiative Ohioans to Stop Executions.
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24.05.2017: Zweiter Hinrichtungstermin für Romell Broom angesetzt

#21

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 24. Mai. 2017, 22:02

24.05.2017 | Am 17. Juni 2020 soll erneut versucht werden, Romell Broom (62) in Ohios Todeskammer per Giftinjektion zu töten.
Nachdem der erste Versuch 2009 gründlich schiefgegangen war und die Verantwortlichen schließlich die Hinrichtung abgebrochen haben, wurde nun entschieden, es erneut zu versuchen.

Nach zwei Stunden mit 18 Versuchen, eine geeignete Vene zu finden, wurde die Hinrichtung von Romell Broom am 15. September 2009 seitens der Verantwortlichen abgebrochen. Broom selbst versuchte, dem Personal zu helfen, eine Vene zu finden, aus Angst, eine falsch gelegte Kanüle, durch die die Medikation fließt, könnte zu weiteren Komplikationen führen.

Im März vergangenen Jahres entschied Ohios Oberster Gerichtshof, ein erneuter Hinrichtungsversuch verstoße nicht gegen den achten Verfassungszusatz und sei somit zulässig.

Broom wurde wegen der 1984 durchgeführten Entführung mit Vergewaltigung und anschließendem Mord an der 14-jährigen Tryna Middleton in Cleveland zum Tode verurteilt.
Er ist der zweite Insasse in den USA, der eine Hinrichtung überlebt hat. Willie Francis überlebt 1946 eine Hinrichtung in Louisiana, starb aber ein Jahr später auf dem Elektrischen Stuhl.

Laut seinen Anwälten, soll Romell Broom noch weitere wichtige Anträge gegen die Vollstreckung des Urteils vor Gericht liegen haben.
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29.06.2017 | Wiederaufnahme der Hinrichtungen nun möglich

#22

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 3. Jul. 2017, 20:54

29.06.2017 | Ein Berufungsgericht erlaubte mit einer 8-6 Abstimmung die Verwendung der bedenklichen Kombination aus drei Medikamenten und macht somit den Weg frei für geplante Hinrichtungen.
Im Januar erwirkte Bundesrichter Michael Merz eine einstweilige Verfügung, die im April von einem Berufungsgremium, bestehend aus drei Richtern, aufrecht erhalten wurde.
Merz sah in der Verwendung des umstrittenen Sedativums Midazolam „ein erhebliches Risiko ernsthafter Schäden“.

Richter Raymond Kethledge, der einst von George W. Bush ausgewählt wurde, hielt mit dem Argument dagegen, dass „bei jeder Hinrichtungsmethode die Gefahr von Schmerzen bestünde, egal, wie human sie sei“. Zudem habe jeder eine andere Meinung bezüglich dessen, welches Risiko akzeptabel sei und welches nicht.

Die Anwälte, die den Fall vor das Berufungsgericht brachten, wollen nun bis zum Obersten US-Gerichtshof gehen, um die Entscheidung noch einmal von höchster Stelle prüfen zu lassen.
Zahlreiche Hinrichtungen hätten demonstriert, dass Midazolam kein geeignetes Medikament für Hinrichtungen sei, vor allem nicht, wenn es mit zwei weiteren schmerzhaften Medikamenten kombiniert würde, so Anwalt Allen Bohnert.

Seit der qualvollen Exekution von Dennis McGuire im Januar 2014 hat Ohio keine Hinrichtungen mehr durchgeführt. McGuire kämpfte lange 25 Minuten bis er schließlich starb.
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Ohio

#23

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 3. Jul. 2017, 20:58

Zudem habe jeder eine andere Meinung bezüglich dessen, welches Risiko akzeptabel sei und welches nicht.
Kethledge sagt das, was viele Befürworter der Todesstrafe denken. Wenn die handeln könnten wie sie möchten, würden die ihre Todeskandidaten sogar im sizilianischen Bullen hinrichten! Wer solche "Freunde" hat, braucht keine anderen Feinde mehr.
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05.07.2017: Geplanter Umzug in anderes Gefängnis könnte ausgesetzt werden

#24

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 6. Jul. 2017, 19:26

05.07.2017 | Der im Oktober letzten Jahres angekündigte Umzug von Ohios Todeskandidaten in ein anderes Gefängnis wird laut der Sprecherin der Gefängnisagentur höchstwahrscheinlich auch in absehbarer Zukunft nicht stattfinden.
Der geplante Umzug vom Chillicothe Gefängnis im Süden Ohios in die Todesstrakte von Toledo sollte aufgrund der wachsenden Insassenzahl stattfinden. Zudem sei das Gefängnis in Toledo für körperlich eingeschränkte und alte Insassen besser geeignet als die jetzige Unterbringung in Chillicothe. Das Durchschnittsalter von Ohios 139 Todestraktinsassen liegt aktuell bei 50.

Als Gründe für den wohl doch nicht stattfindenden Umzug wurde angegeben, dass die Verlagerung die Arbeit des Gefängnispersonals in ihren gewohnten Abläufen beeinträchtigen würde, ebenso würde die Kontinuität für Insassen und deren Familien gestört.
2012 wurden die Insassen vom Supermax Gefängnis in Youngstown, in dem sie seit 2005 untergebracht waren, ins jetzige Gefängnis in Chillicothe überführt.
Die Hinrichtungen sollen auch nach einem möglichen weiteren Umzug in der Southern Ohio Correctional Unit in Lucasville durchgeführt werden.

Ohios letzte Hinrichtung wurde im Januar 2014 ausgeführt, als Dennis McGuire qualvolle 26 Minuten mit dem Tod rang. Damals wurde eine unerprobte Kombination aus zwei Medikamenten verwendet.
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15.07.2017 | Richter ebnet den Weg für Hinrichtungen

#25

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 16. Jul. 2017, 11:48

15.07.2017 | Ein Bundesrichter wies sämtliche Klagen gegen Verstöße gegen den achten Verfassungszusatz seitens verschiedener Todestraktinsassen am vergangenen Mittwoch ab und ebnet somit den Weg zur Wiederaufnahme der Hinrichtungen in Ohio.
Im Januar setzte Richter Michael Merz vorläufig die Hinrichtungstermine von Alva Campbell Jr., Gary Otte, Ronald Phillips und Raymond Tibbetts aus. Das vorliegende Hinrichtungsprotokoll verstoße gegen den achten Verfassungszusatz. Mit dem Einsatz von Midazolam würde man ein hohes Risiko einer schmerzhaften Hinrichtung eingehen, so Merz in seiner Begründung.
Vor zwei Wochen wurde diese Entscheidung vom Sixth Circuit aufgehoben und machte damit den Weg frei für die angesetzten Hinrichtungen.

Der verurteilte Mörder Ronald Phillips soll am 26. Juli den Tod durch die Giftspritze finden. Gary Otte und Raymond Tibbetts versuchten, ihre Hinrichtungen zu verhindern, indem sie 49 Klagen einreichten, die sich auf den achten Verfassungszusatz bezogen. Der Staat würde „experimentieren“, wenn er einen unerprobten Medikamentencocktail für die Hinrichtungen verwenden wollen würde, lautete einer der Punkte in den Klagen.
Richter Merz wies alle Klagen in einem 60 Seiten starken Urteil ab.

Ohios letzte Hinrichtung fand im Januar 2014 statt, als Dennis McGuire in qualvollen 26 Minuten durch eine Medikamentenmischung starb. Er schnappte wiederholt nach Luft, hustete und wand sich minutenlang. Diese Hinrichtung sorgte für großes mediales Aufsehen, was dazu führte, dass alle weiteren Hinrichtungen aufgeschoben wurden.
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Ohio

#26

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 3. Jan. 2021, 00:50

Fr, 1. Januar 2021: Romell Broom vermutlich an Covid-19 gestorben

Der 64-jährige Romell Broom wurde auf die "Covid-19-Wahrscheinlichkeitsliste" gesetzt, die von der Abteilung für Rehabilitation und Strafvollzug geführt wird. Bei Insassen auf dieser Liste besteht der Verdacht, dass sie an Covid-19 gestorben sind, bis ein Totenschein ausgestellt wird.

Quelle: initiative-gegen-die-todesstrafe.de
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