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Arizona

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Eagle
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Arizona: Illegaler Importversuch von Medikamenten

#1

Ungelesener Beitrag von Eagle » Sa, 24. Okt. 2015, 13:39

Arizona wollte illegal Medikamente für Hinrichtungen importieren

Bild nicht mehr vorhandenGefängnis in Florence, Arizona: Keine Hinrichtungen seit Juli 2014
In vielen US-Bundesstaaten werden die Mittel für Hinrichtungen knapp. Gerichtsunterlagen zufolge hat Arizona versucht, die Nachschub-Probleme mit einem illegalen Import zu lösen. Eine Bundesbehörde fing die Lieferung ab.
Arizona ist mit dem Plan gescheitert, illegal Medikamente für Hinrichtungen zu importieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf Unterlagen aus einem Gerichtsverfahren. Demnach soll der US-Bundesstaat 27.000 Dollar für Thiopental bezahlt haben, ein Narkosemittel.
Ermittler der Bundesbehörde für Nahrungs- und Arzneimittelsicherheit (FDA) fingen die Lieferung dem Bericht zufolge im Juli am Flughafen von Phoenix ab. Seither verweigert die Behörde die Herausgabe, weil das Mittel nicht mehr von FDA-zertifizierten Firmen hergestellt werde.
Die Strafvollzugsverwaltung bezweifelt, dass die FDA dazu berechtigt ist, die Lieferung unter Verschluss zu halten. Man habe zugesagt, das Medikament nicht einzusetzen, bis die FDA das Mittel überprüft und anerkannt habe. Doch auch dieser Kompromiss wurde abgelehnt.
Die Nachrichtenagentur AP ist an einer Klage gegen die Strafvollzugsbehörden Arizonas beteiligt, die den Staat zu mehr Transparenz bei Exekutionen zwingen will.

Nachschubprobleme für tödlichen Medikamentencocktail
Hintergrund des Falls sind die Probleme Arizonas und anderer Staaten mit der Todesstrafe, auf legalem Weg ihren Medikamentennachschub zu sichern. Weil Pharmafirmen - viele davon in Europa - Medikamente nicht verkaufen, wenn sie bei Hinrichtungen eingesetzt werden, können viele Todesurteile nicht mit den lange verwendeten Medikamentencocktails vollstreckt werden.
Ohio verschob geplante Hinrichtungen bis 2017. Und anderswo stieg man auf alternative Methoden um: Tennessee will den elektrischen Stuhl einsetzen, falls es an Medikamenten fehlt. Utah würde Verurteilte notfalls auch durch ein Erschießungskommando hinrichten.
Arizona hat seit Juli 2014 niemanden mehr hingerichtet.
spiegel



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Re: Arizona: Illegaler Importversuch von Medikamenten

#2

Ungelesener Beitrag von Eagle » So, 25. Okt. 2015, 11:14

24.10.2015 | Arizona: Fehlgeschlagene Einfuhr von Hinrichtungsmedikamenten

Am Phoenix International Airport in Arizona wurde auf einem Flug der British Airways Airline eine Lieferung des Hinrichtungsmedikaments Sodium Thiopental von der FDA (Food and Drug Administration) beschlagnahmt.

Der Staat Arizona hat für 27 000 Dollar (rund 25 000 Euro) eine Lieferung des illegalen Medikaments zu Hinrichtungszwecken einführen wollen. Thiopental wird nur noch von Herstellern produziert, die nicht von der FDA anerkannt sind. Somit hat Arizona - wie auch viele andere Bundesstaaten - ein Beschaffungsproblem.

Andrew Wilder, der Sprecher der staatlichen Gefängnisbehörde, gab an, dass die Behörde gegen das Zurückhalten der Medikamente seitens der FDA rechtlich vorgeht.

Monate zuvor wurde Nebraskas Gouverneur von der FDA daraufhin gewiesen, dass die Einfuhr der nötigen Medikamente aus Indien illegal sei, die er auf diesem Wege beschaffen wollte.

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Re: Arizona

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 21. Okt. 2016, 19:42

21.10.2016 | Entscheidung über weiteren Einsatz von Midazolam

Midazolam ist immer wieder in Verruf, bei Hinrichtungen nicht die gewünschte Schmerzlosigkeit beim Delinquenten auszulösen. Am 20. Oktober 2016 gab ein Gericht bekannt, dass dieses Medikament in Zukunft nicht mehr verwendet werden würde.

Arizona richtet nach einem Protokoll hin, das drei Medikamente kombiniert. Midazolam ist eines von ihnen und soll als Sedativum dem Häftling die Schmerzen ersparen, die das darauf folgende Medikament auslöst. Diese Wirkung ist allerdings umstritten. Der Einsatz von Midazolam könne aber möglicherweise in Zukunft wieder genehmigt werden, wenn sich der Gouverneur oder Gefängnisdirektor dazu entschließen sollte, so der Bezirksstaatsanwalt Neil Wake.

Vor knapp vier Monaten gab Arizona bekannt, das Medikament Midazolam nicht weiter zu verwenden, weil das Verfallsdatum überschritten sei und aufgrund von Protesten seitens der Todesstrafengegner auch kein neues Midazolam beschafft werden könne. Da nun aber offenbar Ohio in der Lage war, dieses Medikament zu beschaffen, sieht sich Wake in der Pflicht, dem nachzugehen und setzte eine Anhörung dazu an. Staatsanwalt Jeffrey Sparks meinte, es wäre nicht behauptet worden, dass es keine Quellen für Midazolam gebe, sondern dass der Staat nicht in der Lage sei, es zu beschaffen. Wake hat bislang nicht entschieden, wie es in diesem Fall weitergehen wird.

Allerdings sind erst mal weiterhin alle Hinrichtungen gestoppt, bis das Urteil darüber gesprochen ist.
Seit der verpfuschten Hinrichtung im Juli 2014 von Joseph Rudolph Wood sind keinerlei Hinrichtungen mehr in Arizona durchgeführt worden. Ihm wurden 15 Dosen Midazolam und ein Schmerzmittel verabreicht und dennoch dauerte es knapp zwei Stunden, bis er starb.

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06.06.2017 | Veränderungen im Hinrichtungsprotokoll

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 10. Jun. 2017, 21:07

06.06.2017 | Künftig könnte es einige Veränderungen im Hinrichtungsprotokoll von Arizona geben. Ein aktuelles Protokoll wurde erst kürzlich veröffentlicht.
Gefängnisdirektor Charles Ryan soll in seinem Wirkungskreis während einer Hinrichtung eingeschränkt werden. Er dürfe hinsichtlich eines kurzfristigen Medikamentenwechsels nicht mehr aktiv werden, ebenso soll ihm im Bereich der Diskretion Befugnisse aberkannt werden, beispielsweise dürfe er nicht einfach darüber bestimmen, die Vorhänge zu schließen, wenn es bei einer Hinrichtung Probleme gibt.
Weiterhin soll die bislang verwendete Mischung aus drei Medikamenten durch eine Injektion mit einer einzigen Substanz (Thiopental oder Pentobarbital) ersetzt werden.
Zudem soll die Klausel entfernt werden, die besagt, dass die verteidigenden Anwälte die für eine Hinrichtung nötigen Medikamente für ihre Mandanten selbst beschaffen dürfen.

Richter Neil Wake hat den September für einen Prozess angesetzt, eine erste Anhörung soll allerdings schon am 12. Juni stattfinden. Bis alle Punkte abschließend geklärt sind, werden keine Hinrichtungen durchgeführt.
Weder die Gefängnisbehörde noch das Büro der Pflichtverteidiger kommentierten die aktuelle Lage.

Seit der qualvollen Hinrichtung von Joseph Wood am 23. Juli 2014, die beinahe zwei Stunden dauerte, ist bislang kein weiterer Insasse in Arizona hingerichtet worden.
Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 fanden 37 Häftlinge durch den Staat den Tod mittels der Giftspritze.
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Arizona reaktiviert Gaskammer – Zyklon B aus der Nazi-Zeit soll eingesetzt werden

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 4. Jun. 2021, 23:45

Der US-Bundesstaat Arizona bereitet sich darauf vor, Todestraktinsassen zukünftig wieder in der Gaskammer hinzurichten. Der britischen Zeitung The Guardian liegen Dokumente vor, die belegen, dass die Gefängnisbehörde von Arizona mehr als 2.000 Dollar für die Beschaffung der Zutaten zur Herstellung von Zyanidgas ausgegeben hat.

Bild
Die Gaskammer in der State Prison Florence, Arizona, wurde renoviert und soll nach 22 Jahren wieder für Hinrichtungen eingesetzt werden.
Foto: nemiss.news
Die Gaskammer selbst, die 1949 gebaut wurde und 22 Jahre nicht mehr benutzt wurde, sei entstaubt und renoviert worden. 1999 war der deutsche Staatsbürger Walter LaGrand in der Gaskammer von Arizona hingerichtet worden – sein Todeskampf dauerte 18 Minuten.

Die Todesstrafe ist in Arizona seit sieben Jahren in der Schwebe, nachdem die tödliche Injektion von Joseph Wood im Sommer 2014 fast zwei Stunden dauerte, in denen die kaum erprobte Kombination von Midazolam und Hydromorphon 15x nachgespritzt werden musste.

Der Guardian enthüllte bereits, dass Arizona im Oktober 1,5 Millionen Dollar für eine Charge Pentobarbital ausgab, ein Beruhigungsmittel, das es nun als Hauptmethode für die tödliche Injektion verwenden will. Die Vorbereitung von Hinrichtungen mit Zyanidgas stellt die Insassen des Todestrakts von Arizona vor die Wahl zwischen zwei fragwürdigen Todesarten.

In der aktuellen Eile, die Hinrichtungen wieder aufzunehmen, hat Arizona zwei Insassen als wahrscheinliche Kandidaten ausgewählt, die als erste aus den derzeit 115 Personen im Todestrakt hingerichtet werden sollen. Es handelt sich um Frank Atwood (65), der 1984 für den Mord an einem achtjährigen Mädchen zum Tod verurteilt wurde, und Clarence Dixon (65), der 1978 für den Mord an einer College-Studentin das Todesurteil erhielt.

Trotz Arizonas Bemühungen, seine Gaskammer als seriöse Einrichtung zu präsentieren, hängen die Schrecken der Vergangenheit schwer über ihr. Die Nazis verwendeten Blausäure unter dem Handelsnamen Zyklon B, um Millionen Menschen in Gaskammern in Auschwitz und anderen Vernichtungslagern zu töten.
Quelle: Initiative gegen die Todesstrafe e.V.
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