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Nevada

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Nevada

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 12. Dez. 2015, 09:12

Nevada: Neue Hinrichtungskammer in Planung

Das Architekturbüro "Kitrell, Garlock and Associates" aus Las Vegas, plant und entwirft für ~ 860.000 Dollar (~780.000 Euro) eine neue Hinrichtungskammer.

Obwohl sich in Nevada die Zahl der Hinrichtungen seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1977 auf "nur" 12 beläuft, wurde zu Beginn des Jahres von den Gesetzgebern entschieden, eine neue Hinrichtungskammer zu bauen.

Begründung:

Die bestehende entspricht nicht mehr den nötigen Anforderungen.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V.
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Re: Nevada

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 22. Mai. 2016, 11:36

22.05.2016 | Trotz der erheblichen Probleme bei der Beschaffung von Medikamenten für Hinrichtungen, setzt Nevada den 2015 beschlossenen Bau der neuen Todeskammer fort.
Vergangene Woche hat Amerikas größter Medikamentenhersteller Pfizer bekanntgegeben, zukünftig keine Medikamente für Hinrichtungszwecke mehr an Gefängnisse zu liefern. Pfizer war der letzte von 25 von der Food and Drug Agency (FDA) zugelassenen Lieferanten.

Dennoch rückt Nevada nicht davon ab, eine neue Todeskammer für künftige Hinrichtungen zu bauen. Rund 900 000 US-Dollar soll dieses Projekt kosten.
„Die Medikamentenproduktion kann sich jederzeit wieder ändern“, so eine Sprecherin der Gefängnisbehörde in Nevada. „Und wenn wir einen Hinrichtungsbefehl erhalten, soll er nicht daran scheitern, dass wir keine Räumlichkeiten zur Durchführung zur Verfügung haben.“

Im Jahr 2006 wurde in Nevada mit Daryl Mack die letzte Hinrichtung durchgeführt. Mack wurde zum Tode verurteilt, weil er 1988 Betty Jane May vergewaltigt und getötet hat.
initiative-gegen-die-todesstrafe.de
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Re: Nevada

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 29. Nov. 2016, 23:54

28.11.2016 | Bau der neuen Hinrichtungskammer abgeschlossen

Die neue 860 000 Dollar teure Hinrichtungskammer im Ely Staatsgefängnis ist nun fertig. Dennoch ist vorerst mit keiner Hinrichtung zu rechnen.
Bild nicht mehr vorhandenDie neue Hinrichtungskammer in der Ely State Prison
Bild nicht mehr vorhandenDie neue Hinrichtungskammer in der Ely State Prison
Bild nicht mehr vorhandenDer Raum für die Zuschauer und Zeugen
Bild nicht mehr vorhandenDer Besprechungsraum für Geistliche, Anwälte oder andere, die den Todeskandidaten vor dessen Hinrichtung sprechen dürfen
Bild nicht mehr vorhandenDer Warteraum der Todeskandidaten
In der vergangenen Legislaturperiode wurde beschlossen, diese hohe Summe für den Bau der neuen Hinrichtungskammer bereitzustellen und damit die mittlerweile geschlossene Kammer im Nevada Staatsgefängnis in Carson City zu ersetzen.

In Nevada steht die Todesstrafe im Gesetz, ebenso der Einsatz der Giftinjektion. Allerdings stehen auch in Kürze keine Hinrichtung auf dem Staatsplan, da alle dort einsitzenden 81 Todeskandidaten laufende Berufungen haben. Zudem ist die Beschaffung der nötigen Medikamente ein Problem, das auch andere Bundesstaaten betrifft.
Der Hersteller Pfizer hat in der Vergangenheit die für Hinrichtungen im Protokoll verankerten Medikamente Midazolam und Hydromorphon geliefert.

Für Nevadas Gouverneur Brian Sandoval ist die Todesstrafe ein sinnvolles Gesetz, das er weiterhin beibehalten möchte. Sollte einmal ein Bestreben zur Abschaffung dieser endgültigen Bestrafungsform aufkommen, so würde er sein Veto einlegen. Ebenfalls bestehe keine Motivation, die Hinrichtungsmethode zu ändern.

Allerdings hat der demokratische Abgeordnete James Ohrschall, der ebenfalls der Vorsitzende des Bewährungsausschusses ist, den Plan, die Bevölkerung zu fragen, ob sie die Todesstrafe beibehalten möchte. Er selbst möchte die Todesstrafe durch die lebenslange Haft ohne Möglichkeit der Bewährung ersetzen.
initiative-gegen-die-todesstrafe.de | Las Vegas Review-Journal
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18.06.2017 | Frei nach 29 Jahren unschuldig im Gefängnis

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 21. Jun. 2017, 22:10

18.06.2017 | Beinahe 30 Jahre hat der mittlerweile 49-jährige Ha’im Al Matin Sharif (aka Charles Robins) für einen Mord unschuldig im Todestrakt von Nevada gesessen. Vor einigen Tagen konnte er das Ely Staatsgefängnis als freier Mann verlassen.

Bild
Der damals 19-Jährige sollte 1988 das elf Monate alte Baby seiner damaligen Freundin Lovell McDowell gequält und schließlich erschlagen haben. McDowell bezeugte die Gewalttaten und dass Sharif das Baby getötet habe. Später widerrief sie ihre Aussage und gestand, gelogen zu haben. Sie habe dem enormen Druck seitens der Polizei nicht mehr standhalten können.

Sharifs Anwalt Cary Sandman arbeitete hart an diesem Fall und erwirkte ihr Geständnis. Ebenso konnte er nachweisen, dass das Baby schon Verletzungen aufwies, bevor Sharif und sie ein Paar waren. Das kleine Mädchen litt unter Skorbut (schwerer Vitamin C - Mangel, bei Babys und Kleinkindern als Barlow Syndrom bekannt), welches Ursache für Hämatome und weitere Beschwerden sein kann und schließlich auch als Todesursache von weiteren Ärzten angegeben wurde.
Sharif beteuerte immer seine Unschuld und war verwundert über die enormen Verletzungen, denn er habe nie was getan, dass dieses verursacht haben konnte.

Der Fall hätte noch einmal gänzlich aufgerollt werden können, der Staatsanwalt sei nach wie vor von der Schuld Sharifs überzeugt. Aber aufgrund der Faktenlage wurde Sharif ein Deal angeboten, der besagt, er bekenne sich des Mordes für schuldig, habe seine Haftzeit aber mit den verbüßten Jahren schon abgegolten. Sharif willigte schließlich ein, um den Rest seines Lebens in Freiheit verbringen zu können.
initiative-gegen-die-todesstrafe.de | lancelotarmstrong.wordpress.com
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Nevada

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 21. Jun. 2017, 22:17

Der Fall hätte noch einmal gänzlich aufgerollt werden können, der Staatsanwalt sei nach wie vor von der Schuld Sharifs überzeugt. Aber aufgrund der Faktenlage wurde Sharif ein Deal angeboten, der besagt, er bekenne sich des Mordes für schuldig, habe seine Haftzeit aber mit den verbüßten Jahren schon abgegolten. Sharif willigte schließlich ein, um den Rest seines Lebens in Freiheit verbringen zu können.
Ein beispielhafter Fall der zeigt, wie das amerikanische Justizsystem funktioniert. Das ist Zynismus in seiner reinsten Form!
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