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Louisiana

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Louisiana

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 7. Jun. 2016, 20:12

04.06.2016 | Bundesrichter besucht erneut Todestrakt

Noch immer müssen sich die Häftlinge in Angolas Todestrakt mit großer Hitze rumschlagen. Drei Insassen hatten vor drei Jahren gegen die unmenschlichen Bedingungen geklagt und Bundesrichter Brian Jackson besuchte damals persönlich die Haftanstalt. Nun ist geplant, dass er dem Gefängnis einen erneuten Besuch abstattet.

Im Sommer 2013 besuchte Richter Jackson zum ersten Mal Louisianas Staatsgefängnis in Angola aufgrund der dortigen beträchtlichen Hitzeprobleme. Monate später entschied er dann, dass die dortige Hitze eine ungewöhnliche und grausame Art der Bestrafung darstelle und forderte die Gefängnisoffiziellen auf, dafür zu sorgen, dass die Temperaturen nicht über 31 Grad steigen sollen.

Die damals geforderten Maßnahmen enthielten die Einrichtung einer Klimaanlage, tägliche kalte Duschen und Kühlboxen.
Allerdings wurde das Urteil von Jackson durch das Berufungsgericht in New Orleans gestoppt mit der Argumentation, dass die Häftlinge zwar Erleichterung durch kalte Duschen, kalte Getränke und Ventilatoren, aber nicht durch Klimaanlagen erhalten sollen.

Zwischenzeitlich sind die Temperaturen aber mehrfach über die maximale Grenze hinaus gestiegen. Die Anwälte der Kläger kritisieren, dass der Staat gescheitert sei, wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Hitze eingeleitet zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hingegen argumentierten am 19. Mai mit der Behauptung, der Sanierungsplan wäre nicht gescheitert, da es keine Verletzung der Verfassung (hinsichtlich der ungewöhnlichen und grausamen Bestrafung) gäbe und somit keine Notwendigkeit bestehe, eine Klimaanlage einzubauen.

Richter Jackson wird am 15. Juni eine weitere Anhörung stattfinden lassen.

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Re: Louisiana

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 7. Jun. 2016, 20:14

06.06.2016 | Keine Hinrichtungen bis mindestens Januar 2018

Solange in Louisiana nicht geklärt ist, welche Hinrichtungsmethode als Standard vorherrscht, wird auch der Prozeß um die eigentliche Rechtmäßigkeit der Todesstrafe verschoben.

Am vergangenen Mittwoch verschob ein Bundesrichter für die kommenden 18 Monate sämtliche Verhandlungen im Prozeß um die Verfassungsmäßigkeit der Todesstrafe im Bundesstaat Louisiana, was ebenfalls einen Aufschub aller möglichen Hinrichtungen bedeutet.
Der Staat kann keine Hinrichtungen durchführen, solange die Klage seitens zweier Insassen um die genaue Hinrichtungsmethode gegen die Gefängnisbehörde laufe.

Momentan stehen zudem die nötigen Medikamente nicht zur Verfügung, so eine Sprecherin der Gefängnisbehörde.
2013 hatten Offizielle von einer sogenannten „compounding pharmacy“ Medikamente bezogen, mit denen dann aber keine Hinrichtungen durchgeführt werden konnten, weil die Apotheke nicht staatlich lizensiert war.

Der Termin für die Beschreibung der exakten Hinrichtungsmethode ist für den 8. Januar 2018 angesetzt, genau eine Woche nachdem die Ergebnisse einer Studie bekannt werden, die eine Kostenanalyse der Todesstrafe beinhalten soll.

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Insassen klagen gegen Isolierung im Todestrakt

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 2. Apr. 2017, 12:43

30.03.2017 | Drei Insassen in Louisianas Todestrakt reichten Klage gegen die Verantwortlichen des Staatsgefängnisses ein. Die 23-stündige Unterbringung in einer fensterlosen Zelle von der Größe eines durchschnittlichen Badezimmers verletze ihre Verfassungsrechte. Jeder der drei Kläger sitzt mittlerweile zwischen 25 und 31 Jahren in Einzelhaft.
Die Zustände im Todestrakt seien unmenschlich und spielen mit der körperlichen und geistigen Gesundheit der Insassen. Durch die Klage sollen Erleichterungen der Haftbedingungen für alle Todestraktinassen in Louisiana erreicht werden.
Die Insassen könnten ihre Zelle nur für maximal eine Stunde verlassen, um zu duschen, zu telefonieren und um sich auf ihrer Etage zu bewegen.

„Physischer Kontakt jeglicher Art ist komplett verboten“, so die Klageschrift. Folgen solcher Maßnahmen können ernsthafte psychische Erkrankungen sein, da seien sich Menschenrechts- wie auch Gesundheitsexperten in den USA und in aller Welt sicher.
Es sei ebenfalls in der Klage aufgeführt, dass über 75% der mehr als 70 Todeskandidaten seit über einem Jahrzehnt in Einzelhaft sitzen; verschiedene Haftanstalten in anderen Bundesstaaten hätten weitaus bessere Bedingungen.

Ken Pastorick, Sprecher der Gefängnisbehörde, gab an, während des laufenden Prozesses keine Kommentare abgeben zu können.

Ein Bundesberufungsgericht habe erst kürzlich einen ähnlichen Fall abgewiesen. Dort ging es um die Haftbedingungen in Virginia.
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21.04.2017 | Weitere Ermittlungen gegen Rodricus Crawford eingestellt

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 23. Apr. 2017, 10:30

Ein Fall, der mich in meiner Abneigung gegen das amerikanischen Justizsystem wieder einmal bestärkt:

21.04.2017 | Der 28-jährige Rodricus Crawford ist der zweite Todeskandidat in diesem Jahr, dessen Unschuld sich herausgestellt hat und er somit nach fünf Jahren Haft entlassen werden musste. Alle weiteren Anklagen gegen ihn wurden nun eingestellt.

Bild nicht mehr vorhandenRodricus Crawford, 28
Crawford wurde wegen des Erstickungstodes seines einjährigen Sohnes 2012 zum Tode verurteilt. Nachdem im November aber ein Berufungsgericht eine Wiederaufnahme des Falles aufgrund von Rassendiskriminierung in der Juryauswahl anordnete, konnte bewiesen werden, dass der Junge aufgrund einer durch Pneumonie verursachten Sepsis gestorben war.
Am 22. November letzten Jahres wurde er aus der Haft entlassen.

Bild nicht mehr vorhandenRoderius Lott, † 1

Laut des „Death Penalty Information Center“, ist Caddo Parish der Bezirk, der für Dreiviertel der Todestraktinsassen in Louisiana in den letzten fünf Jahren verantwortlich ist.
Für großen Wirbel sorgte auch der für den Bezirk zuständige ehemalige Staatsanwalt Dale Cox mit Aussagen wie „Wir müssen mehr Menschen töten“ und weiteren fragwürdigen Statements zu Recht und Ordnung.
Nachdem Crawford zum Tode verurteilt wurde, meinte Cox, Crawford verdiene es, so viel zu leiden wie nur eben möglich bevor er sterbe.

Rodricus Crawford ist seit 1973 der 158. Insasse, der als unschuldig entlassen werden mußte.
initiative-gegen-die-todesstrafe.de | The New Yorker | The Black Social History
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27.04.2017 | Todesstrafe könnte ein Ende finden

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 28. Apr. 2017, 21:49

27.04.2017 | Louisianas Senatoren streben ein Gesetz an, das die Todesstrafe in ihrem republikanisch geführten Bundesstaat abschaffen soll. Mit einem Voting von 6-1 seitens des Justizkommittees wird der Entwurf nun dem vollständigen Senat vorgelegt.
Sollte dem zugestimmt werden, könnte die Todesstrafe für künftige Fälle - dementsprechende Straftaten, die nach dem 1. August begangen werden - nicht mehr zur Debatte stehen. Rückwirkend solle das Gesetz nicht gelten.

Republikaner Steve Pylant, der eigentlich die Todesstrafe befürwortet, ist mittlerweile der Ansicht, die Todesstrafe mit all ihren Prozessen und Berufungen verschlinge zu viel Geld. Zumal seit 2002 kein Insasse mehr hingerichtet wurde. „Wir in Louisiana haben den Willen verloren, Hinrichtungen durchzuführen“, so Pylant.

Der demokratische Gouverneur John Bel Edwards hat bislang kein Statement zur geplanten Abschaffung der Todesstrafe abgegeben.

Louisianas letzte Hinrichtung fand im Januar 2010 statt als Gerald Bordelon durch die Giftspritze den Tod fand.
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17.05.2017 | Abschaffung der Todesstrafe gescheitert

#6

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 19. Mai. 2017, 19:53

17.05.2017 | Das Bestreben, die Todesstrafe in Louisiana abzuschaffen (HB 101), scheiterte am Mittwoch im Strafjustizkommittee mit einem Voting von 9-8, nachdem einer der eigentlichen Unterstützer des Entwurfs eine Gegenstimme abgab.
Terry Landry, einer der Unterstützer des Vorhabens, sagte, Steve Pylant hätte ihn nicht vorgewarnt, dass er seine Stimme gegen den Entwurf abgeben wolle. Pylant war die entscheidende Stimme, die zum Scheitern des Entwurfs geführt hat. Er entgegnete der Überraschung Landrys mit dem Argument, er habe nie gesagt, er würde für den Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe stimmen. Aber durch das Co-Sponsoring habe er die Nachricht an die Öffentlichkeit bringen können, dass der Staat beginnen sollte, diejenigen hinzurichten, die bereits ein Todesurteil erhalten haben.
In früheren Interviews habe er immer gesagt, die Todesstrafe sollte in Louisiana nicht existieren, solange der Staat nicht auch hinrichten würde. „Es gibt einige, die es nicht verdienen zu leben“, so Pylant.

Louisiana hat in den vergangenen zehn Jahren nur eine Hinrichtung durchgeführt. Gerald Bordelon wurde am 7. Januar 2010 hingerichtet, nachdem er auf weitere Berufungen und Anträge verzichtete.

„Bei der Abschaffung der Todesstrafe geht es nicht um die öffentliche Meinung oder Verhaltensweise, sondern um den Glauben, dass jedes Leben heilig ist. Entscheidend ist, eine Kultur des Tötens zu beenden und eine Kultur des Lebens zu schaffen“, so Bischof Shelton Fabre.
Aber Familien der Opfer waren gegen den Gesetzesentwurf, während die Bezirksstaatsanwälte die Todesstrafe als sinnvolle Bestrafung bei besonders schlimmen Straftaten sehen.

Landry möchte im nächsten Jahr erneut den Versuch starten, die Todesstrafe abzuschaffen. „Ich glaube noch immer, dass ein Moratorium der Todesstrafe nötig sei. Es kostet zu Geld, zu viele Leben und Familien seien zerbrochen.“
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