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Bangladeschs Kinderbräute

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sweetdevil31
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Bangladeschs Kinderbräute

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Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 31. Aug. 2015, 06:49

Bangladeschs Kinderbräute
Die traurigsten Hochzeits-Fotos der Welt


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Traurig sitzt die 15-jährige Nasoin Akhter auf ihrem Bett und posiert für das Video über ihren Hochzeitstag mit einem 32-Jahre alten Mann

In Bangladesch wird fast jedes dritte Mädchen unter 15 Jahren verheiratet, so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Zwei Prozent der Mädchen mit weniger als elf Jahren. Von den unter 18-jährigen Mädchen sind insgesamt 65 Prozent verheiratet.

Die amerikanische Foto-Journalistin Allison Joyce hat diesen erschreckenden Zahlen ein Gesicht gegeben: In einer berührenden Bilder-Reportage aus einer ländlichen Gegend westlich der Hauptstadt Dhaka begleitet sie die Hochzeit der 15-Jährigen Nasoin Akhter mit einem 32 Jahre alten Mann – von der Waschung, den Familienfotos bis zur Trauung.

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Der Tag der Hochzeit – Nasoin steht im Türrahmen ihres Nachbarhauses in einem Dorf in der Manikganj-Provinz

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Blick aus der Umkleide in einem Schönheitssalon. Sie soll zurechtgemacht werden

Es sind herzzerreißende Bilder, die das Mädchen im Kreis ihrer Familie am Tag der Trauung zeigen. Ein Tag, über den sie nicht selbst entscheiden konnte, und der furchtbare Folgen für sie haben kann.

Ihr Schicksal ist besiegelt, sie muss einen 32-Jährigen heiraten, seiner Familie im Haus helfen, schlimmstenfalls bald eigene Kinder versorgen, und kann nicht mehr zur Schule gehen.

Die 15-jährige Nasoin Akhter weiß, dass ihre Kindheit nun vorbei ist, ihre Augen spiegeln tiefe Traurigkeit.

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Vor der Hochzeit wird sie von anderen Frauen gewaschen

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Aufwendiges Make-up verziert das Gesicht der 15-Jährigen

Doch warum ist Kinderehe eine regelrechte Epidemie in Bangladesch?

Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hatte erst vor wenigen Wochen einen umfassenden Bericht veröffentlicht, basierend auf Interviews mit mehr als 100 verheirateten Mädchen. Die Frauenrechtlerin Heather Barr war dafür mehrere Wochen durch verschiedene Provinzen des Landes gereist.

Offiziell liegt das Mindestalter für Frauen in Bangladesch seit den 80er Jahren bei 18, für Männer bei 21 Jahren. Doch mit 100 oder 200 Taka (umgerechnet ein bis zwei Euro) würden lokale Verwaltungsbeamte bestochen, die dann die Geburtsurkunde der Mädchen ändern. Es sei ein offenes Geheimnis, berichtete Barr im Juni gegenüber BILD.

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Im Schönheitssalon wird der Hochzeits-Sari angelegt

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Eine Verwandte zieht Nasoin aufs Bett, wo sie fotografiert werden soll, sie wehrt sich

Die Folgen der Ehe sind verheerend für die Mädchen: Gewalt von ihren Ehemännern und deren Familien ist weit verbreitet.

Viele der Mädchen sterben bei Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt – die Gefahr ist bei zehn- bis 14-jährigen Gebärenden fünf Mal höher als bei 20- bis 24-jährigen.

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Verwandte umringen das Mädchen an ihrem Hochzeitstag

Die bittere Armut nach den in Bangladesch so häufigen Naturkatastrophen würde einen Anstieg von Kinderheiraten zur Folge haben.

„Einige Mädchen haben mir gesagt, dass es ihnen gut geht, weil sie jetzt jeden Tag essen können“, berichtete die Autorin. „Davor hatten sie nur alle zwei oder drei Tage etwas zu essen.“

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Der Bräutigam Mohammed Hasamur Rahman (32) wird von seiner Familie zur Trauung geleitet. Auch er wirkt nicht glücklich

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Nasoin weint, als sie zum Auto gebracht wird

Und auch die klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie begünstigt die frühe Verheiratung. In die Söhne wird investiert, Töchter nehmen Familien oft nur als finanzielle Last wahr.

Viele Mädchen berichten, dass ihre Eltern sie verheiratet haben, nachdem das Geld nicht mehr für ihre Schulbildung reichte.

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Das Brautpaar Mohammed und Nasoin

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Die Familien des Brautpaares feiern ausgelassen

Sexuelle Belästigung (und das Versagen der Polizei in diesen Fällen) sei ebenfalls ein Anlass, Kinder zu verheiraten, genau wie sozialer Druck und Tradition – mit dem Alter steigt auch die erwartete Mitgift für die Töchter.

Menschenrechtler fordern, das Thema Kinderehe in Bangladesch wieder auf die Agenda zu setzen, auch Deutschland und Europa seien gefragt und sollte Druck auf die Regierung ausüben, damit sie die Mädchen vor dem Schicksal schützt, das Nasoin und viele andere jeden Tag erleiden.

Quelle:Bild.de
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