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Indonesien: Geistig Behinderte werden gefesselt und eingesperrt - aus Glaubensgründen

Diskussionsleitung
Eagle
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Indonesien: Geistig Behinderte werden gefesselt und eingesperrt - aus Glaubensgründen

#1

Ungelesener Beitrag von Eagle » Di, 22. Mär. 2016, 17:39

Auf Grund eines Aberglaubens nimmt man in Indonesien an, dass geistig Behinderte vom Teufel besessen sind. So leben diese Menschen unter unmenschlichen Bedingungen, meist gefesselt, eingesperrt und angekettet wie Tiere.

Bild nicht mehr vorhandenPasung bleibt trotz Verbot eine traurige Realität.
Der Indonesier Engkos Kosasih hielt seine 50-jährige Tochter 15 Jahre lang in einem Zimmer eingesperrt, weil er dachte, sie wäre verflucht und vom Teufel besessen. «Sie grub die Ernte anderer Leute aus und ass rohen Mais. Ich war beschämt und verängstigt», sagt Kosasih. Zuerst band er ihre Handgelenke und Knöchel mit einem Kabel zusammen, aber sie schaffte es, sie zu lösen. Darum sperrte er die Tochter in der Dunkelheit ein, denn Bretter an den Fenstern sollten ihr Entkommen verhindern. Zweimal täglich schob er ihr einen Teller mit Essen durch ein Loch in der Wand rein. Das Zimmer wurde nie geputzt, weil keiner den Raum betreten hat.
Bild nicht mehr vorhandenSo verbrachte dieser Mann neun Jahre seines Lebens im Hinterhaus seiner Eltern. Als er befreit wurde, waren seine Beine vom Nichtgebrauch verkrümmt.
Diese Geschichte ist kein Einzelfall. Schätzungsweise 18'800 geistig behinderte Indonesier werden entweder eingesperrt oder an Ketten gefesselt.
Bild nicht mehr vorhandenBevor er starb, lebte dieser Mann abgemagert und angekettet auf einer Plattform in Brebes. Seine Knöchel schwollen von den Fesseln an.
Das Einsperren und Unterdrücken von Familienmitgliedern mit psychischen Problemen, das so genannte Pasung, wurde 1977 in Indonesien verboten, doch in der Praxis bleibt dieses Problem bestehen. Laut einem neuen Bericht von Human Rights Watch werden mehr als 57'000 Menschen mit echten oder vermeintlichen geistigen Behinderungen mindestens einmal in ihrem Leben gefangen gehalten.
(...) Das Problem liege im verbreiteten Aberglauben, Menschen mit psychischen Problemen seien vom Teufel besessen, erklärt Kriti Sharma, die am Bericht mitgewirkt und von Kosasihs Tochter erfahren hat (...)
Die Regierung arbeitet daran, die Zustände zu verbessern. Human Rights Watch fordert vor allem ein Umdenken in der Gesellschaft. Statt die Menschen zu isolieren, soll man auf ihre Bedürfnisse eingehen und ihnen helfen. «Die Regierung muss die psychische Gesundheit zu einer Priorität machen, weil es ein Menschenrecht ist. Menschenrechte für psychisch (gesunde) Patienten sollten die gleichen wie für alle anderen sein.»(...)
Zur Bilddokumentation und Bericht Blick am Abenbd



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