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Amsterdam/Paris: Attacke in Thalys-Schnellzug

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Salva
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Amsterdam/Paris: Attacke in Thalys-Schnellzug

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 22. Aug. 2015, 12:00

"Das hätte ein Blutbad geben können"

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Ein Bewaffneter verletzt in einem Schnellzug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris Menschen, die Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund verdichten sich. Augenzeugen berichten von den dramatischen Minuten an Bord.

US-Soldaten haben in einem Schnellzug einen schwer bewaffneten Mann überwältigt und damit offenbar ein blutiges Drama verhindert. Am Freitagabend gab der 26-jährige Mann in dem Thalys-Zug auf der Strecke von Amsterdam nach Paris mindestens einen Schuss ab. Belgiens Regierungschef Charles Michel sprach von einem "Terroranschlag", die französischen Behörden äußerten sich vorsichtiger. Allerdings hat inzwischen die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

Den Ermittlern zufolge war der Mann mit einer Kalaschnikow, einer Pistole, neun Magazinen und einem Teppichmesser bewaffnet. Er schoss demnach einen Passagier an, einen zweiten verletzte er mit dem Teppichmesser. Überwältigt wurde der Mann von US-Soldaten, die sich zufällig an Bord des Zuges befanden, sowie einem ebenfalls aus den USA stammenden befreundeten Zivilisten.

Über die Details der Geschehnisse an Bord gab es zuerst unterschiedliche Angaben. So sprachen die Behörden in ihren ersten Stellungnahmen lediglich von zwei US-Soldaten, die den Täter überwältigten. Zuvor hätten die Soldaten gehört, wie der Mann in der Zugtoilette seine Waffen lud.

"Jemand stürzte sich auf ihn"

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Laut übereinstimmenden Berichten der Nachrichtenagentur AP sowie des TV-Senders CNN war hingegen ein weiterer Amerikaner an der Überwältigung des Täters beteiligt. Es handelt sich demnach um den kalifornischen Studenten Anthony Sadler, der mit den Soldaten befreundet ist und mit ihnen Urlaub machte. Einer von ihnen, Alek Skarlatos, ist demnach ein nicht aktives Mitglied der US-Nationalgarde, der aber noch im Juli in Afghanistan im Einsatz war. Der andere Soldat heißt demnach Spencer Stone und ist Angehöriger der US-Luftwaffe.

Sadler zufolge hörten die Amerikaner einen Schuss, kurz darauf habe ein Bewaffneter den Waggon betreten. Die Amerikaner überwältigten demnach den Täter, dabei habe dieser Stone mit dem Teppichmesser verletzt. Der zweite Verletzte, offenbar ein anderer Passagier, sei durch einen Schuss verwundet worden, allerdings nicht aus der Kalaschnikow, sondern aus der Pistole des Täters.

"Spencer griff den Mann als Erstes an, Alex entwand ihm die Waffe, da zog der Bewaffnete ein Teppichmesser und schnitt Spencer mehrmals. Dann haben wir drei ihn so lange geschlagen, bis er bewusstlos war", berichtete Sadler.

Handy-Fotos und -Videos veröffentlicht

Der 62-jähriger Brite Chris Norman, der mit den Amerikanern in einem Abteil saß und den die Nachrichtenagentur Reuters zitiert, bestätigt diese Darstellung. Sie hätten einen Schuss gehört, kurz darauf habe er einen Mann mit einer Maschinenpistole, wahrscheinlich einer Kalaschnikow, gesehen. "Das hätte ein echtes Blutbad geben können, daran kann es keinen Zweifel geben", sagte Norman.

Die beiden unverletzten US-Amerikaner und der Brite erhielten in Arras Medaillen für ihren Einsatz und präsentierten diese auf Fotos. Zudem sind inzwischen Smartphone-Fotos aus dem Thalys-Zug veröffentlicht worden, sie zeigen einen gefesselten Mann, der auf den Boden gedrückt wird. (Hier finden Sie diese und weitere Aufnahmen in einer Fotostrecke.)

Auch die Nachrichtenagentur AFP berichtet, Augenzeugen zufolge habe der Mann plötzlich Schüsse abgegeben. Dann habe sich "jemand mit einem grünen T-Shirt auf ihn gestürzt und ihn zu Boden gedrückt". "Ich habe Schüsse gehört, vielleicht zwei, und ein Typ ist zusammengebrochen", berichtet die New Yorkerin Christina Cathleen Coons, die im Waggon zwölf des Thalys-Zuges saß. "Überall war Blut." Der US-Sender CNN hat inzwischen ein Handyvideo veröffentlicht, das Szenen nach den Schüssen und der Überwältigung des Täters an Bord des Zugs zeigen soll.

Obama spricht von heldenhafter Tat

Der Täter wurde am Bahnhof im nordfranzösischen Arras festgenommen. Er war in Brüssel zugestiegen. Nach ersten Ermittlungen handelt es sich um einen 26-Jährigen marokkanischer Abstammung, über den eine Geheimdienstakte vorliegt. Er habe zeitweise in Spanien gewohnt. Laut der spanischen Zeitung "El País" war er vom spanischen Geheimdienst als radikal islamistisch eingestuft und den französischen Behörden gemeldet worden. Er soll in jüngster Zeit nach Syrien gereist sein.

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Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve lobte die US-Soldaten für ihre "Kaltblütigkeit" und ihren Mut. Sie hätten ein möglicherweise "schreckliches Drama" verhindert. Auch US-Präsident Barack Obama dankte den US-Bürgern für ihren Mut und ihre schnelle Reaktion: "Ihre heldenhafte Tat hat möglicherweise eine viel schlimmere Tragödie verhindert."

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Diese drei Männer waren laut Ermittlern und Augenzeugen an der Überwältigung des Bewaffneten beteiligt. Anthony Sadler (l.), Student an der Universität von Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien, sagte dem TV-Sender CNN, seine Freunde Alek Skarlatos (M.) und Spencer Stone (nicht im Bild) hätten den Bewaffneten zuerst angegriffen und zu Boden gebracht. Dabei habe der Bewaffnete Stone mit einem Teppichmesser verletzt. Skarlatos soll inaktiver Angehöriger der US-Nationalgarde sein, allerdings erst im Juli von einem Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt sein. Stone soll der US-Luftwaffe angehören. Chris Norman (r.), Brite mit Wohnsitz in Frankreich, saß mit den drei US-Amerikanern in einem Abteil. Auf dem Foto präsentieren Sadler, Skarlatos und Norman in einem Restaurant in Arras Medaillen, die sie für ihren Einsatz verliehen bekamen.

Am Bahnhof von Arras durchsuchten Ermittler den Zug, während die Identität der 554 Passagiere überprüft und ihr Gepäck durchsucht wurde. Mit Sonderzügen wurden sie in der Nacht nach Paris gebracht.

Bei dem Vorfall wurde nach Angaben des französischen Thalys-Gesellschafters SNCF auch der französische Schauspieler Jean-Hugues Anglade leicht verletzt. Der aus dem Kultfilm "Betty Blue" bekannte Darsteller verletzte sich demnach, als er den Zugalarm auslösen wollte.

Quelle: Spiegel Online
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Finlule
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Re: Amsterdam/Paris: Attacke in Thalys-Schnellzug

#2

Ungelesener Beitrag von Finlule » Mi, 26. Aug. 2015, 00:03

Angriff im „Thalys“ Zug-Terrorist sah vor Schüssen Dschihadisten-Video!
Der Marokkaner Ayoub el-Khazzani (25) überfiel am 21. August einen „Thalys“-Schnellzug nach Paris, feuerte mit einer Kalaschnikow ins Abteil und verletzte zwei Menschen. Von mehreren mutigen Passagieren konnte er überwältigt werden.

Paris – Gegenüber der Polizei bestreitet el-Khazzani seit seiner Festnahme terroristische Absichten, spricht stattdessen von einem missglückten Überfall mit einer gefundenen Waffe.

► Doch wie jetzt bekannt wurde, soll sich der mutmaßliche Terrorist direkt vor dem Angriff ein Dschihadisten-Video auf YouTube angesehen haben, in dem zu „gewaltsamen Aktionen im Namen des Islam“ aufgerufen wird!

Das hätte die Auswertung von el-Khazzanis Handy ergeben, teilte Staatsanwaltschaft François Molins in Paris mit.

Laut Molins soll der 25-Jährige das Video mit dschihadistischen Gesängen angeguckt haben, als er schon auf seinem Platz im Zug saß!
Terrorismus-Verfahren eröffnet, U-Haft beantragt

Die Staatsanwaltschaft in Paris ist sich sicher: der 25-jährige Marokkaner wollte einen Terror-Anschlag verüben.

Entsprechend wurden richterliche Vorermittlungen wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem terroristischen Vorhaben eingeleitet, sagte Staatsanwalt François Molins.

El-Khazzani werden auch die Zugehörigkeit zu einer terroristischen Gruppe und unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen.

Die Aussagen der Festgenommenen, lediglich einen Überfall geplant zu haben, seien „nicht glaubwürdig“, so Molins weiter. Mit einem Schnellfeuergewehr mit insgesamt 270 Schuss Munition, einer Pistole und einem Teppichmesser hätte er eine „große Zahl Menschen töten oder schwer verletzen können“.

Für el-Khazzani wurde Untersuchungshaft beantragt.
Französische Ermittler waren nach der Tat schnell von einem islamistischen Anschlagsversuch ausgegangen.

Grund ist die Vergangenheit des Marokkaners: Er war in Spanien, wo er zwischen 2007 und 2014 lebte, als radikaler Islamist eingestuft, wurde deswegen auch auf einer französischen Geheimdienst-Liste potenzieller Gefährder geführt.

Laut der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ könnte sich el-Kahzzani während eines Aufenthalts in Syrien sogar in einem ISIS-Ausbildungslager aufgehalten haben.

http://www.bild.de/news/ausland/terrora ... .bild.html

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