89 Boko Haram Kämpfer zum Tode verurteilt
Verfasst: Do, 24. Mär. 2016, 20:26
Das Militärgericht in Kamerun hat im Rahmen des umstrittenen Anti-Terror-Gesetzes mitte März 2016 89 Boko Haram Kämpfer zum Tode verurteilt. Dies war die extremste Ausübung des im Jahr 2014 bekannt gegebenen Gesetzes zur Bekämpfung von Terrorismus.
initiative-gegen-die-todesstrafe.deDas 2014 eingeführte Anti-Terror-Gesetz in Kamerun fand letzte Woche durch die vom Militärgericht ausgesprochene Massenverurteilung von 96 Boko Haram Kämpfern, die bislang extremste Form der Ausübung.
Das umstrittene Gesetz war im Dezember 2014 durch den Präsidenten Paul Biya bekannt gegeben worden, nach welchem neben anderen Verbrechen wie Waffenhandel insbesondere terroristische Aktivitäten mit dem Tod bestraft werden können. Auch direkte oder indirekte finanzielle Unterstützung terroristischer Aktivitäten, Entführung mit terroristischen Absichten oder die Rekrutierung von Personen aus terroristischen Motiven können nach dem Anti-Terror-Gesetz mit dem Tod bestraft werden.
Insgesamt wurden bereits rund 1000 Boko Haram Kämpfer von Militärgerichten verurteilt und verhaftet, doch war bislang Keiner zum Tode verurteilt worden. Die erstmals ausgesprochenen Todesurteile führten zu kontroversen Diskussionen. Sicherheitsexperten und Analytiker bezweifeln, dass mögliche Hinrichtungen den Terrorismus beenden würden.
Kamerun leidet seit 2009 unter den gewaltigen Auswirkungen der Terrororganisation Boko Haram, die im angrenzenden afrikanischen Land Nigeria ihren Ursprung hat. Mindestens 20.000 Menschen sollen bereits unter Boko Haram ermordet worden sein. Die terroristische Organisation zielt auch darauf ab, das islamische Recht, bzw. die Scharia einzuführen und zu befolgen.
Sicherheitsexperten sehen in den Todesurteilen kein adequates Bekämpfungsmittel, da sie bezweifeln, dass eine derart extreme terroristische Organisation wie Boko Haram, die selbst vor Mord und Tod in keinster Weise zurückschreckt, sich davon einschüchtern lassen würden.