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Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Urteil

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Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Urteil

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 14. Dez. 2015, 00:48

Am Freitagnachmittag des 10. April 1987, findet ein Soldat der NVA in einem Wald bei Plauen die Leiche der 18-Jährigen Heike Wunderlich.
Trotz der im Jahr 2013 durchgeführten DNA-Analyse eines damals gefundenen Haares, konnte der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden. Ein Abgleich mit der Interpol-Datenbank ergab bislang keinen Treffer.


Bild nicht mehr vorhandenHeike Wunderlich, † 18. Foto: Freie Presse
Auf dem Heimweg verschwunden

Am Vortag der Tat fuhr Heike Wunderlich, eine junge Stickerin im VEB Plauener Gardine, mit ihrem Moped, einer Simson S51B, von ihrem Heimatdorf Altensalz die rund 10 Kilometer nach Plauen um dort ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Anschließend nahm sie noch an Unterrichtskursen in der Volkshochschule teil und trifft sich abschließend mit einer Freundin. Gegen 21:45 Uhr macht sich Heike schließlich auf den Heimweg.

Ihre fast nackte Leiche wird am nächsten Tag in einem Waldstück am Voigtsgrüner Weg neben ihrem Moped gefunden. Heike's Bekleidung war am Tatort verstreut, DDR-Personalausweis, Geldbörse, ein Schlüsselbund mit silberfarbener Schmuckkette sowie ein schwarzer Ledergürtel mit einer Schnalle, die mit Glitzersteinen besetzt ist, fehlen.
Heike Wunderlich wurde vergewaltigt und erwürgt.


Größere Kartenansicht

Mysteriöse Beobachtung und Begegnungen

Aufgrund des starken Gewitters in der Tatnacht kann die Polizei keine Spuren des Täters sichern. In den folgenden Tagen observiert sie deshalb den Fundort der Leiche in der Hoffnung, dass der Täter noch einmal zurück kommt. Und tatsächlich: Am Donnerstag, den 16. April 1987 gegen 10 Uhr morgens beobachten die Beamten, wie ein unbekannter Mann am Fundort längere Zeit verweilt. Als die Polizisten den Mann festnehmen wollen, flüchtet er - und entkommt.
Die Beschreibung passt zu einem Mann, mit dem Heike ein Jahr vor ihrem gewaltsamen Tod mehrfach gesehen worden ist. Heike Wunderlich hat allerdings niemandem Details über ihren Bekannten erzählt. So weiß die Polizei nur, dass er einen PKW "Wartburg 353" gefahren hat.

Am Montag, den 13. Juni 1988, als die Eltern gegen 20.40 Uhr das Grab ihrer Tochter auf dem Altensalzer Friedhof besuchen möchten, beobachten sie einen Mann, der sich am Grab aufhält. Als der Unbekannte die Eltern bemerkt, geht er ein paar Gräber weiter. Heikes Vater spricht ihn an weil er wissen will, wer er ist und was er an Heike's zu suchen hat. Der Mann antwortet knapp, sein Name sei unwichtig. Er komme "von einem Zeltplatz". Dann geht er und lässt die verdutzten Eltern zurück. Bis heute weiß die Polizei nicht, wer dieser Mann war.

Bild nicht mehr vorhandenFreie Presse: Das Grab von Heike Wunderlich
Personenbeschreibungen:

• Der unbekannte Freund, mit dem Heike vor der Tat mehrfach gesehen wurde:
30 bis 38 Jahre alt, über 1,80 Meter groß, kräftige Figur, dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, ovales Gesicht.
Er soll einen "Wartburg 353" gefahren haben, vermutlich Limousine in hellgrüner bis dunkelgelber Farbe, schwarze Kopfstützen, Schiebedach, Anhängerkupplung. Das Kennzeichen begann mit einem "T" für den ehemaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt.

• Der unbekannte Mann, der an Heikes Grab stand:
etwa 18 bis 20 Jahre alt, ca. 1,80 Meter groß, schlank, braune, kurze Haare, sprach Sächsisch, silberfarbener Ohrstecker links, Brille mit silberfarbenem Metallgestell. Seine Kleidung: dunkelblaues T-Shirt mit weißer Aufschrift, dunkelblaue Trainingshose - möglicherweise ein "GST-Marine-Trainingsanzug".

Ermittlungsfragen:

- Wer hat den Freund von Heike mit dem "Wartburg 353" seit dem Frühjahr 1986 noch gesehen?
- Wer kann Angaben zu den verschwundenen Sachen aus dem Besitz von Heike Wunderlich machen?
- Wer hat noch nie gegenüber der Polizei ausgesagt, kann jedoch Hinweise zum Sachverhalt geben?

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig: Kripo Zwickau, Telefon: 0 375 / 42 84 48 0

Quellen: e110 | VogtlandAnzeiger

https://www.youtube.com/watch?v=BOpqsAEb2_U
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Zuletzt geändert von sweetdevil31 am Do, 31. Aug. 2017, 05:45, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Titel geändert, Thema verschoben



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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 7. Apr. 2016, 16:38

Eine sehr gute Nachricht:

07.04.2016 - 14:45 Uhr - Mordfall „Heike Wunderlich“ nach fast 30 Jahren aufgeklärt
...

Das Gewaltverbrechen blieb ungeklärt - bis heute.

Die Staatsanwaltschaft Zwickau teilte mit, dass ein 60-jähriger Mann aus Gera als dringend tatverdächtig festgenommen wurde. Das Amtsgericht Zwickau erließ Haftbefehl wegen Mordes. Nach der Festnahme musste der Mann ins Krankenhaus der JVA Leipzig gebracht werden.

Eine neue entdeckte DNA-Spur, zurückgelassen am damaligen Tatort, brachte den Treffer. Denn der Geraer war wegen anderer Straftaten in der Datei vermerkt.
radiozwickau.de | freiepresse.de | sz-online.de | MOPO24
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Finlule
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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#3

Ungelesener Beitrag von Finlule » Do, 7. Apr. 2016, 23:32

Eine gute Nachricht,die Technik und Aufklärung wird immer besser!So kann man einige alte Morde doch noch aufklären.
Möge es viele Verbrechen geben die noch geklärt werden!

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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#4

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 11. Apr. 2016, 13:20

Verdächtiger im Mordfall Wunderlich bestreitet Vorwürfe

11.04.2016, 11:38 Uhr
Der im Mordfall Heike Wunderlich nach fast 30 Jahren verhaftete Verdächtige will nichts mit der Tat zu tun haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe.. Der 60-Jährige war in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem Ermittler mit einer bislang nicht bekannten DNA-Spur einen Treffer in der DNA-Datei gelandet hatten.
Der Verdächtige aus Gera steht unter Mordverdacht und befindet sich im Haftkrankenhaus Leipzig - wegen gesundheitlicher Probleme. Zu den Gründen gab Leonhardt keine Auskunft. Der Mann ist mehrfach vorbestraft. "Er war wegen gefährlicher Körperverletzung in der DNA-Datei."

Die damals 18-jährige Heike Wunderlich war im April 1987 in einem Wald bei Plauen vergewaltigt und erdrosselt worden, als sie spätabends mit ihrem Moped nach Hause fahren wollte. Ihre Leiche und das Zweirad waren am Tag darauf gefunden worden, Personalausweis, Schlüsselbund mit silberfarbener Schmuckkette sowie ein schwarzer Ledergürtel fehlten. Die Ermittlungen führten ins Leere, nach zwei Jahren war die Akte geschlossen worden. Die Polizei hatte sich seitdem immer wieder mit dem Fall beschäftigt und auch per Gentest nach dem Mörder gefahndet.
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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 11. Apr. 2016, 20:35

Ist doch klar, dass der Verdächtigte nicht gleich aus dem Nähkästchen plaudert. Vielleicht hat er ja eine plausible Erklärung parat, wie seine DNA bei Heike bzw. am Tatort gelandet ist. Das es die gab, ist erwiesen.
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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#6

Ungelesener Beitrag von SILVER » Mo, 18. Apr. 2016, 03:48

sweetdevil31 hat geschrieben:Der Mann ist mehrfach vorbestraft. "Er war wegen gefährlicher Körperverletzung in der DNA-Datei."
Muß nicht unbedingt bedeuten daß er der tatsächliche ist, doch er kommt als möglicher Mörder in den engen Kreis.
"Gefährliche Körperverletzung" ist etwas schwerwiegendes, läßt auf ein Gewaltcharakter schließen.
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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#7

Ungelesener Beitrag von Finlule » Mi, 20. Apr. 2016, 23:46

Anfangs glauben die Täter sie können alles vertuschen.Sie versuchen sich mit Lügen raus zureden,bis es dann auffliegt und man sich in den Fragen wiederspricht...denn wie heist es so schön,eine Lüge deckt die nächste bis das Kartenhaus zusammen fällt.Meistens ist das später auch so.

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Re: 1987 | Plauen | Heike Wunderlich (18) ermordet

#8

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 21. Sep. 2016, 10:48

Fast 30 Jahre nach Tat: Anklage im Mordfall Heike Wunderlich

21.09.2016, 10:29 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Zwickau hat im Fall Heike Wunderlich Anklage wegen Mordes gegen einen 61-Jährigen erhoben.
Sie wirft dem gebürtigen Sachsen vor, die 18-Jährige am 9. April 1987 in einem Wald bei Plauen vergewaltigt und danach erdrosselt zu haben. Der Mann war Anfang April in Gera (Thüringen) verhaftet worden, wo er seit einigen Jahren wohnte. Auf seine Spur waren die Ermittler nach 29 Jahren durch erneute DNA-Untersuchungen gekommen. "Seine DNA war in der Datei", sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Mittwoch. Er sei wegen Gewalt- und Sexualdelikten vorbestraft. Die Akte war zwei Jahre nach der Tat zunächst geschlossen worden, die Polizei hatte sich danach aber immer wieder mit dem Fall beschäftigt.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Anklageerhebung

#9

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Fr, 9. Dez. 2016, 07:15

Angeklagter in Mordprozess noch im Haftkrankenhaus

09.12.2016, 05:28 Uhr
Der Angeklagte in dem fast 30 Jahre zurückliegenden Mordfall Heike Wunderlich befindet sich weiter im Haftkrankenhaus.
Wie Staatsanwalt Holger Illing der Deutschen Presse-Agentur sagte, wird der 61 Jahre alte Helmut S. zum Prozessauftakt am Montag aus Leipzig ins Landgericht nach Zwickau gebracht. Dem Frührentner wird vorgeworfen, die damals 18 Jahre alte Frau im April 1987 vergewaltigt und getötet zu haben.

"Das ist unser ältestes ungeklärtes Tötungsverbrechen gewesen. Es stammt quasi noch aus einer anderen Zeit", sagte Anklagevertreter Illing. Im Laufe der Ermittlungen sind 18 Ordner Hauptakte und 140 Ordner Beiakten mit insgesamt 60 000 Blatt Papier zusammen gekommen. Für den Prozess sind zunächst elf Verhandlungstage angesetzt. Es wurden 49 Zeugen und drei Sachverständige geladen.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Anklageerhebung

#10

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 12. Dez. 2016, 18:22

Sexualmord-Prozess nach fast 30 Jahren

12.12.2016
Die Tat liegt fast Jahrzehnte zurück und gilt rund um Zwickau als bislang ältestes ungeklärtes Tötungsverbrechen: Jetzt konnte der Fall eines hinterhältigen Sexualmordes dank verfeinerter Ermittlungsmethoden aber wohl doch noch gelöst werden.
Bild nicht mehr vorhandenDer heute 61 Jahre alte Mann ist aufgrund eines vor vier Jahren erlittenen Schlaganfalls halbseitig gelähmt.
Zur Tatzeit war Helmut S. noch jung, am Montag jedoch wird er im Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben. Der heute 61 Jahre alte Mann ist aufgrund eines vor vier Jahren erlittenen Schlaganfalls halbseitig gelähmt und laut einem Gutachten nur zwei Stunden am Tag verhandlungsfähig. Dennoch muss sich der Frührentner vor dem Landgericht Zwickau wegen sexuellen Missbrauchs und Mordes an der 18 Jahre alten Heike Wunderlich verantworten. Die Tat liegt fast 30 Jahre zurück, und sie gilt als ältestes ungeklärtes Tötungsverbrechen der Region, das nun dank verfeinerter Ermittlungsmethoden wohl doch noch aufgeklärt werden konnte.

Die Staatsanwaltschaft ist sich jedenfalls sicher, den Täter auf der Anklagebank zu haben. Sie beschuldigt S., die junge Frau am 9. April 1987 in der Nähe von Plauen missbraucht und getötet zu haben. Ein Soldat fand ihre Leiche und ihr Moped am darauffolgenden Tag in einem Waldstück. Die Mordkommission Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, ermittelte damals zwei Jahre lang vergeblich und schloss die Akte kurz vor dem Ende der DDR. Als um die Jahrtausendwende DNA-Analysen aufkamen, wurde der Fall wieder aufgenommen – zunächst abermals erfolglos. 15 Jahre später aber führten Tausende Speichelproben und verfeinerte Untersuchungsmethoden die Kriminalisten im Frühjahr zu dem in Gera lebenden Helmut S., der in der seit dem Jahr 1998 existierenden DNA-Datei wegen Sexual- und Gewaltdelikten gespeichert war.

Laut der Anklage hat S. die junge Frau zunächst missbraucht und dann mit einem Gummiband, Teilen ihres BHs und ihres Slips erdrosselt. Die Staatsanwaltschaft wertet das als Verdeckungsmord. S. selbst äußerte sich am Montag nicht. Sein Verteidiger teilte mit, das sei so abgesprochen, außerdem habe sein Mandant als Folge des Schlaganfalls erhebliche Sprachstörungen und könne sich weder schriftlich noch via Computer verständigen. Richter Klaus Hartmann bezweifelte das, weil der Angeklagte zuvor auch auf Facebook aktiv gewesen sein soll. Das Gericht rechnet mit einem langwierigen Prozess; zunächst sind bis Ende Januar elf Verhandlungstage geplant, an denen insgesamt rund 50 Zeugen und mehrere Sachverständige vernommen werden sollen. Die Familie des Opfers tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#11

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Fr, 16. Dez. 2016, 13:34

Mordfall Wunderlich: Zeuge schildert Auffinden der Leiche

16.12.2016, 11:39 Uhr
Am zweiten Prozesstag im Mordfall Heike Wunderlich hat ein ehemaliger Armeeangehöriger am Freitagmorgen geschildert, wie er vor fast 30 Jahren die Leiche der jungen Frau gefunden hatte.
"Sie lag dort nackt und das Gesicht war teilweise bedeckt", erinnerte sich der 50-jährige Zeuge vor dem Landgericht Zwickau. Eigentlich habe er nur an einem Parkplatz austreten wollen, als er auf einen leuchtenden Gegenstand in dem Waldstück nahe Plauen aufmerksam geworden sei. Das sei das Moped der 18-Jährigen gewesen.

Das Opfer war am 9. April 1987 mutmaßlich zur Verdeckung eines Sexualdelikts ermordet worden. Angeklagt ist ein 61 Jahre alter Mann aus dem thüringischen Gera. Der Frührentner äußerte sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen. Er ist laut einem Gutachten nach einem Schlaganfall nur eingeschränkt verhandlungsfähig. Demnach sind ihm pro Tag nur zwei Stunden mit einer Pause dazwischen zuzumuten. Die Vernehmung des früheren NVA-Soldaten wird daher am Mittag (12.00) fortgesetzt.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#12

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 22. Dez. 2016, 14:21

Angeklagter in Mordfall von 1987 äußert sich vor Gericht

22.12.2016, 13:58 Uhr
Im Zwickauer Prozess um den Mord an einer jungen Frau vor fast 30 Jahren hat sich der Angeklagte erstmals geäußert.
Im Rahmen einer sogenannten Verständnisprüfung beantwortete der gesundheitlich angeschlagen 61-Jährige am Donnerstag am Landgericht Fragen zum Ablauf des Verfahrenstages. Es mag sein, dass sein Mandant nicht alles mitbekomme, sagte Anwalt Herbert Posner. Dadurch sei das Verfahren aber nicht gefährdet: "Nur, weil es langsam geht, heißt es nicht, dass es nicht zu Ende geführt wird."

Der Angeklagten Helmut S. soll am 9. April 1987 in der Nähe von Plauen die damals 18 Jahre alte Heike Wunderlich vergewaltigt und anschließend erdrosselt haben. Der Frührentner aus Gera ist seit einem Schlaganfall gehandicapt. Ein Gutachten hatte ihm attestiert, nur zwei Stunden pro Tag mit einer Pause dazwischen verhandlungsfähig zu sein. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten Zweifel am Grad der Einschränkungen geäußert.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#13

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 22. Dez. 2016, 20:28

sweetdevil31 hat geschrieben:"Nur, weil es langsam geht, heißt es nicht, dass es nicht zu Ende geführt wird."
Dann bleibt zu hoffen, dass er sich endlich auch zum Fall äußert und Tacheles redet. Wird Zeit, dass die Akte endlich geschlossen werden kann und der Mörder seine verdiente Strafe erhält.
Diese Typen sind doch allesamt gleich: stark genug, um physisch unterlegene Frauen und Kinder misshandeln oder gar umbringen zu können, aber eines Tages vor Gericht, ziehen die dann aus purer Feigheit und Angst ihre Schw.... ein.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#14

Ungelesener Beitrag von Jason Darkstone » Do, 22. Dez. 2016, 22:56

Salva hat geschrieben:Diese Typen sind doch allesamt gleich: stark genug, um physisch unterlegene Frauen und Kinder misshandeln oder gar umbringen zu können, aber eines Tages vor Gericht, ziehen die dann aus purer Feigheit und Angst ihre Schw.... ein.
Das ist es ja. Und das ist oft auffallend so. Gerade Leute die vorher physisch Schwächeren Leid antun, oder jemandes Hilflosigkeit ausnützen sind dann vor Gericht auf einmal die armen, kranken, alten, oder was auch immer für bemitleidenswerte Menschen. Es ist zum Kotzen :(
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#15

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 11. Jan. 2017, 14:22

Grausige Details zum Mord an Heike Wunderlich

10.01.2017 17:04
Am Ende seiner Vernehmung als Zeuge ließ Frank Wunderlich seinen angestauten Emotionen freien Lauf. Im Prozess zum Mord an seiner Schwester vor fast 30 Jahren griff er den Angeklagten am Dienstag vor dem Landgericht Zwickau verbal an.
Er könne nicht verstehen, warum Helmut S. im Haftkrankenhaus untergebracht sei und nicht in einem normalen Gefängnis sitzt.

Er warf dem 61-Jährigen Schauspielerei vor und sagte ihm: "Die Gesundheit ist uns egal. Wir spucken auf dich." Er wurde daraufhin vom Vorsitzenden Richter Klaus Hartmann zurechtgewiesen.

Frank Wunderlich, dessen Vater kürzlich verstorben ist, tritt wie sein älterer Bruder und seine Mutter als Nebenkläger auf und hatte bislang jeden Verhandlungstag verfolgt.

Schon während der Vernehmung hatte er mit seinen Emotionen zu kämpfen. "Ich kann ihn verstehen", sagte Verteidigeranwalt Cord Hendrik Schröder.

Der Angeklagte Helmut S. ist aufgrund eines 2012 erlittenen Schlaganfalls eingeschränkt verhandlungsfähig. Seine Untersuchungshaft verbringt er im Haftkrankenhaus. Dem Frührentner aus dem thüringischen Gera wirft die Staatsanwaltschaft vor, am 9. April 1987 die damals 18 Jahre alte Heike Wunderlich vergewaltigt und ermordet zu haben. Der Angeklagte schweigt zu den Tatvorwürfen.

Vor der Zeugenvernehmung waren überraschend bereits am fünften Verhandlungstag das Obduktions- und das Tatortsicherungsprotokoll in Teilen verlesen worden. Daraus ging hervor, dass die nahe dem vogtländischen Plauen ermordete Heike Wunderlich vor ihrem Tod geknebelt gewesen war. Dazu soll der Täter ihren Slip benutzt haben.

Darüber hinaus wurde die junge Frau zuvor gewürgt. Laut Obduktionsprotokoll wurde geschlussfolgert, dass die junge Frau langsam erstickte. Todesursache war jedoch Erdrosseln. Dies sei laut Protokoll mit großer Kraft und von hinten erfolgt.

Zudem war in der Scheide der Ermordeten eine Münze gefunden worden. Das Ein-Mark-Stück habe laut Bericht die Verletzungen im Vaginalbereich verursacht. Dieses als Spur 47 bezeichnete Beweisstück soll jedoch verschwunden sein. Spermaspuren waren weder bei der Obduktion noch an den Kleidungsstücken oder dem Tatort gefunden worden.

Am Tatort waren 28 Spuren gesichert worden. Ein Fährtenhund hatte Spuren einer Person in Richtung der heutigen Bundesstraße 173 aufgenommen. Am Rande der Fährte fanden die Ermittler zahlreiche Gegenstände aus dem Besitz von Heike Wunderlich.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#16

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 12. Jan. 2017, 14:06

Mordprozess Wunderlich: Angeklagter mit Vorstrafenliste

12.01.2017, 13:09 Uhr
Von sexueller Nötigung bis zu gefährlicher Körperverletzung: Der Angeklagte im Mordprozess Heike Wunderlich hat ein umfangreiches Vorstrafenregister.
Wie aus den am Donnerstag vor dem Landgericht Zwickau in Teilen verlesenen früheren Urteilen hervorgeht, hat Helmut S. bereits mehrere Jahre im Gefängnis verbracht. Weitere Strafen wurden unter anderem wegen verbrecherischen Diebstahls oder auch unbefugter Benutzung von Fahrzeugen verhängt. Insgesamt verbüßte der heute 61-Jährige aus Gera Freiheitsstrafen von rund neun Jahren.

"Die Vorstrafen zeigen ein wenig seine Haltung zu Gewaltanwendung überhaupt und zu Gewaltanwendung gegenüber Frauen", sagte Nebenklage-Anwalt Herbert Posner. Er sehe Parallelen zum aktuellen Fall, weil der Angeklagte Frauen gewürgt, ihnen mit dem Tod gedroht und sie gezwungen habe, sich sexuell unterzuordnen.
(...)
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#17

Ungelesener Beitrag von frosch5 » Do, 12. Jan. 2017, 17:01

Zwickau . "Meine Schwester war ein eher zurückhaltender Mensch", berichtet H. Wunderlich, der jüngere Bruder des damaligen Mordopfers Heike Wunderlich. Die damals 18-Jährige, die auf einer Verbindungsstraße zwischen Plauen und Vogtsgrün im April 1987 tot aufgefunden worden war, soll Probleme gehabt haben, auf andere Menschen zuzugehen. Einen festen Freund hatte sie laut Aussage des Bruders zum Tatzeitpunkt nicht. Wochenlang vor der Tat soll seine Schwester oft geweint haben, den Grund ihrer Niedergeschlagenheit erfuhr die Familie nicht.

Da die Leiche entkleidet in einem Waldstück aufgefunden worden war, ging man von einem Sexualdelikt aus. Laut Obduktionsbericht konnte eine Vergewaltigung des Mädchens jedoch nicht festgestellt werden. Vielmehr fanden die Rechtsmediziner ein 1-Mark-Stück in der Scheide. Das Lohngeld, welches sie von ihrem Arbeitgeber mit dem Moped abgeholt hatte, fehlte jedoch.

Die Kleidung soll laut Bericht auch nicht vom Körper gerissen worden sein, man halte das freiwillige Ausziehen für möglich. Das Moped, welches in ein paar Metern Entfernung von der Leiche gefunden worden war, war unbeschädigt. War diese Tat doch kein Mord, sondern ein Totschlag im Affekt?

Der Fall wirft noch immer jede Menge Fragen auf, denn wenn Heike Wunderlich kein Opfer eines Sexualdeliktes wurde, wer war dann der Täter? Kannte sie den Täter, der sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und anschließend mit dem eigenen Slip unter erheblichem Kraftaufwand erdrosselt hatte? Der heute von einem Schlaganfall gezeichnete Angeklagte Helmut S. könnte ebenso gut ein Bekannter des Opfers gewesen sein, falls er für die Tat infrage kommt. Ob er der mutmaßliche Mörder von Heike Wunderlich ist, ist weiterhin fraglich.

http://www.blick.de/westsachsen/fall-he ... kel9806329

Dieser Bericht und der bisherige Verlauf der Verhandlung ( Aussagen, die widersprüchlich sind, einem Angeklagten, der sich nicht wehren kann , verschwundene Beweismittel, ein Zeuge, Bruder der Geschäd., der sich verbal ausläßt vor Gericht gegenüber dem Angeklagten, der noch nicht verurteilt ist, und so lange er es nicht ist, gilt die Unschuldsvermutung, ein Kriminalbeamter, der erst letztens einen Preis für seine "hervorragende Tätigkeit" verliehen bekam, aber trotzdem bei Verwandten und Bekannten des Angeklagten hausieren geht, damit die sich gegen den Angeklagten stellen sollen, u.s.w.) zeigt mir , daß hier was im argen liegt.

Sicher sollte der Mordfall aufgeklärt werden, aber ohne Beweise ? Mit einer sogenannten DNA-Spur ?
Oder soll der Fall nur abgeschlossen werden, damit die Allgemeinheit Beruhigung hat ? Zu Lasten eines Unschuldigen ?
Was ist mit den anderen Spuren ? Sind die auch weg wie das Markstück ? Was ist mit den Freunden der Geschädigten, mit Ihrem Kollegen im gleichem Betrieb ? Der ist leider nicht mehr greifbar, da verstorben, schade, der hätte auch ins Profil gepasst.

In meinen Augen ist dieser Prozess eine Farce. Der mutmaßliche Täter (Angeklagter) kann sich nicht wehren, seine Daten sowie DNS sind für alle zuständigen Ermittler zugänglich gewesen, er wurde im März 2016 in Gewahrsam genommen (Einsatz SEK, stürmte seine Wohnung am frühen Montagmorgen, natürlich mit Beschädigungen, auch Körperlich, Armbruch eines Halbseitig im Bett liegenden Mannes, der ein vermutlicher Täter sein soll).

Auch wenn das öffentliche Interesse groß sein sollte, diesen "Mordfall" oder doch nur Todschlagsfall aufzuklären, so sind mir die bisherigen Methoden wie gelaufen suspekt. Ein in der Öffentllichkeit Vorverurteilter mutmaßlicher Täter, hat der ne Chance, daß das Verfahren nach Recht und Gesetz läuft ?

BILD DIR DEINE MEINUNG

Ich habe sie.

MFG Frosch5
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#18

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 12. Jan. 2017, 21:06

Hallo @frosch5 und HERZLICH WILLKOMMEN bei Allcrime :like:

Alleine wegen einer DNA-Spur kommt niemand vor Gericht. Nicht einmal in Deutschland. Ich gehe daher davon aus, dass wir während des Prozesses weitere (neue) Details erfahren und zudem Beweise erläutert werden. Sind schon erstaunliche Wendungen, die sich da auftun! Keine Frage! Warum die jahrelange Geheimniskrämerei? Ermittlungstaktische Gründe/ Täterwissen?

Mich würde an dieser Stelle zunächst interessieren, ob sich der TV damals bei der Polizei gemeldet hatte und als Zeuge vernommen wurde. Und ob er derjenige war, der sich an Heikes's Grab aufhielt. Letzteres dürfte allerdings kaum nachzuweisen sein und selbst wenn, macht das aus dem TV keinen Mörder.
frosch5 hat geschrieben:In meinen Augen ist dieser Prozess eine Farce. Der mutmaßliche Täter (Angeklagter) kann sich nicht wehren, seine Daten sowie DNS sind für alle zuständigen Ermittler zugänglich gewesen,
Was meinst du denn damit?
frosch5 hat geschrieben:(Einsatz SEK, stürmte seine Wohnung am frühen Montagmorgen, natürlich mit Beschädigungen, auch Körperlich, Armbruch eines Halbseitig im Bett liegenden Mannes, der ein vermutlicher Täter sein soll).
Das war eine völlig überzogene Aktion. Darüber muss erst gar nicht gestritten werden.
frosch5 hat geschrieben:Auch wenn das öffentliche Interesse groß sein sollte, diesen "Mordfall" oder doch nur Todschlagsfall aufzuklären, so sind mir die bisherigen Methoden wie gelaufen suspekt. Ein in der Öffentllichkeit Vorverurteilter mutmaßlicher Täter, hat der ne Chance, daß das Verfahren nach Recht und Gesetz läuft ?
Das frage ich mich fast immer, denn ich verliere nie die Justizirrtümer aus den Augen. Das in diesem Fall so plötzlich neue Fakten ans Tageslicht kommen, macht ihn tatsächlich etwas merkwürdig. Aber das kann auch gute Gründe haben. Wir werden sehen.
frosch5 hat geschrieben:BILD DIR DEINE MEINUNG

Ich habe sie.
Ich warte jedenfalls auf die Neuigkeiten.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#19

Ungelesener Beitrag von frosch5 » Mo, 16. Jan. 2017, 16:21

Auf die Frage des Richters nach Männerbekanntschaften, sagte die Vogtländerin: "Heike war eher vorsichtig, ist nicht gleich mit jedem losgezogen oder ins Bett gegangen." Sie sei insgesamt eher zurückhaltend, aber beliebt gewesen. Es habe einen Freund im Betrieb gegeben, mit dem sei immer mal Schluss gewesen, weil der schnell auf 180 gewesen sei und sie auch gleich mal angeschrien habe. Sie habe dann auf Arbeit deshalb mehrfach spontan geweint. Am 21. März 1987 seien sie gemeinsam in der Wema Plauen zur Disco gewesen. Da habe Heike einen neuen Freund kennengelernt. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

Quelle:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICK ... 763634.php

2001 bzw. 2005 hat die Zeugin ausgesagt, dass ihre Freundin mehrere Männer gehabt hatte. Am 22.12.16 konnte sie sich einfach nicht mehr daran erinnern.

Der erste Zeuge im Prozess ( Auffinden der Leiche) wollte eine Diskrepanz zwischen Fotos und eigener Erinnerung benennen. Dies hat zu gehöriger Aufregung im Saal geführt, zumal der Zeuge sich auch nicht vom Vorsitzenden davon abbringen lassen wollte.
Fotos vom Tatort (Moped) lassen Beschädigungen (Blinker hinten links, Fußraste vorn links) erkennen. Beschädigte Seite lag aber oben.

Es wurden verschiedene DNA-Spuren gefunden. Unter anderem auch zwei verschiedene Sperma , diese Spuren wurden bisher nicht verfolgt, da sie nicht vom Angeklagten stammen.

Wenn mich heute jemand nach einem Namen einer Person fragen sollte, der ich vielleicht vor 30 Jahren mal begegnet sein sollte, vielleicht in einer Gruppe, ich wüsste den bestimmt nicht mehr. Dass der Angeklagte die Frage, ob er Heike Wunderlich kannt, verneinte, ist nachzuvollziehen, vieleicht kannte er sie, aber nur mit Spitznamen, war so üblich damals.
Dass er zu verstehen gab, das Opfer nicht zu kennen ist für mich nachvollziehbar.

Der Angeklagte wurde damals nicht als Zeuge vernommen, dass er die Person gewesen sein soll, die sich am Grab auhhielt ist auch sehr unwahrscheinlich, da die Personenbeschreibung dieser Person nicht mit dem damaligem Aussehen des Angeklagten übereinstimmt.

Fragen über Fragen
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#20

Ungelesener Beitrag von frosch5 » Mi, 18. Jan. 2017, 18:40

Heute 9.30 Uhr war wieder Verhandlung im Mordfall Heike Wunderlich.

Als Zeuge war Dr. Schulze, vom LKA Sachsen geladen als zuständiger Forensiker in diesem Fall seit 2015.

Er trug als Einführung Grundwissen über DNA vor, um das folgende verständlicher zu machen.

Dann ging es zur Spur 29, dem sogenannten Tatwerkzeug. Dieses wurde schon vor Jahren auf Spuren untersucht, hauptsächlich auf Sperma, bisher ohne Nachweis.
Am 22.02.2016 erfolgte ein erneutes Gutachten. Dieses mal wurde eine Mischspur gefunden, die auf dem BH haftete. Der BH wurde in 22 Teile zerlegt und diese Teile dann behandelt. Auf einem Teil (Träger) konnte eine Mischspur nachgewiesen werden, die dann extrahiert wurde. Es handelte sich um eine weibliche und männliche DNA.
Es folgte die Erläuterung der Signalstärken der entprechenden Untersuchungen.
Bei der männlichen DNA wurde nach Datenabgleich der TV ermittelt.

Da zur weiblichen DNA, die übrigens auch am Slip der Geschädigten gefunden wurde, kein Vergleichsmaterial mehr vorhanden ist, da nach Angaben des Sachverständigen die Blutprober der Heike Wunderlich verschwunden ist, wurde von da an nur noch bezüglich der DNA von einer "unbekannten weiblichen Person gesprochen"

Was für eine Art von männlicher Spur es war oder die Größe dieser, dazu konnte der Sachverständige auch keine Angaben machen.

Es gab bei den Systemen der DNA-Typisierung geringfügige Abweichungen. Nach Nachfrage kam die Reaktion, dass das wahrscheinlich ein "bilogisches Geheimnis ist und nicht alles erklärbar".
Nach nochmaligem Nachfragen des Vorsitzenden kam zum Ausdruck, dass diese Unregelmäßigkeiten auch mit dem Vorliegen einer dritten Person zu tun haben könnten.
Quellen: meine Notizen heute während der Verhandlung

Fazit des heutigen Verhandlungstages: neben dem Beweisstück "Mark" ist nun die Blutprobe des Opfers verschwunden, die DNA (eine Spur) des TV wurde am BH des Opfers extrahiert.
Mich macht nur stutzig, dass es nur EINE Spur gibt, man hätte doch wenn dann schon mehr"Anwesenheitspuren" von ihm finden müssen. So verliert jeder Mensch im Durchschnitt ein Haar pro Viertelstunde, Hautschuppen sterben permanent ab, bilden sich wieder neu. Die abgestorbenen Hautschuppen stößt der Körper ab, der Mensch verliert sie an seine Umgebung.
Kommt es zu heftigen Bewegungen, dann ist das Absondern von DNA-Spuren praktisch unvermeidlich. Und nach der Anklage soll es ja eine Vergewaltigung mit anschließender Tötung gewesen sein, wo sind andere DNA-Spuren des TV?

Wo ist die Blutprobe des Opfers ? Um die Beweismittel 29 zuordnen zu können?

Fragen über Fragen.

Ich glaube, es sind nicht die letzten und es wird bestimmt richtig spannend.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#21

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 19. Jan. 2017, 00:39

@frosch5

Also... am Tatwerkzeug BH wurde eine DNS-Spur gefunden, die beim Datenabgleich in der DAD zu Helmut S. führte.
Als das BKA die DNS-Analyse-Datei aufbaute, wurden dort 5 Merkmalssysteme analysiert. Ab 2001 dann 8, was natürlich noch genauer ist. Zwar wären 13 analysierte Merkmalssysteme (wie in den USA) noch besser, weil noch genauer, dennoch können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Helmut S. mit diesem BH Kontakt hatte. Es stellen sich also zwei Fragen: wann & wie? Die dritte - interessante - wäre: wie erklärt sich der Tatverdächtige? Leider gar nicht.

Bei diesen geringfügigen Abweichungen wäre es für die Genetiker interessant, wie geringfügig die denn sind und welcher Art. Solche geringfügigen Abweichungen können u.U. auch bedeuten, dass es sich um die DNS eines nahen Angehörigen/ Verwandten des mutmaßlichen Spurengebers handelt. Es gilt also: genau hingucken und im Zweifelsfall diese Spur entweder ignorieren oder nur in Verbindung mit weiteren starken Indizien/ Beweisen werten.

Dich macht es stutzig, dass es nur EINE Spur gab? Mich macht es desöfteren stutzig, dass nicht mehr Spuren gefunden wurden. Es liegt zumeist an der Sorgfalt der Kriminaltechniker vor Ort und im Labor oder am Forensiker während der Obduktion, welche Spuren gefunden werden. Das es die im Fall Heike Wunderlich gegeben hat, dürfte in Anbetracht des Tathergangs bzw. -umfangs einleuchten.

Und was dein Einwand zu den Asservaten "Mark" und "Blutprobe" betrifft: gute Frage! Es ist schon verwunderlich, was im Laufe der Jahre verschwindet. Zeugt eher von Schlampigkeit als von Professionalität. Wie auch immer... solche Unachtsamkeiten können einen Fall ungeklärt und einen Mörder ungestraft lassen und ich hoffe, dass das nicht geschehen wird.


Jedenfalls ist es gut, dass du quasi aus der ersten Reihe beschreibst, was bei den Verhandlungen gesprochen wird. Das muss nämlich nicht immer mit dem übereinstimmen, was z.B. in den Medien berichtet wird. Es kommt aber auch darauf an, auf welcher Seite man steht. DANKE dafür :like:

EDIT:
Fehlende Blutprobe/ -analyse: es gibt da noch unmittelbare Verwandte von Heike...
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#22

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 21. Jan. 2017, 20:17

Auszeichnung für Kriminologen

Bild nicht mehr vorhandenKriminalermittler Enrico Petzold
Petzold hatte den Fall 2001 übernommen. Für seine hartnäckige Ermittlungsarbeit ist der Polizist im vergangenen November vom Bund der Kriminalbeamten Sachsen mit dem Paul-Koettig-Preis ausgezeichnet worden.

Er hatte maßgeblich zur Aufklärung von Heike Wunderlichs Tod im April 1987 beigetragen.
MDR
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#23

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 23. Jan. 2017, 13:05

Mordfall Wunderlich: Prozesstermine bis Weihnachten festgelegt

23.01.2017, 12:59 Uhr
Im Prozess um den Mord an Heike Wunderlich vor fast 30 Jahren ist vorerst kein Ende in Sicht.
Das Landgericht Zwickau hat Verhandlungstermine bis Weihnachten 2017 festgelegt. Am neunten Prozessstag gab erneut ein Sachverständiger vom Landeskriminalamt (LKA) in Dresden detailliert Auskunft zu Untersuchungen, Analysen und Berechnungen bei DNA-Spuren.

Der angeklagte Frührentner war wegen weiter verfeinerter Untersuchungsmethoden anhand seines genetischen Fingerabdrucks im Februar 2016 ermittelt worden. Ihm wird vorgeworfen, am 9. April 1987 die damals 18 Jahre alte Heike Wunderlich vergewaltigt und erdrosselt zu haben. Der Mann aus Gera schweigt zu den Vorwürfen.

Wie die Nebenklage am Montag bestätigte, soll jede Woche jeweils montags und mittwochs verhandelt werden. Für den März ist ein zusätzlicher Donnerstagtermin vorgesehen. Im Juli soll es eine vierwöchige Prozesspause geben. Ursprünglich waren zunächst lediglich elf Verhandlungstage fest terminiert gewesen.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#24

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 25. Jan. 2017, 13:43

Mordfall Wunderlich: DNA-Spur nicht im Labor übertragen

25.01.2017, 12:58 Uhr
Im Mordfall Heike Wunderlich hat sich das Landgericht Zwickau den dritten Prozesstag in Folge mit der DNA-Spur beschäftigt, die nach fast 30 Jahren zum Angeklagten führte.
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob dieser zentrale Beweis auch auf anderem Wege an BH, Slip und Mopedgepäckband gelangt sein könnte, mit dem die damals 18-Jährige am 9. April 1987 erdrosselt wurde. Eine Übertragung im Labor schloss der Sachverständige Steffen Schulze vom Landeskriminalamt Dresden jedoch aus.

Das sogenannte Drosselwerkzeug sei im Zeitraum 1999/2000 untersucht worden. Die Speichelprobe aus einem anderen Verfahren gegen Helmut S. wurde demnach erst 2001 im LKA untersucht, erklärte der Experte am Mittwoch.

Weil der 61-Jährige unter anderem wegen Vergewaltigung in der DNA-Datenbank registriert war, kamen ihm die Ermittler schließlich auf die Spur. Der Frührentner aus dem thüringischen Gera schweigt zu den Vorwürfen.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#25

Ungelesener Beitrag von frosch5 » Mo, 30. Jan. 2017, 20:30

23.01.2017

Die Verhandlung wurde fortgeführt, als Zeuge wiederum Gutachter Dr. Schulze.
Es wurde allgemein über Mischspuren sowie DNA-Profil gesprochen, um der Allgemeinheit noch mehr Verständniss zur Zeugenbefragung rüber zu bringen.
Es wurde über die statistische Berechnung anhand Hardy Weinbergs Beziehungsberechnung berichtet und wie sich diese Berechnung auf den aktuellen Fall auswirkte. Hypothese oder Wahrscheinlichkeit? Es wurde eine Wahrscheinlichkeit berechnet,
dass die gefundene Mischspur zu 1: 73 Milliaren zum TV gehört.
Es kam auch zum Ausdruck, dass man eine absolute Wahrheit nicht rausbekommen wird, da alles statistisch berechnet wird.
Da mit Populationsdaten auf Europäischer Ebene grechnet wurde, stellte der Vorsitzende die Aufgabe, auch Berechnungen anzustellen mit eurasischen und russischen Populationen zu rechnen, da zum Tatzeitpunkt in der damaligen DDR viele russische (sowjetische) Streitkräfte stationiert waren.

Auf die Frage: "Wo genau befand sich die Spur am BH der Geschädigten?" konnte keine genaue Antwort gegeben werden.
Da der BH in Einzelteile zerlegt wurde konnten Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage am Richtertisch ein Foto aus dem Jahr 1999 in Augenschein nehmen, auf dem der BH zu sehen war.


25.01.2017

dieser Prozesstag wurde eingeleitet mit einer Verständigungsprüfung mit dem TV.
Es wurden die im Verlaufe der letzten Tage die an den TV gestellten Fragen und seine Antworten wiedergegeben, um die Aufnahmefähigkeit zu prüfen inwieweit der TV dem Verlauf der Verhandlung folgen kann, ob er weiß, worum es geht.
Es wurde daraufhin festgelegt, nach Abschluss des Blockes DNA einen Psychologen zur Verhandlungsfähigkeit hinzu zu ziehen, um diese abermals zu prüfen.

Anschließend wurde zum Thema DNA wieder Dr. Schulze in den "Zeugenstand" gerufen. Er legte die neuen Berechnungen mit Russischen Daten vor. Er konnte nur mit 7 Merkmalssystemen arbeiten. Die Berechnung ergab eine Wahrscheinlichkeit von
1: 11,6 Millionen, dass die hier behandelte Mischspur vom TV stammt.
Berechnung mit europäischen Daten mit 7 Merkmalen 1:17 Millionen.

Nächstes Thema: Sekundärübertragung, nach Meinung des Sachverständigen war die gefundenen DNA des TV Hautabrieb,
die Frage nach dem Nachweis konnte er wieder nicht beantworten, da nicht untersucht wurde, ob es Hautschuppen oder Hautabrieb gewesen ist, die Aussagen beruhen auf Annahmen. Er tippe mit 99,9 %iger Wahrscheinlichkeit auf Hautabrieb, kann aber eine Haut- oder Kopfschuppe nicht ausschliessen. Es gebe keine Erkenntniss über das Material.

Es wurden allgemeine Fragen gestellt. Ist Spurenverschleppung möglich? Welcher Einfluss hat die Lagerung von DNA auf die Zerstörung dieser.

Zum Abschluss des Tages wurde noch sehr kurz was zur Spur 33/34 gesagt bzw. angerissen. (Vaginal- und Analabstriche, Auffinden von 2 wahrscheinlich männlichen DNA-Spuren) , Spur 28.2 (Spermaspuren im Bereich des Zwickels der Thermohose der Geschädigten) sowie Spur 29.1,29.2,29.3 (Drosselwerkzeug Innenbereich Knoten , Slip, es wurden mehrfach DNA Spuren gefunden, die als Rumpf-DNA zu bezeichnen sind aber dem TV nicht zugeordnet werden kann)


30.01.2017

Die Verhandlung wurde fortgeführt, als Zeuge wiederum Gutachter Dr. Schulze.

Spur 28.2
Es wurden im Jahre 2001 eine Mischspur von 2 Personen im Zwickelbereich der Thermohose inne gefunden.
Diese Mischspur (Sperma) konnte zwei männlichen Personen zugeordnet werden.
Es erfolgte ein Vortrag über die Merkmale dieser DNA-Spuren.
Da zum Ausgang der Untersuchung ein Sexualdelikt angenommen wurde, konnte zweifelsfrei die gefundenen Spuren in der Hose der Geschädigten als Spermaspuren ermittelt werden. Es handelte sich um Zwei unterschiedliche männliche Personen, die DNA stimmt nicht mit der des TV überein. Auf die Frage, inwieweit es sich um Spermaspuren handelt, wurde als Beweis ein Foto den Anwesenden vorgelegt.
Fragen zum Zustandekommen dieser Spuren blieben unbeantwortet, es konnte zur Übertragungsart keine Aussage getroffen werden, es wurde spekuliert ob sich diese Spuren schön länger dort befanden ( der Sachverständige führte eigene Tests mit Wäschewaschen und Verbleib von Spermaspuren in Bekleidung an), die Nebenklage führte die Hypthese auf, dass das Sperma aus der Scheide der Geschädigten nach Geschlechtsverkehr durch die Slip in die Hose gelangt sein könnte. Da aber die Geschädigte beim Auffinden nicht bekleidet war, kann diese Spur nichts mit der Tat zu tun haben.
So wurden die Spurenleger als mögliche Täter ausgeschlossen.

Weiter ging es noch mal zur Spur 29.1, dem BH
Es wurde neben der Mischspur, die letzdendlich zum sogenannten TV führte eine weiter Mischspur gefunden, diese Mischspur war auch an der Spur 29.2 (Slip) und 29.3 (Gummiband) vorhanden.
Dr. Schulze erläuterte die Mermale dieser Spur. Am BH an der Innenseite des Knotens sowie an den Körbchen, Slip und Gummiband wurde eine Mischspur gefunden, die in eine weibliche DNA, der H.W zuzuordnen ist und Fragmente einer männlichen DNA. Diese männliche DNA weist nicht genug Merkmale auf, um sie einer bestimmten Person zuordnen zu können.
Es seien zu wenig Merkmale, aber die wenigen Merkmale können einen der Spurenverursacher aus Spur 28.2 nicht ausschließen.
Auf Befragung wurde geantwortet, dass die wenigen Merkmale nicht verwertbar sind und er wolle sich hier nicht festlegen, ob die zweite DNA in dieser Mischspur männlich oder weiblich sind, da es ja nur Fragmente sind, diese Merkmale reichen eventuell zum Ausschlusseverfahren, und außerdem war es der Stand von 2000, würde nach heutigem Stand keinen Befund mehr ergeben. Ausschließen kann man anhand der wenigen Merkmale den TV.
Auf Befragung:" Es kann trotzdem nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine männliche DNA handelt."
" der XXX kann nicht ausgeschlossen werden beim genau hinschauen"(Zitate aus meinen Aufzeichnungen)
Zur Spur 29.2 und 29.3 habe ich mir notiert:"es können 2 oder auch drei DNA sein"

Anschließend wurde nochmal Über Sekundärübertragung gesprochen.

Dr. Schulze wies im Anschluss nochmal darauf hin, dass die gefundene Spur des TV sehr eindeutig und rein ist, in hoher Konzentration, obwohl es "nur" eine Spur ist.
Auf die Frage, wie er darauf kommt, gab er zu verstehen, nach seinem Wissen und seiner Erfahrung muss die nach fast 30 Jahren untersuchte Spur des TV ja vor 30 Jahren noch intensiver gewesen sein, ansonsten hätte man 2016 nicht solche Ergebnissse bekommen.
Auf die Frage, wieviel DNA-Material für dieses Ergebnissen notwendig ist, konnte er keine eindeutige Antwort geben.
Leider können heute auch keine neuen Untersuchungen der gefundenen Rumpf-DNA mit neuen Methoden gemacht werden , weil diese nicht mehr vorhanden oder verbraucht ist.

Das war mein Bericht zu den letzten Verhandlungstagen.
Wie ich schon in vorangegangenen Beiträgen schrieb, es gibt so viele Ungereimtheiten in diesem Fall und es werden auch nicht die letzten sein
Es geht auch nicht um Parteilichkeit, es geht um Objektivität, Sachlichkeit und Gerechtigkeit.

PS: das Interesse der Medien wird auch immer kleiner, sie müssten wohl mal die Wahrheit zum Verlauf berichten.
Dass Die Verteidigung die DNA des TV infrage stellt, wie es verschiedene Medien berichteten hat nicht den Anschein,
Die DNA des TV ist nun mal da, aber es ist nicht die einzige DNA, und nur eine von vielen Spuren die gefunden wurden.

Die Diskrepanz des ersten Zeugen (Aufinden der Leiche) mit den Tatortfotos und seiner Erinnerung, das Darstellen des Opfers und die Zeugenaussagen (Freund im Betrieb, Discobekanntschaften usw.) die gefundenen DNA-Spuren , außer die des TV, zeugen für mich, dass hier eigendlich weiter ermittelt werden muss, trotz "eindeutiger" Spurenlage gegen den TV , ob es das Verfahren zulässt, trotz "Vorverurteilung" einen ganz anderen Täter in Betracht zu ziehen ?
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#26

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 1. Feb. 2017, 13:38

Gericht lädt falschen Zeugen zum Mordprozess Wunderlich

01.02.2017, 13:19 Uhr
Im Prozess um den fast 30 Jahre zurückliegenden Mord an Heike Wunderlich hat das Gericht wegen einer Verwechslung einen falschen Zeugen geladen.
Nach Angaben von Richter Klaus Hartmann wurde der Fehler am Mittwoch bemerkt. Man versuche nun, für den nächsten Prozesstag am Montag am Landgericht Zwickau noch den richtigen Zeugen zu laden. Dabei handelt es sich um einen früheren Freund des Opfers. Dieser hat zwar den gleichen Nachnamen wie der zunächst geladene Mann, aber einen anderen Vornamen.
(...)
T-Online


Wie kann sowas denn passieren? :OO:
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#27

Ungelesener Beitrag von frosch5 » Di, 7. Feb. 2017, 08:47

Zwickau – Im Prozess um den Mord an Näherin Heike Wunderlich (18) vor 30 Jahren sagte am Montag im Landgericht Zwickau ein zweiter Mann aus, dessen Sperma nach der Tat an der Thermohose der jungen Frau gefunden worden war. Doch der beteuert, gar keinen Sex mit ihr gehabt zu haben.

Maler André R. (heute 53) hatte die junge Frau im Februar 1987 beim Faschingstanz kennen gelernt und sie danach zwei Wochen lang regelmäßig getroffen.

„Hatten Sie Sex?“, fragt Richter Klaus Hartmann (59). „Nein, sie hatte bei mir nie übernachtet“, antwortet R. „Damals sagten Sie Ermittlern aber, dass es zu intimen Kontakten kam“, so der Richter.

„Wir hatten keinen Sex“, erwidert R. „Wie kommen dann Ihre Spuren an die Thermohose?“, fragt Hartmann. Der Zeuge: „Ich weiß es nicht.“

Quelle: http://www.bild.de/regional/chemnitz/mo ... .bild.html

Kurrios auch, dass nach Verlesen des damaligen Vernehmungsprotokolls von 1987 der Zeuge damals zum Tattag detaliert aussagte, dass er bis ca. 21 Uhr Westfernsehen geschaut hatte, aber was er danach gemacht hatte, dazu konnte er keine Angaben machen, entweder war er noch in der Kneipe oder im Bett.

Alles merkwürdig !!!
Zumals das gefundenen Sperma eindeutig diesem Zeugen zugeordnet wurde.
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#28

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 7. Feb. 2017, 23:47

@frosch5

Wir haben also zwei unbescholtene junge Männer und einen dritten einschlägig vorbestraften.
Von allen dreien wurde DNS an Heike's Kleidung gefunden, von zweien ganz eindeutig Sperma.
Zwei von ihnen hatten ein Alibi, Helmut S. schweigt.
Zwei hatten nach ihrer damaligen Aussage sexuellen Kontakt mit Heike. Wann auch immer. Einer bestreitet dies heute, der Angeklagte schweigt.

Wer hatte welches Motiv? Wer wusste wo sich Heike an jenem Abend aufhielt, wann sie sich auf den Nachhauseweg machte und wer kannte den Weg dorthin? Wie kam der Täter an den Tatort, wo war er zuvor und danach?

Was ist deine Theorie?
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#29

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 20. Feb. 2017, 13:49

Mordfall Wunderlich: Befangenheitsantrag scheitert

20.02.2017, 12:49 Uhr
Im Prozess zum fast 30 Jahre zurückliegenden Mord an Heike Wunderlich ist die Verteidigung mit einem Befangenheitsantrag gegen den rechtsmedizinischen Gutachter Hans-Peter Kinzl gescheitert.
Der Vorsitzende Richter lehnte am Montag am Landgericht Zwickau den Antrag als unbegründet ab. Die Verteidigung hatte ihren Vorstoß damit begründet, dass der Sohn des Oberstaatsanwaltes an dem vom Gutachter geleiteten Institut für Rechtsmedizin Gera-Zwickau angestellt ist.

Es bestehe kein Zweifel an der Unvoreingenommenheit des Gutachters, erklärte jedoch der Richter. Kinzl war von der Staatsanwaltschaft beauftragt worden, die Obduktionsprotokolle aus dem Jahr 1987 noch einmal auf Plausibilität zu prüfen und zu bewerten.
(...)
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Re: Cold Case Heike Wunderlich († 18) | Prozess

#30

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 6. Mär. 2017, 14:51

Mordfall Wunderlich: Ex-Frauen als Zeugen gehört

06.03.2017, 14:09 Uhr
Im Mordfall Heike Wunderlich saßen am Montag zwei frühere Lebensgefährtinnen des Angeklagten im Zeugenstand.
Seine Ex-Ehefrau, die von 1986 bis 1988 mit dem heute 61-Jährigen verheiratet war, verweigerte die Aussage. Eine Vogtländerin, die zwischen 1987 und 1989 mit dem Frührentner liiert war, schilderte hingegen ihre Erinnerungen.

Demnach brach die Beziehung auseinander, als der Mann nur zwei Wochen nach der Geburt der gemeinsamen Tochter wegen Vergewaltigung verhaftet wurde. Sie habe schon zuvor den Verdacht gehabt, dass es andere Frauen gegeben habe, sagte sie vor dem Landgericht Zwickau.

Sie habe häufiger Frauenparfüms bemerkt, ihren damaligen Lebensgefährten aber nie darauf angesprochen. Der Angeklagte sei häufig weg gewesen, ohne dass sie etwas über seinen Verbleib erfahren hätte. Gewalttätigkeiten oder sexuelle Übergriffe habe es im Zusammenleben nicht gegeben.
(...)
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