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Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

Unterschiedlich motivierte Geiselnahmen.
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Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 23. Jun. 2016, 20:27

23.06.2016 - Aufgrund einer Bedrohungssituationin in einem Viernheimer Kinocenter, musste heute ein Frankfurter Spezialeinsatzkommando einen Geiselnehmer erschießen:
Frankfurt/Viernheim (dpa). Bei einer Geiselnahme in einem Kino im südhessischen Viernheim hat die Polizei den Täter erschossen. Die befreiten Geiseln und andere Menschen wurden heute Nachmittag in dem Komplex neben einem großen Einkaufszentrum nicht verletzt, wie eine Polizeisprecherin angab. Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Darmstadt gibt es bislang keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Bei dem Mann soll es sich um einen verwirrten Einzeltäter gehandelt haben, wie es aus Sicherheitskreisen heißt.

Noch nicht bekannt ist, wie viele Geiseln der maskierte Täter genommen hatte. «Ich gehe aufgrund der Witterung davon aus, dass das Kino spärlich besetzt war», erklärte der Polizeisprecher. Seines Wissens nach habe der Geiselnehmer vier Schüsse abgegeben, bevor er von der Polizei getötet wurde. Wo genau sich dies in dem Kino abspielte, ist nicht bekannt. Das Kino liegt am Autobahnkreuz Viernheim, rund zehn Kilometer von Mannheim entfernt. Die Sprecherin sagte, die Polizei habe den Mann im Kinokomplex lokalisieren können, dann sei es zu «einer Bedrohungssituation» gekommen. Daraufhin seien von der Polizei Schüsse abgegeben worden.

Wer ist der Täter?

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte im Landtag in Wiesbaden, gegen 14.45 Uhr sei ein erster Notruf eingegangen. Gemäß der Erstmeldung habe der Täter eine Langwaffe – also ein Gewehr – bei sich gehabt. Ob es sich um eine scharfe Waffe handelte, sei unklar, sagte Beuth. Der Täter habe einen verwirrten Eindruck gemacht.

Einsatzkräfte sperrten das Kino weiträumig ab. Hubschrauber kreisten über dem Gelände, schwerbewaffnete Polizisten waren vor Ort. Ein Spezialeinsatzkommando kam per Hubschrauber von Frankfurt nach Viernheim. Gegen 18 Uhr teilte die Polizei dann mit, die Bedrohungslage in dem Kinocenter sei beendet. Zunächst konnte der Täter nach Angaben der Polizei nicht identifiziert werden. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das Hessische Landeskriminalamt nahmen die Ermittlungen auf.
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Re: Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

#2

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Sa, 25. Jun. 2016, 21:57

Inzwischen hat sich heraus gestellt, dass der Geiselnehmer keine scharfen Waffen mit sich trug. Beide Waffen, eine Langwaffe und eine Pistole, seien Schreckschusswaffen gewesen. Die außerdem mitgeführte Handgranate war ebenso eine Attrappe. Es wird gemutmasst, dass es sein Ziel gewesen sein könnte, im Kugelhagel zu sterben, sog. "suicide by cop".

Der Attentäter sei der Deutsch-Italiener "Sabino M." aus Mannheim-Sandhofen, 19 Jahre alt, habe zuletzt bei Gifhorn (Niedersachsen) gewohnt (Quelle BILD)
In MDR-Brisant hieß es, er sei als Waffennarr bekannt gewesen, also in dem Sinne dass er Imitate und Schreckschusswaffen gesammelt hätte und wohl auch teils mit sich geführt habe, um sich im Zweifel wehren zu können, so eine ehemalige Nachbarin aus Sandhofen, die einen persönlichen Draht zu dem Attentäter gehabt hatte. Aber er habe an sich einen friedlichen und netten, keinen gewalttätigen Eindruck gemacht. Außerdem habe er es nicht leicht gehabt und sei mit einer leichten Behinderung zur Welt gekommen, so drückten sich Nachbarn im Lokalsender RNF aus.
Außerdem sei er ein Computerfreak mit Freude an "Ballerspielen" gewesen, nach dem anscheinend nicht lange zurückliegenden Tod seiner Eltern, habe er zeitweise unter Betreuung gestanden.

Quellen:
http://www.bild.de/regional/frankfurt/g ... .bild.html
MDR - Brisant vom 24.6.16
http://www.morgenweb.de/region/sudhesse ... -1.2846853
RNF-Bericht vom 24.4.16 http://www.rnf.de/storage/videos/110758 ... flash9.mp4

Auch wenn es ein vergleichsweise "harmloser" Zwischenfall war, verglichen zu Orlando, oder der letzten Attacke in Paris, wo zwei Polizisten starben, war das Einkaufszentrum RNZ, an das das Kinopolis angegliedert ist, am nächsten Tag wie ausgestorben. Da kann man ermessen, wie einschneidend sich derartige Gewaltzwischenfälle bei richtigen Terrorattacken auswirken muss, wo Unschuldige sterben.

Obwohl mir an sich Entschuldigungen für Straftäter nicht sehr sympathisch sind, muss ich sagen, dass mich der Fall hier schon betroffen macht. Der Junge hat es nicht leicht gehabt und war verzweifelt. Auch wenn es klischeehaft klingt, muss man resümieren, dass diese Geiselnahme sozusagen ein "Hilfeschrei" war. Er kam ohne Eltern und als junger Erwachsener mit einem Handicap nicht mehr klar.
Allerdings hatte das SEK keine andere Möglichkeit als ihn zu liquidieren, wenn er dem Anschein nach schwer bewaffnet war und Geiseln bedrohte. Eine traurige Geschichte.

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Re: Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 25. Jun. 2016, 22:20

Die SEK's müssen selten schießen, um jemanden zu überwältigen. Und noch seltener deswegen töten. Tragisch, dass das gerade bei diesem jungen Mann so sein musste. Für die Opfer dieser Geiselnahme dürften diese Umstände wohl kaum eine Rolle spielen wenn es darum geht, psychisch mit dem Ereignis fertig zu werden. Und uns allen zeigt dieser Vorfall auf's Neue, dass auch der unscheinbarste Typ eines Tages die Kontrolle über sich verlieren kann, was die Zahl der potenziellen Geiselnehmer, Amokläufer oder Attentäter um ein Vielfaches in die Höhe steigen lässt. Vor allem, weil die Hemmungen zur Gewaltbereitschaft stetig sinken.
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Re: Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

#4

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Mi, 6. Jul. 2016, 23:12

Salva » 25 Jun 2016, 22:20 hat geschrieben:Die SEK's müssen selten schießen, um jemanden zu überwältigen. Und noch seltener deswegen töten. Tragisch, dass das gerade bei diesem jungen Mann so sein musste.
Da fragt man sich warum es in diesem Fall scheinbar nötig zu sein schien, und warum man ihn nicht einfach "unschädlich" machen konnte, ohne in zu töten.
Also ich bin natürlich nicht in der Situation, das beurteilen zu können.
Salva » 25 Jun 2016, 22:20 hat geschrieben:Für die Opfer dieser Geiselnahme dürften diese Umstände wohl kaum eine Rolle spielen wenn es darum geht, psychisch mit dem Ereignis fertig zu werden. Und uns allen zeigt dieser Vorfall auf's Neue, dass auch der unscheinbarste Typ eines Tages die Kontrolle über sich verlieren kann, was die Zahl der potenziellen Geiselnehmer, Amokläufer oder Attentäter um ein Vielfaches in die Höhe steigen lässt. Vor allem, weil die Hemmungen zur Gewaltbereitschaft stetig sinken.
Allzu wahr und in der Tat besorgniserregend, wenn man ich anschaut, was in die zwei Wochen seit diesem Zwischenfall wieder alles passiert ist :sad:

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Frankfurt/Viernheim: Geiselnahme in Kinocenter – Polizei erschießt Täter

#5

Ungelesener Beitrag von loraflora » Sa, 17. Nov. 2018, 11:44

z3001x hat geschrieben:
Mi, 6. Jul. 2016, 23:12
Da fragt man sich warum es in diesem Fall scheinbar nötig zu sein schien, und warum man ihn nicht einfach "unschädlich" machen konnte, ohne in zu töten.


Rein aus meiner "gefühlten" Erinnerung haben weltweit in den vergangenen Jahrzehnten vermutlich weniger als 10% der mutmaßlichen Täter sogenannter Amokläufe usw. überlebt und das ist natürlich "doubleplus(un)good", weil tote Täter, wie Tim K. et al., nicht mehr reden können.


https://en.wikipedia.org/wiki/Newspeak
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