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Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß musste neu verhandelt werden | Urteil | Revision

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Eagle
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Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß musste neu verhandelt werden | Urteil | Revision

#1

Ungelesener Beitrag von Eagle » Sa, 16. Jan. 2016, 18:29

Im Februar 2014 wurde ein Mann wegen sexuellem Mißbrauch zu 12 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Im Laufe von 20 Jahren hatte er kleine Mädchen sexuell mißbraucht. Dagegen legte er Revision ein und der BGH entschied, es müsse eine evtl. verminderte Schuldfähigkeit und die Sicherheitsverwahrung neu geprüft werden. Der Mann hatte die Taten gestanden.
Der Bundesgerichtshof entschied: Weil durch die Pädophilie des Mannes sein Unrechtsbewusstsein und seine Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt gewesen sein könnten, muss neu über das Strafmaß verhandelt werden. Das Landgericht muss also eine verminderte Schuldfähigkeit prüfen und auch neu über die Sicherungsverwahrung entscheiden. "Die Taten stehen fest", sagte aber Staatsanwältin Pia Röde.
Zu Prozessbeginn erneuerte der Angeklagte sein umfassendes Geständnis, das er im ersten Prozess abgelegt hatte. Er entschuldige sich für das, was geschehen sei, ließ der 57-Jährige durch seinen Anwalt verlesen. "Was durch mich geschehen ist, sind traumatische Erlebnisse. Mir war klar, dass ich etwas Verbotenes tue." Er habe nur an sich und nicht an die Gefühle der Mädchen gedacht.
spiegel
Bis zum 26. Januar sind drei weitere Verhandlungstage angesetzt, auch die Opfer könnten erneut aussagen.
rnz
Zuletzt geändert von Eagle am So, 31. Jul. 2016, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel ergänzt, Beitrag verschoben



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Eagle
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Re: Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß muss neu verhandelt werden

#2

Ungelesener Beitrag von Eagle » Sa, 16. Jan. 2016, 18:35

Prozess in Hessen Kassel 22.01.2014 : Mann gesteht 225 Fälle von Kindesmissbrauch
Der Mann wurde im Mai 2013 gefasst. Die Mädchen waren zwischen 3 und 10 Jahre alt.
Dem Angeklagten werden 225 Fälle von Kindesmissbrauch vorgeworfen: In Kassel hat der Prozess gegen einen 55-Jährigen begonnen, der Mann legte ein Geständnis ab. Laut Staatsanwaltschaft filmte er viele seiner Taten.
In 171 Fällen soll er sich an insgesamt fünf Kindern vergangen haben, diese Taten gestand er nun vor Gericht. Die übrigen Vorwürfe betreffen den Austausch von Kinderpornografie. Schon zu Beginn des Prozesses gab der Richter den Hinweis, dass eine Sicherungsverwahrung für den Mann in Betracht komme.
Viele Taten hat er laut Anklage gefilmt oder fotografiert. Zudem fanden Ermittler fast 40.000 kinderpornografische Fotos und Filme auf dem Computer des Mannes.
spiegel

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sweetdevil31
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Re: Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß muss neu verhandelt werden | Urteil

#3

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 27. Jan. 2016, 05:02

141-facher Missbrauch: Mann muss in Sicherungsverwahrung

26.01.2016, 19:34 Uhr

Immer wieder hat er kleine Mädchen sexuell missbraucht und dabei auch gefilmt, die jüngsten Opfer waren gerade einmal drei Jahre alt. Nun muss ein 57 Jahre alter Mann aus Hessen für seine Taten für zwölf Jahre in Haft. Anschließend kommt er in Sicherheitsverwahrung, so dass er nach der eigentlichen Strafe nicht freikommen wird.
Grund dafür ist nach Aussage des Richters neben den Taten auch ein "Entschuldigungsschreiben" des Mannes an die Opfer. Durch die Art der Kontaktaufnahme habe der pädophile Mann "dokumentiert, dass er weiter interessiert ist", sagte der Vorsitzende Richter. Dies spreche für eine erhebliche Gefährlichkeit für die Allgemeinheit. "Der Schutz weiterer kindlicher Opfer gebietet die Anordnung der Sicherungsverwahrung."
...
"Das Urteil ist keine Überraschung. Die Briefe waren keine hervorragende Idee meines Mandanten", sagte Verteidiger Ullrich Goetjes nach dem Schuldspruch.
...
Zu Beginn des Revisionsprozesses hatte der Angeklagte sein umfassendes Geständnis aus dem ersten Verfahren erneuert. Demnach missbrauchte er fast 20 Jahre lang junge Mädchen. Viele Taten hatte er gefilmt oder fotografiert. Die Mädchen waren entfernt mit ihm verwandt oder die Kinder von Bekannten. Nach eigener Aussage hat er den Hang zur Pädophilie bereits seit den 80er Jahren.

Verteidiger Goetjes kündigte an, das Urteil zu akzeptieren, damit der Mann therapiert werden könne.
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Eagle
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Re: Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß muss neu verhandelt werden

#4

Ungelesener Beitrag von Eagle » So, 5. Jun. 2016, 17:54

Verteidiger verzichtet auf erneute Revision
Bild nicht mehr vorhanden
Hundertfacher Missbrauch: Wolfhager muss zwölf Jahre in Haft

26.01.16 22:22

Wolfhagen. Weil er fünf kleine Mädchen missbraucht hat, ist ein Wolfhager vom Landgericht Kassel zu zwölf Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Damit entspricht das neue Urteil genau dem alten.
HNA

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Duchonin
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Kassel: Hundertfacher Kindesmissbrauch: Strafmaß musste neu verhandelt werden | Urteil | Revision

#5

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mo, 6. Jul. 2020, 22:03

Mit 15 war der gebürtige Berliner mit seinen Eltern nach Zierenberg gezogen. Nach einer Ausbildung zum Schlosser bei der Bahn und zehn Jahren bei der Bundeswehr hatte er ein Studium zum Betriebswirt absolviert und hatte 1993 bei der Stadtverwaltung von Wolfhagen angefangen. Dort wurde er verbeamtet und wenige Jahre später Leiter des Einwohnermeldeamtes. Seine pädophielen Neigungen will er erst entdeckt haben, als er Anfang der 1980er-Jahre in Holland erstmals kinderpornografische Bilder sah.

Später heiratete er, bekam 1990 einen Sohn, verlor aber bald das sexuelle Interesse an seiner inzwischen geschiedenen Frau. Bis etwa 1994 genügten ihm offenbar die pornografischen Bilder, doch dann lebte er seine Fantasien auch ganz real mit den kleinen Mädchen aus, deren Vertrauen er offenbar geschickt zu gewinnen verstand.

Die Kinder kamen zu ihm nach Hause, fuhren mit ihm in Urlaub und verbrachten die Ferien bei ihm in Wolfhagen. Dabei kam es zu unzähligen Übergriffen, von denen letztlich nur knapp 150 vor Gericht geklärt und abgeurteilt wurden.

Bei der Anhörung seiner Opfer ging es nicht mehr um die Einzelheiten der Taten, sondern um deren Folgen für die heute 24 und 29 Jahre alten Frauen. Früher habe sie Albträume gehabt, berichtete die Jüngere, die selbstbewusst und klar auftrat und den früheren Peiniger keines Blickes würdigte. Eine Therapie habe sie nicht gemacht: „Das habe ich auch so gut hinbekommen“, sagt sie. Ihr Sorge gelte dem eigenen, gerade geborenen Kind, dem derartige Erlebnisse erspart bleiben mögen.
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Wolfhagen muss eine schlimme Stadt sein. Was da alles so passiert.
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