Drei Opfer von drastischen Menschenrechtsverletzungen

[Salva]

21.01.2017 | Drei Opfer von drastischen Menschenrechtsverletzungen

Ali Al-Singace, Abbas Al-Samea und Sami Mushaima sind am vergangenen Sonntag durch ein Erschießungskommando in Bahrain im Persischen Golf exekutiert worden. Keiner der drei Männer war kriminell.

Die UN-Berichterstatterin Dr. Agnes Callamard nannte die Hinrichtungen ganz klar „außergerichtliches Töten“. Ali, Abbas und Sami waren die ersten Häftlinge, die von den Behörden in Bahrain seit 2010 hingerichtet wurden.

Ali al-Singace war gerade mal 21 Jahre alt, als er hingerichtet wurde. Er wurde von der Polizei in Bahrain gequält seit er 15 Jahre alt war, weil seine Familie mit politischen Gegnern in Verbindung gebracht wurde.
Als Ali 18 war, tötete eine Bombe mehrere Polizisten. Ali gab ein falsches Geständnis ab, weil er gefoltert und gequält wurde. Dieses Vorgehen der Polizei wurde nie untersucht.
Am Tag vor seiner Hinrichtung wurde er von seiner Familie besucht, ohne, dass sie oder Ali wußten, dass seine Hinrichtung bevorstand.

Abbas Al-Samea war Lehrer und erst 27 bei seiner Hinrichtung. Auch seine Familie befürwortete die politischen Gegner, warum Abbas das Ziel von polizeilicher Mißhandlung wurde. Er wurde zum Tode verurteilt, obwohl er ein schriftliches Alibi seitens seiner Schule bekam, mit der Angabe, er habe dort unterrichtet.
Abbas Familie kam einen Tag vor seiner Hinrichtung zu Besuch. Die Wärter gaben keinerlei Auskunft darüber, wann seine Hinrichtung stattfinden würde.

Sami Mushaima geriet ins polizeiliche Visier, weil seine Familie der gegnerischen Politik verbunden war. Während seines Verhörs wurde er mehrfach geschlagen, mit Elektroschocks bearbeitet und sexuell mißbraucht. Er war Analaphabet, wurde aber gezwungen, ein Geständnis zu unterschreiben, dass er nicht lesen konnte. Bei seiner Hinrichtung war er 42 Jahre alt.
Auch in seinem Fall war die Familie am Tag vor seiner Hinrichtung zu Besuch, allerdings war auch hier niemandem bewußt, dass er einen Tag später tot sein würde.

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