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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

Wenn Unrecht Recht wird.
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#481

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 11. Mär. 2022, 21:52

1. Prozesstag im Zivilverfahren am 9. März 2022 - Wiederaufnahmeverfahren bleibt möglich
Andreas Darsow darf auf ein neues Beweisaufnahmeverfahren hoffen. Die Zivilkammer des Landgerichts Darmstadt hatte am Mittwoch über die Frage zu beraten, ob Darsow dem Land Hessen knapp 70.000 Euro für Zahlungen nach dem Opferentschädigungsgesetz an die behinderten Tochter des damals getöteten Ehepaars zahlen muss.

Darüber hat das Gericht am Mittwoch noch nicht entschieden, sondern sich nach knapp einer Stunde Verhandlung, in der beide Seiten ihre Argumente austauschten, auf den 30. März vertagt. Dann soll verkündet werden, wie das Gericht weiter verfährt. Entscheidet es auf Grundlage der bisherigen Akten aus dem Strafverfahren oder fordert es ein unabhängiges Gutachten zu der Tat an, in dem vor allem geklärt werden soll, ob Darsow überhaupt der Mörder sein konnte?
Quelle: Frankfurter Allgemeine
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#482

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 30. Mär. 2022, 19:21

Mi, 30. März 2022 | Urteil gefallen: "Babenhäuser Doppelmörder" weiterhin schuldig

So lautet die Überschrift z.B. bei Primavera24. Allerdings ohne Apostroph. Der Grund:

Das Urteil ist gefallen. Das Landgericht Darmstadt sieht es nach wie vor als erwiesen an, dass Andreas Darsow das Nachbarehepaar Toll getötet und deren Tochter Astrid schwer verletzt hat. Demnach muss Darsow knapp 70.000 Euro an das Land Hessen zahlen – für die Betreuung der Tochter in den vergangenen Jahren.

"Zwar könnte man jedes einzelne Indiz entkräften", so die Richterin, aber in der Gesamtschau war auch das für diesen Zivilprozess zuständige Landgericht Darmstadt davon überzeugt, dass sich die Tat so zugetragen hat, wie sie auch im damaligen Urteil geschildert wurde.

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Trotz aller Enttäuschung zeigt sich Anja Darsow weiterhin kämpferisch und wird auch nicht aufgeben, bis die Unschuld ihres Mannes bewiesen ist.
Screenshot: Video/ Interview mit Primavera24

Quelle und kurzes Interview mit Frau Darsow: Primavera24
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#483

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 3. Apr. 2022, 09:11

Do, 31. März 2022: "Ich habe schon beim Reingehen gedacht, das fühlt sich nicht gut an."

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Kurz vor der Urteilsverkündung des Landgerichts Darmstadt: Kameras und Smartphones sind auf Ehefrau Anja Darsow gerichtet.
Foto: Andreas Arnold/dpa/op-online
„Wütend“ – das ist das erste Wort, das Anja Darsow gestern am frühen Nachmittag über die Lippen kommt, wenn man sie nach ihrer Gemütsverfassung fragt. Aber die Ehefrau des verurteilten Doppelmörders Andreas Darsow klingt auch schon wieder gefasst. Gut zwei Stunden zuvor hat eine Zivilkammer des Landgerichts Darmstadt ihr und ihrem Mann die Hoffnung genommen, dass neue Gutachten das Indizienurteil aus dem Jahr 2011 in Zweifel ziehen könnten. „Ich hatte gehofft, dass das Gericht den Mut hat, alles noch einmal ganz genau anzuschauen“, sagt Anja Darsow. Stattdessen habe sie den Eindruck, dass einfach nur Formulierungen aus vorangegangen Urteilen kopiert worden sind.

In der Tat hätte die Ablehnung des von Darsows Anwalt Gerhard Strate geforderten neuen Beweiserhebungsverfahren klarer kaum sein können. Es bleibe für die Kammer kein Zweifel an der Schuld des Beklagten, sagte die Vorsitzende Richterin in ihrer Begründung. Die Kammer habe keine Zweifel an der Richtigkeit des Urteils und der Bewertung der Indizien in dem Strafverfahren vor mehr als zehn Jahren. „In der Gesamtwürdigung lassen sie nur einen Schluss zu“ – Andreas Darsow hat 2009 das Nachbarehepaar erschossen und versucht, deren Tochter zu töten. Sie überlebte die Mordnacht schwer verletzt.

Wie das Landgericht Darmstadt in einer Stellungnahme mitteilt, seien insbesonders „die Feststellungen der Privatsachverständigen zu dem bei der Tat verwendeten Schalldämpfer nicht geeignet, die Feststellungen des Schwurgerichts und der von diesem seinerzeit beauftragten Sachverständigen in Zweifel zu ziehen.“ Gerade auf den bei der Tat angeblich verwendeten, selbst gebauten Schalldämpfer – eine mit Bauschaum gefüllte Plastikflasche – hatte die Verteidigung mit Rechtsanwalt Strate gebaut. Für ihn, der auch das bayerische Justizopfer Gustl Mollath und die wegen Mordes ihrer beiden Töchter verurteilte Monika Böttcher vertrat, bot das Verfahren daher eine Chance auf einen neuen Strafprozess.
Nach dem Prozess kündigte Anja Darsow an, dass gegen das Urteil Berufung eingelegt werde.

Ziel sei weiter, mit neuen Hinweisen oder auch Gutachten ein Wiederaufnahmeverfahren zu erreichen.

Quelle: op-online.de
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#484

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 14. Apr. 2022, 11:48

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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#485

Ungelesener Beitrag von laneyka » Mi, 2. Nov. 2022, 15:39

So, ich habe mir jetzt extra für diesen Fall einen Account hier zugelegt. Nachdem ich lange stille Mitleserin war, will ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben! Ich habe nicht jeden einzelnen Post hier gelesen, bin aber durch die meisten Seiten durch und habe mir ein Bild der Meinungen und Diskussionen hier gemacht.
Ich habe jetzt ein paar Fragen, zu denen ich gerne eure Meinung wissen würde. Falls etwas schon beantwortet wurde, dass ich übersehen habe, könnt ihr mich gerne darauf hinweisen.

1. Wie erklären sich die 2 verschiedenen Spuren von Handschuhabdrücken im Hause der Tolls?
2. Was hat es mit KT Telefon auf sich, welches er unter dem Namen "Vogel Lehmann" bei einer nicht existierenden Adresse in Köln gemeldet hat?
3. Woher kommen die 10.000€, die am Tag vor dem Mord auf seinem Konto eingegangen sind?
4. Die Spürhunde sind damals an der Kaserne vorbeigelaufen, spekuliert wurde ja, dass die Munition der Walther P38 aus eben dieser Kaserne stammen könnte... Kann da nicht ein Zusammenhang bestehen?
5. Was ist aus dem anonymen Brief von September 2020 geworden, in dem stand, dass KT regelmäßig einen Puff aufgesucht haben soll, in dem "High Society", sowie Polizisten verkehrten (welche er mit Fotos erpresst haben soll -> erklärt dies die regelmäßigen Zahlungseingänge zwischen 4.500€-10.000€ auf seinem Konto?)? Im selben Brief stand auch, dass ein paar Hells Angels Schulden bei KT gehabt haben sollen, was ja ein Grund wäre ihn (und auch die Familie die davon ja wissen könnte) zu töten.
6. Die dritte unbekannte DNA Spur vom Tatort, die nicht zugeordnet werden kann... Könnte das nicht die DNA des Täters sein? Der ja dann in keinem Fall AD wäre, da er ausgeschlossen wurde?

Weiterhin:

- Astrid Toll sprach im Krankenhaus nach der Tat von 2 Männern, die sich auf Deutsch unterhalten haben und dann abgehauen sind.
- Astrid Toll soll laut einer Person in ihrem Umfeld AD als Täter ausgeschlossen haben.
- Ein befragter Rocker gab an, Klaus Toll habe ihm gegenüber von mehreren Personen gesprochen, die er "bei sich im Haus erwischen müsse" und in dem Zuge um Schutz, Hilfe, eine Waffe oder einen Auftragsmörder gebeten.
- Klaus Toll hat auch gegenüber dem Pizzaboten der Pizzeria Maria von 2 Männern gesprochen, vor denen er sich schützen müsse & auch ihn nach einer Waffe gefragt.
- des Weiteren hat Klaus Toll während er mit einem Pärchen eine seiner Immobilien besichtigt hat, gefragt, ob dieses Pärchen sich in Babenhausen sicher fühle & ob sie wüssten, wo er eine Waffe herbekommen könnte.
- In Klaus Tolls Safe wurden Fingerabdrücke gefunden, die nicht zugeordnet werden konnten.

AD's Frau hatte ein Baby im Bauch, als das alles passierte. Welcher Familienvater begeht einen 3-fach Mord (bzw. 2-fach), wegen Lärmbelästigung? Diese hat ja auch Jahre zurückgelegen, AD war einfach an das Schlafen mit Ohropax gewöhnt und tut dies auch im Gefängnis noch! Die anderen Fakten die AD entlasten wurden hier ja schon alle aufgezählt. Für mich ist Fakt, dass AD NICHT zweifelsfrei als Täter infrage kommt. Was meint ihr dazu?
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#486

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 3. Nov. 2022, 22:40

Herzlich Willkommen bei Allcrime, @laneyka :like:

Deine Punkte 1, 2, 3, 5 und 6 hätten die Ermittler klären müssen.

Zu 4:
laneyka hat geschrieben:
Mi, 2. Nov. 2022, 15:39
Die Spürhunde sind damals an der Kaserne vorbeigelaufen, spekuliert wurde ja, dass die Munition der Walther P38 aus eben dieser Kaserne stammen könnte... Kann da nicht ein Zusammenhang bestehen?
Die Hunde sind an der Kaserne vorbei in Richtung Rodgau gelaufen. Das soll die Joggingstrecke von Andreas D. gewesen sein, wobei sich mir der genaue Weg nicht ganz erschließt.

laneyka hat geschrieben:
Mi, 2. Nov. 2022, 15:39
- Astrid Toll sprach im Krankenhaus nach der Tat von 2 Männern, die sich auf Deutsch unterhalten haben und dann abgehauen sind.
In Astrids Zimmer gab es eine Haus-Telefonanlage, die mit ihrem Blut beschmiert war. Womöglich konnte sie dadurch über die anderen Anlagen die Täter hören und verließ deshalb nicht das Zimmer. Interessant dabei ist auch, dass sie den eingebauten Not-Knopf nicht bediente.

laneyka hat geschrieben:
Mi, 2. Nov. 2022, 15:39
- Astrid Toll soll laut einer Person in ihrem Umfeld AD als Täter ausgeschlossen haben.
Das stimmt. Ein wichtiger Punkt, weil sie AD ja kannte.

laneyka hat geschrieben:
Mi, 2. Nov. 2022, 15:39
AD's Frau hatte ein Baby im Bauch, als das alles passierte. Welcher Familienvater begeht einen 3-fach Mord (bzw. 2-fach), wegen Lärmbelästigung?
Das ist, zum. in meinen Augen, kein Ausschlusskriterium für einen Mord. Man köönte genauso gut behaupten: gerade deswegen!

laneyka hat geschrieben:
Mi, 2. Nov. 2022, 15:39
Für mich ist Fakt, dass AD NICHT zweifelsfrei als Täter infrage kommt. Was meint ihr dazu?
Sehe ich auch so und sage: Andreas Darsow hätte nie angeklagt und schon gar nicht verurteilt werden dürfen.
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#487

Ungelesener Beitrag von laneyka » Mo, 7. Nov. 2022, 09:41

Hallo @Salva , vielen Dank für deine Antwort! :) Das mit der Telefon-Anlage in Astrids Zimmer finde ich extrem interessant. Wirklich schade, dass sie nie aussagen konnte/durfte. Ich bin gespannt, ob sich in dem Fall noch was tut.
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#488

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 8. Nov. 2022, 20:36

laneyka hat geschrieben:
Mo, 7. Nov. 2022, 09:41
Das mit der Telefon-Anlage in Astrids Zimmer finde ich extrem interessant.
Da gibt schon noch andere Dinge die "extrem interessant" sind.

laneyka hat geschrieben:
Mo, 7. Nov. 2022, 09:41
Wirklich schade, dass sie nie aussagen konnte/durfte
Die Ermittlungsbehörden hatten schon ihre Gründe. Im Prinzip wäre ihre Aussage ein weiteres Kettenglied in der "Faktenkette", mit der AD nie verurteilt worden wäre, gewesen. Es wäre vor allem nie zu einer Anklage gekommen.

laneyka hat geschrieben:
Mo, 7. Nov. 2022, 09:41
Ich bin gespannt, ob sich in dem Fall noch was tut.
Selbst wenn sich noch etwas tun würde: Bis der Fall neu aufgerollt werden und sich durch die Instanzen quälren würde, hätte AD seine Strafe womöglich schon abgesessen. Am Ende würde es vermutlich "nur" um Rehabilitierung und evtl. Entschädigungszahlungen gehen. Wie auch immer dieses Drama endet, die rund 25 Jahre Knast kann niemand mehr ersetzen und das ist wahrscheinlich noch viel schlimmer als der Makel "Doppelmörder" oder ca. 183.000 € Haftentschädigung.
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#489

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 8. Nov. 2022, 20:55

Ein neuer Termin wurde im Januar vom OLG Frankfurt 12. Zivilsenat angesetzt. Wir haben nun Zeit für die Vorbereitung. Dr. Strate überlegt, was nun wichtig ist
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Quelle: Doppelmord-Babenhausen, Instagram
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#490

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 8. Nov. 2022, 21:18

"Unschuldig im Gefängnis? Der Fall Andreas Darsow" am Dienstag, 11. Oktober 2022, um 20:15 Uhr auf ProSieben
Stefan Vaupel, Chefredakteur ProSieben: "ProSieben ‚verfilmt‘ zum ersten Mal einen Podcast und bebildert eine Reportage, die es bisher nur als Audio-Dokumentation gab. Wir bringen die beiden jungen Macherinnen, die mit ihrer Marke ‚Mord auf Ex‘ zu Deutschlands True-Crime-Elite zählen, mit ihrer spannenden Investigativ-Recherche aus den Kopfhörern auf die Bildschirme Deutschlands.
[...]
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Bild & Quelle: ma Podcast Juli 2022 / agma / ProSieben
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#491

Ungelesener Beitrag von laneyka » Mi, 9. Nov. 2022, 14:01

Ich stimme Dir zu, zu Beginn meiner Recherche zu diesem Fall bin ich davon ausgegangen, dass AT ein absoluter Pflegefall ist & daher nicht aussagen kann. Erst nach längerer Recherche habe ich herausgefunden dass sie das Asperger-Syndrom hat. Ich frage mich daher, wieso in anderen Fällen Zeugen auch nach den grausamsten Taten wiederholen müssen, was sie erlebt haben. Da schert sich keiner um eine "Retraumatisierung". Wieso war das bei AT anders? "Nur" weil sie Asperger hat?

Diese Entschädigungen sind sowieso lächerlich. Wer hat entschieden, dass ein Leben in Freiheit 25€ pro Tag wert ist??
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#492

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 9. Nov. 2022, 18:24

laneyka hat geschrieben:
Mi, 9. Nov. 2022, 14:01
Ich stimme Dir zu, zu Beginn meiner Recherche zu diesem Fall bin ich davon ausgegangen, dass AT ein absoluter Pflegefall ist & daher nicht aussagen kann. Erst nach längerer Recherche habe ich herausgefunden dass sie das Asperger-Syndrom hat.
Das wurde eigentlich schon relativ früh bekannt, weil sich Anja Darsow und auch die Nachbarschaft über Astrid geäußert hatten. Auch in den Medien. So wurde z.B. u.a. bekannt, dass Astrid die einzige aus der Toll-Familie war, die hin und wieder Gespräche mit der Nachbarschaft führte. Sie war auch diejenige die den Haushalt schmiss und für Ordnung und Sauberkeit sorgte. Sie hat halt den Tic, alles iwie penibel auszurichten usw. Astrid war definitiv kein Pflegefall.

laneyka hat geschrieben:
Mi, 9. Nov. 2022, 14:01
Ich frage mich daher, wieso in anderen Fällen Zeugen auch nach den grausamsten Taten wiederholen müssen, was sie erlebt haben. Da schert sich keiner um eine "Retraumatisierung". Wieso war das bei AT anders? "Nur" weil sie Asperger hat?
Ich frage mich, ob es da keine Möglichkeiten gegeben hätte um an eine Aussage von Astrid zu kommen. Die Ermittler und auch die Verteidigung hätten doch vielleicht eine Befragung "unter vier Augen" vornehmen können. Im Beisein ihrer Betreuerin, eines Arztes und eines Anwaltes - zum Beispiel - und diese Aussage hätte man doch bei der Verhandlung verlesen können. :thinking:

laneyka hat geschrieben:
Mi, 9. Nov. 2022, 14:01
Diese Entschädigungen sind sowieso lächerlich. Wer hat entschieden, dass ein Leben in Freiheit 25€ pro Tag wert ist??
Seit dem 8. Oktober 2020 wurde die Entschädigung auf 75 € pro Tag erhöht. Im Detail:
Die Entschädigung erfüllt die Funktion eines Schadensersatzes und Schmerzensgeldes. Sie ist in Deutschland im Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen (StrEG) geregelt und beträgt für „den Schaden, der nicht Vermögensschaden ist“, 75 € für jeden angefangenen Tag der Freiheitsentziehung (§ 7 Abs. 3 StrEG). Zusätzlich kann Schadensersatz für Vermögensschäden geleistet werden, wenn der nachgewiesene Schaden den Betrag von 25 € übersteigt und der Schaden ohne die Strafverfolgungsmaßnahme nicht eingetreten wäre (§ 7 Abs. 2 StrEG).

Die Ausführungsvorschriften zum StrEG[1] sehen allerdings die Anrechnung des infolge einer Haft für Unterkunft und Verpflegung Ersparten auf den Vermögensschaden nach allgemeinen Grundsätzen (sogenannter Vorteilsausgleich) vor. Solche Ersparnisse sollen aber „allein bei der Geltendmachung von kongruenten Vermögensschäden (§ 7 Abs. 1 StrEG) und nur“ in Höhe von 3/4 des Haftkostensatzes „angerechnet“ werden. Ein solches Kongruenzverhältnis besteht nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 10. Mai 2006[2] beispielsweise nicht zwischen dem Anspruch auf Entschädigung für aufgewendete Verteidigerkosten nach § 7 Abs. 1 StrEG und den in der Untersuchungshaft ersparten Verpflegungskosten. Erst recht kommt kein Abzug für ersparte Aufwendungen gegenüber der Pauschale von 75 Euro pro Hafttag nach § 7 Abs. 3 StrEG in Betracht, da diese nicht für Vermögensschäden, sondern nach dem ausdrücklichen Wortlaut des Gesetzes für „den Schaden, der nicht Vermögensschaden ist“, geleistet wird.

Am 9. November 2017 beschloss die Justizministerkonferenz, da man „die derzeitige Entschädigung nach § 7 Abs. 3 StrEG mit 25,00 € für jeden angefangenen Tag der Freiheitsentziehung für zu gering“ erachte, bitte man „den Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der eine deutliche Erhöhung dieser Entschädigung vorsieht.“[3] Zum 8. Oktober 2020 wurde die Entschädigung auf 75 € pro Tag verdreifacht (vgl. oben).

Die Entschädigung nach dem StrEG schließt die Geltendmachung von Entschädigungsansprüchen nach anderen Rechtsgrundlagen (z. B. gem. Art. 5 Abs. 5 EMRK) nicht aus, wobei diese unter Umständen auch höher liegen können.
Quelle: Wikipedia

Soweit die Theorie. Wie es in der Praxis aussieht, weiß ich nicht.

Hier noch ein Link zu einem Artikel über den "Badewannen-Mord" vom 2. September 2022. Da geht es speziell um die Haftentschädigung:
Haftentschädigung in Bayern - So viel Geld gibt es für jeden Tag im Gefängnis
Marktspiegel

Andreas Darsow hätte demnach dann ~ 685.000 € zu erwarten. Theoretisch.
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#493

Ungelesener Beitrag von laneyka » Mo, 21. Nov. 2022, 10:34

Guten Morgen @Salva ,

Ich bin immer noch viel am Nachdenken über diesen Fall. Gibt es mehr Informationen zu dem Vermieter Az der Familie Toll? Kennt den hier jemand und kann bisschen was zu ihm sagen? Würde mich mal sehr interessieren...
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#494

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 18. Dez. 2022, 20:41

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#495

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Do, 5. Jan. 2023, 11:46

Ab ca der 50. Minute im ersten Teil, wird die Weigerung ADs Aussagen zu unterschreiben, die nach seinem Angaben nicht dem Ausgesagten entsprachen.

Ich würde auch nicht etwas unterschreiben wollen, was ich so gar nicht gesagt habe, schon gar nicht wenn ich den Eindruck hätte, dass damit ein Verdacht auf eine Tat gestützt werden soll, die ich nicht begangen habe. Ich hoffe nicht, dass ich mal in diese Situation komme. Wenn ichnicht unterschreibe wird mir mangelnde Kooperation vorgeworfen, wenn ich unterschreibe wird mir später womöglich nicht geglaubt, dass ich das nur unter Druck getan habe.


Ich fühle mich nach der dreiteiligen Doku nicht in der Lage zu beurteilen, was da vorgefallen ist. Es wäre wünschenswert, wenn man doch noch an eine Aussage der überlebenden Tochter der Familie Toll kommen könnte.

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#496

Ungelesener Beitrag von MisterEko » Sa, 21. Jan. 2023, 11:58

Hallo Zusammen,

wie lässt sich eigentlich die Tatsache erklären, dass die Schmauchspuren, die an einigen Gegenständen des AD´s gefunden worden sind, in ihrer elementaren Zusammensetzung identisch mit denen des Tatortes sind, wenn AD tatsächlich unschuldig sein soll?
Mir ist bewusst, dass die Pro-Darsow-Seite diese Spuren damit erklären will, dass diese wohl noch aus der Bundeswehrzeit des AD stammen sollen.
Wie können diese Spuren dann mit denen des Tatortes in ihrer elementaren Zusammensetzung identisch sein?

Wenn man dann noch die Internetrecherche (bezüglich Schalldämpfer) des AD mit dazu nimmt und die Tatsache, dass er sowohl Motiv sowie auch Gelegenheit zur Tat hatte, dann wird die Luft schon sehr dünn.
Im Urteil sind namentlich Nachbarn aufgeführt, die die Ruhestörung bezeugen.

Meiner Meinung nach ist die Tatsache sehr klar, dass mit AD der Richtige für diese Tat verurteilt worden ist.
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#497

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Sa, 4. Feb. 2023, 23:31

MisterEko hat geschrieben:
Sa, 21. Jan. 2023, 11:58
dass die Schmauchspuren, die an einigen Gegenständen des AD´s gefunden worden sind, in ihrer elementaren Zusammensetzung identisch mit denen des Tatortes sind
Das habe ich noch nicht gelesen, wo stammt diese Information her ?
Natürlich ist die Parabellum 9mm auch heute noch eine der häufigst verwendeten Patronen, aber ich bezweifele, dass man Schmauchspuren einer bestimmten Waffe zuordnen kann.
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#498

Ungelesener Beitrag von MisterEko » Di, 7. Feb. 2023, 16:57

Duchonin hat geschrieben:
Sa, 4. Feb. 2023, 23:31
MisterEko hat geschrieben:
Sa, 21. Jan. 2023, 11:58
dass die Schmauchspuren, die an einigen Gegenständen des AD´s gefunden worden sind, in ihrer elementaren Zusammensetzung identisch mit denen des Tatortes sind
Das habe ich noch nicht gelesen, wo stammt diese Information her ?
Natürlich ist die Parabellum 9mm auch heute noch eine der häufigst verwendeten Patronen, aber ich bezweifele, dass man Schmauchspuren einer bestimmten Waffe zuordnen kann.
Aus dem Urteil.
Ich zitiere hier gerne mal das Urteil:

"sich an vier unterschiedlichen Gegenständen - nämlich an emem sogenannten
Pulsmesser, an einem Paar Gartenhandschuhen, an einer Hose und an einem (dazu
· passenden) Hemd - die im Rahm en der am 23.07 .2009 erfolgten Durch suchung des
Anwesens des Angeklagten an drei verschiedenen Orten - nämli ch in der Garage auf
zwei unterschiedlichen Regalen bzw. in der Wohnung im ersten Stock auf einem weiteren
Regal - mithin in unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Zeugen KOK Degen
und Täufer aufgefunden und sichergestellt worden sind (wie dies im Einzelnen alles
festgestellt worden ist) , nach dem Ergebnis der dahingehenden Gutachten der
Sachverständigen Dr. Schulze und Dr. Schumacher Schmauchantragungen befand en,
die bezoge n auf die j eweilig en Gegenständen zwar von unterschi edlicher Anzahl waren ,
in ihrer Gesamtschau aber nur dahin zu vvürdig en sind, dass es sich in seinen
Hauptbestandteilen um die für Schmauch unverwechselbaren Elementskombination
aus den chemischen Elementen Blei, Antimon und Barium handelt , ,,es sich (bei
diesen Antragun gen unterschi edlicher Anzahl) also „um Schmauch und um nichts
anderes als Schmauch " hand elt, und dass darüb er hinau s Spuren des Nebenbestandteils
von Aluminium gefun den wurden , mithin die so vorgefundenen Schmauchspuren in
ihrer Zusammensetzung also nicht nur exakt denjenigen entsprechen, die am Tatort
gefunden worden sind , sondern in ihrer Elementskombination mit Aluminium als
Nebenbestandteil nur bei ca. 1/6 der weltweit genutzten Munition vorkommt , wie
dies auch für die am Tatort (ausschließlich) verwandte Munition des Herstellers
Poongsan Metal Company zutrifft , (wie auch dies im Einzelnen bereits alles dargetan
und festgeste llt worden ist);"

Quelle: https://www.strate.net/de/dokumentation ... 7-19-7.pdf bzw. Urteil Seite 162

AD mag ja irgendwie mit ganz viel Fantasie und Wohlwollen die Spuren an der Bundeswehrhose noch mit irgendwelchen Schießübungen aus der Bundeswehrzeit etc. erklären können.
Aber die Schmauchspuren an dem Pulsmesser und den Gartenhandschuhen erklärt das nicht.
Der von mir zitierte Ausschnitt aus dem Urteil spricht ja im Grunde für sich selbst.

Dass man die Schmauchspuren einer bestimmten Waffe zuordnen konnte, habe ich nicht behauptet.
Der bei Darsow (an verschiedenen Stellen) gefundene Schmauch ist in seiner Elementkombination mit der am Tatort ausschließlich verwendeten Munition identisch.
Das alleine ist im Grunde schon ein äußerst stichhaltiges Indiz.
Addiert man dazu noch die Internetrecherche von AD und die Tatsache das AD Motiv sowie auch Gelegenheit hatte, dann stellt sich die Frage nach der Unschuld eigentlich gar nicht mehr.

Wie erklären AD oder seine Unterstützer eigentlich diese Spuren?
Wann und wie kommt man als 0815 Bürger denn mit Schmauch in Berührung?
Da in Deutschland nur eine sehr begrenzte Zahl von Leuten überhaupt (legal) Waffen besitzen dürfen, sowie die Verwendung dieser sehr stark reglementiert ist, stellt sich mir schon die Frage, bei welcher Gelegenheit Schmauch an den Pulsmesser und die Gartenhandschuhe gekommen ist.

Darsow war übrigens in den Jahren 1990 und 1991 bei der Bundeswehr.
Die Tat fand 2009 statt.
Also gut 18 Jahre später.
Darsow hat in diesen 18 Jahren die Hose kein einziges mal gewaschen oder dergleichen?
18 Jahre später befinden sich immer noch Schmauchpartikel an der Hose?
Hätte Darsow diese Hose regelmäßig getragen, dann wäre sie doch auch mal alle heilige Zeit gewaschen worden.
Hätte Darsow diese Hose nicht getragen, dann stellt sich doch die Frage, warum man sie dann überhaupt fast 20 Jahre im Schrank liegen hat.
Ich persönlich glaube da nicht dran.

Hätte Darsow die Hose einfach aufgrund ihres "sentimentalen" Wertes aufbewahrt, hätte man sie doch zumindest in fast 20 Jahren 1-2 mal gewaschen und nicht dreckig über Jahre im Schrank liegen gehabt.
Wenn man die Darsows so auf Bildern usw sieht, dann schauen die für mich aus wie reinliche Menschen.
Ich glaube nicht, dass die "schmutzige" Bundeswehrhosen über Jahre im Schrank liegen gehabt haben.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#499

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 8. Feb. 2023, 01:43

MisterEko hat geschrieben:
Di, 7. Feb. 2023, 16:57
Der bei Darsow (an verschiedenen Stellen) gefundene Schmauch ist in seiner Elementkombination mit der am Tatort ausschließlich verwendeten Munition identisch.
Das alleine ist im Grunde schon ein äußerst stichhaltiges Indiz.
Für mich ist das kein Beweis. Die entsprechenden Patronen werden in Japan hergestellt und nur in Japan und in den USA verkauft.
Wo sollte Andreas Darsow die Patronen her haben ?
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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

#500

Ungelesener Beitrag von MisterEko » Mi, 8. Feb. 2023, 07:46

Duchonin hat geschrieben:
Mi, 8. Feb. 2023, 01:43
MisterEko hat geschrieben:
Di, 7. Feb. 2023, 16:57
Der bei Darsow (an verschiedenen Stellen) gefundene Schmauch ist in seiner Elementkombination mit der am Tatort ausschließlich verwendeten Munition identisch.
Das alleine ist im Grunde schon ein äußerst stichhaltiges Indiz.
Für mich ist das kein Beweis. Die entsprechenden Patronen werden in Japan hergestellt und nur in Japan und in den USA verkauft.
Wo sollte Andreas Darsow die Patronen her haben ?
Hast du dafür einen Beleg?
Also dafür, dass diese Patronen nur in Japan und USA verkauft werden?

Falls deine Aussage so korrekt ist, dann entlastet sie AD im Grunde dennoch nicht.
Denn die Tat hat ja nach wie vor mit diesen Patronen stattgefunden in Babenhausen/Deutschland.
Der Täter hatte diese Munition.
Wenn du annimmst, dass AD nicht der Täter ist, dann muss ja auch ein alternativer Täter irgendwie Zugang zu diesen Patronen gehabt haben.
Wenn dies einem angenommenen alternativen Täter möglich war, warum dann nicht auch AD?

Und die Frage bleibt.
Wie kam Schmauch an Pulsuhr und Gartenhandschuhe des AD?
Dafür muss es doch nach all der Zeit irgendeine Erklärung geben, wenn man annimmt, dass AD unschuldig ist.
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#501

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 8. Feb. 2023, 11:50

Und Soldaten der US-Army verkaufen Munition ?
Die militärische Führung der USA suchte nach einem Äquivalent zur P38 und beauftragte Smith & Wesson im Jahr 1949 mit der Entwicklung der ersten amerikanischen Double Action Pistole. Als Munition sollte das starke 9×19 Parabellum-Kaliber dienen. Die Markteinführung des Models 39 fand im Jahr 1955 statt. Kurze Zeit später erschien das Model 39-2 mit einigen Verbesserungen, u. a. ein kürzerer Hülsen-Auszieher. Zur großen Verbreitung der Waffe in den Vereinigten Staaten kam es nie, da das Kaliber 9mm noch nicht populär war. So wurde diese Waffe bei einigen Marine-Einheiten in Vietnam eingesetzt und die erste Behörde, die dieses Kaliber einsetzte, war die Illinois State Police im Jahr 1968. Im Jahr 1970 führte Smith and Wesson das Model 59 ein, das auf dem Model 39 basiert, aber schon ein Magazin mit 14 Patronen aufnehmen konnte. Beide Modelle wurden bis in die frühen 1980er Jahre produziert.
Die Munition wurde also von den US-Truppen in Deutschland NICHT verwendet.

Ich habe mich geirrt. Die Munition stammte nicht aus Japan, sondern aus Südkorea:

."Bei allen Schüssen, die vom Angeklagten aus seiner Waffe abgegeben wurden, venvendete er dieselbe Munition der Marke Poongsan Metal Company aus Seoul, die in den U .S.A. vertrieben wird und die den Bodenstempel PMC 9 mm Luger trägt, bei der Schmauchpartikel mit der Elementkombination Blei, Barium, Antimon als Hauptbestandteile und Aluminium als Nebenbestandteil freigesetzt wurden. "
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#502

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 8. Feb. 2023, 13:04

"Auch soweit nach Angaben des SachverständigenSack auf dem Laptop des Administrators Koch (,,AUM13") ein Benutzerkonto mit der Kennung „AD arsow" festgestellt worden sei"

Wie heißt es so schön: " Der Zufall ist der Schnittpunkt zweier Notwendiger."

Zum Namen Sack fällt mir in Babenhausen eine ermordete Frau ein, die mit Geburtsnamen Sack hieß.
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#503

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Mi, 22. Feb. 2023, 11:28

Duchonin hat geschrieben:
Mi, 8. Feb. 2023, 13:04
"Auch soweit nach Angaben des SachverständigenSack auf dem Laptop des Administrators Koch (,,AUM13") ein Benutzerkonto mit der Kennung „AD arsow" festgestellt worden sei"

Wie heißt es so schön: " Der Zufall ist der Schnittpunkt zweier Notwendiger."

Zum Namen Sack fällt mir in Babenhausen eine ermordete Frau ein, die mit Geburtsnamen Sack hieß.
Das Zitat über den Sachverständigen hast Du aus welcher Quelle? Besteht denn zwischen dem Sachverständigen Sack und Silke Schroth, geb. Sack ein Verwandschaftsverhältnis? Wo siehst Du den Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?

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#504

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 22. Feb. 2023, 19:17

Miri hat geschrieben:
Mi, 22. Feb. 2023, 11:28
Das Zitat über den Sachverständigen hast Du aus welcher Quelle? Besteht denn zwischen dem Sachverständigen Sack und Silke Schroth, geb. Sack ein Verwandschaftsverhältnis? Wo siehst Du den Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?
Ich sehe nur einen seltsamen "Zufall", an den ich mal erinnern möchte.
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#505

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 22. Feb. 2023, 19:26

Der Informatiker Konstantin Sack hat in den vergangenen Wochen weitere Computer der Firma gesichert, in der der Angeklagte beschäftigt war. Insbesondere der Laptop des Netzwerkadministrators stand im Fokus. Er kann bestätigen, dass von dort aus etliche Zugriffe auf Waffenseiten erfolgten. Auch wurden darauf Bilder von Waffen gefunden. Den Firmen-Laptop habe der Administrator, der Bogenschießen als Hobby betreibe, auch zuhause benutzt. Sack räumt ein, dass es ohne größeren Aufwand möglich sei, Zugriff auf das Firmennetzwerk per Fernsteuerung zu bekommen – selbst mit einem firmenfremden Rechner sei es möglich, solange das Passwort bekannt ist. Das funktioniere auch mit verschiedenen Benutzerkonten. „Gute Anleitungen dafür findet man leicht im Internet“, so Sack. „Selbst Drucken in der Firma ist so möglich“, sagt er zur Zufriedenheit der Verteidigung.
https://www.doppelmord-babenhausen.de/Zeitschrift.htm
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#506

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 22. Feb. 2023, 19:49

Salva hat geschrieben:
Do, 13. Jan. 2022, 22:20
Das Land Hessen hat für Astrid Toll die Vormundschaft übernommen, da geht es in erster Linie dann wohl um Schadenersatz zur Begleichung bzw. um Beitrag zu den Kosten. Selbst wenn auch Schmerzensgeld eingeklagt wird, dürfte die Gewichtung bei den Staatskosten liegen. Muss mich aber noch schlau machen.
Der Vormund hätte m.E. auch die Pflicht sich um das Vermögen der Astrid Toll zu kümmern. Die Astrid hatte m.W. nach von ihrer Großmutter ein Haus geerbt, dass für wohl 500000.-€ verkauft wurde.
Wo ist diese Geld hin ?
Klaus Toll hat in dem Jahr vor seiner Ermordung als Makler 5000.-€ verdient. Das langt nicht mal für die Miete.
Ich würde vermuten, dass die Familie Toll vom Vermögen der Astrid lebte.
Das ist Unterschlagung gewesen.
Wieso wurde das nie vom Betreuungsgericht geprüft ?
Oder sollte das geprüft werden und Klaus Toll drohte eine Strafe ?
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#507

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mi, 22. Feb. 2023, 23:43

Mal zu Asperger:
Mentale Stärken von Asperger-Patienten:

objektive Wahrnehmung von nichtemotionalen Sachverhalten
genaue Selbstbeobachtung
überdurchschnittliche Gedächtnisleistungen
hohe Aufmerksamkeit
teilweise Hoch- oder Inselbegabungen

Typische Symptome von Asperger:

Einschränkungen bei der Knüpfung sozialer Kontakte
Probleme bei der sozialen Interaktion
reduzierte Gefühlswelt
Defizite bei Empathie (affektiver Theory of Mind)
Ungeschicklichkeit, ungelenke Bewegungen
motorische Koordinationsstörungen
ritualisierte Bewegungsmuster
stereotype Verhaltensmuster
Vermeidung von Blickkontakten
fehlendes soziales Einfühlungsvermögen
Selbstbezogenheit
formelle, monotone Sprache
Begeisterung für ausgefallene Spezialinteressen
https://www.deutsche-familienversicheru ... -therapie/

Ich würde keinen Grund sehen, warum die Aussagen der Astrid Toll nicht verwertbar sein sollten.
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#508

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Mo, 6. Mär. 2023, 18:26

Duchonin hat geschrieben:
Mi, 22. Feb. 2023, 19:49
Salva hat geschrieben:
Do, 13. Jan. 2022, 22:20
Das Land Hessen hat für Astrid Toll die Vormundschaft übernommen, da geht es in erster Linie dann wohl um Schadenersatz zur Begleichung bzw. um Beitrag zu den Kosten. Selbst wenn auch Schmerzensgeld eingeklagt wird, dürfte die Gewichtung bei den Staatskosten liegen. Muss mich aber noch schlau machen.
Der Vormund hätte m.E. auch die Pflicht sich um das Vermögen der Astrid Toll zu kümmern. Die Astrid hatte m.W. nach von ihrer Großmutter ein Haus geerbt, dass für wohl 500000.-€ verkauft wurde.
Wo ist diese Geld hin ?
Klaus Toll hat in dem Jahr vor seiner Ermordung als Makler 5000.-€ verdient. Das langt nicht mal für die Miete.
Ich würde vermuten, dass die Familie Toll vom Vermögen der Astrid lebte.
Das ist Unterschlagung gewesen.
Wieso wurde das nie vom Betreuungsgericht geprüft ?
Oder sollte das geprüft werden und Klaus Toll drohte eine Strafe ?
Siehst Du hier -wenn es denn Deine Vermutung zuträfe- einen Zusammenhang mit dem Tod der Eheleute Toll.Weshalb sollte jemand Klaus Toll ermorden, weil ihm möglicherweise eine Strafe droht, es sei denn er hätte sich selbst das Leben nehmen wollen oder einen erweiterten Suizid geplant. Wer hätte dann aber die Waffen entfernt?

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#509

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mo, 6. Mär. 2023, 22:05

Miri hat geschrieben:
Mo, 6. Mär. 2023, 18:26
Siehst Du hier -wenn es denn Deine Vermutung zuträfe- einen Zusammenhang mit dem Tod der Eheleute Toll.Weshalb sollte jemand Klaus Toll ermorden, weil ihm möglicherweise eine Strafe droht, es sei denn er hätte sich selbst das Leben nehmen wollen oder einen erweiterten Suizid geplant. Wer hätte dann aber die Waffen entfernt?
Ich würde vermuten, dass Klaus Toll seine Frau und Astrid Toll erschossen hat und dann auf Verlangen von einem Familienmitglied ermordet wurde. Der hat auch die P38 entfernt.
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#510

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mo, 6. Mär. 2023, 22:44

Miri hat geschrieben:
Mo, 6. Mär. 2023, 18:26
Siehst Du hier -wenn es denn Deine Vermutung zuträfe- einen Zusammenhang mit dem Tod der Eheleute Toll.Weshalb sollte jemand Klaus Toll ermorden, weil ihm möglicherweise eine Strafe droht, es sei denn er hätte sich selbst das Leben nehmen wollen oder einen erweiterten Suizid geplant. Wer hätte dann aber die Waffen entfernt?
Dazu Folgendes:

1. Schon im ursprünglichen Urteil steht, dass die Familie Toll und vor allem Klaus Toll eigentlich so gut wie pleite waren.
a) Einnahmen als Makler von 5000 € im Jahr sind sehr wenig und reichen auf keinen Fall für den Makler und seine Familie
b) 2000 € im Monat für Lotto -> wo kam das Geld her ?
c) die Ehefrau war vermutlich kaum in der Lage , den Haushalt zu führen und Mahlzeiten zu bereiten. Klaus Toll hatte lt. Urteil wenig Einnahmen als Makler und war deshalb vemutlich auch wenig durch seine Tätigkeit ausgelastet.
Pizza für 3 erwachsene Personen kosten pro Lieferung ci 20 €.
Ich weis aus eigener Erfahrung, dass man selbst wenn man vorgefertigte Lebensmittel verwendet (z.B. fertige Schnitzel, vorgegarte Kartoffeln aus dem Glas, fertige Bohnen aus dem Glas usw.) mit 10 € pro Mahlzeit auskommt. Gelegentlich Milchreis aus dem Beutel und Eintopf aus der Büchse sind noch billiger.
Weshalb schafft es Klaus Toll nicht, billiger zu wirtschaften ?

2. Die Familie Toll hat vom Erbe der Tochter gelebt. Eine Prüfung durch das Betreuungsgericht hätte das aufgedeckt. Warum ist das nie vor oder nach dem Mord geprüft worden.

3. Ein Motiv für einen erweiterten Suizid ist also m.E. durchaus denkbar.
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