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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

Wenn Unrecht Recht wird.
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pfiffi
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#91

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 13:20

@snoopy sauberes Szenario. genau das treibt mich um, seit ich das Urteil las. Deswegen habe ich schon auf allmy mal geschrieben: Wenn es so war und für den Fall, dass es so war sollte man, strafprozessrechtlich ist so etwas möglich, dem Sysadmin förmlich eröffnen, dass man auf Strafverfolgung verzichtet, sollte er das einräumen...natürlich sollte er es nur einräumen, wenn es wirklich so war! Darüber hinaus müssten wohl die Darsows förmlich erklären, auf zivilrechtliche Ansprüche zu verzichten.

Man macht sich zu wenig klar, was alles dran hängt, wenn man in einer solchen Sache einmal, na, ich sag mal, "geflunkert" hat...

Ob snoopy und ich mit dem Szenario recht haben, wissen wir natürlich nicht. Aber abwegig ist es mitnichten.
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tenbells
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#92

Ungelesener Beitrag von tenbells » Mo, 2. Mär. 2015, 13:44

ich komme da einfach nicht von los, und ich weiss auch das ich das schonmal gefragt habe... aber kann es wirklich nicht die Tochter gewesen sein`?
Klar hat man die Waffe nicht gefunden, aber sie hatte ja auch mehr als genug zeit die verschwinden zu lassen.
Wie weit geht die geistige Behinderung?
weiss das jemand? ging das auch aus den gerichtsakten hervor? Ich habe sie zwar gelesen, muss aber gestehen das ich einiges übersprungen habe.

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Salva
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#93

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 2. Mär. 2015, 14:12

tenbells hat geschrieben:ich komme da einfach nicht von los, und ich weiss auch das ich das schonmal gefragt habe... aber kann es wirklich nicht die Tochter gewesen sein`?
Nicht, wenn man dem Spurenbild und dem Tatablauf glauben schenkt.
Anhand der Schusskanäle und-winkel wurde festgestellt, dass aus ca. 1 , oder 1,5 m Entfernung schräg nach unten auf die im Bett liegende Frau geschossen wurde. An ihr und um sie herum auf dem Bett wurden auch Bauschaumpartikel gefunden. Wie hätte sie ihre eigenen Verletzungen verursachen und dabei so ein Spurenbild hinterlassen sollen?
Klar hat man die Waffe nicht gefunden, aber sie hatte ja auch mehr als genug zeit die verschwinden zu lassen.
Zeit vielleicht schon, aber wo sollte sie die Waffe denn verstecken? Wenn die Polizei wirklich alles auf den Kopf gestellt hatte, müssten die die auch gefunden haben. Außerdem hätte man irgendwo Schmauchspuren an ihr finden müssen.
Wie weit geht die geistige Behinderung?
Zumindestens konnte sie weitgehend klar kommen und in einer entsprechenden Einrichtung ihrer Arbeit nachgehen.
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tenbells
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#94

Ungelesener Beitrag von tenbells » Mo, 2. Mär. 2015, 14:27

Anhand der Schusskanäle und-winkel wurde festgestellt, dass aus ca. 1 , oder 1,5 m Entfernung schräg nach unten auf die im Bett liegende Frau geschossen wurde.


Und das finde ich eben komisch... wenn jemand so dicht dran steht und die andere Person im Bett liegt, kann ich doch zwei saubere Kofschüsse hin bekommen. Für mich wirken die Schüssen ziemlich unkoordiniert.


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Zumindestens konnte sie weitgehend klar kommen und in einer entsprechenden Einrichtung ihrer Arbeit nachgehen.
Und anscheined hat sie ja auch den Haushalt gemanagt.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#95

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 2. Mär. 2015, 16:11

tenbells hat geschrieben:Und das finde ich eben komisch... wenn jemand so dicht dran steht und die andere Person im Bett liegt, kann ich doch zwei saubere Kofschüsse hin bekommen. Für mich wirken die Schüssen ziemlich unkoordiniert
Na ja, sie hatte eben einfach nur Glück? Bei der Mutter hat es "funktioniert" und beim Vater auch. Nach dem 6. Schuss erst, aber immerhin. Oder was schließt du daraus?
Und anscheined hat sie ja auch den Haushalt gemanagt.
Ja, so unbedarft und -beholfen war sie nicht. Ihre Anfälle waren wohl eher das Problem, aber da müsste ich auch wieder mal nachlesen. Leider hat man ihre Aussagen nicht gewertet und da denke ich speziell an die mit den beiden Menschen, die im Haus gewesen sein sollen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#96

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Mo, 2. Mär. 2015, 17:06

Hallo,

ok, wir sind uns darüber einig, es ist nicht so einfach... :-) Aber das war ja schon vorher klar.

Da gab es doch aber auch Angaben über die Vernehmungen von Andreas bei der Polizei im Urteil. Wurden da nicht Fangfragen gestellt und
Schlussfolgerungen gemacht, dass nur der Täter diese Informationen so haben könnte? Oder ist das auch "Zufall" ?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#97

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 18:14

Nightrider hat geschrieben:hier mal ein Zitat aus einer Waffenseite bezüglich der in Deutschland sich illegal befindlichen Weltkriegs und sonstigen unangemeldeten Waffen:

"konservative Schätzungen gehen davon aus, dass sich zwischen 5 – 7 Millionen Weltkriegswaffen im Volk befinden. Pessimistische Schätzungen gehen von 10 Millionen und mehr aus. Belege oder konkrete Zahlen gibt es nicht – kann es nicht geben. Sowohl von den Behörden als auch von diversen anderen Organisationen wird bezüglich der Waffenmenge, Art/Typ nur wild geraten."

(https://lawgunsandfreedom.wordpress.com ... le-waffen/)

also da muss der Täter doch nur von einer dieser Waffen gewusst haben und Zugang gehabt haben. Letztendlich weis das der Täter nur selbst, wo die Waffe her ist, und wo sie abgeblieben ist.

Hallo Nightrider, das bedeutet natürlich nicht, dass in jedem zweiten Haushalt in Deutschland eine Waffe liegt. Sportschützen = Im Durchschnitt etwa 4 Waffen, sind bei 2 Millionen schon mal etwa 8 Millionen. Ich selber habe, wie wohl jeder von uns, einen erweiterten Bekanntenkreis von ca 60, 70 Leuten. Einer davon sammelt (nicht schußbereite) Nostalgie-Waffen, etwa einen verlöteten (oder wie nennt man das?) K 98. Sonst? Fehlanzeige. Sicher, die erweiterten Bekannten würden das mir wohl kaum stecken. Aber im engeren Freundes/bekanntenkreis kenne ich auch niemanden. Ist bei vielen einfach nicht aufm Zettel. Wie geht es den sonstigen Foristen damit? Habt ihr viele Bekannte, die ne Wumme haben?

Darsow war weder Sportschütze noch Waffensammler. Eine Kriegserinnerung an Opis mehr oder weniger ehrenvollen Dienst ist auch nicht bekannt. Zu Deinem Link: Waffenbesitz wurde in der Besatzungszeit streng geahndet, zT sogar Todesstrafe, meine ich, wesentliche Teile der Kriegswaffen vom Ende des Krieges dürften in Mooren versenkt worden sein. Also ich wüsste von der einen (legalen!) Ausnahme abgesehen jetzt niemanden aus meinem Umfeld, der ne Wumme hat.

Der Zugang zu Waffen soll tatsächlich in letzter Zeit einfacher geworden sein (Stichwort Balkankriege und die Folgen), aber ein bißchen Kontakt und Anlaufstelle brauchts schon. Man hat Andreas Darsow nicht einen solchen Kontakt nachgewiesen.

Und einfach sagen "er wird sie schon irgend wo her haben" ist ein Zirkelschluß.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#98

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 20:26

Randall Flagg hat geschrieben:Hallo,

ok, wir sind uns darüber einig, es ist nicht so einfach... :-) Aber das war ja schon vorher klar.

Da gab es doch aber auch Angaben über die Vernehmungen von Andreas bei der Polizei im Urteil. Wurden da nicht Fangfragen gestellt und
Schlussfolgerungen gemacht, dass nur der Täter diese Informationen so haben könnte? Oder ist das auch "Zufall" ?
Es ist viel schlimmer. Nämlich eine hanebüchene Fehldeutung des Gerichts. Man ist fassungslos...

Urteil p. 166ff

Am 23.07.2009 wurde Darsow in der Vernehmung mit dem begriff "Schalldämpfer" konfrontiert. Wie ein Unschuldiger es tun würde, bekannte darsow, dazu habe er keine Vorstellung.

Andreas Darsow wurde am 23.07.2009 als Beschuldigter vernommen.

Daraus, dass Andreas Darsow am 24.07.2009 dann selbstverständlich sehr wohl wusste - nämlich als Ergebnis seiner Vernehmung vom 23.07. -, was es mit "Schalldämpfer" auf sich haben könnte, folgert das Gericht allen Ernstes, er habe am 23.07. gelogen. Das ist doch Wahnwitz...

Jeder, der - ob schuldig oder unschuldig - in einer Mordsache als Beschuldigter vernommen worden ist, wird sich Gedanken machen über das, was ihm vorgehalten wurde.

Und wie dann das Gericht "folgert": Er habe am 24. nicht bestritten, vom Schalldämpfer zu wissen, und das beweise sein Vorabwissen...ja, natürlich hat er das am 24. nicht bestritten, er wurde ja am Vortag aufgeklärt durch die Poklizei, in der Vernehmung. Hätte er am 24. in den Telefonaten jegliches Wissen über Schalldämpfer bestriten, hätte man ihm das wohl als verdeckungshandlung ausgelegt.

Bitte lest das alle mal nach (166-167). ich meine, das kann das Gericht doch nicht Ernst meinen, oder?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#99

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 20:57

p.168ff entscheidend ist nun: Schon am 19.04. wurde Darsow nach Waffen befragt. Auch wenn es noch keine Beschuldigtenvernehmung war...dass er irgendwie auf dem Radarschirm war, war ihm klar. Nicht klar war ihm wohl, dass er abgehört wurde. Am 21.07. sagte er seiner Ehefrau: Die Polizei sei dagewesen, haben was gesucht, die odffizielle Version "Hackerangriff" sei natürlich Blödsinn, in Wahrheit suchten die, was da rausgegangen sei. Dass er am 23.07. in der Beschuldigtenvernehmung gegenüber dem Ermittler, offenbar wahrheitswidrig, erklärt hat, er habe der offiziellen Version geglaubt und sie habe ihn auch nicht interessiert, EDV sei nicht seine Sache...das spricht aus Sicht vieler jetzt natürlich gegen ihn.

Lügt, ist also schuldig.

Ein schwerer Fehlschluß! (Ich empfehle das Buch des Juristen Max Hirschberg, Das Fehlurteil im Strafprozess - dort das Kapitel "Die Lüge als Schuldbeweis") Genau das ist das typische Aussageverhalten eines Unschuldigen, der sich - inzwischen ist er ja als Beschuldigter belehrt worden - durch Scheinbeweise in die Ecke gedrängt sieht und diese Scheinbeweise zu entkräften sucht. Ein erfahrener Ermittler sollte das eigentlich wissen. Ein erfahrener Strafrichter auch. Darsows Fehler: Sofort nach der Belehrung hätte er schweigen und einen Anwalt verlangen sollen. Hätte Darsow am 21. gesagt "die suchen nach silencer.ch", wäre das die smoking-gun. Aber genau das hat er nicht gesagt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#100

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 21:41

Analyse Aussageverhalten III

p. 169 Das ist Küchenpsychologie, verzeihung. Aus einem solchen Aussageverhalten auf die Schuld zu schließen ist absurd. Kooperationsbereitschaft sprticht jetzt also gegen Darsow? Er stellte die zur Schau? Kann sein...kann aber genau so sein, dass ein Unschuldiger hier wirklich kooperierte...

p. 170 Hier wirds finster. Das bestreiten von Waffenbesitz am 19.04. soll jetzt bitte was bedeuten? Kann jemand dieses Logikwirrwarr mal entwirren? Ich komme da nicht durch...

p.171 Hier suggerieren die Anführungszeichen ein Zitat. Was wird da zitiert? Ein Vermnehmungsprotokoll? Warum wird das so nicht gesagt? Darsows Freimütigkeit, dass das keine leichten Nachbarn gewesen seien, wird jetzt natürlich auch gegen ihn ausgelegt (in Wahrheit könnte es genauso gut für ihn sprechen).

Fazit: Lauter Küchenpsychologie, ohne dass das Gericht sich mal die Mühe macht, zu untersuchen, ob das Aussageverhalten Darsows nicht das eines Unschuldigen, der unter Druck gesetzt wird, sein kann.

Auch die Ohrstöpsel können gegen, können aber auch für ihn sprechen. Vermutlich war/ist Andreas Darsow etwas lärmempfindlich. Sicherlich lärmempfindlicher als ich (ich sag nur: Einflugschneise Hamburg-Fuhlsbüttel). Bloß: dann hätte er ja eine Problemlösung gefunden...nämlich die Ohrstöpsel. Warum sollte er mit einem Mord sein Leben und das seiner Familie (wenn ihm die Tolls schon egal sind) zerstören?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#101

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Mo, 2. Mär. 2015, 22:06

Und der "Knackpunkt...!" ???

Bedeutet also: Bei der Polizei nichts aussagen, nur mit Anwalt! Oder?

Nur: Damit macht man sich dann auch wieder verdächtig ...

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#102

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 22:10

Randall Flagg hat geschrieben:Und der "Knackpunkt...!" ???

Bedeutet also: Bei der Polizei nichts aussagen, nur mit Anwalt! Oder?

Nur: Damit macht man sich dann auch wieder verdächtig ...
Der "Knackpunkt" war am 24.07., ist also unauffällig. Darsow war da bereits Beschuldigter...natürlich war ihm am 24. klar, dass das der Knackpunkt war. Who cares?

edit, ergänzend: Tja, sollte man, als Unschuldiger, sofort einen Anwalt hinzu ziehen? ich meine "Ja!"
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#103

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Mo, 2. Mär. 2015, 22:18

Dann darf man auf das hoffentlich bald eingereichte WAV hoffen, oder?
Wann soll das denn soweit sein?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#104

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 2. Mär. 2015, 22:27

Randall Flagg hat geschrieben:Dann darf man auf das hoffentlich bald eingereichte WAV hoffen, oder?
Wann soll das denn soweit sein?
Ich sage nicht: Andreas Darsow ist objektiv und ontisch unschuldig. Ich sage aber: So durfte er nie und nimmermehr verurteilt werden!

Immer an Orson Welles denken: http://www.de.wikipedia.org/wiki/Im_Zei ... B%C3%B6sen

Quinlan war ein Arsch, hat mit linken Mitteln gearbeitet...aber der präsentierte Schuldige war es diesmal (vielleicht?) doch.

So vielleicht auch hier, wobei ich dem Gericht hier niemals Vorsatz im Sinne Quinlans unterstellen würde...es war eben nur zu schnell von den Scheinbeweisen beeindruckt. Klassischer Fehler.

Klar kann Darsow es gewesen sein. Aber man muss es ihm beweisen. Und genau das hat man nicht. Es fängt ja mit p. 4 im Urteil an, wo den Häusern fehlende/schlechte Lärmdämmung unterstellt wird...was einfach nicht zutrifft. Die Häuser waren sehr gut lärmgedämmt.

Ergo: Her mit der Wiederaufnahme!
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#105

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Di, 3. Mär. 2015, 01:18

pfiffi hat geschrieben:Urteil p. 166ff

Am 23.07.2009 wurde Darsow in der Vernehmung mit dem begriff "Schalldämpfer" konfrontiert. Wie ein Unschuldiger es tun würde, bekannte darsow, dazu habe er keine Vorstellung.

Andreas Darsow wurde am 23.07.2009 als Beschuldigter vernommen.

Daraus, dass Andreas Darsow am 24.07.2009 dann selbstverständlich sehr wohl wusste - nämlich als Ergebnis seiner Vernehmung vom 23.07. -, was es mit "Schalldämpfer" auf sich haben könnte, folgert das Gericht allen Ernstes, er habe am 23.07. gelogen. Das ist doch Wahnwitz...
Auf der Internetseite von A.D. steht aber:
28.05.2009

Die Polizei gibt öffentlich bekannt, dass der Täter einen selbstgebauten Schalldämpfer benutzt haben muss.
Ist das ein Irrtum?
pfiffi hat geschrieben:Bitte lest das alle mal nach (166-167). ich meine, das kann das Gericht doch nicht Ernst meinen, oder?
Hört sich auch wieder interessant an. Mach ich die Tage...

Grummel... du kriegst mich am Ende wirklich noch dazu, mir das gesamte Urteil anzutun! :? ;) :lol:
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#106

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Di, 3. Mär. 2015, 09:16

Snoopy hat geschrieben: Auf der Internetseite von A.D. steht aber:
28.05.2009

Die Polizei gibt öffentlich bekannt, dass der Täter einen selbstgebauten Schalldämpfer benutzt haben muss.
Ist das ein Irrtum?
Danke sehr. Das hatte ich jetzt in der Tat glatt übersehen.

Damit ist es natürlich noch eindeutiger. Täterwissen? Nee, Zeitungsleser! Wenn das stimmt - das urteil sagt ja nichts dazu - ...also, da bleibt mir jetzt mal wirklich der Atem weg...

Und dass der massiv unter Druck gesetzte Darsow dann in den Vernehmungen als Beschuldigter flunkert/abwiegelt, ist eben nicht das typische Aussageverhalten eines Schuldigen, sondern das eines Unschuldigen. Das begreifen viele, muss ich so hart sagen, leider nicht. Das wäre dann der klassische Fall, wie sich ein Unschuldiger unter Druck selbst reinreitet. Ein Schuldiger hätte auf den Vorhalt "Schalldämpfer" eher gesagt "Ja, hab ich gelesen. Und?" Ein Schuldiger hätte sich auch - die PCs waren ja in Beschlag genommen, und als Schuldiger hätte er genau gewusst, was da auf ihn zukommen wird - eine Legende zu silencer.ch überlegt. Ganz abgesehen davon, dass ein strukturiert handelnder Täter ins Internetcafe gegangen wäre.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#107

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Di, 3. Mär. 2015, 10:13

@snoopy: Yep. Stimmt.

Offenbacher Post 29.05.2009:

http://www.op-online.de/lokales/nachric ... 23616.html
Es gibt aber eine weitere Detailnachricht: Aufgrund der Tatortspuren ist es sehr wahrscheinlich, dass der Täter einen selbst gebauten Schalldämpfer mit Dämmstoffen verwendet hat.
Ich meine: das geht nicht. Was das Urteil da fabuliert über Täterwissen, über konnte-sich-das-mit-dem-Schalldämpfer-denken-weil-Täter etc, während in Wahrheit alles bereits in der Zeitung stand...
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#108

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Do, 5. Mär. 2015, 14:45

Ganz abgesehen davon, dass ein strukturiert handelnder Täter ins Internetcafe gegangen wäre.
Genau das war sein Fehler, er ist nicht in ein Internet Cafe gegangen. Wahrscheinlich konnte er zwar abschätzen, das sein Rechner eventuell untersucht wird, aber an eine Rückwärtsrecherche vom Aufruf bestimmter Webseiten auf seinen Firmenrechner hat er ebennicht gerechnet.
Auch mir war das neu, das man von einer Monate vorher aufgerufenen Seite auch auf die IP des Nutzers kommen kann, der die Seite aufgerufen hat.

Aber Täter machen halt auch Fehler. Dieser hat dann wohl maßgeblich zu der Verurteilung geführt.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#109

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 5. Mär. 2015, 18:54

Nightrider hat geschrieben:Aber Täter machen halt auch Fehler. Dieser hat dann wohl maßgeblich zu der Verurteilung geführt.
Na ja, nicht nur. Über die Seitenaufrufe von silencher.ch sind die Ermittler irgendwann auf die Fa. Aumann gestoßen und da auf AD, der sich bei der Routinebefragung der Nachbarn nach der Tat schon seltsam benommen hatte. Und der war wohl zum damaligen Zeitpunkt derjenige mit einen handfesten Motiv. Und die Indizien sind oberflächlich gesehen auch schlüssig.
Es wurden ja auch die anderen Seitenaufrufe nachverfolgt, ebenso wie die im Umlauf befindlichen und bekannten Waffen. Aber wie gesagt, der Weg führte irgendwie immer zu AD, der sich erwiesener Maßen noch einige Tage vor der Tat bei seinen Kollegen über die Tolls beklagt hatte.
Man mag von der Schuld oder Unschuld des Verurteilten überzeugt sein oder nicht, aber das diese Lärmbelästigung mit Pauken und Trompeten heruntergespielt wird, stinkt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#110

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Fr, 6. Mär. 2015, 00:16

pfiffi hat geschrieben:@snoopy: Yep. Stimmt.

Offenbacher Post 29.05.2009:

http://www.op-online.de/lokales/nachric ... 23616.html
Es gibt aber eine weitere Detailnachricht: Aufgrund der Tatortspuren ist es sehr wahrscheinlich, dass der Täter einen selbst gebauten Schalldämpfer mit Dämmstoffen verwendet hat.
Ah ok, danke! Also war das jedenfalls kein Irrtum von Frau D..
pfiffi hat geschrieben:Ich meine: das geht nicht. Was das Urteil da fabuliert über Täterwissen, über konnte-sich-das-mit-dem-Schalldämpfer-denken-weil-Täter etc, während in Wahrheit alles bereits in der Zeitung stand...
Kann ich noch nix zu sagen, muss ich erst nachlesen...
Nightrider hat geschrieben:Wahrscheinlich konnte er zwar abschätzen, das sein Rechner eventuell untersucht wird, aber an eine Rückwärtsrecherche vom Aufruf bestimmter Webseiten auf seinen Firmenrechner hat er ebennicht gerechnet.
Nur wundert es mich dann, dass A.D. nicht schnellstens dafür gesorgt hat, dass sein PC endgültig den Geist aufgibt und entsorgt wird. Die vermeintliche Manipulation am Rechner soll ja erst zwei Wochen nach der Tat stattgefunden haben... und dann war er schließlich auch noch nicht sofort verschrottet. In diesem Zeitraum wäre doch die Gefahr viel zu groß gewesen, dass die Polizei bei einer Durchsuchung dieses verräterische Teil in die Finger bekommt...
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#111

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Fr, 6. Mär. 2015, 10:48

Hallo,

ich glaube, das ist von der Überlegung her falsch...:

Er kann gar nicht damit gerechnet haben, dass der Verdacht auf die Firma Aumann zurückverfolgt werden könnte.
Hätte er das, wäre das naheliegenste die Zerstörung des Rechners direkt nach der Tat.
Was dann aber auch wieder sehr unwahrscheinlich ist, denn hätte er das so vorhergesehen, er wäre
mit diesem Aufruf und dem Download anders vorgegangen.

Oder wie seht ihr das?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#112

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Fr, 6. Mär. 2015, 14:55

Randall Flagg hat geschrieben:Hallo,

ich glaube, das ist von der Überlegung her falsch...:

Er kann gar nicht damit gerechnet haben, dass der Verdacht auf die Firma Aumann zurückverfolgt werden könnte.
Hätte er das, wäre das naheliegenste die Zerstörung des Rechners direkt nach der Tat.
Was dann aber auch wieder sehr unwahrscheinlich ist, denn hätte er das so vorhergesehen, er wäre
mit diesem Aufruf und dem Download anders vorgegangen.

Oder wie seht ihr das?
Du hast schon recht, das ist alles nicht so ganz nachvollziehbar. Aber dann ist eben auch die Schlussfolgerung des Gerichts fraglich. Denn dieses hält es ja gerade für erwiesen, dass A.D. zwei Wochen nach der Tat an seinem Rechner manipulierte, um ihn loszuwerden, damit die Polizei ihm seinen Zugriff auf die Schalldämpfer-Bauanleitung nicht mehr nachweisen konnte. Nach dieser Argumentation wäre also anzunehmen, dass A.D. im Februar 2009 entweder nicht daran dachte, dass ihm dieser Zugriff nachgewiesen werden könnte - oder aber er das Risiko aus irgendeinem Grund in Kauf nahm (obwohl es leicht andere, sichere Möglichkeiten gegeben hätte, an so eine Anleitung heranzukommen; von daher halte ich Variante 1 auch für wahrscheinlicher). Und fast drei Monate später, zwei Wochen nach der Tat, als die Ermittlungen schon längst auf Hochtouren laufen, fällt ihm dann plötzlich ein, dass man den Zugriff vielleicht doch feststellen kann? Oder plötzlich wird ihm das Risiko doch zu groß???

Das wirkt auf mich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Allerdings muss ich die Urteilsfeststellungen zu diesem Aspekt auch erst noch lesen... vielleicht ergeben sich dadurch noch andere Erklärungen. Aber ich muss schon sagen, wenn das Urteil diesbezüglich dieselbe Qualität und Logik aufweisen sollte wie zu dem Zugriff auf die Schalldämpfer-Bauanleitung selbst, dann wird es mir langsam tatsächlich suspekt...
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#113

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 7. Mär. 2015, 14:15

Da ist nichts an den Haaren herbei gezogen.
A.D. beseitigte den Rechner, als er merkte, das es eng wird für ihn.
Vorher hatte er einfach die Möglichkeit der "Rückwärtsrecherche einfach nicht gewusst, oder nicht bedacht.
Und genau dies ist eines der maßgeblichen Indizien.
Der Hauptverdächtigte und einzige der ein Motiv hatte, wurde von Zeugen dabei beobachtet, das er ihn belastende Spuren beseitigte.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#114

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Sa, 7. Mär. 2015, 14:55

Nightrider hat geschrieben:Da ist nichts an den Haaren herbei gezogen.
A.D. beseitigte den Rechner, als er merkte, das es eng wird für ihn.
Wieso wurde es gerade da eng für ihn? Zwei Wochen nach der Tat? Da war, soweit ich weiß, von dem Schalldämpfer noch gar nichts öffentlich bekannt. Zu dem Zeitpunkt war er erst zweimal als Zeuge befragt worden - was bei einem direkten Nachbarn, der sich während der Tat in unmittelbarer Nähe befunden haben muss, ja nur logisch ist. Und die Suchhunde, die bis dahin eingesetzt worden waren, hatten überhaupt nichts angezeigt, was A.D. belastet hätte. Also ich sehe da nichts, was zu dem Zeitpunkt "eng" wurde für ihn.
Nightrider hat geschrieben:Vorher hatte er einfach die Möglichkeit der "Rückwärtsrecherche einfach nicht gewusst, oder nicht bedacht.

Und genau dies ist eines der maßgeblichen Indizien.
Der Hauptverdächtigte und einzige der ein Motiv hatte, wurde von Zeugen dabei beobachtet, das er ihn belastende Spuren beseitigte.
Von der Rückwärtsrecherche ist hier doch gar nicht die Rede. Diese konnte er ja sowieso nicht verhindern, nachdem er einmal den Fehler gemacht hätte, diese Suche vom Dienst-PC aus zu tätigen; damit kann die vermeintliche Manipulation also ohnehin nicht zusammenhängen.

Der Punkt ist doch, dass er auch die Möglichkeit der Vorwärtsrecherche zunächst mal entweder nicht vorausgesehen, oder das Risiko, das damit einherging, lange Zeit in Kauf genommen haben soll... so lange, dass er schon längst Gefahr lief, durch eine Vorwärtsrecherche entdeckt zu werden, bevor er sich - angeblich - daran machte, eine solche zu verhindern (und von einer sofortigen "Beseitigung" der Gefahr kann man ja auch wohl kaum sprechen). Das Ganze dann auch noch völlig unnötigerweise... er hätte andere, einfache, sichere Optionen gehabt. Genau darum halte ich eben dieses Indiz überhaupt nicht für maßgeblich... sondern dessen A.D. belastende Interpretation eher für an den Haaren herbeigezogen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#115

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 7. Mär. 2015, 17:42

Nightrider hat geschrieben:Da ist nichts an den Haaren herbei gezogen.
A.D. beseitigte den Rechner, als er merkte, das es eng wird für ihn.
Vorher hatte er einfach die Möglichkeit der "Rückwärtsrecherche einfach nicht gewusst, oder nicht bedacht.
Und genau dies ist eines der maßgeblichen Indizien.
Der Hauptverdächtigte und einzige der ein Motiv hatte, wurde von Zeugen dabei beobachtet, das er ihn belastende Spuren beseitigte.
Das ist, mit Respekt, so nicht richtig.

Der Angeklagte wurde dabei beobachtet, sich einen nachweislich 7 Jahre alten Rechner (entsprechend unser aller Lebenserfahrung also ein Rechner, der am Ende sein dürfte) genauer angesehen zu haben, weil der wieder einmal Sperenzchen machte und nicht bootete - eine absolut glaubwürdige Aussage. Die Aussage "dass er belastende Spuren beseitigte" ist Interpretation des Gerichts, keine Tatsache.

Ihm daraus einen Strick drehen zu wollen ist kühn. Übrigens hat nicht Darsow den Rechner entsorgt sondern der dafür Zuständige. Dem kam es zu Recht auch nicht komisch vor, dass ein Rechner dieses Alters am Ende ist.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#116

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 7. Mär. 2015, 20:33

Du hast recht, ein schwaches Indiiz an sich, aber das Gericht hat die Zeugenaussage, das der ansonsten nie n seinem Rechner schraubende dabei beobachtet wurde,, den eindeutigen Verstoß gegen die Bestimmungen im Betrieb iund den zeitlichen Zusammenhang eben doch als eines der belastenden Indizien gesehen.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#117

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 7. Mär. 2015, 20:39

Das der Rechner gerade erst ausgetauscht wurde, verschwieg A.D. hingegen als die Überprüfung stattfand.
Die Kripo brauchte eine zweite Befragung der Verantwortlichen im Betrieb um herauszufinden, das der Rechner ausgetauscht wurde.

Warum hat A.D. nicht gesagt: "Aber vor 4 Wochen hatte ich noch einen anderen Rechner"
wenn er 100% sicher gewesen sein konnte, das dort nichts bezüglich der Tat zu finden gewesen wäre, etwa die Recherche ?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#118

Ungelesener Beitrag von pfiffi » So, 8. Mär. 2015, 11:52

Nightrider hat geschrieben:Das der Rechner gerade erst ausgetauscht wurde, verschwieg A.D. hingegen als die Überprüfung stattfand.
Die Kripo brauchte eine zweite Befragung der Verantwortlichen im Betrieb um herauszufinden, das der Rechner ausgetauscht wurde.

Warum hat A.D. nicht gesagt: "Aber vor 4 Wochen hatte ich noch einen anderen Rechner"
wenn er 100% sicher gewesen sein konnte, das dort nichts bezüglich der Tat zu finden gewesen wäre, etwa die Recherche ?

Gute Frage, wirklich.

Setzen wir mal voraus, AD sei nicht der Täter. Ist AD denn während der Rechneruntersuchung eplizit gefragt worden: "Herr Darsow, das ist jetzt sehr wichtig: ist dies der Rechner, den Sie bereits im Februar benutzt haben?" Wenn nicht, ist sein Verhalten - Unschuld vorausgesetzt - plausibel und einwandfrei. Warum soll er, als Unschuldiger, sich den Kopf der Ermittler zerbrechen? Wenn er auf diese konkrete Frage glasklar geliogen hätte, sähe es anders aus. Aber davon lese ich im Urteil nichts (habe ich es überlesen? dann bitte Hinweise). Also dürfte es so auch nicht gewesen sein, denn das hätten wir bei diesem auf Schuldspruch gebürsteten Gericht brühwarm so vorgesetzt bekommen.

Und ganz wichtig: dass Darsows Rechner ausgetauscht werden musste, weil der Rechner vorsätzlich unbrauchbar gemacht worden sei, hat niemand behauptet.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#119

Ungelesener Beitrag von Nightrider » So, 8. Mär. 2015, 19:24

Mein Denkfehler liegt da ganz woanders.
Wenn A.D. unschuldig wäre, so muss er zu dieser Zeit jedoch gewusst haben, das er schwerst verdächtigt wird.
Wäre nun sein Rechner wirklich per Zufall kaputt gegangen und auch bereits vernichtet, so das er gar nicht mehr beweisen kann das dort nichts relevantes zu finden sein kann. Dann wäre es auch nicht unlogisch, wenn er lieber nichts davon gesagt hätte um sich nicht noch zusätzlich verdächtig zu machen.

Das A.D. an seinen Rechner manipuliert hat, dafür gibt es Zeugenaussagen.
Das Gericht geht auch im Urteil davon aus, das dies geschah um Beweise zu vernichten.

Nun könnte natürlich auch sein, das er, entgegen aller betrieblichen Vorschriften, versucht hat den Rechner selbst wieder zum laufen zu bringen, was ihm dann aber nicht gelang.
Das passt dann aber wieder nicht zu der Aussage von Anja D. die immer wieder betont, das ihr Mann handwerklich völlig unbegabt und uninteressiert ist.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#120

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 9. Mär. 2015, 01:21

Nightrider hat geschrieben:Mein Denkfehler liegt da ganz woanders.
Wenn A.D. unschuldig wäre, so muss er zu dieser Zeit jedoch gewusst haben, das er schwerst verdächtigt wird.
Wäre nun sein Rechner wirklich per Zufall kaputt gegangen und auch bereits vernichtet, so das er gar nicht mehr beweisen kann das dort nichts relevantes zu finden sein kann. Dann wäre es auch nicht unlogisch, wenn er lieber nichts davon gesagt hätte um sich nicht noch zusätzlich verdächtig zu machen.

Das A.D. an seinen Rechner manipuliert hat, dafür gibt es Zeugenaussagen.
Das Gericht geht auch im Urteil davon aus, das dies geschah um Beweise zu vernichten.

Nun könnte natürlich auch sein, das er, entgegen aller betrieblichen Vorschriften, versucht hat den Rechner selbst wieder zum laufen zu bringen, was ihm dann aber nicht gelang.
Das passt dann aber wieder nicht zu der Aussage von Anja D. die immer wieder betont, das ihr Mann handwerklich völlig unbegabt und uninteressiert ist.
Ahoi! Nightrider master des true crime, ich bin wiederum etwas enttäuscht von Dir! ;-) Schmeichelschmeichel! Für solche Debatten sind wir ja hier...

Also: "entgegen aller betrieblichen Vorschriften"...bitte nicht böse sein. Aber da musste ich herzlich lachen. Wo bist Du beschäftigt? Ich bin es bis dato in Firmen ähnlicher Größe wie Darsow gewesen. Da wurde und wird einfach erwartet, dass man sich bei kleineren Sperenzchen selber hilft. Die meistens per pdf-Vordruck irgendwo ausm Internet downgeloadeten "Bestimungen", die zu unterzeichnen sind, nimmt eh kein Mensch ernst. Man macht sich überhaupt keine Vorstellungen darüber, welche Bestimmungen, die eine solche Firma einzuhalten gehabt hätte, in Wahrheit eben nicht eingehalten wurden. Genauer gesagt (weil man selber ja auch immer wieder mit solchen sicherheitstechnisch absurden Ansinnen konfrontiert wurde): Man verdrängt es! Ich muss immer wieder, wenn ich diesen Fall rekapituliere, an die Firma denken, bei der ich immerhin 5 Jahre gearbeitet habe. Oh wei Oh wei Oh wei! Jede/r hätte auf meinen account kindersexyhexy.com downloaden können...ich hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt. "Und falls Herr pfiffi in Urlaub ist - hier ist sein Passwort!" ungelogen! So war es! Und wer vor sich selbst ehrlich ist, wird zugeben: So war es mit der IT-Sicherheit in KMU-Unternehmen im letzten Jahrzehnt (zT vielleicht heute noch!). Und hinterher wird natürlich so getan, als ob aaaalles na klaaaaro waaahro so gewesen ist, wie es die gesetzlichen Bestimmungen damals schon erfrorderten. Ja, nee, is klar, ne... Wir sind ja alle ehrlich...

Darsows Schilderung, dass de facto alle, alle an seinen PC konnten, ist absolut realistisch! Absolut glaubhaft.
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