Niederländische Pharmafirma für Auslieferung von Hinrichtungsmedikamenten verwarnt

[Salva]

15.04.2016 | Der niederländischen Firma Mylan wird von einer Zweigstelle der „Organization for Economic Cooperation and Development“ (OECD) vorgeworfen, nicht genügend darauf zu achten, dass die produzierten Medikamente nicht für Hinrichtungszwecke in den USA missbraucht werden.

Bart Staperd, ein Anwalt für Todesstrafenfälle, wies die OECD auf die Tatsachen hin und baute somit Druck auf.
Mylan ist ursprünglich ein amerikanisches Unternehmen, das aus steuerlichen Gründen seinen Sitz in die Niederlande verlegt hatte. Dementsprechend unterliegt die Firma auch den niederländischen bzw. europäischen Gesetzen, was in diesem Fall bedeutet, keine Medikamente in die USA liefern zu dürfen, die für Hinrichtungen genutzt werden.

Mylan argumentierte damit, dass sie das Medikament (Rocuroniumbromid) an Krankenhäuser in den gesamten USA liefern würden und nicht immer genau wüssten, was damit passiert. In Gefängnisse würden sie jedenfalls nicht direkt liefern.
Dem OECD reichte diese Aussage nicht und forderte das Unternehmen auf, die Lieferkette genauestens zu überprüfen.

Das Pharmaunternehmen war im vergangenen Jahr schon einmal in die Schlagzeilen geraten.

initiative-gegen-die-todesstrafe.de