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"Open Doors": Christenverfolgung - Weltverfolgungsindex 2019

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"Open Doors": Christenverfolgung - Weltverfolgungsindex 2019

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 26. Jan. 2019, 15:41

Neuer Weltverfolgungsindex veröffentlicht - Alarmierende Zunahme der Christenverfolgung in China und Indien

Kelkheim - Für den aktuellen Weltverfolgungsindex 2019 hat die 1955 durch Bruder Andrew (Anne van der Bijl) gegründete Hilfsorganisation Open Doors im Berichtszeitraum vom 01.11.2017 bis 31.10.2018 die Situation von Christen in 150 Ländern untersucht. Die jährlich veröffentlichte Rangfolge listet die 50 Staaten mit der härtesten Christenverfolgung auf. Von China bis Subsahara-Afrika haben gewaltsame Übergriffe auf Christen und Kirchen erheblich zugenommen. Doch die dokumentierten Morde an 4.136 Christen gegenüber 2.782 im Vorjahr beschreiben das Ausmaß der Verfolgung nur zum Teil. Christen erfahren in immer mehr Ländern Ausgrenzung seitens der Gesellschaft sowie Unterdrückung durch den Staat, weil sie nicht der vorgegebenen Ideologie oder Religion, sondern ihrem Glauben folgen wollen. Schikane und Überwachung drängen sie vermehrt in den Untergrund und schränken das Recht auf Religionsfreiheit massiv ein. Bei dem Begriff "Verfolgung" lehnt sich das Hilfswerk an die Definition des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees = Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) an.

Bild
Karte des Weltverfolgungsindex 2019.
Original: Open Doors e.V.

"Staatliches Herrschafts- und Kontrollstreben sowie religiöser Nationalismus ersticken Religionsfreiheit"

China (von Platz 43 auf 27) ist ein Paradebeispiel für die wachsende Unterdrückung der Glaubensfreiheit durch ein immer repressiveres Regime. Im Berichtszeitraum wurden dort mehr Christen als in jedem anderen Land inhaftiert: 1.131 gegenüber 134 im Vorjahr – viele davon ohne Gerichtsverfahren. Ausgestattet mit einer seit Maos Zeiten ungekannten Machtfülle, versucht Staatschef Xi Jinping die stetig wachsenden christlichen Gemeinschaften zur absoluten Loyalität gegenüber Staat und kommunistischer Partei zu zwingen. Am 1. Februar 2018 traten neue Vorschriften für religiöse Angelegenheiten in Kraft. Zahlreiche Kirchen und christliche Einrichtungen mussten schließen oder wurden zerstört. Gottesdienste werden videoüberwacht, Pastoren in Umerziehungslagern inhaftiert. An einer Reihe von Kirchen verbieten Schilder Besuchern unter 18 Jahren den Zutritt. Doch das genügt Xi nicht: Pastoren werden gezwungen, die Nationalhymne vor dem Gottesdienst singen zu lassen und die chinesische Flagge in der Kirche aufzuhängen – oberhalb des Kreuzes. In einer Region mussten Gemeinden Bilder von Jesus durch ein Porträt von Präsident Xi ersetzen oder neben dem Altarkreuz Bilder von Mao und Xi anbringen.

In puncto Personenkult und Kontrolle seiner Bürger ist Nordkorea (1) jedoch weiter beispiellos. Das Land belegt seit 2002 den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex wegen der dortigen extremen Verfolgung von Christen. Etwa 50.000–70.000 von ihnen müssen aufgrund ihres Glaubens in Straflagern härteste Zwangsarbeit und Folter erleiden. Das weltweit vielbeachtete Gipfeltreffen von Kim Jong Un mit US-Präsident Trump hat bislang zu keinen spürbaren Verbesserungen im Land geführt – im Gegenteil. Der Personenkult um Kim Jong Un wurde weiter verstärkt und im Grenzbereich zu China wurden zusätzliche Sicherheitskräfte eingesetzt – und das nicht wegen einer äußeren Bedrohung, sondern um das eigene Volk an der Flucht zu hindern.

Regierungen in der Türkei (26), in Myanmar (18) und Laos (19), mehr als je zuvor aber auch in Indien (10) treiben ihre religiös-nationalistische Agenda voran, um die Anhänger der jeweiligen Mehrheitsreligion hinter sich zu scharen und gleichzeitig den Druck auf Christen sowie andere religiöse Minderheiten zu erhöhen. In Indien – offiziell die größte Demokratie der Welt – lässt die hindunationalistische Regierungspartei BJP samt Behörden extremistische Gruppen und Mobs in ihrer Gewalt gegen Kirchen und Christen gewähren. So wurden im Berichtsjahr Angriffe auf etwa 100 Kirchen und mindestens 12.500 Christen dokumentiert. Mehr als 200 von ihnen wurden wegen ihres Glaubens verhaftet und mindestens 10 getötet. In die Bewertung fließen dabei nur religiös motivierte sowie hinreichend belegte Vorfälle ein. Die tatsächliche Anzahl liegt mit Blick auf die hohe Dunkelziffer wesentlich höher. Seit der Regierungsübernahme durch die BJP vor fünf Jahren haben Unterdrückung und Gewalt gegen Christen von Jahr zu Jahr zugenommen, so dass Indien erstmals unter den ersten 10 Ländern des Weltverfolgungsindex rangiert.

Verfolgung durch Islamischen Extremismus und größere Teile der Gesellschaft

Nach Gebietsverlusten im Nahen Osten infiltrieren Kämpfer des IS und andere militante Islamisten weitere Länder der Region, so etwa Libyen (4) und Ägypten (16). Hinzu kommen zunehmend Länder in Asien und südlich der Sahara. Im islamisch dominierten Norden Nigerias (12) werden Christen bereits seit vielen Jahren verfassungsgemäße Rechte sowie Versorgung und Schutz verweigert. Hier wurden mit 3.731 mehr Christen um ihres Glaubens willen ermordet als in allen anderen Ländern zusammen. Auch bei Angriffen auf Kirchen (569) steht Nigeria an erster Stelle. Muslimische Fulani-Viehhirten, hochgerüstet mit AK-47 und schwereren Waffen, überfallen oft Dörfer zumeist christlicher Siedler. Wegen der Ermordung ganzer Familien – wie z. B. in Jos im Oktober 2018 – sprechen viele Christen mittlerweile von ethnisch-religiösen Säuberungen. Meldungen, nach denen Boko Haram besiegt ist, erweisen sich angesichts immer neuer Entführungen zumeist christlicher Mädchen als haltlos. Und selbst von den bekannten „Chibok-Mädchen“ sind noch immer über 100 in Gefangenschaft.

Der Fall Asia Bibi hat deutlich gemacht, welch immenser Hass Christen von großen Teilen einer religiös indoktrinierten Gesellschaft entgegenschlägt – nicht nur in Pakistan (5). Doch dort droht auch anderen inhaftierten Christen weiterhin der Tod, die wegen Blasphemie willkürlich verurteilt wurden.

Mehr als 700 Millionen Christen leben in Ländern mit starker Verfolgung

In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex leben etwa fünf Milliarden Menschen, von denen sich rund 700 Millionen zum christlichen Glauben bekennen. Nachfolgend die Rangfolge der zehn Länder, in denen Christen am härtesten verfolgt werden (in Klammern Position im Vorjahr):

1. (1) Nordkorea
2. (2) Afghanistan
3. (3) Somalia
4. (7) Libyen
5. (5) Pakistan
6. (4) Sudan
7. (6) Eritrea
8. (9) Jemen
9. (10) Iran
10. (11) Indien

Situation ist "katastrophal und alarmierend"

„Die gegenwärtige Situation der verfolgten Christen und anderer Minderheiten ist katastrophal und alarmierend“, sagt Markus Rode, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von Open Doors Deutschland. „Die Religionsfreiheit wird massiv unterdrückt. Wenn Millionen Betroffene keine Chance haben, selbst auf ihre Situation aufmerksam zu machen, dann müssen Politiker und wir als Christen deutlich mehr tun als bisher. Und verfolgte Christen bitten um unser Gebet, damit sie im Glauben gestärkt werden“, so Rode.

Seit 1955 setzt sich Open Doors mit umfangreichen Hilfsprojekten für verfolgte Christen ein, derzeit in rund 60 Ländern. Der jährlich veröffentlichte Weltverfolgungsindex gibt seit mehr als 15 Jahren betroffenen Christen – inklusive der Konvertiten zum christlichen Glauben – eine Stimme. Interne und externe Experten entwickeln die Methodik des Weltverfolgungsindex beständig weiter.

Open Doors Deutschland e.V.
Postfach 11 42
D-65761 Kelkheim

T +49 6195 6767-180
EMail: pressebuero(aet)opendoors.de
INet: Open Doors Deutschland
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"Open Doors": Christenverfolgung - Weltverfolgungsindex 2019

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 20. Jan. 2020, 16:55

16. Januar 2020: Biometrische Gesichtserkennungsysteme zur Identifizierung von Christen missbraucht

Wenn ich die hiesigen Debatten zum Thema "Öffentliche Überwachung" verfolge und Techniken, wie in diesem Fall die "Gesichtserkennungsysteme" heranziehe, bin ich immer wieder erstaunt, wie leichtfertig viele meiner Mitmenschen solche Überwachungssysteme befürworten, als völlig normal hinnehmen und sogar fordern. Klar... "man" hat ja nichts zu verbergen und der Aufklärung von Straftaten dient's ja auch, ebenso wie's der Vorbeugung derselben dienen soll. Was "man" mit solchen Techniken aber noch anstellen kann, zeigt dieses Interview von DOMRADIO.DE mit dem Geschäftsführer von Open Doors Deutschland Markus Rode im Focus. Ein kleiner Auszug:

Die Gewalt gegen Christen hat 2019 drastisch zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors. Mehr als 9.500 Kirchen seien attackiert, geschlossen oder zerstört worden.

DOMRADIO.DE:
Sie schreiben in Ihrem Bericht von immer stärkerer digitaler Überwachung durch neue technische Hilfsmittel. Die spielen diktatorischen Regimes natürlich in die Hände, liefern ihnen die Mittel zu immer perfideren Kontrollen. Ist dieser Trend jetzt vermehrt zu beobachten?

Markus Rode:
Der Trend setzt sich international durch. Ein besonderes Beispiel hierfür ist Indien, wo es überall Installationen von biometrischen Gesichtserkennungsystemen gibt - man sagt, um die Kriminalität zu senken. In Wirklichkeit hat man dabei ganz besonders die Christen im Visier. Denn Indien hat sich zum Ziel gesetzt, ein hinduistisches Land zu sein, wo jeder Inder ein Hindu sein muss. Da werden Christen gerade jetzt extrem verfolgt.
DOMRADIO.DE:
Sie sprechen davon, dass sich die Gewalt gegen Christen und ihre Kirchen insgesamt dramatisch verschlimmert hat. Woran machen Sie das fest?

Markus Rode:
Man kann zum Beispiel sehen, wie viele Kirchen im letzten Jahr attackiert, geschlossen und zerstört wurden. Deren Zahl hat sich verfünffacht. Das heißt, wir haben ein Level von 9.500 Kirchen, die geschlossen, attackiert und zerstört wurden. Darüber hinaus haben wir natürlich auch eine extreme Zunahme der Gewalt. Ein Beispiel ist Afrika, die Länder südlich der Sahara - dort haben wir zum Beispiel Burkina Faso ganz neu auf dem Weltverfolgungsindex.

Islamistische Gruppen kommen dort direkt zu den Gottesdiensten, oft mit Motorrädern. Sie bitten die Pastoren nach draußen und exekutieren sie dort. In Nigeria etwa gibt es sogenannte "Roadblocks" (Straßensperren, Anm. d. Red.). Das ist auch eine neue Form: Man hält die Menschen an einer Straße an und schaut, ob Sie eine ID-Card haben. Sind sie Christen, werden sie direkt hingerichtet. Sind Sie Muslime, werden sie durchgewunken.

Ein anderes Negativ-Beispiel ist Sri Lanka, wo am Ostersonntag 2019 rund 250 Menschen bei einem Anschlag ermordet worden, der größte Teil davon Christen. Also, es ist derzeit ein extremes Maß an Gewalt gegen Christen zu beobachten.
[...]
Denkt, was immer ihr wollt. ICH bin extrem skeptisch, werde weiterhin extrem skeptisch bleiben und die Entwicklungen speziell in Deutschland weiterhin mit Argusaugen beobachten.
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