Was ist Hämatodipsie?
Verfasst: Sa, 21. Aug. 2021, 17:38
Foto: Bloggerin Maxinne Björk bei RTL.de
Man beschreibt die Hämatodipsie als einen rein erotischen Blutdurst. Der sexuelle Orgasmus stellt sich nur noch beim sehen, verschmieren oder schmecken von Blut auf den Körper ein. Der Blutgenuss ersetzt dadurch jede Art von Geschlechtsverkehr. Ob die Beteiligten dabei männlich oder weiblich sind, spielt keine Rolle.
Die bekanntesten Mörder in der Kriminalgeschichte mit dieser seltenen Paraphilie waren u.a. GEORG KARL GROSSMAN, FRITZ HAARMANN, PETER KÜRTEN, ALBERT FISH, MARCELO COSTA DE ANDRADE und RICHARD CHASE. Allerdings verschwimmen die Grenzen zwischen Hämatodipsie und Hämatophilie (Vampirismus), wo es primär oder ausschließlich um das Trinken von Blut geht. Bei einigen Mördern wurde auch ein Hang zum (Blut)Sadismus diagnostiziert, sodass eine klare Trennung zwischen den einzelnen Fetischen nicht immer möglich sein kann.
Der deutsche Kriminalbiologe und Autor Mark Benecke zitiert dazu aus dem Diagnostischen und Statistischen Handbuch "Psychischer Störungen – Band IV", dass z.B. die Hämatophilie (wörtl. "Blutliebe"; von griech. "haemato" = Blut und philia = Liebe) eine Krankheit sei, bei der der Betroffene sich zu Blut hingezogen fühlt, diese seien: „Über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten wiederkehrende intensive sexuell erregende Phantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich (in diesem Fall) auf Blut beziehen.“ Jedoch weist er auf eine für ihn wichtige Einschränkung hin, die das DSM-IV macht: „Die Person hat auf diese sexuell dranghaften Phantasien oder Bedürfnisse mit einer nicht einwilligungsfähigen oder -willigen Person gehandelt, oder die Phantasien, sexuell dranghaften Bedürfnisse oder Verhaltensweisen verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Quellen: Wikipedia | Elena G.