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1993 | München | Christine Stöter (59) ermordet

Ungeklärte Fälle im Focus.
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1993 | München | Christine Stöter (59) ermordet

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 13:03

Bestialischer Mord in München - Gesucht: ein Täter mit Ritualen

Der Mörder ist außergewöhnlich brutal - versucht anschließend, den Tatort in Brand zu stecken. Wer ist der Mann, der ungewöhnliche Fesselspiele zu lieben scheint?

Bild
Screenshot: YouTube

München, 17. März 1993. Es muss weit nach 20 Uhr sein, als ein Mann an der Tür einer 59-jährigen Frau in der Fürkhofstraße 5 in München-Bogenhausen läutet. Unter einem Vorwand schafft er es, in die Wohnung zu kommen. Es folgt eine Unterhaltung, man trinkt gemeinsam Wasser. Das belegen die Spuren, die die Polizei später am Tatort sichert. Irgendwann überwältigt der Mann sein Opfer, zerrt es ins Schlafzimmer, fesselt, entkleidet und stranguliert es schließlich in den frühen Morgenstunden. Eine Nachbarin in der Wohnung darunter will gegen 4.20 Uhr Schreie gehört haben.

Feuer gelegt

Danach versucht der Täter die Leiche mithilfe von Toilettenpapierrollen in Brand zu stecken. Doch das Feuer geht nach kurzer Zeit wieder aus. Derweil kann der Täter unerkannt entkommen. Am Tag darauf wird die Leiche entdeckt.

Die Kripo sichert am Tatort etliche Spuren: darunter DNA, Fingerabdrücke, aber auch Utensilien, die der Täter verwendet hat, zum Beispiel eine gelbe Wäscheleine. Mit dieser hat der Täter das Opfer gefesselt und erdrosselt. Hat er sie mitgebracht? Die Polizei vermutet es. Demnach hätte der Mann die Tat geplant. Doch woher kannte er das Opfer? Hat er gewusst, dass die in Scheidung lebende Frau, zum Tatzeitpunkt allein war? Normalerweise teilt sie sich die Wohnung mit ihrer Tochter. Und wo ist der Reisepass beziehungsweise der Ausweis des Opfers? Hat der Täter die Dokumente als Trophäe an sich genommen? Fragen, auf die die Polizei bis heute keine Antwort hat.

Bild
Mit dieser gelben Wäscheleine (Knoten: oben im Bild ein Ankerstich, darunter ein Mastwurf) wurde Christine Stöter gefesselt.
(creenshot: Kripo München/Aktenzeichen XY

Ein Auftrag für Profiler

2009 sehen sich Fallanalytiker, sogenannte "Profiler", den Fall noch einmal genauer an und erstellen ein mögliches Täterprofil. Die Spezialisten konzentrieren sich auf die Spuren am Tatort und an der Leiche und ziehen Rückschlüsse auf das Verhalten des Täters und den möglichen Tatablauf. Am Ende ergibt sich ein ziemlich klares Bild von dem Mann, den die Polizei bis heute sucht.

Der Analyse zufolge ist der Täter zwischen 28 und 45 Jahre alt und lebt in gefestigten, unauffälligen Strukturen. Eine Familie oder eine feste Partnerschaft ist denkbar. Er hat eine Vorliebe für abnorme sexuelle Praktiken: Fesseln mit Strangulierung. Davon muss seine Partnerin/Ehefrau nichts gewusst haben. Die Art der Knoten, die in der Wäscheleine am Tatort gefunden wurden, lässt einen Bezug zum Segel- oder Bergsport erkennen.

Ist der Täter ein Bekannter?

Wahrscheinlich ist der Täter ein Mann mit mehr oder weniger ausgeprägtem zwanghaftem Verhalten - etwa nach Ordnung oder Struktur. Mit Sicherheit konsumiert er Pornographie, vornehmlich mit Gewaltdarstellungen. Er muss sich Freiräume verschafft haben – Zeit, in denen er sich zum Beispiel wegen angeblich beruflicher Gründe abgesetzt hat. Nach der Tat kann er durch Unruhe oder Zurückgezogenheit aufgefallen sein. Möglicherweise hat er am Arbeitsplatz gefehlt.

Die Ermittler vermuten den Täter im entfernteren Bekanntenkreis des Opfers. Die 59-Jährige wohnte mit ihrer Tochter in einer Zwei-Zimmerwohnung in der Fürkhofstraße 5 in München-Bogenhausen. Möglicherweise hat er einen Bezug in diese Gegend. Ihre Tochter studierte zeitweise im Ausland. So hielt sie sich auch zum Tatzeitpunkt nicht in Deutschland auf. Das könnte der Täter gewusst haben.

Gesucht: Hinweise auf den unbekannten Täter

Die Polizei hofft, dass sich ehemalige weibliche Kontaktpersonen melden, die vor und nach 1993 Erfahrungen mit einem Mann gemacht haben, der sie gefesselt hat - mit mehreren Knoten und dem Unterlegen von Handtüchern an den Gelenken. Wahrscheinlich ist es dabei auch zu Würge- und Strangulierungsversuchen gekommen. Vielleicht hat er auch in diesen Fällen eine Wäscheleine verwendet.

Zuständig: Kripo München, Telefon: 089 / 29 100

Quellen: blogxy.de | ZDF | e110
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1993 | München | Christine Stöter (59) ermordet

#2

Ungelesener Beitrag von Duchonin » So, 7. Feb. 2021, 19:31

Salva hat geschrieben:
Fr, 25. Sep. 2015, 13:03
Hat er gewusst, dass die in Scheidung lebende Frau, zum Tatzeitpunkt allein war?
Bei anstehenden Scheidungen sieht man eigentlich zuerst nach dem Noch-Ehemann.
Wie weit war die Scheidung fortgeschritten ?
Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass das Erbrecht nicht erst mit vollzogener Scheidung erlischt, sondern bereits mit der Rechtshängigkeit einer Scheidung. Diese tritt ein, wenn der Scheidungsantrag dem anderen Ehepartner zugestellt worden ist.
War das der Fall ?
Salva hat geschrieben:
Fr, 25. Sep. 2015, 13:03
Ihre Tochter studierte zeitweise im Ausland. So hielt sie sich auch zum Tatzeitpunkt nicht in Deutschland auf. Das könnte der Täter gewusst haben.
War die Christine Stöter finanziell gut gestellt ?
Würde ein eventuelles Motiv ergeben.
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#3

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 14. Mai. 2023, 16:30

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#4

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Sa, 3. Jun. 2023, 09:47

Aus XY-Wiki

Grausamer Mord in München (Fesseln mit Strangulierung / Mord an Christine S)

59-jährige Christine S.; Fallanalytiker erstellten ein Profil über den Täter; zwischen 28 und 45 Jahre alt; ungewöhnliche sexuelle Vorlieben; Fesseln mit Strangulierung; ist vielleicht dadurch bei Prostituierten aufgefallen; denkbar sind Familie und Kinder; diese wissen wahrscheinlich nichts von diesen Praktiken; konsumiert wohl Pornographie, vornehmlich mit Gewaltdarstellungen; Ermittler vermuten den Täter im entfernteren Bekanntenkreis des Opfers; Opfer hat gerade erst die Trennung von ihrem Ehemann hinter sich; Tochter studiert im Ausland; Tochter Amnesty International-Mitglied; plant mit einer Freundin eine WG; lebt zurückgezogen, doch will dies nun ändern und neue Kontakte kennenlernen; klingelt am Tattag beim zur Zeit allein lebenden Opfer; Opfer muss dem Täter die Tür geöffnet haben; wird bewirtet; Täter schneidet Telefonkabel durch; überwältigt Opfer brutal; Christine S. wird ins Schlafzimmer gezerrt und gefesselt; Opfer wird mit einer Wäscheleine stranguliert; Nachbarin hört gegen 04:20 Uhr Schreie; steckt Leiche und Tatort mithilfe von Toilettenpapier in Brand, doch Feuer erlischt schnell; DNA des Täters kann gesichert werden; nimmt Utensilien des Opfers mit;

https://www.wikixy.de/Sendung_vom_23.09 ... ristine_S)
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#5

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Sa, 3. Jun. 2023, 10:27

Leider ist der XY-ungelöst Filmbetrag nicht zu finden.
Ich habe mir den Podcast angehört.
Ganz so eindeutig wie die Fallanalytiker sehe ich das nicht:

1. Als Strangulation bezeichnet man allgemein eine Kompression der Halsweichteile, v.a. der Hals- und Wirbelsäulengefäße. Dabei werden zunächst die Venen, dann die Arterien komprimiert. Werden nur die Venen komprimiert, kommt es zu Zyanose, Dunsung und Stauungsblutungen. Wird gleichzeitig auch die Blutzufuhr über die Arterien behindert, bilden sich diese Befunde nicht aus.
M.E. nach kann aber bei der Strangulation, wenn weniger fest zugezogen wird, auch nur die Luftzufuhr unterbrochen werden.
Das ist m.E. die Art, die Täter verwenden. die Gewaltfantasien ausleben.
Bei einer Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn, hat der Täter so makaber das klingt, nicht viel von seiner Machtdemonstration, da vermutlich der Tod sehr schnell eintritt und die Gegenwehr gering ausfällt.
Nun kenne ich leider nicht das Obduktionsergebnis:
a) Tod durch Sauerstoffmangel (Ersticken) -> es wäre m.E. denkbar, dass der Täter Macht ausüben wollte und zu lange die Sauerstoffzufuhr unterbrochen hat. Also ein "Unfall" bei Fesselspielen. Dafür sprich auch der untaugliche Versuch der Brandstiftung mit den Klosettpapierrollen. Hätte der Täter die Brandstiftung von Amfang an vorgesehn, hätte er vermutlich eine brennbare Flüssigkeit mit gebracht
b) Tod durch Kompression der Venen bzw. auch der Arterien, die zum Gehirn führen.
M.E. äußerst selten als sexuelle Obsession. Da wäre der Tod als Ziel anzunehmen. Ein Täter der eine solche Obsession hat, würde das Bedürfnis haben, diese Form mehrfach auszuleben. Dann müsste es mehrere ähnlich Fälle davor bzw. danach gegeben haben.

2. Der Täter hat Christine Stöter nach Vermutung der Polizei gegen 20:00 Uhr aufgesucht. Die Schreie hat die Nachbarin gegen 4:20 Uhr gehört. Was ist in diesen 8 Stunden passiert ? Christine Stöter macht auf mich nicht den Eindruck auf Fesselspiele gestanden zu haben.

3. Die Scheidung sollte wohl in wenigen Wochen erfolgen. Trennungsunterhalt ist meist höher als nachehelicher Unterhalt. (deshalb sollte vermutlich der 500.- DM -Job angetreten werden. Für den Nochehemann gibt es m.E. kein Motiv.

4. Die erwähnte Geschichte mit der geplanten Frauen-WG mit der Nochehefrau ihres Bruders finde ich sehr seltsam.
Ein Scheidung geht normalerweise als Bruch durch die ganze Familie. Dass Christine Stöter ein gutes Verhältnis zu ihrem Bruder hat und gleichzeitig dessen Nochehefrau moralisch unterstützt (geplante WG), finde ich komisch.
Was ist eigentlich aus der Scheidung ihres Bruder und dessen Ehefrau nach dem Tod der Christine Stöter geworden ?

5. Ihre Neffe klingelt am nächsten Tag gegen 10:00 Uhr. Die Tür wird nicht geöffnet. Da müsste aber noch die KTU in der Wohnung gewesen sein bzw. die Wohnung versiegelt.

6. Die Mitnahme des Reisepasses und des Personalausweises könnte auch als Beweis für die Auftragserfüllung durch einen Auftragskiller erfolgt sein.
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