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1998 | Frankfurt-Höchst | Tristan Brübach (13) ermordet

Ungeklärte Fälle im Focus.
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Salva
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1998 | Frankfurt-Höchst | Tristan Brübach (13) ermordet

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 18. Nov. 2014, 20:57

Teil 1: Aktuelle Chronologie / Über Tristan Brübach

Bild
Name:Brübach
Vorname:Tristan
Geboren am:03. Oktober 1984
Geburtsort:Frankfurt/Main
Staatsangehörigkeit:deutsch
Todestag:Donnerstag, 26. März 1998
Alter:13
Fundort:Frankfurt-Höchst, Liederbach Tunnel
Todesursache:Schnitt durch die Kehle
Täter/in:Unbekannt
Motiv:Unbekannt

► Chronologie von @marthaler .

• 1984:
3. Oktober: Tristan Brübachs Geburt

• 1995:
Tristans Mutter, Iris Brübach, begeht Suizid, laut Fey ein Hochhaus in Sichtweite des Höchster Friedhofs

• 1998:
Donnerstag, 26. März 1998: Tristan Brübach, 13 Jahre, Schüler der fünften Klasse in der Meisterschule in Sindlingen, wird ermordet.
Der bislang ermittelte Tagesablauf, der Tatverlauf, das Verletzungsbild und die Spurenlage am Tatort können auf der Internetseite des BKA (Quelle: BKA) und hier im Forum nachgelesen werden.

Noch in der Tatnacht wird Tristans Leichnam nach einer langwierigen äußeren Leichenschau von Prof. Hansjürgen Bratzke sechs Stunden lang obduziert. Sektionsnummer: 282/98.

Zu dieser Zeit ist Rudolf („Rudi“) Thomas Leiter der Mordkommission K11, die den Fall ermittelt.

27. März: Die Polizei bittet auf Flugblättern und Plakaten um Hinweise (FNP, 30.3.1998)

30. März: Ein Fallanalytiker des BKA wird eingeschaltet. Die Zusammenarbeit mit dem BKA sei zur Klärung der Frage, ob es sich um einen „Triebtäter“ handele, „obligatorisch“. (FR 31.3.1998)

Ende März: Aussage einer 12-Jährigen, sie habe einen unbekannten Zopfträger in der Nähe des Tatorts gesehen. Laut Ermittler Uwe Fey sagte die Zeugin, sie habe ihn gegen 15.50 Uhr am Tattag aus einem Gebüsch kommen sehen. (Quelle: HD)
Es wurde damals zwar ermittelt, aber seine Identität konnte nicht festgestellt werden.

31. März: Der Liederbach am Tatort wird trockengelegt. Metalldetektoren und Spürhunde kommen zum Einsatz. (FNP, 1.4.1998)

1. April: Ein erstes Täterprofil wird veröffentlicht: Demnach sei der Täter „ein etwa 20 bis 40 Jahre alter Mann mit ‚abnormer Veranlagung’. Der Wissenschaftler, so die Polizei, gehe davon aus, dass es sich um einen psychisch gestörten Einzelgänger handele, der sich sozial auffällig verhalte.“ (FNP, 1.4.1998)

1. April: „Wie die FR aus Justizkreisen erfuhr, sind an der Leiche des Schülers keine Spermaspuren gefunden worden“ (FR, 1.4.1998)
Im selben Artikel wird erstmals berichtet, dass die Polizei nach dem „Ranzen“ Tristan Brübachs suche. Gemeint ist der später gefundene Rucksack der Marke Fishbone.

2. April: Erstmals wird nun öffentlich ein Zopfmann beschrieben. Die Beschreibung stützt sich auf die Aussagen der 12-Jährigen: „Der auf 18 bis 25 Jahre geschätzte Mann hatte das Haar zu einem Zopf gebunden. Er trug eine Baseballmütze, eine schwarze Lederjacke und dunkle Jeans. Der Mann soll breitschultrig sein und eine sportliche Figur haben.“ (FR, 2.4.1998)

2. April: Eine Tür-zu-Tür-Befragung der Ermittler führt ebenfalls am 2. April 1998 zu der Aussage zweier Anwaltsgehilfinnen, die bezeugen, es habe sich kurz nach der Tat ein junger, nervöser Mann bei ihnen gemeldet, der – sinngemäß – gesagt habe: „Ich habe Mist gebaut; ich brauche einen Anwalt“. Die beiden Frauen schicken den Mann zu einem Strafverteidiger, bei dem er nie ankommt. Beschreibung des Mannes: 20 bis 30 Jahre alt; ungefähr 1,75 Meter groß; langes, dunkelblondes Haar, das zu einem Zopf gebunden war; auffällige vertikale Veränderung an der Oberlippe. Er sprach ohne auffälligen Akzent oder Dialekt. (Quelle: SPON 1)

Anfang April: Wiederum laut Uwe Fey (Quelle: HD) hat sich etwa zeitgleich, also ebenfalls eine Woche nach der Tat, ein Vater gemeldet, der berichtete, dass sein Sohn und andere Kinder des Vincenzhauses in Hofheim von einem Zopfmann belästigt wurden. Dieser sei mit ihnen auch nach Höchst gefahren und habe ihnen Süßigkeiten gekauft.

Montag, 6. April: Tristan wird auf dem Höchster Friedhof im engsten Familien- und Freundeskreis beerdigt. (FR, 7.4.1998)
Sein Grab liegt in Feld 11 unter Birken an der nördlichen Umgrenzung.

7. April: Ein anonymer Anrufer, der sich "Dirk Meier" nennt, meldet sich bei der Polizei: „Hier ist Tristans Mörder“. Aber wenn man genau hinhört, sagt er zwei Mal nicht Tristan, sondern „Tristian“. Diese Spur wird erst im Sptember 1998 veröffentlicht.

11. April: Zweites Täterprofil; Kehrtwende beim BKA. Täter und Opfer werden völlig neu charakterisiert. Demnach „glauben die Ermittler nun nicht mehr an die Tat eines Psychopathen, wie es noch in einem ersten Gutachten geheissen hatte. Damit erscheine die Gefahr einer Wiederholungstat deutlich geringer, erklärte jetzt Polizeisprecher Peter Öhm. (...) Die Gutachter kamen zu dem Schluss: Das Bild eines wahllos vorgehenden Täters sei nicht mehr wahrscheinlich. Vielmehr dürfte es sich um einen nichtdeutschen Mörder handeln - das glauben die Experten aus der Tatausführung schließen zu können. Zudem sei der Mann wahrscheinlich zwischen 17 und 27 Jahre alt und habe sein Opfer unter Umständen gekannt. (...) Unklar bleibe das Motiv. Hinweise auf eine Sexualstraftat lägen trotz der Stichverletzungen im Genitalbereich der Leiche nicht vor. Der am 26. März ermordete Schüler war nach Auffassung der Ermittler keineswegs das unauffällige Kind, wie es zunächst den Anschein hatte. Der nach dem tragischen Tod seiner Mutter beim berufstätigen Vater lebende Junge hatte nach Auskunft zahlreicher Zeugen große Freiräume. Einen erheblichen Teil des Tages habe Tristan auf der Straße ohne väterliche Kontrolle verbracht. Wörtlich heißt es im Polizeibericht über Tristan: ‚Hinweisgeber aus seinem Umfeld bezeichnen seinen Lebensstil als ,street life’ unter Hinweis auf sich daraus ergebende Gefahren eines von elterlicher Kontrolle weitgehend unberührten 13jährigen Jungen.’“ (FNP, 11.4.1998)

18. April: Die SoKo Tristan ist um 20 Beamte aus Darmstadt erweitert worden, sodass nun 120 Ermittler an dem Fall arbeiten. (FNP, 18.4.1998)

22. April: „Die Nachforschungen konzentrieren sich mittlerweile auf die Szene am Höchster Bahnhof, zu der Obdachlose, Drogenkonsumenten und Homosexuelle gehören. In diesem Milieu soll sich Tristan gelegentlich aufgehalten haben.“ (FR, 22.4.1998)

15. Mai: Ermittlungsleiter Rudolf Thomas wird mit den Worten zitiert: „Dieser Mann muss mit einem unbändigen Hass gemordet haben.“ (FR, 15.5.1998)

3.Juni: Die Polizei gibt den Fund eines Fingerabdrucks bekannt: „’Wir gehen davon aus, dass er vom Täter gelegt worden sein könnte’, erklärte dazu gestern Peter Öhm, der Leiter der Polizeipressestelle Frankurt, vorsichtig.“ (FNP, 4.6.1998)

16. September: Unter einer Telefonnummer der Polizei kann man jetzt einen Zusammenschnitt der Tonbandaufzeichnung abrufen, auf dem der anonyme Bekenner vom 7. April zu hören ist. (FR 16.9.1998)

21. September: Auf Sat 1 wird die Sendung „Fahndungsakte“ mit einem Beitrag zum Fall Tristan ausgestrahlt.

• 1999:
1. März: Rudolf Thomas wird mit den auf Tristan bezogenen Worten zitiert: „Er war wohl mehr Prügelknabe als böser Bube“. (FNP, 1.3.1999)

23. März: Tristans Vater, Bernd Brühbach, wendet sich mit einer persönlichen Botschaft an die Öffentlichkeit, in der er erklärt, dass er sich nicht am öffentlichen Gedenken zum Jahrestag der Ermordung seines Sohnes beteiligen werde: „Ich werde zu Hause versuchen, damit fertig zu werden.“ (FR 23.3.1999)

In diesen Tagen um den Jahrestag herum, veröffentlicht die Polizei, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu emotionalisieren, Einzelheiten über das Verletzungsmuster und auch Tristans Stimme vom heimischen Anrufbeantworter: „Hier ist der Anrufbeantworter von Bernd und Tristan Brübach ...“. Mit Berufung auf den Polizeisprecher Job Tilmann wird berichtet, dass der Täter seinem Opfer Muskelfleisch und Hoden entnommen und „sie höchstwahrscheinlich in dessen Rucksack transportiert“ habe. (Stuttgarter Nachrichten, 25.3.1999)

25. März 1999 (Quelle für das Datum: Uwe Fey in XY): In einem Wald bei Niedernhausen in der Nähe des Eselskopfes führt der Mitarbeiter eines Energieversorgungs-Unternehmes die Polizei zu Tristans Rucksack. Darin wird eine Deutschland-Karte mit tschechischer Schrift gefunden, außerdem ein Gaskocher (Aussage von Uwe Fey in SPTV 2). Auch ein altes Kampfmesser und der Aufsatzring eines tschechischen Gas- oder Elektrokochers werden in der Nähe gefunden (Quelle? Es gab davon Fahndungsfotos)
Die Ermittlungen bei den tschechischen und polnischen Bahnarbeitern, die in der Nähe an der ICE-Trasse arbeiten und dort ihre Unterkünfte haben, bleiben ergebnislos.

Offensichtlich wurden diese Spuren sehr schnell bekannt gemacht. Unter anderem gab es eine öffentliche Fahndung mit mehreren Fernsehbeiträgen in Tschechien.

Eine Zeugin berichtet, ihr sei im Wald bei Niedernhausen, nicht weit vom Fundort des Rucksacks, ein verwirrter, verwahrloster Mann begegnet, der ihr erzählt habe, er komme gerade aus Tschechien und wolle zu Fuß zurück nach Frankreich zu seiner Schafherde. Mithilfe von Interpol und der französischen Polizei wird der Mann ausfindig gemacht, ein ehemaliger Fremdenlegionär. Er war zur Tatzeit in Prag im Krankenhaus (Quelle: SPTV 1).
Andere Quellen berichten, die Zeugin habe diesen Mann kurz nach der Tat als Anhalter mitgenommen. (FNP, 26.3.2004)

Die Nacht vom 7. auf den 8.Oktober 1999: Öffnung von Tristans Grab durch einen oder mehrere Unkekannte. Der oder die Täter gingen dabei sehr sorgfältig vor. Die Aktion wurde aber nicht vollendet, der oder die Täter nie ermittelt. „Tristans Großmutter findet das Grab ihres ermordeten Enkels aufgewühlt vor, als sie es besuchen will.“ (Höchster Kreisblatt, 26.3.2013)

Der Text von Hadayatullah Hübsch „Tristan oder die Traurigkeit der Gewalt“ erscheint. Darin wird Tristan als ein ziemlich rabiates Straßenkind beschrieben. (Allerdings, man erlaube mir diese Bemerkung, da ich ihn kannte: Hübsch war ein gutmütiger, aber auch ein durchaus spinöser, von seinen persönlichen Obsessionen getriebener Autor).

• 2000:
1. März: Die Frankfurter Neue Presse berichtet nun: „Erste Vermutungen, der Mörder könnte die Leichenteile in dem Tornister abtransportiert haben, bestätigen sich nicht. (...) Auch das Messer – mit Sicherheit nicht die Tatwaffe – und der Kocher liefern keine neuen Erkenntnisse.“ (FNP, 1.3.2000)

Irgenwann im Jahr 2000: Ein Junge sagt aus, er sei dem Zopfmann um die Tatzeit herum immer wieder begegnet. Jetzt, im Jahr 2000, will er gesehen haben, wie der Zopfmann aus dem inzwischen vergitterten Tunnel gekommen ist (unter dem Gitter durchtauchend). Das hieße, der Zopfmann hätte den Tatort zwei Jahre später noch einmal aufgesucht. (Quelle: SPTV 2)

• 2001:
26. März: Die Frankfurter Neue Presse legt nahe, dass es sich bei dem am Tatort gefundenen Fingerabdruck doch um Täter-DNA handelt. Ein Umstand, der von keinem anderen Medium aufgegriffen wird. Stattdessen wird jetzt von „Gen-Mikrospuren“ gesprochen, die möglicherweise vom Täter stammen könnten.
Die FNP hingegen: „Und dennoch könnte der Abdruck dem Killer zum Verhängnis werden. Denn anders als ursprünglich angenommen, stammt das Blut, das ihn hinterließ, nicht von dem 13 Jahre alten Jungen, sondern von seinem Mörder. Das ist das Ergebnis aufwendiger Untersuchungen im Kriminaltechnischen Institut Lausanne, wie der Frankfurter Polizei-Vizepräsident Wolfgang Daschner gegenüber der FNP bestätigte. Ob das dort gesicherte DNA-Material, der genetische Fingerabdruck des Mörders, allerdings für weitere aufwendige Analysen ausreicht, ließ Daschner offen.“ (FNP, 26.3.2001)

• 2002:
Uwe Fey übernimmt die Leitung der Ermittlungen.

3.Mai: In einem gemeinsamen Pressepapier von Polizei und Staatsanwaltwaltschaft Frankfurt heißt es nun ganz offiziell, dass auf dem Schulbuch Tristans „ein mit Blut des Opfers gelegter Fingerabdruck gesichert werden konnte“. Also keine Täter-DNA. (na-news aktuell: POL-F: 020503 – 0505, 3.5.2002)

4. Mai: Die Staatsanwältin Annette von Schmiedenberg wird mit den Worten zitiert, „es gebe zudem eine gentechnisch bedingt auswertbare Spur in Form von Hautpartikeln mit nur drei DNA-Systemmerkmalen. Für einen genetischen Reihentest seien mindestens acht erforderlich.“ (FNP, 4.5.2002)

10.5.2002: Die Massenabnahme der Fingerabdrücke beginnt. Eigentlich war diese Aktion bereits für den Herbst 2001 geplant, war aber verschoben worden, weil die Terroranschläge vom 11.September einen verstärkten Polizeieinsatz erfordert hatten. (FNP, 19.4.2002)
„Seit dem 10.05.2002 wurden in den Frankfurter Stadtteilen Sossenheim, Nied, Sindlingen, Zeilsheim, Höchst und Unterliederbach die Fingerabdrücke sämtlicher männlicher Einwohner im Alter von 18 bis 49 Jahren, die zur Tatzeit dort wohnhaft waren, genommen und mit am Tatort gesicherten Spuren verglichen.“ (Quelle: BKA)
Das stimmt so nicht, denn die Aktion wurde abgebrochen, weil schon die Zahl der anfangs nicht abgegebenen Abdrücke zu hoch war, was eine Fortführung der Aktion unsinnig erscheinen ließ. Die Maßnahme war „als letzte Hoffnung“, als „letzter Strohhalm“ der Ermittler beschrieben worden.

In den Gastwirtschaften werden zur selben Zeit Bierdeckel mit der Aufschrift verteilt: „Frankfurt sucht einen Mörder“. 4600 Männer zwischen 15 und 45 Jahren geben ihre Abdrücke ab, 54 weigern sich. (Es gibt Quellen, die von 10000 genommenen Abdrücken sprechen, das war aber wohl nur das ursprüngliche Ziel der Aktion).

18.11.2002: Der Berliner Tagesspiegel bringt eine große Geschichte, darin wird vom „Schächten, Schlachten“ gesprochen, von einer zeitlichen Nähe zum „islamischen Opferfest“ ist die Rede. Folgerung: „Der Täter stammt wahrscheinlich aus einem anderen Kulturkreis.“ – „Er konnte metzgern“. In dieser Geschichte wird ebenfalls ein Mann erwähnt, den die Ermittler in Frankreich aufstöberten, der aber zur Tatzeit in einer Prager Klinik gelegen habe.

• 2003:
14. März 2003: Der Leitende Kriminaldirektor Dietrich Sauer legt die Ergebnisse der daktyloskopischen Reihenuntersuchung vor. „’865 Vorgänge fehlten nun noch’, so Sauer. ‚Und so lange die nicht vollständig sind, macht es keinen Sinn, die Reihenuntersuchung in den übrigen vier Stadtteilen fortzusetzen’. (...) Die Soko Tristan, ehedem mehrere Dutzend Mann stark, ist inzwischen auf nur zwei Beamte zusammengeschrumpft.“ (FNP, 15.3.2003)

• 2005:
November: Rudolf („Rudi“) Thomas, seit 1998 Leiter der Frankfurter Mordkommission K 11 geht in Pension.

• 2006:
Uwe Fey und Kollegen schauen noch einmal die Akten durch. Ihnen fallen zum ersten Mal (oder wieder?) die gehäuften Aussagen von Zeugen auf, in denen der Zopfmann bechrieben wird. (Quelle: Crime)
Diesen Ansatz hatte man offensichtlich zwischenzeitlich fallengelassen. Er wird aber fortan, bis zur abrupten Wende im Mai 2016, zehn Jahre lang zur Hauptspur.

• 2007:
Seit März arbeitet eine fünfköpfige „AG Tristan“ an der erneuten Überprüfung des Falles.

10. Juni: Eine Kurzversion der ersten Spiegel TV Magazin–Reportage (von Oliver Becker) über den Fall Tristan wird auf RTL gesendet.

22. Juni: Auf VOX läuft die Langversion derselben Reportage.

• 2008:
25. März: „Nach wochenlangem Spurenstudium hatte Fey gemeinsam mit drei Kollegen dann aber den Schlüssel für die Fall-Präsentation in der ZDF-Sendung ‚Aktenzeichen XY ungelöst’ gefunden. Zur Sendezeit, am 2. April, wird sich der Kriminalist auf jenen Zopfträger konzentrieren, nach dem die Sonderkommission bereits fünf Tage nach Tristans Tod gesucht hatte.“ (Frankfurter Rundschau, 25.3.2008)

26. März: Die Polizei legt das Phantombild vom Zopfmann vor. Es wurde von Liane Bellmann, Mitarbeiterin des Hessischen LKA erstellt. (Express, 8.4.2009)

2. April: XY-Sendung zum Fall Tristan. Dort wird gesagt, die Akte umfasse inzwischen mehr als 21.000 Seiten.

• 2010:
Uwe Fey fährt mit einem Kollegen nach Montpellier (es ist wieder eine Tschechien – Frankreich – Verbindung), um einen Fremdenlegionär zu vernehmen. (Quelle: FAZ 2013)
(Aber stimmt das? Oder ist damit nicht die früher erwähnte Reise nach Perpignan gemeint?)

• 2013:
23. November: Und wieder wird ein neues Täterprofil veröffentlicht: „Die Beamten baten schließlich den renommierten Münchner Profiler Alexander Horn um Mithilfe. Jetzt wird ein männlicher Einzeltäter gesucht, der 1998 zwischen 25 und 35 Jahre alt war, verstärkt Kontakt zu Kindern sucht, sozial zurückgezogen lebt“. (FR, 23.11.2013)

24. November: Die zweite Spiegel-TV-Reportage wird ausgestrahlt.
Hier kommen die ehemaligen Schüler, Jungen, Heimbewohner des heilpädagogischen Vincenzhauses in Hofheim zu Wort, die sich damals mit dem Zopfmann verabredet haben.
In derselben Sendung (wie auch später in „Hallo Deutschland“, 3.9.2014) wird auch Maria Haas interviewt, eine ehemalige Nachhilfelehrerin von Tristan. Sie habe Tristan wenige Tage vor der Tat mit einem Mann gesehen, den sie als den Zopfträger identifizieren wird. Wann diese Aussage der Polizei zuerst zur Kenntnis kam, ist unklar.

9. Dezember: Die Frankfurter Rundschau berichtet, die Polizei habe 200 Hinweise auf den Zopfmann erhalten. Fey wird mit den Worten zitiert, „acht bis zehn seien gut gewesen und werden akribisch weiterverfolgt.“ (FR, 9.12.2013)

• 2014:
18. März: Margit Seel (Frau von Manfred Seel) stirbt. (Todesanzeige in der FAZ vom 5.4.2016)

26. August: Manfred Seel stirbt. (Todesanzeige in der FAZ vom 6.9.2014)

3.September: Die Sendung „Hallo Deutschland“ mit einem Beitrag über den Fall Tristan wird aussgestrahlt. Dort sagt Uwe Fey bei Minute 8:00 „Der Fingerabdruck, der auf Tristans Buch gelegt wurde, und auch gefunden wurde, wurde mit seinem Blut gelegt.“

10. September: Beim Entrümpeln der Garage in der Nordstraße 5 in Schwalbach finden Stephanie Seel (deren Vater Manfred Seel der Mieter dieser Garage war) und ihr Partner zwei blaue Fässer mit Leichenteilen.

22. September: Doris Möller-Scheu, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, gibt bekannt, dass es sich bei der Leiche um eine Obdachlose handele, die nicht als vermisst gemeldet worden sei. Sie sei identifiziert. Der Name wird aber noch nicht bekanntgegeben. (FAZ, 23.9.2014).

Dezember 2014: Tristans Vater Bernd Brübach stirbt (59-jährig).

• 2016
19. Mai: Pressekonferenz des LKA Wiesbaden. Die schon ein, zwei Tage zuvor gestreuten Informationen zum Schwalbacher Fall „Alaska“ werden offiziell gemacht. Zum ersten Mal wird „Manfred Seel“ mit Klarnamen benannt, auch das Opfer in den Fässern wird bekanntgegeben: Es handelt sich um die Straßenprostituierte Britta Diallo. Die „Serienmörder“-These steht im Raum und auch ein möglicher Zusammenhang zum Fall Tristan. Auch alle anderen Mordopfer werden mit vollen Klarnamen genannt. Über den Stand der Ermittlungen berichtet Kriminalhauptkommissar Frank Herrmann. Leiter der „Arbeitsgruppe Alaska“ ist Holger Thomsen.
N24 überträgt einen Livestream dieser Pressekonferenz, auf hessenschau.de gibt es eine dürftige Twitter-Zusammenfassung (HRPK).

21. Mai: Der Spiegel bringt eine große Reportage über Manfred Seel (von Julia Jüttner) unter dem Titel „Im Keller brennt wieder Licht“.

22. Mai: Das Spiegel-TV-Magazin bringt eine Reportage (von Daniel Hartung) mit dem Titel „Der Serienmörder von Frankfurt“ über Manfred Seel, die Frankurter Prostituiertenmorde und mögliche Zusammenhänge zum Fall Tristan: „Viele Umstände sprechen dafür, dass Seel im Alltag auf Tristan getroffen ist.“ (Quelle: SPTV 3). Welche Umstände das sein sollen, wird nicht konkretisiert.

31. Mai: Die von einer Privatperson ausgelobte Belohnung in Höhe von 80.000 Euro ist erloschen.
Die von der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main bereitgestellten Belohnung in Höhe von 15.000 Euro und die 5.000 Euro Belohnung einer weiteren Privatperson bestehen weiterhin.

2017
10/2017: Die einzige heiße Spur ist offiziell abgehakt: Ein Anfangsverdacht gegen den mutmaßlichen Serienmörder Manfred Seel konnte sich nicht erhärten lassen. Auf einer auf Spuren untersuchte ehemalige Klarinette von Seel konnten nur drei Fingerspuren gefunden werden, die aber nicht mit dem auf Tristan's Rucksack gesicherten Fingerabdruck vergleichbar waren.
Die zwischenzeitlich gelöschte Internetfahndung wird wieder aufgenommen, die Belohnung allerdings um 80.000 Euro auf derzeit 20.000 Euro reduziert. (Quelle: Hessenschau)

2018
13. Januar: Tristan erhält einen Gedenkort
Als voriges Jahr bekannt wurde, dass die letzte Ruhestätte Tristans abgeräumt werden soll, versuchten sofort Menschen, einen Weg zu finden, um einen Ort der Erinnerung für Tristan Brübach zu schaffen. Jetzt ist ein Weg gefunden: Das für die Friedhöfe zuständige Grünflächenamt hat alle, die wegen des Tristan-Grabs aktiv geworden sind, an einen Tisch geholt. „Wir haben eine Einigung erzielt“, sagt der für Friedhofsangelegenheiten zuständige Thomas Bäder. Vereinbart wurde, den Grabstein Tristans mit dem liegenden Herzen im Frühjahr vom bisherigen Erd-Reihengrab zu entfernen und in etwa 80 Meter Entfernung unter einem Baum als Gedenkstein neu zu setzen, so dass das Grab abgeräumt werden könne.

„Der Steinmetz ist schon beauftragt“, sagt Bäder. Von verschiedenen Seiten waren dafür bereits Spenden gesammelt worden (wir berichteten); Cornelia Scherf, die über diese Zeitung um Unterstützung gebeten hatte, ist jetzt involviert – und bedankt sich bei den Spendern. Geschaffen werden solle „ein permanenter Gedenkort ohne größere gärtnerische Gestaltung“, sagt Thomas Bäder. Die Wiese rund um den Stein solle von den Mitarbeitern des Grünflächenamts gepflegt werden. Ein Termin für die Umsetzung sei noch nicht vereinbart; die Aktion sei aber für dieses Frühjahr vorgesehen. (Quelle: FNP)

Die Kürzel für die grundlegenden Quellen:

BKA= Die Hauptseite des Bundeskriminalamtes zum Fall Tristan. Von dieser aus gelangt man auf die anderen Seiten mit Biografie, Tathergang, Fotos etc: m ‪https://www.bka.de/nn_196810/DE/Fahndun ... __nnn=true m

Crime= Stern Crime, Ausgabe Nr. 01, Sommer 2015

HD= Hallo Deutschland, ZDF, gesendet am 3.9.2014

HRPK= „Serienmörder-Pressekonferenz zum Nachlesen“ (Frank von Bebber), Twitterzusammenfassung auf hessenschau.de:, 19.5.2016 - m ‪http://hessenschau.de/panorama/serienmo ... d-100.html m

FAZ= Frankfurter Allgemeine Zeitung

FAZ 2013= Artikel in der Frankfurt Allgemeinen Zeitung vom 23.3.2013

FNP= Frankfurter Neue Presse

FR= Frankfurter Rundschau

SPTV 1= Erste Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan. 10.6.2007

SPTV 2= Zweite Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan 24.11.2013

SPTV 3= Dritte Spiegel TV Reportage „Der Serienmörder von Frankfurt“, 22.5.2016

XY= Folge der Sendung Aktenzeichen XY mit einem Beitrag über den Fall Tristan, ausgestrahlt am 2.4.2008

► Biografie

Tristan war das einzige Kind der Eheleute Iris und Bernd Brübach. Er wurde am 03.10.1984 in Frankfurt geboren und wuchs in den Frankfurter Stadtteilen Höchst und Unterliederbach auf.

Im Jahre 1995 verstarb seine Mutter, als sie in Sichtweite des Höchster Friedhofes von einem Hochhaus sprang. Bernd Brübach musste als allein erziehender Vater seine Vollzeitbeschäftigung beibehalten, um die Lebenshaltungskosten der Familie bestreiten zu können.

Tristan entwickelte sich trotz des tragischen Verlustes der Mutter relativ gut und altersgerecht.
Bernd Brübach wurde durch Tristans Großmutter unterstützt, die dem Jungen zusätzlichen Halt gab.
Tristan besuchte zuletzt die 5. Klasse der Meisterschule in Frankfurt-Sindlingen, auf die er kurz zuvor von der Walter-Kolb-Schule in Frankfurt-Höchst gewechselt war.

Tristan versuchte, körperliche Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen oder älteren Jugendlichen zu vermeiden, wurde aber dennoch häufig von diesen angegriffen, teilweise sogar beraubt.

Da Tristan schon früh selbständig werden musste, bewegte er sich trotz seiner 13 Jahre ziemlich selbständig in Höchst. Dabei könnte es zu flüchtigen Kontakten zu Personen der sogenannten "Szene" gekommen sein, ohne dass man Tristan deshalb als Angehöriger des kriminellen Milieus bezeichnen könnte.
Er erscheint eher so, dass Tristan seinem Mörder zufällig begegnete. Allerdings kann auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Tristan bereits zuvor einmal mit seinem späteren Mörder zusammentraf.
Tristans Biografie beim BKA

Hadayatullah Hübsch *: Tristan oder Die Traurigkeit der Gewalt aus: Von out bis cool: Jugend und Jugendkultur in Hessen : ein Lesebuch Tristan oder Die Traurigkeit der Gewalt von Hadayatullah Hübsch

Die Straßen hier sind so eng, daß ein Auto, wenn Gegenverkehr kommt, auf den Bürgersteig fahren muß, um den anderen passieren zu lassen. Alemannenweg, Cheruskerweg, Teutonenweg, Chattenweg sind ihre Namen, durchschnitten von der Busstrecke, die Engelsruhe heißt. Hier leben in kleinen, zweigeschossigen Wohnblocks, die nach dem 2. Weltkrieg schnell und billig hochgezogen wurden, Menschen aus vielen Nationen ziemlich dicht beieinander, Türken, Marokkaner, Italiener, Jugoslawen, Deutsche - zwischen Kleinbürgertum und Asozialität. Der Anteil rechtsradikaler Wähler ist im Vergleich zu anderen Stadtteilen Frankfurts sehr hoch. Mittelpunkt des öffentlichen Lebens ist der Kiosk von Franz. So wird er immer noch genannt, obwohl Franz schon vor ein paar Jahren an Krebs gestorben ist. Schon frühmorgens versammeln sich hier Arbeitslose und Rentner zu Flaschenbier, Flachmännern und Zigaretten. Im Sommer ist auf demkleinen Vorplatz am Büdchen eine Tischtennisplatte aufgebaut, das verschafft Bewegung, irgendwie ist so ein Bierbauch ja auch unappetitlich. Und während auf ein paar wackeligen Klappstühlen die einen sitzen und dem Akkordeonspieler lauschen, der wieder mal La Paloma anstimmt, wechseln die anderen ein paar Bälle, bis zur Zigarettenpause und dem nächsten Schluck.

An die fensterlose Hauswand schräg gegenüber hat schon vor langer Zeit jemand mit riesigen Buchstaben den Spitznamen des jüngsten Sohnes eines Italieners gepinselt, der hier seine 11 Kinder großgezogen hat. Und weil der Graffitikünstler es nicht besser wußte, steht nun statt »Ratte« nur »Rate« am schmutzigen Putz. Aber irgendwie ist das auch richtig, denn die Leute leben hier auf Raten. Groß Geld verdient keiner. Arbeiter sind sie, manche leben auf Sozialhilfe oder Stütze. Einmal hat die »Ratte« das Straßenschild verhängt, mit einem Pappschild, auf dem in ungelenker Schrift »In the Ghetto« zu lesen war. Der Fahrplan an der Bushaltestelle ist, kaum aufgehängt, schon wieder verschwunden. Es ist ein Spaß, den die Halbwüchsigen sich leisten. Alle paar Wochen fackeln sie auch den Plastikkorb ab, der an dem Busschild hängt. Was sollen sie auch sonst schon tun. Wenn es dunkel geworden ist, hängen sie an der Telefonzelle rum, die vor dem Kiosk steht. Natürlich ist sie oft unbenutzbar, weil wieder mal jemand den Hörer abgerissen hat. Das ist aber nicht so schlimm, denn die Cleveren unter den 16jährigen haben Handy, schließlich sind sie Unternehmer: Sie sind Kleindealer, die sich den Stoff zum Kiffen aus jenen Stadtteilen besorgen, die dem ihren benachbart heftiger zugeht. Da sind Jugendbanden am Werk, entwurzelte Türken, Marokkaner und Deutsche, die sich, bunt gemischt, schon mal eine Straßenschlacht liefern. Kiffen ist der Hit. Die Polizei kümmert sich kaum drum. Die ist hinter den connections her, will den Kopf der Schleuserbande und gibt sich nicht mit den 15jährigen ab, die sich beim Gangster-Rap in eine andere Welt versetzen und in Kellern rumhängen, die ihnen die Eltern überlassen haben, damit sie ihnen nicht über den Weg laufen. Hier können sie sich die Horror-, Kung-Fu-, Action- und Gewaltfilme reinziehen, die sie sich über ältere Freunde aus den umliegenden Videotheken ausleihen. Mädchen spielen dabei kaum eine Rolle. Man bleibt unter sich und geizt nicht mit krassen Worten. Neger, fette Sau, Zigeuner sind die beliebtesten Schimpfworte, mit denen sie sich eindecken. Die Eltern haben die Nase von allem voll. Einfache Arbeiter, Gelegenheitsmalocher, die froh sind, in Ruhe gelassen zu werden, ihren Kasten Bier zu trinken und die Zeitung zu lesen, wie Bild hier genannt wird. Manche Väter dealen selbst, wird gemunkelt. Aber Heroin ist »out«, man hat zuviel gehört und gesehen von den Junkies, wenn auch der eine oder andere schon mal eine Nase »horse« geschnieft hat. Aber man will ja auch Auto fahren, das geht schlecht, wenn man total zu ist. Und außerdem ist es aufregend, in den Supermärkten oder im nahe gelegenen Main-Taunus-Einkaufszentrum klauen zu gehen. W. ist einer von ihnen. 16, für sein Alter sehr kräftig. Er hat schon fast alles mitgemacht. Alte Frauen überfallen, rumgesoffen und sich seit Jahren schon an die tägliche Ration Zigaretten gewöhnt. Er spielt gern Macho, läuft O-beinig und schwerfällig auf den Straßen rum und tut groß. Sein Vater hat ihn, als er noch klein war, häufig geschlagen. Das gibt er nun weiter. Warum soll es anderen besser ergehn als ihm. Er ist Türke, aber vom Islam weiß er nichts. Religion hat nichts zu bedeuten. Angesagt ist die Macht. » Unterliederbach - Die Macht« kritzelt er auf die Trafohäuschen. Er macht anderen angst, und er weiß warum. So hat er es in den Videos gesehen. Wer nicht nur das Maul aufreißt, sondern auch hart zuschlagen kann, ist der King. Das war auch das Motto von Tristan. Sein Vater ist Arbeiter und, wenn er nach Hause kam, zu müde, um sich noch dem Sohn zu widmen. Daß er Schokolade mitbringt, ist alles, was er für ihn tun konnte. Seine Mutter indes war ständig in Sorge um ihren einzigen. Der war schlecht in der Volksschule, und sie konnte ihm nicht helfen, weil sie es auch nicht besser wußte. Ständig klingelte sie bei den Nachbarn und bat fast heulend um Hilfe. Irgendwann war ihr alles zuviel. Sie ist nach Sachsenhausen gefahren, in ein Hochhaus gestiegen und hat sich zu Tode gestürzt. Was genau sie in den Selbstmord getrieben hat, darüber schweigt man sich aus. Der Vater ist dann fortgezogen, in ein Kaff ein paar Kilometer außerhalb der Stadtgrenze. Aber Tristan hat es immer wieder in seine alte Gegend gezogen. Hier lungerte er rum und lauerte den kleinen Jungs auf, die er bei der leisesten Provokation verprügelte, so daß sie es nicht mehr wagten, alleine aus dem Haus zu gehen, und sei es nur, um den Mülleimer auszuleeren. Mit den anderen Gleichaltrigen in der Gegend verband ihn alles, was verboten war. Klauen, Kiffen, Saufen, Rauchen, Omas kaschen. Manchmal saß er einsam am Rinnstein und grübelte vor sich hin. Seine Freunde versorgten ihn mit Drogen, er hatte immer Geld in der Tasche, keiner weiß woher. In den umliegenden Stadtteilen kannte er sich gut aus. Er wußte, wo Haschisch gehandelt wird und wo es Hehlerware gibt. Aber immer wieder zog es ihn zurück zu seinem alten Haus. Dann hatte es ihn erwischt. In der Nähe vom Bahnhof Höchst, der in der Nähe seiner alten Wohnung liegt, wurde er ermordet aufgefunden. Bestialisch ermordet. Die Polizei gab zunächst keine Einzelheiten bekannt. Und die Zeitungen schrieben von dem unschuldigen Kleinen, der aus unbegreiflichen Gründen ums Leben gekommen war. Als die Nachricht im Viertel die Runde machte, war von kleinen Jungs ein Seufzer der Erleichterung zu hören: »Jetzt habe ich keine Angst mehr«, hieß es. Polizei kämmte die Wohnblocks durch und fragte, ob jemand Genaueres wüßte, mit wem Tristan zusammengewesen war. Aber Genaueres weiß man hier nicht. Vor allem nicht, wenn die Polizei danach forscht. Also blieb das Bild eines sanft aussehenden blonden Knaben in Tageszeitungen und auf Fahndungsplakaten alles, was von ihm bekannt war. Keiner schrieb, wie es wirklich um ihn bestellt war. Er sei gut zu seiner Großmutter gewesen, ein lustiger Junge, dessen Mutter traurigerweise schon früh gestorben war. Unfaßbar. So ein lieber Junge. Die Halbwüchsigen im Viertel wußten es besser. Sie lachten über die Märchen, die die Reporter verbreiteten. Langsam sickerte dann die Wahrheit über Tristan in die geschockte Öffentlichkeit. Daß seine Mutter nicht einfach so gestorben war, sondern sich umgebracht hatte. (Warum, interessierte indes keinen.) Daß er trotz seiner jungen Jahre ein Kleinkrimineller gewesen war. Daß er Furcht und Schrecken verbreitete, wohin er kam. (Woher das kam, das interessierte keinen.) Daß die Jugendlichen im Viertel ihren Lebenssinn im Kiffen, Abhängen, Video- Glotzen und Klauen sahen, schrieb keiner. Nur aus dem lieben Tristan wurde plötzlich eine Bestie in Kindergestalt. Bei einem Prozeß, den Tristans Vater angestrengt hatte, weil jemand mal Tristan eine Ohrfeige gegeben hatte, dämmerte es einigen, daß Tristan ein lausiger Einzelgänger war. Weiß Gott, warum er so verwahrloste. Warum er schlug. Und warum er geschlagen wurde. Die Zeitung brachte es dann an den Tag, daß Tristan eben kein Lockenkopf gewesen war, den mir nichts, dir nichts jemand aus unverständlichen Motiven auf tierische Art erstochen, erwürgt, malträtiert Aber eben ein Einzelgänger. Unser Bub tut so etwas nicht. Tristan, der Abscheuliche. Daß er seine Raubzüge, seine Bedröhnungen anderen abgeschaut hatte und ins Extrem trieb, wurde also nicht Gegenstand der öffentlichen Debatte. Ein Einzelfall , hieß es weiterhin. Schicksal. Die Mutter. Und was alle im Viertel wußten, daß die 16jährigen im Viertel an den Wochenenden bis nachts um drei auf den Straßen umhertigerten, sich zuballerten und dann zum Einschlafen noch ein Horrorvideo anschauten, daß sich kein Streetworker und kaum ein Sozialarbeiter um die Verwahrlosten kümmert, daß die Lehrer mit all dem nichts zu tun haben, daß Nazi- Parolen die Runde machen, wurde geflissentlich nicht zur Kenntnis genommen. Solange es hier nicht Straßenschlachten gab und sich die Kleinkriminalität in Grenzen hielt und die Dealerei über ein paar Gramm nicht hinausging, konnte es ruhig so bleiben. Bis dann die Zeitung eine große Geschichte brachte. Die Wahrheit über Tristan, die schon beim Prozeßbericht leise angeklungen war, wurde jetzt schonungslos ausgebreitet. Offensichtlich wußte sich die Polizei keinen anderen Ausweg mehr, um dem grausamen Mörder doch noch auf die Spur zu kommen. Tristan, so war es nun zu lesen, war ein schlimmer Knochen. In Hehler- und Dealer-Kreise verwickelt. Sein Mörder mußte ihn gut gekannt haben. Daß er ihn so grauenhaft zurichtete, regelrecht abschlachtete, weise auf einen Einzelgänger hin.

Über das Motiv gab es aber noch nicht einmal Vermutungen. Wie jemand dazu kommen konnte, so unmenschlich auszurasten und den Jungen so abscheulich zuzurichten, entzieht sich der Kenntnis der Psychologen. Vermutlich ein Einzelgänger, der Computerspiele liebt und sich in Spielhallen rumtreibt. Ein Einzelgänger wie Tristan. Daß es in diesem Viertel von Einzelgängern nur so wimmelt, auch wenn sie sich zusammenrotten, hat keiner je beobachtet. Und es gibt ja fürwahr schlimmere Viertel. Das wissen auch die 16jährigen hier. Hier ist alles noch beschaulich und überschaubar. Kiffen, Videos, Rumhängen, Gangster-Rap. Das ist normal. Schließlich gibt es hier keine Banden. Alles nur Einzelgänger. Einzelgänger wie Tristan. Oder wie die Tristane sonst noch heißen. In lauen Sommernächten sitzen die Erwachsenen in ihren Kleingärten. »Angie« von den Rolling Stones läuft. Und das Bier wird nicht alle. Die Kinder stören nur dabei. Sie sollen doch tun und lassen, was sie wollen. Und ihre Freiheit genießen. Und sich mit den Pennern anfreunden, das ist doch nur menschlich. Und ein Bier hat noch keinem geschadet. Von Zigaretten ganz zu schweigen. Und Kiffen gehört doch auch irgendwie dazu, zum Leben. Oder zum Tod. Der Mörder von Tristan ist noch frei.

Aber die Jugendlichen furchten sich nicht vor ihm. Wenn wir zu dritt oder zu viert sind, kann uns keiner, sagen sie. Kiffen macht stark. Und außerdem sind wir »Die Macht«. Und in den Filmen ist es ja auch so, daß der Mann, der rot sieht, siegt. Und schließlich sind wir keine Neger. Wir sind doch keine Ausländer. Unsere Eltern vielleicht, aber wir doch nicht. Und an der Litfaßsäule, die neben dem Telefonhäuschen steht, sagt der Spruch vom Kommerzradio, wo's lang geht. »Eure Eltern werden kotzen«, verheißt das Plakat. Oder sie springen vom Hochhaus. Oder sie prügeln uns. Oder sie lassen uns in Ruhe, was sollen sie sonst schon tun. Was könnten sie uns auch schon beibringen! Die Videos können das besser. Da ist ein Mann noch ein Mann. Eben »Die Macht«. Und Tristan war ein armes Schwein. Einfach zu kraß.[/name]

Teil 2: Sachverhalt

Am Donnerstag, den 26.03.1998 gegen 16:00 Uhr, wurde der 13-jährige Tristan Brübach in einem Tunnel entlang des Liederbaches von zwei Kindern tot aufgefunden. Dieser Tunnel befindet sich westlich vom nahegelegenen Bahnhofes im Frankfurter Stadtteil Höchst, unterquert die Bahngleise zwischen dem südlichen Bahnhofsbereich und dem nördlichen Wohngebiet Unterliederbach und wurde von Ortskundigen -meist von Kindern und Jugendlichen- als Abkürzung, zu Mutproben, Wandmalereien (Graffitis) und -speziell der schwer einsehbare südliche Tunneleingang- als beliebter Treffpunkt benutzt.

► Lageübersicht


Größere Kartenansicht

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Südlicher Tunneleingang (Bahnhofseitig)

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Nördlicher Tunneleingang (Wohngebiet Unterliederbach)

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Tristan wurde von dem/den Täter/n geschlagen, gewürgt und durch einen tiefen Schnitt durch die Kehle ermordet. Außerdem wurden dem Jungen zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen zugefügt und der Leichnam post mortem verstümmelt.
Eindeutige Hinweise zum Tatmotiv liegen nicht vor. Auch ist keine abschließende Aussage zu der Frage möglich, ob der oder die Täter im Bereich des Tunnels auf ihr Opfer warteten, ob sie Tristan unter einem Vorwand nach unten lockten, oder ob sie nach Tristan am Tatort eintrafen.

Mordfall Tristan Neue Spuren (24.11.2013)
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Zuletzt geändert von Salva am Mi, 1. Jun. 2016, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.



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Der Fall Brübach, Tristan

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 18. Nov. 2014, 20:58

Teil 3: Tristans Tagesablauf am Todestag, Donnerstag, den 26. März 1998

1) 04:30
Bernd Brübach, Tristans Vater, verlässt die Wohnung um zur Arbeit zu gehen.
Wie üblich steht Tristan später alleine auf, will an diesem Tag jedoch nicht zur Schule.

2) 08:00
Von einer der Wohnung nahegelegenen Telefonzelle aus ruft Tristan seinen Vater auf der Arbeitsstelle an und bittet ihn, wegen Rückenschmerzen zum Arzt statt zur Schule gehen zu dürfen. Sein Vater überzeugt ihn, zuerst zur Schule zu gehen und anschließend den Arzt aufzusuchen.

3) 08:15
Nach dem Telefonat trifft Tristan zufällig seinen Freund Boris und beide fassen den Entschluss, vor der Schule noch einmal eine Zigarette zu rauchen.

4) 09:00
Durch die Verspätung kommt Tristan erst zur 2. Stunde in den Unterricht.

5) 12:30 - 13:15
Tristan nimmt in der Schule am gemeinsamen Mittagessen teil.
Nach dem Essen fragt Tristan seine Klassenlehrerin, ob er wegen seinen starken Rückenschmerzen zum Arzt könne. Dabei sagt er aus, er sei am Tag zuvor von einem Baum gefallen, in Wirklichkeit hat er sich mit seinem Freund Maik mit Steinen beworfen und wurde von einem Steinwurf am Rücken verletzt.
Die Klassenlehrerin stimmt dem Arztbesuch zu.

6) 13:30
Tristan verlässt vorzeitig die Schule. Eine Mitschülerin einer anderen Klasse sieht ihn, als er an der Haltestelle Allesinastraße, in Höhe der Schule, in den Bus steigt und in Richtung Bahnhof Höchst fährt. Er nimmt wie immer, auf der hinteren Rückbank im Bus Platz.

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7) 13:46 - 13:49
Tristan wird von einer Überwachungskamera vor dem Eingang des Kiosks im Bahnhof -vom südlichen Eingang aus links- gefilmt. Strittig ist, ob die männliche Person ein Begleiter Tristans war oder nicht. Jedenfalls geht der Junge in Richtung der drei Wandtelefone und verlässt anschließend die Bahnhofshalle.

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8) 14:00 - 14:20
Tristan wird von seinem Freund Boris im Bus fahrend gesehen.
Boris sitzt zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Bus und versucht Tristan auf sich aufmerksam zu machen. Tristan nimmt jedoch die Zeichen von Boris nicht wahr. Um seinen Freund zu treffen, verlässt Boris seinen Bus und versucht auf einem kürzeren Weg den Bahnhof Höchst zu erreichen. Dabei rennt er durch die Höchster Fußgängerzone, die der Bus auf einem längeren Weg umfahren muss. Doch als Boris am Höchster Bahnhof ankommt, findet er Tristan nicht und geht nach Hause.

9) 14:15/14:25
Ein Schüler der Hostatoschule sieht Tristan auf seinem Nachhauseweg am Höchster Bahnhof, als er alleine auf einer Bank sitzt.

10) 14:30/14:45
Eine Schülerin ist von der Leverkuser Str. 16 aus auf dem Weg zu ihrer Freundin, die in einer Seitenstraße der Liederbacher Straße wohnt. Hinter der Brücke der Liederbacher Straße sieht sie Tristan alleine auf einer Parkbank sitzen und hat das Gefühl, er würde auf jemanden warten, weil er zuerst zu ihr, dann die Straße hoch und dann noch hinter sich schaut.
Bei den Ermittlungen wurde diese Bank jedoch nicht gefunden.

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11) 15:20
Letztmals lebend wird Tristan gesehen, als er auf einer Bank in der parkähnlichen Bruno-Asch-Anlage südöstlich vom nahegelegenen Höchster Busbahnhof sitzt. Aufgrund seiner Tierliebe kommt er dabei mit einer Hundehalterin ins Gespräch, deren Hund er dabei streichelt.
Nachdem die Hundehalterin ihren Weg fortsetzt und sich dabei noch einmal umschaut, stellt sie fest, dass auf der Bank neben Tristan zwei -womöglich südländisch aussehende- Männer sitzen.

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12) 15:30
Drei Jugendliche spielen auf dem Spielplatz hinter dem Anwesen Adelonstraße 31, als sie sich entschließen zum Bahnhof Höchst zu gehen, um mit dem Bus zum Sportplatz zu fahren.
Um ihren Fußweg abzukürzen, wollen die drei Kinder durch den Tunnel des Liederbaches gehen. Als die den Tunnel über den Nordeingang betreten, sehen sie einen Mann, der sich über einen Gegenstand auf dem Betonsockel beugt. Die Kinder beobachten den Mann etwa zwei Minuten und entschließen sich dann für den längeren Fußweg um den Tunnel herum.

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Durch die weiteren Ermittlungen dürfte feststehen, dass diese drei Kinder den Mörder von Tristan bei seiner Tat beobachtet haben, wobei sie allerdings die Tat nicht als solche erkannt haben. Bei den Vernehmungen der drei Kinder hat sich eine brauchbare Täterbeschreibung heraus kristallisiert, die allerdings noch nicht zur Identifizierung geführt hat.

13) 16:00
Zwei weitere Kinder spielen ebenfalls auf dem Spielplatz hinter der Adelonstraße 31 und treffen dort auf die zuvor erwähnten drei Jugendlichen. Etwa eine halbe Stunde später, nach dem die drei Jugendlichen mit dem Bus zum Sportplatz fahren wollten (15:30 Uhr), entschließen sich die beiden ins Kinderhaus auf der anderen Seite der Bahnschienen zu gehen. Sie nehmen die Abkürzung durch den Tunnel, finden dabei auf dem Betonsockel die Leiche von Tristan und laufen zum naheliegenden Kinderheim. Dort melden sie einem Betreuer den schrecklichen Fund.

14) 17:08
Nachdem sich der Betreuer von der Wahrheitsgemäßen Aussage der Kinder überzeugt hat, verständigt er die Polizei.

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Der Fall Brübach, Tristan

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 4. Dez. 2014, 13:30

Teil 4: Tathergang

Die flächenartigen Blutergüsse im Gesicht des 13-jährigen Jungen lassen die Gewalt, mit der der Täter vorging, nur erahnen. Tristan wurde bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und gewürgt, bevor sein Mörder ihn mit einem bis zur Wirbelsäule reichenden Schnitt durch die Kehle tötete. Den Leichnam des Kindes ließ der Mörder erst im Bachlauf des Liederbaches ausbluten, bevor er ihn in das Innere des Tunnels zog und auf einen Betonsockel ablegte. Bis zu diesem Punkt unterscheidet sich die Tat kaum von anderen Tötungsdelikten. Im Inneren des Tunnels aber setzt der Mörder seine Tat in einer Art und Weise fort, die den Ermittlern auch noch fünf Jahre nach der Tat Rätsel aufgibt. Der Mörder zieht Tristans Hose und Unterhose herunter und setzt einen tiefen Schnitt oberhalb des Schambeines. Dann schneidet der Mörder den Hodensack des Jungen auf und entnimmt beide Hoden. Am Gesäß und an der Rückseite eines Oberschenkels trennt er große Teile Muskelfleisch heraus. Die Leichtenteile wurden bis heute nicht aufgefunden.

Quelle: Bundeskriminalamt (BKA)

Edit:
Desweiteren wies Tristans Leiche mehrere Stichverletzungen auf die darauf hindeuten, dass der Mörder wie im Blutrausch auf den armen Jungen eingestochen hat.

Schnitt- und Stichverletzungen vorne

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Schnitt- und Stichverletzungen hinten

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Beschreibung des Verletzungsbildes durch den Frankfurter Rechtmediziner Prof. Hansjürgen Bratzke

Tristan Brübach

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Eine weitere Beschreibung des Tatherganges findet sich auf Spiegel online:

Freitag, 08.06.2007 – 14:55 Uhr
... SPIEGEL TV Magazin (Sonntag, 23.10 Uhr, RTL) ist es jetzt gelungen, Einblick in die Ermittlungsakten zu bekommen, und zeigt bisher unveröffentlichte Bilder und Akten. Autor Oliver Becker sprach mit Fahndern wie dem mittlerweile pensionierten Leiter der Mordkommission Rudolf Thomas...

Tristans Leichnam entsetzt die Pathologen

Noch in der Mordnacht, ab 22.50 Uhr, protokolliert das Frankfurter Zentrum für Rechtsmedizin in einer über sechsstündigen Obduktion unter der Sektionsnummer 282/98 ein Verletzungsbild, wie es weltweit kein zweites Mal bekannt geworden ist: Das Gesicht des Opfers ist von großflächigen Hämatomen gezeichnet, Spuren schwerster Gewalteinwirkung, vermutlich Faustschlägen. Bis zur Bewusstlosigkeit würgt der Täter den Jungen danach mit einem Unterarmgriff. Schließlich trennt er ihm hinterrücks die Kehle durch: mit einem einzigen Schnitt, von einem Ohr bis zum anderen, so dass der Kopf beinahe vom Rumpf getrennt wird.

Die Polizei findet um den Fundort der Leiche kaum Blut, da der Täter während der Tat mit seinem Opfer im fließenden Wasser des Liederbachs steht. Tristan kann sich während des Kampfs offenbar kurzfristig befreien. Doch der Mörder holt ihn nach kurzer Flucht im Bachbett wieder ein. Dort findet das Leben des Jungen sein tragisches Ende.

Als der Junge längst tot ist, lässt der Mörder noch immer nicht von dem Kind ab: Er schleift Tristan 28 Meter in die Dunkelheit in der Mitte des Tunnels, schneidet große Hautteile und Muskelgewebe aus dem Ober- und Unterschenkel sowie der Hüfte des Opfers heraus.

Ob sich der Täter nicht um seine Entdeckung während der Tat kümmerte, weil er sich am Tatort sicher fühlte, ob er dabei völlig kaltblütig vorging oder ob er sich an der Mordtat berauschte und seine Umgebung während der Tat einfach vergaß, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Die Frankfurter Ermittler entwickelten zum Verhalten des Täters folgende Hypothese: Nachdem der Täter dem Opfer die Körperteile entnommen hatte, wurde die Leiche von ihm sorgfältig und mit relativ großem Aufwand im Tunnel positioniert.

Statt sich nach dem Mord schnell und einfach vom Tatort zu entfernen und die Leiche nach der Tat einfach liegen zu lassen, hat er sie in besonderer Weise zurechtgelegt. Er nimmt sich sogar die Zeit und bringt einen im Kampf verlorenen Schuh des Opfers vom Eingang zurück in die Mitte des Tunnels. Dort legt er die Leiche in einer schlafähnlichen Haltung auf einen Betonsockel, ganz so, als wolle er Tristan dort aufbahren.

Eine Art der Wiedergutmachung?

Bevor der Täter den Tunnel endgültig verlässt, zieht er Tristan die Jacke über den Kopf, um sein Gesicht zu bedecken. Auch seine Hose zieht er über die schweren Schnittverletzungen an den Beinen wieder nach oben. Zumindest ist der Versuch klar erkennbar, auch wenn es nicht vollständig gelingt.

Tristans Schuhe stellt der Täter schließlich exakt auf die Schnittverletzungen an Hüfte und Oberschenkel, und zwar genau so, dass die schweren Verletzungen durch die Schuhe möglichst verdeckt werden. Sie sollen vermutlich die Nacktheit des geschundenen Körpers bedecken. Zusammen mit dem Versuch, die Hose des Opfers wieder hochzuziehen und das Gesicht mit der Jacke zu bedecken, könnte der Täter so versucht haben, die Persönlichkeit des toten Kindes wiederherzustellen. Die Kriminalwissenschaft kennt dieses Verhalten unter dem Begriff des "un-doing" ("ungeschehen machen"), was auf den Versuch einer Art "Wiedergutmachung" hindeuten könnte.

Der hohe zeitliche und organisatorische Aufwand, den der Täter bei der Positionierung der Leiche im Tunnel betrieb, lässt die Vermutung zu, dass ihm die Positionierung der Leiche ebenso wichtig war, wie die Entnahme der Körperteile selbst. Für die Beurteilung der gesamten Tat folgt daraus, dass die Entnahme der Körperteile und die Positionierung der Leiche als Teil einer gesamten Handlung aufgefasst werden könnte.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/f ... 87490.html

Tristans Beisetzung.
"Entsetzt, versteinert, stumm" - so beschreibt Frauke Schneider, Leiterin der von Tristan in Sindlingen besuchten Gesamtschule, die Stimmung unter den Kindern, nachdem sie über das Verbrechen unterrichtet worden waren...
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Quelle: Frankfurter Neue Presse

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Tristans Grab auf dem Höchster Friedhof.

Teil 5: Tatverdächtige und Ermittlungsergebnisse
Noch in Arbeit. Wer sich daran beteiligen will... gerne!


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Akribisch untersuchen Polizisten den Tatort.
Höchst.
Im Fall des grausam ermordeten Schülers Tristan Brübach gibt es auch fünf Tage nach der schrecklichen Tat keine entscheidenen Hinweise: Mit Hochdruck hat die Polizei die Suche nach dem Mörder und Spuren am Fundort der Leiche gestern fortgesetzt.
Im Lauf des Vormittags legte die Feuerwehr den Liederbach trocken. 25 Beamte waren mit Metalldetektoren und Spürhunden im Einsatz, um das Bachbett nach der Tatwaffe oder anderen Beweismitteln abzusuchen.
Wie ein Sprecher der Polizei gestern sagte, dauerte die Suchaktion bis zum späten Nachmittag an. Erfolglos, wie es am Abend hieß. Unterdessen hat die Polizei ihre Präsenz in Höchst und den westlichen Stadtteilen verstärkt. Wegen des Täterprofils, so Peter Oehm von der Polizei-Pressestelle, sei nicht auszuschliessen, dass der Mörder die Tat wiederholt.
30 Mitglieder einer Arbeitsgruppe der Polizei sind weiterhin damit beschaeftigt, Nachbarn, Freunde, Bekannte, Schulkameraden des Jungen und Anwohner am Fundort zu verhören. Hunderte von Personen seien bereits vernommen worden.
Polizei-Sprecher Peter Oehm betonte gestern, "dass die Zielrichtung der Ermittlungen auf alle denkbaren Motivlagen ausgerichtet ist". Weder eine Beziehungstat noch die Tat eines Einzeltäters könne ausgeschlossen werden. Ebensowenig ein Sexualdelikt; konkrete Hinweise hierauf lägen jedoch nicht vor.
Die Ermittler suchen jetzt fieberhaft nach Tristans Schultasche, von der sie ein Duplikat beschafften. Es handelt sich um einen grau-oliven, 40 Zentimeter hohen und 30 Zentimeter breiten Rucksack der Marke "Fishbone" - mit aufgesetzter Tasche
und zwei Reissverschlüssen.
Quelle: Frankfurter Neue Presse

1. Phantombild, in der Dokumentation von Spiegel TV sichtbar
(Ob von Relevanz, ist unbekannt. Wollte es nur mit anfügen)

Bild


2. Phantombild, der berühmte Zopfmann

Bild
Quelle: mordfall-tristan-bruebach.com

Eckdaten:
- Einzeltäter
- Zur Tatzeit 25-35 Jahre alt
- Lebt vermutlich sozial zurückgezogen, eher nicht in enger Intimbeziehung
- Sexuelle Neigung zu Kindern
- Ortsbezug zu Höchst oder Hofheim

Zum Täter und dessen psychologischer Einschätzung hier ein Interview mit dem deutschen Fallanalytiker Alexander Horn, Leiter der Dienststelle für Operative Fallanalyse (OFA) der bayerischen Polizei, vom 23.11.2013:
Alexander Horn bei Spiegel.TV


Zusammenschnitt aus dem Telefonat zwischen dem Anrufer am Höchster Bahnhof und der Polizei, veröffentlicht rund ein halbes Jahr nach dem Mord an Tristan:

Die Stimme des vermeindlichen Mörders

Eine Unklarheit, die seitens der Polizei praktisch nie auskommentiert wurde und nicht in die Timeline des Tattages passt.
Das Überwachungsvideo im Höchster Bahnhof.
Hier sieht man offenbar einen Mann, in dessen Begleitung sich Tristan befunden haben könnte.

Tristan im Bahnhof?
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#4

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Fr, 5. Dez. 2014, 12:31

Als ich mir diesen Fall auf der BKA-Seite "erlesen" habe, sind mir sofort viele Fragen in den Kopf gekommen... die sich teils durch den Spiegel-Bericht wieder verworfen haben - und durch neue ersetzt worden sind.

Hat die Polizei die beiden Herren, die mit Tristan auf der Bank saßen (von der Hundehalterin beobachtet) gefunden und überprüft? "Ausländisch aussehend" - das zieht bei mir dann sofort eine Verbindung zu der tschechischen Straßenkarte, die wohl nicht Tristan gehörte.
Warum ist auf der BKA-Seite nicht erwähnt, dass einige Zeugen den mutmaßlichen Täter (Phantombild) schon vor der Tat gesehen haben? Und vor allem der junge Mann, der angeblich den Täter nochmals im Tunnel beobachtet hat? Hm. Da hätte ich doch die Polizei verständigt und hätte den Typ weiter beobachtet, wäre ihm gefolgt.
Mir kommen da Bedenken, ob der Spiegelbericht durch und durch seriös ist.

Und der Mann auf dem Phantombild? Der Beschreibung nach hätte ich ihn in der "Szene" vermutet, in der Tristan sich angeblich zweitweise auch aufgehalten hat. Von Ermittlungen in diese Richtung hatte ich dort (BKA) auch nichts gelesen.

Ist Tristan eigentlich vergewaltigt worden? Habe ich das übersehen? Konnte man das bei der Obduktion feststellen?

Von meiner Seite her noch unbeantwortete Fragen. Immer her mit den Antworten, wenn sie denn da sind!
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Der Fall Brübach, Tristan

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 5. Dez. 2014, 19:53

@AndreaManuela

Diese beiden Männer wurden nie ermittelt, was mich persönlich auch nicht sonderlich wundert. Gefühlte 98% der Menschen im und um den Bahnhof Höchst herum haben Migrationshintergrund und ob die sich gegenseitig verraten, wage ich zu bezweifeln. Selbst die Polizei ist sich sicher, dass jemand etwas gesehen haben MUSS, aber es ist eben kein leichtes Umfeld für erfolgreiche Ermittlungen.

Berichterstattung und Dokumentation der Ermittlungsergebnisse:
Es ist noch nicht mal primär eine Frage der Seriösität, sondern vielmehr der Vollständigkeit! Je mehr Quellen man vergleicht, desto auffälliger wird, wie die sich nicht nur in den Details unterscheiden. Die Seite des BKA's scheint da am meisten hinterher zu hinken, was die Aktualität der Ermittlungen bzw. deren Stand betrifft. Transparenter macht das den Fall nicht und zur Auflösung dienen diese Diskrepanzen auch nicht gerade.

Von einer Vergewaltigung ist nie etwas bekannt oder veröffentlicht worden. Die Fallanalytiker gehen zwar von einer sexuell motivierten Tat aus, aber ein "klassisches" Missbrauchsdelikt war der Mord an Tristan wohl nicht. Vielleicht ergab sich die sexuelle Erregung des Mörders bei den Verstümmelungen oder dem Entfernen und späteren Verspeisen der Fleischstücke und Hoden... wer außer dem Täter kann das schon wissen.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#6

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Mo, 8. Dez. 2014, 07:01

Mir ist klar, dass es aufgrund des Datenschutzes ja überhaupt nicht denkbar ist - aber ärgerlich, dass man sich keine Akten anschauen darf (meine ich generell). Das ist so dermaßen unbefriedigend...

Ich wundere mich, dass es - wenn es eine sexuell motivierte Tat war - keine weiteren Morde nach dem gleichen Muster gab. Es sei denn, die Tat war in der Hinsicht sexuell motiviert, dass es ein Rache(?)akt war, von einem "verschmähten" Stalker. Oder der Täter war von sich selbst so schockiert, dass er sich gleich umgebracht hat.

Immer diese Mutmaßungen...
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#7

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 8. Dez. 2014, 11:55

Ich habe irgendwo aufgeschnappt, dass die an die 300 Ordner voll Ermittlungsergebnisse etc. zusammengehäuft haben sollen.
Da gebe ich dir recht @AndreaManuela... wäre bestimmt interessant, mal darin zu stöbern ;)

Das Tatmotiv liegt im Dunklen, allerdings muss es ja nicht zwingend sexuell motiviert sein. In vielen anderen Fällen, z.B. bei den mexikanischen Drogenkartellen oder in Kriegsgebieten usw. gibt es solche Verstümmelungen -auch an Frauen/ Mädchen- immer wieder. Und die sind bestimmt nicht mit sexuellem Hintergrund ausgeführt, sondern eher zur Abschreckung, Einschüchterung und Demoralisierung.
Wenn Letzteres der Grund für den Mord an Tristan war, dann hatte er vielleicht doch mehr mit dem Milieu zu tun als es manchen recht ist. Die Aussage der Lehrerin zum Beispiel deutet meiner Meinung nach doch sehr darauf hin. Ob er nun als Drogenkurier missbraucht wurde oder gar als Stricher unterwegs war... in manch anderen Foren darf man darüber noch nicht mal laut nachdenken! Und wenn es um die pädophile Szene oder gar Ringe geht, na dann wird doch eh meist vertuscht und auf falsche Fährten geleitet.
Vielleicht ist der Täter tot oder im Ausland unterwegs. Vielleicht war es auch "nur" ein Racheakt oder eine Bestrafung, weil Tristan vielleicht aussteigen wollte oder was anderes verbockt hatte. In beiden Fällen ist für mich dann klar, dass es keine weiteren Morde mit diesem Verletzungsbild bzw. Tathergang gab oder gibt. Ein sexuell motivierter Täter würde doch bestimmt nicht damit aufhören, vor allem, wenn bisher ungeschoren davon gekommen ist. Meine Meinung.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#8

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Mo, 8. Dez. 2014, 12:29

Sag ich ja. :-)

Ein Aktenordner mehr oder weniger wäre vielleicht dann auch nicht mehr tragisch gewesen: Eine Prüfung der Selbstmorde im Einzugsgebiet. Vielleicht Blödsinn, vielleicht auch nicht.

Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass so mancher "pikiert " ist, wenn man ein Opfer (Tristan oder jemand anderes) in eine schlechte Position rückt. Böse, böse. Aber verschließt man sich dann nicht der eventuellen Lösung? In alle Richtungen, heißt es doch immer so schön.

(ich bitte mich darauf hinzuweisen, falls meine Gedankengänge irgendwie nicht nachvollziehbar sind - mein Hirn macht ab und zu Sprünge, die ich vielleicht vergesse hinzuschreiben... :-) )
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#9

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 8. Dez. 2014, 15:34

Im Teil 4 der "Akte" Brübach stelle ich die Ermittlungsergebnisse + die beiden Phantombilder ein, die vor einigen Jahren veröffentlicht wurden. Wenn einer der beiden Tatverdächtigen Selbstmord begangen hat, hätten die den nicht irgendwann finden müssen?

Das mit dem "in alle Richtungen ermitteln" sehe ich auch so! Nur wenn man den Blick völlig wertfrei auf die Dinge werfen kann und vor allem darf, besteht Aussicht auf (Fahndungs) Erfolg. Egal wie hart die Erkenntnisse auch immer sind.

Bisher gibt es keine Verständigungsprobleme :)
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#10

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 9. Dez. 2014, 07:05

Wenn einer der beiden Tatverdächtigen Selbstmord begangen hat, hätten die den nicht irgendwann finden müssen?
Es kann ja jemand völlig anderer gewesen sein.

Ähm.. Du schreibst Teil 4... bei mir geht es hier nur bis Teil 3.... Bin ich blind? Oder hab ich das falsch verstanden und es kommt noch was? Bisher habe ich nur ein Phantombild gesehen (auf der BKA-Seite).
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#11

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 9. Dez. 2014, 07:20

Guten Morgen @AndreaManuela,

in der Tat gibt es ZWEI Phantombilder. Das mit dem Zopfmann ist allerdings das bekannteste.
Ja, im Teil 4 kommen die Phantombilder und die Ermittlungsergebnisse, muss ich aber noch zusammenstellen. Bist also nicht blind ;)
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#12

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 9. Dez. 2014, 07:26

Gott sei Dank! :-)

Bist ja schon wach... :-)

Ja, ich meine das mit dem Zopfmann.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#13

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 9. Dez. 2014, 07:47

;)

Bin schon lange wach und schon im Büro :)

Genau, der berühmte Zopfmann. Gib mir bitte noch ein bisschen Zeit, dann stelle ich mal das erste Phantombild ein.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#14

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 9. Dez. 2014, 08:51

Danke für die beiden Phantombilder. Das zweite kennt man ja.

Der Typ auf dem ersten Bild sieht erschreckend jung aus. Kaum zu glauben, dass der so etwas "vollbringen" könnte. Ich bin gespannt auf weitere Angaben.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#15

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 9. Dez. 2014, 09:05

Jung und "südländisch". Solche Typen wurden von der Zeugin mit dem Hund bei Tristan auf der Parkbank gesehen.
Im welchen Umfang der überhaupt involviert war (Tathelfer? Schmiere gestanden?) ist ungewiss. Jedenfalls wurde dieses Phantombild in der Öffentlichkeit nie breitgetreten. Aber was heißt das schon.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#16

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 2. Feb. 2015, 20:19

Der Fallanalytiker Alexander Horn bei Kriminalreport Hessen, vom 01. Februar 2015, u.a. über den Fall Tristan Brübach.

Ab 13:58

[video]https://www.youtube.com/watch?v=Yd9ujIZW_uo[/video]
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#17

Ungelesener Beitrag von tenbells » Mi, 4. Feb. 2015, 10:37

Guten Morgen,
ist überhaupt etwas dadrüber bekannt das Tristan zum Arzt gegangen ist? Und vielleicht weg geschickt wurde? Oder zu welchen Arzt er wollte?
Das würde mich mal interessieren ob dadrüber etwas bekannt ist, oder ob das alles nur ein Vorwand von Tristan war um Zeit für ein geplantes Treffen zu haben.
Ich denke nämlich das Tristan kein Zufallsopfer war, sondern das er seinen Mörder kannte. Genau wie Stefan Lambrecht ( getötet August 95 in Berlin )
Ich denke das beide Täter in der Pädo Szene zu finden sind.

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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#18

Ungelesener Beitrag von Feelee » Do, 5. Feb. 2015, 08:11

Es finden sich nirgendwo Informationen darüber, ob er tatsächlich zum Arzt gegangen ist und dort evtl. dann weggeschickt wurde. Vom Zeitfenster dürfte er aber keinen Arzt aufgesucht haben. Es sei denn, die Praxis liegt genau auf dem Weg, den er nach 13.45 Uhr, also nach Verlassen der Schule, zurück gelegt hat.

Er rief morgens extra seinen Vater an und bat, vormittags zum Arzt gehen zu dürfen. Er hatte angeblich Rückenschmerzen. Der Vater bat ihn, zur Schule zu gehen. In der Mittagspause fragte Tristan dann eine Lehrerin, ob er aufgrund der starken Rückenschmerzen zum Arzt gehen dürfte. Diese entließ ihn dann aus der Schule. Er stand somit um 13.45 Uhr an der Bushaltestelle. Er wurde im Bus von seinem Freund Boris gesehen. Dann gibt es diese Videoaufzeichnungen am Bahnhof, wo er an einem Kiosk vorbei kommt. Zuletzt sah man ihn auf der Parkbank im Park mit den beiden Jugendlichen sitzen.

Somit gehe ich nicht davon aus, dass er in der Zwischenzeit beim Arzt war. Ich denke auch, sollte er ihn aufgesucht haben, dann würde man der Öffentlichkeit dies sagen, da es weitere Zeugen in der Praxis bzw. um der Praxis herum geben müsste. Aber es wird nie erwähnt, dass er den Arzt tatsächlich aufsuchte.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#19

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Do, 5. Feb. 2015, 09:55

In dem Interview ist wieder von einer Sexualstraftat die Rede. Bei mir sträubt sich da was. Eine einzelne solche Tat? Hm. Ein Triebtäter mit diesen "Ambitionen" wäre sicher öfter aufgefallen - oder aber siehe meine Selbstmordtheorie (des Täters).
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#20

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 5. Feb. 2015, 15:10

@AndreaManuela (schön, dass du auch mal wieder da bist ;) Alles gut?)
In dem Interview ist wieder von einer Sexualstraftat die Rede. Bei mir sträubt sich da was. Eine einzelne solche Tat? Hm. Ein Triebtäter mit diesen "Ambitionen" wäre sicher öfter aufgefallen
Sehe ich auch so. Kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein sexuell motivierter Täter einfach so damit aufhört, zumal er ja nicht erwischt wurde. Selbstmord kann ein Grund dafür sein, dass er nicht mehr auf der Bildfläche erschienen ist. Oder er hat einen anderen Weg gefunden, um seinen krankhaften Trieb zu stillen. Vielleicht war dessen Motivation aber eine ganz andere? Daran glaube ich eher.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#21

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 5. Feb. 2015, 15:53

@AndreaManuela und @salva

Hallo Ihr beiden

Es ist verführerisch, zu sagen, so einer müsse doch noch weitere Taten ähnlichen Ausmaßes begangen haben. Trifft ja häufiger auch zu...aber eben nicht immer.

Wie ihr selber schon sagtet: Er kann tot sein (Selbstmord, aber auch Autounfall oä). Er kann wg anderer taten langjährig im gefangnis sitzen. Möglich ist aber auch, dass er die Tat sozusagen nur einmal "brauchte", dass er sich danach verändert hat.

Beispiel: Mord an Harald Schestak http://www.xywiki.de/index.php?title=Se ... 03.12.1976 der erste Fall. Der post mortem ermittelte Täter scheint tatsächlich hinterher nie mehr auffällig geworden zu sein. Einmal überkam es ihn, seine destruktiven Gedanken auszuleben... Ich sage nicht, hier war es genau so, ich sage: Es ist möglich.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#22

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 6. Feb. 2015, 07:53

@pfiffi

Richtig. Kann, muss aber nicht. Wenn ich sonst nichts weiter habe, lehne ich mich gerne an die Wahrscheinlichkeit an und die ergibt sich aus der Realität. Eine Tat, wie der Mord an Tristan muss demnach einen Ursprung, einen Verlauf und irgendwann auch mal ein Ende haben. Wo auf dieser Verlaufskurve Tristans Mord aus der Sicht des Mörders rangiert, ist eben die Frage die ich mir auch stelle.

Im Fall des kleinen Harald war die Tat der Zenit und gleichzeitig das Ende. Der Ursprung und Verlauf allerdings waren die Missbräuche eines jungen, pädophil veranlagten Mannes an kleine Buben. Harald musste sterben, weil er um Hilfe gerufen hatte und das ist in meinen Augen eine völlig andere Tatmotivation und mit dem Fall Tristan nicht zu vergleichen.

Zum Mord an Harald Schestak hier ein Artikel aus dem Spiegel.
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#23

Ungelesener Beitrag von Feelee » Fr, 6. Feb. 2015, 08:00

Ich glaube auch nicht an die sexuell motivierte Tat. Genau aus dem Grund: der Täter hätte vor dem Verbrechen bzw. auch danach durch weitere solche Taten auffallen müssen.

Selbst wenn er Spaß am Verstümmeln hatte bzw. den Kick durch solche Art des Tötens fand, frage ich mich, warum er nie wieder auffällig wurde. Natürlich ist Suizid eine Möglichkeit.

Ich hatte auch mal für mich überlegt, ob er seit vielen Jahren in der Psychatrie sitzen könnte. Aber hätte er dann nicht evtl. gegenüber dem Therapeuten sich nicht mal zu der Tat geäußert? Ich weiß nicht, wie ich den Täter zuordnen soll.

Glaubt Ihr, dass der Täter auch derjenige war, der an Tristans Grab war?
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#24

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Fr, 6. Feb. 2015, 09:43

Yep. Ein Psychopath ganz sicher. Die Motivation ist eben die Frage. Es kann sogar "nur" Rache oder ein Exempel gewesen sein. Pervers allemal, aber eben vielleicht doch nicht mit sexuellem Hintergrund.
Die Frage dazu ist, vielleicht "verheimlichen" die Ermittler ein paar Details, die nur der Täter kennt und daher so sicher von einer Sexualstraftat reden. Mag ja auch sein. Aber wie Du ja auch sagst, eine einzelne Tat für einen solchen "Trieb" kaum denkbar.

OT: Mir wurde die Kehle durchgeschnitten, nein keine Straftat, eine Schilddrüsen-OP. Daher war ich etwas "absent" :-)
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#25

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Fr, 6. Feb. 2015, 09:50

@Pfiffi, hab Deinen Post jetzt erst gesehen...
Ja, klar, alles möglich. Aber ich beziehe die Schwere der Tat mit ein. Wenn sexuell motiviert, ist das schon weit fortgeschritten, sehr heftig für eine Ersttat eines Sexualstraftäters. Also hätte vielleicht schon vorher eine ansatzweise ähnliche Tat auftauchen müssen (oder?). Jemand der einfach Spaß am Verstümmeln hatte? Mit Tieren angefangen?
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#26

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 6. Feb. 2015, 11:06

@salva Danke für den Spiegelartikel. Damit muss der Mord an Harald natürlich anders bewertet werden. Auch dürfte der Täter seine neigungen hinterher ja weiter ausgelebt haben.

Ich habe aber einen anderen Referenzfall: Nämlich den Serienmörder hier oben im Norden, der in den 60er, 70er Jahren mehrere Frauen tötete, dann abert in eine neue Lebensphase ging, wo er das Töten nicht mehr "nötig" hatte. Man denke auch an den Mord an Mirco: Die haben Schräubchen für Schräubchen auseinander genommen aber nichts gefunden: Scheint wirklich Ersttat gewesen zu sein.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 14086.html
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#27

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 6. Feb. 2015, 11:09

Wenn sexuell motiviert, ist das schon weit fortgeschritten, sehr heftig für eine Ersttat eines Sexualstraftäters. Also hätte vielleicht schon vorher eine ansatzweise ähnliche Tat auftauchen müssen (oder?). Jemand der einfach Spaß am Verstümmeln hatte? Mit Tieren angefangen?
@AndreaManuela so sagt es das Lehrbuch, klar. Denke ich ja auch...Nur: Wir haben keinen zweiten Fall. Der einzige mir bekannte ähnliche war der, als der Junge im Winter am Fischteich ermordet und verstümmelt wurde. Täter wurde gefasst, Täterschaft im Fall Tristan konnte ausgeschlossen werden. Fall 1, "Mord am Weiher": http://www.xywiki.de/index.php?title=Se ... 18.01.2002
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#28

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 6. Feb. 2015, 11:30

Feelee hat geschrieben:Ich glaube auch nicht an die sexuell motivierte Tat. Genau aus dem Grund: der Täter hätte vor dem Verbrechen bzw. auch danach durch weitere solche Taten auffallen müssen.

Selbst wenn er Spaß am Verstümmeln hatte bzw. den Kick durch solche Art des Tötens fand, frage ich mich, warum er nie wieder auffällig wurde. Natürlich ist Suizid eine Möglichkeit.

Ich hatte auch mal für mich überlegt, ob er seit vielen Jahren in der Psychatrie sitzen könnte. Aber hätte er dann nicht evtl. gegenüber dem Therapeuten sich nicht mal zu der Tat geäußert? Ich weiß nicht, wie ich den Täter zuordnen soll.

Glaubt Ihr, dass der Täter auch derjenige war, der an Tristans Grab war?
Psychiatrie ist eine gute Idee. Ja, möglich.

Im Fall Tobias (Post vorher) war ein Unbekannter am Grab. Der wurde ermittelt, und er war es nicht. Alles ist möglich... Nach meiner Erinnerung wurde auch sandro Beyers Grab geschändet...solche Fälle scheinen Nekrophile anzuziehen...
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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#29

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 14. Feb. 2015, 21:17

Die Ermittler und Profiler haben damals erst europaweit, später dann auch weltweit nach ähnlichen Fällen gesucht.
Das heißt für mich, man ist davon ausgegangen das jemand mit dem Täterprofil entweder bereits irgendwo aufgefallen, oder aber das sehr große Wiederholungsgefahr besteht.
Persönlich denke ich, der Täter ist längst tot. Ansonsten wäre er bestimmt wieder in Erscheinung getreten.
Vielleicht wusste er auch, das er den Trieb nicht unter Kontrolle hatte und sich lieber selbst umgebracht. Auch so etwas ist schon vorgekommen.

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Re: Der Fall Brübach, Tristan

#30

Ungelesener Beitrag von pfiffi » So, 15. Feb. 2015, 10:07

Nightrider hat geschrieben:Die Ermittler und Profiler haben damals erst europaweit, später dann auch weltweit nach ähnlichen Fällen gesucht.
Das heißt für mich, man ist davon ausgegangen das jemand mit dem Täterprofil entweder bereits irgendwo aufgefallen, oder aber das sehr große Wiederholungsgefahr besteht.
Persönlich denke ich, der Täter ist längst tot. Ansonsten wäre er bestimmt wieder in Erscheinung getreten.
Vielleicht wusste er auch, das er den Trieb nicht unter Kontrolle hatte und sich lieber selbst umgebracht. Auch so etwas ist schon vorgekommen.
Bei diesem furchtbaren Zustand des Opfers ein noch lebender Ersttäter ohne weitere Taten...ja, fällt auch mir schwer, das zu glauben. Zumal ja niemand die Stimme erkannt zu haben scheint. Würde der noch leben, würde doch irgend ein Zeuge sagen "Das ist doch der Xi" oder so. Aber die Stimme eines Toten verliert sich relativ rasch aus dem Gedächtnis, jedenfalls in ihren Feinheiten. Und bei diesem modus operandi keine Nachfolgetat? Täter tot...das klingt plausibel. Selbstmord klingt auch plausibel - wenn der unbekannte Anrufer der Täter war! Denn dort zeigt er ja so etwas wie Rest an Gewissen. Ggfls war es sogar so: Hat angerufen, wollte sich stellen, Mut verloren, geflüchtet und hat dann relativ sofort Selbstmord begangen...
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