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1989 | Mönchengladbach | Beatrice Jaekel (25) ermordet

Ungeklärte Fälle im Focus.
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Salva
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1989 | Mönchengladbach | Beatrice Jaekel (25) ermordet

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 27. Jul. 2014, 16:35

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Joggen ist die Leidenschaft von Beatrice Jaekel. Stundenlang läuft die 25-jährige Studentin durch die Parkanlagen ihrer Heimatstadt. Ob Sommer oder Winter, im Hellen oder im Dunkeln. Kurz vor Weihnachten 1989 wird ihr das zum Verhängnis. Sie kommt vom Lauftraining nicht zurück ...

Beatrice Jaekel wohnt im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt. Fast jeden Tag fährt sie nach Köln an die Uni, wo sie Kunstgeschichte und Slawistik studiert. Wann immer es ihre Zeit erlaubt, geht sie Joggen. Sie läuft - am liebsten allein - durch den riesigen Bresgespark in der Nähe ihrer Wohnung.

Joggerin vermisst

Auch am späten Nachmittag des 20. Dezember 1989 frönt sie ihrem Lieblingssport. Am Abend versucht ihr Freund, sie zu erreichen - vergebens. Auch bei Bekannten, mit denen beide an diesem Abend verabredet waren, taucht sie nicht auf. Schließlich gibt der Freund eine Vermisstenanzeige auf.

Am 22. Dezember startet die Polizei eine große Suchaktion im Bresgespark. Ein Suchtrupp wird fündig: Beatrice Jaekel liegt - versteckt unter Laub und Ästen - in einem zum Park gehörenden Waldstück, 200 Meter vom Stockholtweg entfernt. Ihr Unterkörper ist nackt, die Hose liegt einige Meter weiter. Nach der Obduktion steht fest: Die Studentin starb durch Erdrosseln, ein Sexualdelikt liegt nicht vor.

Im Wald erdrosselt

Die junge Frau muss beim Joggen auf dem dunklen Waldweg hinterrücks angegriffen worden sein. Anhand der Spuren rekonstruiert die Polizei: Der Täter hat sie in den Wald gezogen, schwer misshandelt und schließlich mit einer Kordel erdrosselt. Die Leiche legte er in eine Mulde und deckte sie mit Laub und Ästen zu.

Die Tatzeit lässt sich eingrenzen: 20. Dezember 1989, 18.05 Uhr. Um diese Zeit hören drei andere Joggerinnen den "fürchterlichen Schrei" Schrei einer Frau - vielleicht ein Hilferufe von Beatrice Jaekel.
Es meldet sich sogar ein Zeuge, der zu dieser Zeit einen Mann am Park gesehen haben will, der sich sehr merkwürdig verhielt: Er kam aus dem Park gelaufen als wäre er auf der Flucht.

Erst gestanden, dann widerrufen

Der Zeuge ist Fahrer bei der Stadtreinigung. Von seiner Kehrmaschine aus konnte er den Mann genau sehen, weil er durch den Scheinwerferkegel des Fahrzeugs lief. Nach seinen Angaben wird ein Phantombild angefertigt. Nachdem es in den Zeitungen der Stadt veröffentlicht worden ist, erhält die Kripo viele Hinweise, darunter einige übereinstimmende. Die Anrufer wollen denselben Mann erkannt haben.

Die Kripo nimmt ihn unter die Lupe. Und tatsächlich: Einige Indizien deuten auf seine Täterschaft hin. Der 30-jährige arbeitslose Hilfskoch Heiko P. wird festgenommen - ein Bekannter hat ihn über das Phantombild der Polizei als Täter identifiziert - und gibt in seiner Vernehmung Dinge preis, die eigentlich nur der Mörder von Beatrice Jaekel wissen kann. Überraschend legt der Verdächtige dann auch noch ein Geständnis ab. Kaum in Untersuchungshaft widerruft er dieses allerdings. Doch die Beweislast - davon sind die ermittelnden Beamten überzeugt - ist erdrückend und reicht aus, den Festgenommen zu überführen.

Zweifel an der Schuld

Das Schwurgericht in Mönchengladbach sieht das allerdings anders. Nach etlichen Prozesstagen entscheiden die Richter fast zwei Jahre nach der Tat: "Im Zweifel für den Angeklagten." Der Mann wird freigesprochen, denn ein Fasergutachten entlastet ihn.
Schwerwiegend ist zudem die Kritik eines Gutachters des Landeskriminalamtes: die Gladbacher Beamten hätten bei der Besichtigung des Tatortes keine Schutzanzüge getragen, trotz des Regens kein Zelt aufgebaut - so seien wertvolle Spuren verändert oder vernichtet worden. Der damalige Polizeispräsident Alfons Classen äußert sich nicht zu den schweren Vorwürfen.

Der Mordfall Jaekel bleibt bis heute ungeklärt. Jetzt - fast 20 Jahre später - hofft die Kripo, dass es Zeugen gibt, die sich damals nicht zu einer Aussage entschließen konnten, jetzt aber ihr Wissen preisgeben. Die Ermittler sind von Heiko P.'s Unschuld zwar nicht wirklich überzeugt, suchen aber dennoch weiter. "Die Hoffnung verliert man nie", sagt Theveßen.

Am Tatort gefundener Gegenstand:

Beatrice Jaekel wurde mit einer blauen Kordel erdrosselt, die am Tatort gefunden wurde. Es handelt sich um eine so genannte "Zug-Kordel" aus einem Anorak oder einem Parka. Vielleicht ist aufgefallen, dass sie spätestens nach dem 20. Dezember 1989 fehlte.

Frage nach Zeugen:

Wer kann Hinweise zu Beatrice Jaekel oder einem möglichen Täter geben?

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, sind Belohnungen von insgesamt 7 500 Euro ausgesetzt.

Zuständig: Kripo Mönchengladbach, Telefon 02161/29 0

Quelle: e110 | WZ
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Zuletzt geändert von Salva am Mo, 14. Mär. 2016, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.



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Duchonin
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#2

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Di, 26. Jan. 2021, 21:30

Salva hat geschrieben:
So, 27. Jul. 2014, 16:35
Ihr Unterkörper ist nackt, die Hose liegt einige Meter weiter. Nach der Obduktion steht fest: Die Studentin starb durch Erdrosseln, ein Sexualdelikt liegt nicht vor.
Warum ist ihr Unterkörper nackt ?
Ich würde davon ausgehen, dass es doch eine versuchte Vergewaltigung war, aber Beatrice Jaekel hat sich so massiv gewehrt, dass der Täter sie erwürgt hat.
Und eine Tote wollte der Täter dann nicht haben.
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