1990 | Halle/Saale | Christina Hermert (22) vermisst
Verfasst: So, 24. Mai. 2015, 02:48
Wo ist Christina Hermert? Diese kurze Frage beschäftigt Ermittler in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) schon seit über 30 Jahren. Bisher konnte sie nicht geklärt werden. Der Vermisstenfall der zweifachen Mutter wurde auch bei der ZDF-Krimisendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" aufgegriffen.
Der Fall Christina Hermert aus Halle/Saale
Sachverhalt
Christina Hermert ist 22 Jahre alt, verheiratet, hat zwei kleine Kinder. Mit ihrem Ehemann lebt die junge Frau in einem Mehrfamilienhaus im Zapfenweg im Stadtteil Heide-Nord. Im August 1989 trennt sich das Paar, bleibt aber in der gemeinsamen Wohnung.
Ende 1989 nahm Christina eine Tätigkeit auf, um das alleinige Sorgerecht für ihre Tochter Stella-Maria (2 Jahre) und ihren einjährigen Sohn Tino zu bekommen. Am 20. Januar 1990 wollte sie sich mit dem Bus auf den Weg zu ihren Schwiegereltern ins rund zwölf Kilometer entfernte Gutenberg machen. Dort kam sie aber nie an. Zuletzt gesehen wurde sie von einer Nachbarin am Abend des 19. Januar 1990. Es gibt allerdings keine Belege, dass sie tatsächlich im Bus gesessen hat.
"Der Mensch hat doch existiert, er kann doch nicht spurlos verschwinden. Das ist dieses Unfassbare", zeigte sich Christinas Mutter Erika Rolle im ZDF-Studio ergriffen vom eigenen und vom Schicksal ihrer Tochter. Sie habe in den vielen Jahren gelernt, mit der Ungewissheit zu leben. "Es hilft ja nichts. Man kann nicht verrückt werden in Gedanken daran." Ihr Ehemann Joachim möchte endlich einen Abschluss, egal ob positiv oder negativ.
Die Ermittler haben nach über 29 Jahren weder einen Anhaltspunkt, dass die damals 22-Jährige noch lebt, noch, dass sie tot ist. "Solange wir keine Leiche haben, können wir nicht ausschließen, dass sie noch lebt. Also führen wir Ermittlungen in alle Richtungen", sagte Mirko Beine von der Polizeiinspektion Halle.
Sein im Studio anwesender Kollege Ralf Karlstedt hält es zwar für möglich, dass sie in den Westen geflüchtet ist, aber: "Es gab aber keinerlei Gründe dafür." Ebenso sei es nicht auszuschließen, dass sie untergetaucht ist und möglicherweise im Ausland lebt. "Uns gibt aber zu denken, dass sie sich 30 Jahre lang nicht bei ihren Eltern gemeldet hat. Aufgrund der Länge der Zeit halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte."
Von der Wohnung im Zapfenweg bis zu Christinas Schwiegereltern nach Gutenberg sind es nur zwölf Kilometer. Irgendwo auf dem Weg verschwand die zweifache Mutter.
Bild: Google Earth/Aktenzeichen XY
Hinweise und Erkenntnisse zum Aufenthalt der Vermissten, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, richten Sie bitte an:
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt
Lage- und Informationszentrum
Tel.: 0391 / 250 - 1036
LKA Sachsen-Anhalt | e110 | Tag24 | Der Fall bei Aktenzeichen XY - Spezial
Der Fall Christina Hermert aus Halle/Saale
Name | Hermert (geb. Rolle) |
Vorname | Christina |
Alter | 22 |
Vermisst seit | 20. Januar 1990 |
Ort | Halle/Saale |
Geburtsdatum | 6. Januar 1968 |
Geburtsort | Halle/Saale |
Nationalität | DDR |
Größe | 165 cm |
Gewicht | - |
Statur | schlank |
Haar | mittelbraun, halblang |
Augenfarbe | blau |
Besondere Merkmale | gepflegt |
Bekleidung | - beige Jacke - hellgrauer Pullover - grauer Flanellrock - graue Halbschuhe (Gr. 26) mitgeführte Gegenstände: - schwarze Umhängetasche |
Sachverhalt
Christina Hermert ist 22 Jahre alt, verheiratet, hat zwei kleine Kinder. Mit ihrem Ehemann lebt die junge Frau in einem Mehrfamilienhaus im Zapfenweg im Stadtteil Heide-Nord. Im August 1989 trennt sich das Paar, bleibt aber in der gemeinsamen Wohnung.
Ende 1989 nahm Christina eine Tätigkeit auf, um das alleinige Sorgerecht für ihre Tochter Stella-Maria (2 Jahre) und ihren einjährigen Sohn Tino zu bekommen. Am 20. Januar 1990 wollte sie sich mit dem Bus auf den Weg zu ihren Schwiegereltern ins rund zwölf Kilometer entfernte Gutenberg machen. Dort kam sie aber nie an. Zuletzt gesehen wurde sie von einer Nachbarin am Abend des 19. Januar 1990. Es gibt allerdings keine Belege, dass sie tatsächlich im Bus gesessen hat.
"Der Mensch hat doch existiert, er kann doch nicht spurlos verschwinden. Das ist dieses Unfassbare", zeigte sich Christinas Mutter Erika Rolle im ZDF-Studio ergriffen vom eigenen und vom Schicksal ihrer Tochter. Sie habe in den vielen Jahren gelernt, mit der Ungewissheit zu leben. "Es hilft ja nichts. Man kann nicht verrückt werden in Gedanken daran." Ihr Ehemann Joachim möchte endlich einen Abschluss, egal ob positiv oder negativ.
Die Ermittler haben nach über 29 Jahren weder einen Anhaltspunkt, dass die damals 22-Jährige noch lebt, noch, dass sie tot ist. "Solange wir keine Leiche haben, können wir nicht ausschließen, dass sie noch lebt. Also führen wir Ermittlungen in alle Richtungen", sagte Mirko Beine von der Polizeiinspektion Halle.
Sein im Studio anwesender Kollege Ralf Karlstedt hält es zwar für möglich, dass sie in den Westen geflüchtet ist, aber: "Es gab aber keinerlei Gründe dafür." Ebenso sei es nicht auszuschließen, dass sie untergetaucht ist und möglicherweise im Ausland lebt. "Uns gibt aber zu denken, dass sie sich 30 Jahre lang nicht bei ihren Eltern gemeldet hat. Aufgrund der Länge der Zeit halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte."
Von der Wohnung im Zapfenweg bis zu Christinas Schwiegereltern nach Gutenberg sind es nur zwölf Kilometer. Irgendwo auf dem Weg verschwand die zweifache Mutter.
Bild: Google Earth/Aktenzeichen XY
Hinweise und Erkenntnisse zum Aufenthalt der Vermissten, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, richten Sie bitte an:
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt
Lage- und Informationszentrum
Tel.: 0391 / 250 - 1036
LKA Sachsen-Anhalt | e110 | Tag24 | Der Fall bei Aktenzeichen XY - Spezial