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2006 | Magdeburg | Matthias Horn (36)| ermordet

Ungeklärte Fälle im Focus.
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Duchonin
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2006 | Magdeburg | Matthias Horn (36)| ermordet

#1

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 19. Aug. 2021, 10:34

MORD AN MATTHIAS HORN

Der Fall (Ich habe den richtigen Nachnamen des Opfers eingetragen, da der inzwischen in XY-ungelöst genannt wurde):

Der Vorgesetzte des Magdeburger Bereichsleiters der Kosmetikfirma "L\'Oreal" hatte am Vormittag vergeblich versucht hatte, seinen Mitarbeiter telefonisch zu erreichen. Horn ist als äußerst zuverlässig und verantwortungsbewusst bekannt. Unentschuldigtes Fehlen war bei dem 36-Jährigen bisher noch nicht vorgekommen. Deshalb macht sich der Chef Sorgen. Er ruft seinen erwachsenen Sohn an und schickt ihn zum Gründerzeithaus in Magdeburg-Stadtfeld. Er soll sich nach dem Befinden des Parfümerie-Vertreters erkundigen.
Doch auf das Klingeln öffnet niemand. Der Sohn klingelt bei demn Nachbarn. Diese sind mit Matthias Horn befreundet und haben einen Zweitschlüssel.
Im Schlafzimmer findet der Sohn des Chefs und der Nachbar auf dem Bett in einer großen Blutlache - völlig bekleidet und mit klaffender Halswunde -Matthias Horn.
Um 20.45 Uhr wirdi die Polizei alarmiert und etwas später trifft der Kriminaldauerdienst in der Goethestraße ein. Es wird eine Straftat erkannt.
Die Tatortgruppe des Landeskriminalamts untersucht die Wohnung.f. Die Ermittler des 2. Fachkommissariats befragen die Hausbewohner, dann Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen.
Dabei ergibt sichl, dass Matthias Horn zwar seine Wohnung in Magdeburg, seinen Freundeskreis jedoch in Neubrandenburg hatte. Von dort stammte der 36-Jährige. 2004 war wegen der Übernahme des dortigen Vertriebsgebietes nach Magdeburg umgezogen.
Die Tatzeit kann auf zwischen 18 und 22 Uhr am 14. Februar 2006 - dem Valentinstag eingegrenzt werden. Zwischen 16.30 und 18 Uhr war das spätere Opfer von mehreren Hausbewohnern beim Betreten seiner Dreiraumwohnung gesehen worden.
Er erledigte noch einige dienstliche Geschäfte und führte vom Handy ein Gespräch. Sein letzted Lebenszeichen.
Gegen 22 Uhr stellten Hausbewohner fest, dass im Flur mehrfach das Licht an- und ausgeschaltet wurde.
Sicher ist, dass der Vertreter seinen Mörder oder seine Mörderin selbst eingelassen haben muss.
Die Kripo findet eine Menge Spuren, darunter auch DNA-Material. Die Polizei bittet Bekannte und Familienangehörige des Opfers um Speichelproben, um die DNA abgleichen zu können. Darunter auch ein Mann, der ein Motiv gehabt haben könnte. Horn war mit dem Mann und mit dessen Ehefrau gut bekannt. Doch die DNA-Proben bringen keinen Hinweis auf eine Täterschaft.
Das Motiv der Tat liegt ebenfalls bis heute im Dunkeln. Ein klassischer Raubmord scheint auszuscheiden. Obwohl Horn der Laptop und die EC-Karte gestohlen wurden. Mit der Karte hob der Täter am 15. Februar 2006 um 3.50 Uhr an einem Automaten der Magdeburger Volksbank in der Halberstädter Straße mehrere 100 Euro und am 17. Februar bei einer Bank außerhalb der Landeshauptstadt erneut einige 100 Euro ab. Beide genutzten Bankautomaten waren nicht mit einer Überwachungskamera ausgestattet. Wußte das der Täter ?
Der Mörder ließ in der Tatwohnung jedoch über 1000 Euro und eine größere Summe an Dollarscheinen liegen. Er rührte auch die wertvolle Sammlung von südafrikanischen Krügerrand-Goldmünzen nicht an.
Da es sich um ein Übertöten handelt, muss großer Hass im Spiel gewesen sein.
Das schließen die Ermittler aus dem mit großer Gewalt geführten Halsschnitt.
Die Räume der Wohnung waren völlig aufgeräumt und es gab keinerlei Kampfspuren.
Und auch der Laptop, ein IBM X31, taucht nicht wieder auf.
Freunde, Verwandte und Kollegen bezeichnen den Mann, als "nett", "verträglich", "ruhig", "extrem schüchtern". Er sei jedem Stress aus dem Wege gegangen. Ein Motiv für die Bluttat kann sich niemand der Befragten vorstellen. Sein Hobby war das Reisen.
Horn fuhr beinahe jedes Wochenende nach Neubrandenburg, wo er seinen Freundeskreis hatte. In Magdeburg pflegte er nur losen Kontakt zu den Bewohnern seines Hauses, mit Ausnahme des Paares in der Nachbarwohnung.
Die Situation in der Wohnung deutet auch nicht darauf hin, dass der Kosmetikvertreter Besuch erwartet hatte.

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2006 | Magdeburg | Matthias Horn | ermordet

#2

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 19. Aug. 2021, 10:50

Der Fall wurde zweimal bei XY-ungelöst und einmal bei Kripo -Live gezeigt:

1. Aktenzeichen XY ungeloest 03.08.2006 [Teil 4/7] und [Teil 5/7]
(Verbrechen an Matthias Horn ab Minute 6:50)

https://www.youtube.com/watch?v=Z0A248OoCUo&t=462s

2. "Kripo live": Matthias (†36) wurde an Valentinstag die Kehle durchgeschnitten
Das wissen die Ermittler über den Mord

Matthias H. hatte am 14. Februar 2006 mehrere Kundentermine, kam gegen 16.30 Uhr nach Hause. Im Treppenhaus begegnete er mehreren Nachbarn.

Rund drei Stunden später, um 19.24 Uhr, verschickte er eine E-Mail an seinen Chef. Es sollte das letzte Lebenszeichen des 36-Jährigen sein. Gegen 20 Uhr hörten mehrere Anwohner unabhängig voneinander Schreie. Ob sie aus dem Haus oder von draußen kamen, konnten sie nicht sagen. Die Ermittler sind sich sicher: Die Schreie stammen aus H.s sanierter Altbauwohnung in der Goethestraße 40.

Zwischen 20.15 und 20.45 Uhr bemerkte eine Nachbarin, dass eine Person hastig die Treppe hinunterrannte. Kurz darauf wurde das Licht in Matthias' Wohnung ausgeschaltet. Dies hat aber nicht er selbst getan. "Er war so schwer verletzt, dass er nicht in der Lage war, das Licht selbst auszuschalten. Somit ist eine Zwei-Täter-Theorie entstanden", erzählt Polizeihauptkommissar Mike von Hoff. Also eine Person, die die Treppe hinuntergerannt ist und eine zweite, die das Licht gelöscht hat.
Zwei Tage später, am 16. Februar 2006, wurde die Leiche des 36-Jährigen gefunden. Er lag in einer großen Blutlache in seinem Schlafzimmer. "Er wurde Opfer einer sehr brutalen Tat. Es ist gegen seinen Hals stumpfe Gewalt ausgeübt worden, dessen er letztlich auch erlag." Dem Kosmetik-Vertreter wurde der Hals mit einem großen Messer aus seiner Küche durchgeschnitten.

Einen Raubmord schließt die Polizei aus, denn neben 1000 Euro Bargeld blieben auch mehrere Tausend Dollar und Geldbörsen mit Kreditkarten unberührt. Gestohlen wurde allerdings der Laptop und eine EC-Karte, mit der in den folgenden Tagen zweimal mehrere Hundert Euro abgehoben worden. Kameraaufzeichnungen aus den Bankfilialen existieren nicht.
In der Wohnung, deren Tür übrigens keine Einbruchspuren aufwies, wurde eine DNA-Spur gefunden, die jedoch bis heute keiner Person zugeordnet werden konnte. "Wir haben immer gehofft, dass das Verbrechen aufgeklärt wird - das hoffen wir jetzt immer noch", sagt die Schwester des Getöteten.
Könnt Ihr Hinweise zur Tat geben? Haben sich der oder die Täter bei Euch verplappert? Sachdienliche Angaben erbittet die Magdeburger Kripo unter Tel. 03915465196. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Mordes führen, ist eine Belohnung in Höhe von 4000 Euro ausgesetzt.
https://www.tag24.de/nachrichten/kripo- ... en-1049087
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2006 | Magdeburg | Matthias Horn | ermordet

#3

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 19. Aug. 2021, 11:02

Aus der letzten xy-ungelöst Sendung:

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... 1-100.html

Link zum Video spare ich mir, weil das sowieso nur noch bis zum 25.08.2021 funktioniert.
Text dazu:
In der eigenen Wohnung ermordet
Polizei rollt 16 Jahre alten Fall wieder auf
Der 36-jährige Matthias Horn aus Neubrandenburg war in seinem Umfeld beliebt. Er hatte ein gutes Verhältnis zu Freunden, Familie und Nachbarn. Niemand kann sich erklären, warum dem sympathischen Handelsvertreter auf so brutale Weise das Leben genommen wurde.
Magdeburg, 14. Februar 2006. Matthias Horn ist vor etwa eineinhalb Jahren von Neubrandenburg nach Magdeburg gezogen. Dort ist er als Handelsvertreter für einen großen Kosmetikkonzern tätig und hat an diesem Dienstag bereits einige Kundentermine hinter sich. Am Nachmittag kommt er nach Hause. Auf dem Weg durchs Treppenhaus begegnet er noch einem benachbarten Paar, mit dem er befreundet ist. Dann geht er in seine Wohnung.
Von dort aus bearbeitet er noch einige geschäftliche E-Mails. Um 19.24 Uhr loggt er sich aus. Was danach in der Wohnung des 36-Jährigen passiert, kann die Polizei nur durch Zeugenaussagen und Spuren am späteren Tatort rekonstruieren. Sicher ist: Matthias Horn hat diesen Abend nicht überlebt.
Zwei Tage darauf klingelt es an der Wohnungstür des Pärchens, das mit Matthias Horn befreundet ist. Vor der Tür steht ein Kollege, der den 36-Jährigen zu erreichen versucht. Die Nachbarn haben einen Schlüssel zu seiner Wohnung – dort machen sie eine schreckliche Entdeckung: Im Schlafzimmer liegt die blutüberströmte Leiche des Neubrandenburgers. Er wurde mit mehreren Messerstichen ermordet.
War der Täter ein Bekannter?
Die Kripo geht davon aus, dass Matthias Horn den Täter freiwillig in seine Wohnung gelassen hat, denn an der Eingangstür lassen sich keine Aufbruchspuren entdecken. Mehrere Nachbarn berichten der Polizei später von Schreien, die sie in der Tatnacht gehört haben, die sie aber nicht zuordnen konnten. Kannte Matthias Horn die Person, die an diesem Abend seine Wohnung betreten hat und gab es womöglich Streit?

Vermutlich waren bei der Tat große Emotionen im Spiel, dafür spricht aus Sicht der Polizei die Vielzahl der Messerstiche. Das Umfeld in Magdeburg liefert der Polizei kein mögliches Motiv, und auch in Matthias Horns Heimatstadt Neubrandenburg lässt sich nichts Entsprechendes ermitteln. Woher kannten sich Matthias Horn und sein Mörder, und seit wann?
EC-Karte und Laptop verschwunden
Obwohl der Täter den Laptop und auch die EC-Karte mitgehen ließ, schließt die Kripo einen Raubmord aus. Mit der Karte wurde zwei Mal 500 Euro abgehoben, jedoch bei Bankfilialen, die keine Überwachungskamera installiert haben. Danach wurde die Karte nie wieder benutzt.
Fragen nach Zeugen:
Wer kann Angaben zu dem Verbrechen machen?
Wer kann etwas zum persönlichen Umfeld des Getöteten sagen?
Wer weiß etwas über den Verbleib der verschwundenen Gegenstände?

Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von insgesamt 6500 Euro ausgelobt worden.

Zuständig:
Kripo Magdeburg, Telefon 0391 / 546 51 96
Ab 19. August: 0391 / 54 60

Datum:
18.08.2021
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2006 | Magdeburg | Matthias Horn | ermordet

#4

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 19. Aug. 2021, 21:03

Was auffällt:

1.
Duchonin hat geschrieben:
Do, 19. Aug. 2021, 10:50
Zwischen 20.15 und 20.45 Uhr bemerkte eine Nachbarin, dass eine Person hastig die Treppe hinunterrannte. Kurz darauf wurde das Licht in Matthias' Wohnung ausgeschaltet. Dies hat aber nicht er selbst getan. "Er war so schwer verletzt, dass er nicht in der Lage war, das Licht selbst auszuschalten. Somit ist eine Zwei-Täter-Theorie entstanden", erzählt Polizeihauptkommissar Mike von Hoff.
Anderseits:
Duchonin hat geschrieben:
Do, 19. Aug. 2021, 10:34
Die Kripo findet eine Menge Spuren, darunter auch DNA-Material. Die Polizei bittet Bekannte und Familienangehörige des Opfers um Speichelproben, um die DNA abgleichen zu können. Zu den Testpersonen gehört auch ein Mann, der ein Motiv gehabt haben könnte. Er lebt außerhalb Sachsen-Anhalts. Horn war mit dem Mann und mit dessen Ehefrau gut bekannt. Doch die Speichel-Aktion bringt keinen Hinweis auf eine Täterschaft.
Wenn man von 2 Tätern ausgeht, könnte ja die DNA-Spur zu dem 2. Täter gehören, denn man nicht getestet hat.

Hier wäre die Frage nach dem Motiv interessant.

2. Bei Allmy vermutet man Homosexualität bei Matthias Horn und Ermordung durch einen Stricher. Das könnte bei einem 36-jährigen ohne Freundin sein, aber
dagegen spricht:

a) Bei Offizieren in der NVA war Homosexualität nicht verboten, aber nicht gern gesehen.
Soldaten unterliegen einer ganz anderen Befehlsgewalt, als z.B. Arbeiter oder Angestellte.
Es könnte also sowohl Mißbrauch der Befehlsgewalt als auch ungerechtfertigte Behauptung einer solchen Tat durch
Unterstellte möglich sein.
b) Homosexualität stößt in der Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. Das war in der DDR genauso wie in der BRD (siehe Kießling-Affäre).
Auch auf dem Lande in Oberbayern muss eine schwuler Steuerberater um seine Mandantschaft fürchten,
wenn seine Homosexualität bekannt wird. Ein Homosexueller ist also durchaus erpressbar.
c) Der Fall des Oberst Alfred Redl (* 14. März 1864 in Lemberg, Galizien; † 25. Mai 1913 in Wien)
ist in den Abwehrdiensten aller Armeen auch heute noch gegenwärtig. Die Chancen zu den "Auserwählten" zu gehören, waren
für Schwule auch in der NVA nicht sehr groß.
d) Matthias Horn hat als Offiziersschüler Nahkampf mit und ohne Waffe gelernt. Der wäre für einen Stricher keine einfaches
Opfer.

3. In dem Filmbeitrag 2006 war von der Offiziershochschule (OHS) Löbau und Luftstreitkräften der NVA die Rede.
Das ist Unsinn. die OHS Löbau war die OHS der Landstreitkräfte.
In dem Filmbeitrag von 2021 spricht man von der OHS Zittau und einer Ausbildung in Polen.
Eine OHS Zittau gab es nicht. Aber in der ehemaligen König-Ludwig-Kaserne in Zittau befanden sich einzelne
Ausbildungsrichtungen der OHS Löbau. U.a. auch die Sektion 09 "Rückwärtige Dienste".
Und jetzt wird es interessant:
Die Ausbildungszeit an den OHS betrug nach Einführung der Diplomausbildung 4 Jahre.
Es gab einzelne Offiziersschüler, die auf Grund guter fachlicher Leistung zu einer Erweiterten Ausbildung mit einer Dauer
von 5 Jahren an eine Militärakademie geschickt wurden. Die kamen dann als Oberleutnant zurück und waren für höhere
Führungsaufgaben vorgesehen. (Dazu brauchte man eigentlich die Absolvierung einer Militärakademie, aber in diesen Fällen
wurde die Ausbildung als Absolvierung einer Militärakademie anerkannt.).
Die wären in diesem Fall zu einer Laufbahn vorgesehen gewesen, die bis zum Stellvertreter Technik beim Chef Kraftfahrzeuge im Militärbezirk mit Dienstgrad
Oberstleutnant hätte führen können.

Hier eine Leseprobe zu diesem Thema, die ich zufällig im Internet gefunden habe:
Militärtechnische Akademie „J. Dabrowski“ in Warschau; 1988–1990, 22 Absolventen ;
http://leseprobe.steffen-verlag.de/bied ... age12.html

Absolventen ist natürlich falsch. Da diese Ausbildung erst ab 1988 begann und 5 Jahre gehen sollte, kann niemand dieses Studium abgeschlossen haben, weil diese Auslandsstudien 1990 beendet wurden.

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2006 | Magdeburg | Matthias Horn | ermordet

#5

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 19. Aug. 2021, 21:03

Mal einige allgemeine Fakten zur Offiziersausbildung in der NVA:

Bis 1971 gab es nur Offiziersschulen mit einer Ausbildungsdauer von 3 Jahren. Die entsprachen Fachschulen und schlossen mit einer Fachschulprüfung, einer Offiziersprüfung und einer Hausarbeit ab.
Die Absolventen wurden zum Dienstgrad Unterleutnant ernannt. Voraussetzung zum Besuch einer Offiziersschule war die Fachschulreife.

Ab 1971 wurden daraus Offiziershochschulen mit einer Ausbildungsdauer von 3 Jahren. Die schlossen mit einer Hochschulprüfung, einer Offiziersprüfung und einer Hausarbeit ab.
Die Absolventen wurden zum Dienstgrad Leutnant ernannt. Voraussetzung zum Besuch einer Offiziershochschule war die Hochschulreife (Abitur).
Da es nicht genügend Bewerber gab, wurde ein Sonderreifelehrgang von 4 Monaten eingeführt, in dem Offiziersschüler das Abitur in den Hauptfächern ablegen konnten.
Das reichte nicht und die Absolventen des Sonderreifelehrgangs hatten im Studium mit wenigen Ausnahmen große Probleme.
Deshalb wurde nach einigen Jahren der Sonderreifelehrgang auf 1 Jahr verlängert.
Kurze Zeit später wurde auf Betreiben der Politischen Hauptverwaltung eingeführt, dass Abiturienten nach dem Abitur noch innerhalb eines Jahres eine Facharbeiterausbldung absolvieren mussten, damit sie zur "Arbeiterklasse" zählten. (Wenn man nicht genügend Offziersbewerber hat, eine wirklich "sinnvolle" Idee)

Ab 1982 wurden Diplomstudiengänge mit einer Ausbildungsdauer von 4 Jahren eingeführt.

Unter den besten Abiturienten, die eine Berufsausbildung absolviert hatten, wurden einzelne ausgewählt, die eine spezielle Ausbildung an Akademien im Ausland absolvieren sollten. Wie oben geschrieben, waren die für höhere "Weihen" vorgesehen.
Dazu gehörte auch Matthias Horn.
Er war 2006 zum Zeitpunkt seiner Ermordung 36 Jahre alt.
Er muss also 1969 oder 1970 geboren worden sein.
Da man erst mit 18 Jahren Offiziersschüler werden konnte, kann er frühestens 1987 an der OHS seine Berufsausbildung begonnen haben und wäre nach dem Abschluss nach Warschau gegangen.
Nach spätestens 2 Lehrjahren wäre dann ohne Abschluss Schluß gewesen.

Matthias Horn hat dann die Branche gewechselt und ist in den Vertrieb von Kosmetikprodukten gegangen
Bei der Suche im Internet bin ich jetzt zufälligerweise auf eine Person getroffen, die bei LinkedIn schreibt:
Ausbildung

Militärtechnische Akademie J. Dabrowski Warschau
Name des Abschlusses Dipl.-Ing. Studienfach Fahrzeugtechnik
Es könnte zwar möglich sein, dass Derjenige das in Warschau begonnene Studium unter Anrechnung der schon absolvierten Semester In Deutschland beendet hat, aber warum schreibt er das dann nicht so ?
Zur Vermeidung juristischer Probleme nenne ich den Namen nicht.
Den LinkedIn-Eintrag habe ich mir abgespeichert.
Richtig interessant würde es, wenn der in nächster Zeit abgeändert würde.

Doch zurück zum Fall Matthias Horn.
Wenn er zufälligerweise dies bei dem von mir Gefundenen oder einem Anderen aus der Ausbildung an der Militärtechnische Akademie „J. Dabrowski“ in Warschau gefunden hätte und sich geäußert hat, ohne die Brisanz für Denjenigen zu erkennen, könne dies ein Tatmotiv sein.
Er könnte mit diesem Wissen und seiner Bekanntgabe die berufliche Existenz des Betroffenen vernichten.

Dies könnte die Emotionen und das daraus resultierende Übertöten erklären.

Wohl gemerkt: Ich beschuldige keine konkrete Person.

Ob meine Gedankenspiele real sind, muss die Polizei prüfen.
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2006 | Magdeburg | Matthias Horn | ermordet

#6

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Sa, 15. Jan. 2022, 15:42

Mein Vorschlag wo man hier Daten suchen könnte:

Und noch ein Hinweis:

1. Zu diesem Auslandstudium wurden nur "Auserwählte" geschickt.
Und die wurden vorher überprüft.
Sowohl die NVA-Kaderakte (eventuell mit Klassenliste) -> Archive NVA
als auch die Überprüfung durch eine bestimmte "Firma" könnten manche Frage der Polizei beantworten-> https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/

Der Rest wäre juristischer Kampf um die Freigabe der Akte (die Erben des Matthias Horn werden sicher zustimmen) und viel Fleiß beim Aktenstudium.

2 die Eltern des Matthias Horn nach dem Facharbeiterzeugnis fragen und dann erkunden, wer noch in dieser Ausbildung war und später ein Studium an der Militärtechnische Akademie J. Dabrowski Warschau begonnen hat.

3. Ich habe polnische Offiziere als sehr kameradschaftlich gegenüber Offizieren anderer Armeen kennengelernt.
M.E. wäre es durchaus denkbar, dass der deutsche Militärattache z.B. in Prag bei passender Gelegenheit(z.B. bei einem Empfang) den polnischen Militärattache anspricht und über den Fall des Mordes an einem ehemaligen Offiziersschüler der Militärtechnische Akademie „J. Dabrowski“ in Warschau informiert.
Die Bitte um Unterstützung durch eine Liste der deutschen Offiziersschüler der Militärtechnische Akademie „J. Dabrowski“ in Warschau würde vermutlich irgendwie erfüllt werden.
Vermutlich würde die polnische Militärjustiz sogar Offiziersschüler der Militärtechnische Akademie „J. Dabrowski“ in Warschau über das Verhältnis der deutschen Offiziersschüler befragen und das Ergebnis in entspechender, die Sicherheitsinteressen Polens beachtender Form zur Verfügung stellen.

Übrigens ist noch interessant:

Der Fall wurde in der XY-ungelöst vom 18.08.2021 zum zweiten Mal dargestellt. Die von mir erwähnte Person hat im Januar 2021 Arbeitgeber und Tätigleit gewechselt.

Es könnte aber auch ein anderer früherer Kamerad von Matthias Horn gewesen sein.
Man sollte auf jeden Fall die weiteren Laufbahnen seit 1990 ansehen.
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#7

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Mo, 16. Jan. 2023, 13:19

Hier noch ein Podcast vom MDR

https://podcasts.apple.com/de/podcast/d ... 1472201014

Leider wird auf die Vorgeschichte des Opfers gar nicht eingegangen.

Übertöten erfolgt durch Hass. Der kann aber auch auftreten, wenn der Täter seine Existenz bedroht sieht.
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