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Wenn Männer Kinder lieben

Sexuelles Interesse an präpubertären Kindern.
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Wenn Männer Kinder lieben

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 4. Jun. 2015, 21:43

Als Pädophiler leben lernen

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Wissen, wo die Grenzen sind – selbst beim Drachensteigen: Das ist das Wichtigste für Pädophile, die ihre sexuellen Bedürfnisse nicht ausleben.

Pädophile ängstigen unsere Gesellschaft so sehr, dass es keine rationale Debatte über den Umgang mit ihnen gibt. Einblicke in ein geheimes Leben.

Er schließt nie ab, wenn er seine Wohnung verlässt. So ein Einbruch wäre doch nicht weiter tragisch, sagt er. Jeden Tag zu sehen, dass nichts passiert ist, hilft Thorsten Bender (Name geändert), mit einem anderen Risiko umzugehen, vor dem er ungleich mehr Angst hat. Das Risiko nämlich, dass jemand in sein Innenleben einbricht und das entdeckt, was er lange Zeit selbst nicht wahrhaben wollte. Eine Eigenschaft, die, wenn sie bekanntwürde, seine bürgerliche Existenz vernichten würde. Thorsten Bender liebt Kinder.

300.000 pädophile Männer in Deutschland

Er ist einer von etwa 300.000 pädophilen Männern in Deutschland. Die wissenschaftliche Forschung geht davon aus, dass sich mindestens einer von hundert Männern sexuell zu Kindern hingezogen fühlt. Thorsten Bender nennt seinesgleichen „die grauen Punkte in unserer Gesellschaft“, die sich nicht zu ihrer Neigung öffentlich bekennen können. Die auf ein unauffälliges Dasein bedacht sind und stillschweigend hinnehmen müssen, wenn in den Medien Pädophile dämonisiert und mit Kinderschändern gleichgesetzt werden. Das tue weh, sagt Bender.

Sie sind stigmatisiert wie kaum ein anderer Personenkreis. Bei Pädophilen denkt man an geile Männer, die sich im Gebüsch von Spielplätzen herumtreiben, um über wehrlose Kinder herzufallen. In der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behavior erschien vor kurzem eine Studie von Wissenschaftlern vom Institut für Klinische Psychotherapie an der Technischen Universität in Dresden, in der achthundert Menschen in deutschen Fußgängerzonen nach ihren Empfindungen gegenüber Pädophilen gefragt wurden. 14 Prozent der Befragten wünschten diesen, auch wenn sie sich nie etwas zuschulden kommen haben lassen, den Tod. Unter Online-Befragten im englischsprachigen Netz waren es sogar 27 Prozent. 39 Prozent der befragten Fußgänger würden Pädophile sofort einsperren lassen. „Pädophile ängstigen die Gesellschaft so sehr, dass eine rationale Debatte über den Umgang mit ihnen kaum möglich ist“, stellt Sara Jahnke fest, eine Mitautorin der Studie. Kriminalstatistiken, denen zufolge die Mehrheit der Sexualstraftäter, die sich an Kindern vergangen haben, gar nicht pädophil sind, ändern daran nichts.

Ständige Paranoia

Thorsten Bender ringt einige Wochen lang mit sich, bis er zu einem Treffen bereit ist. Da sei diese ständige Paranoia, dass sein Geheimnis auffliegt, sagt er in einem der Telefonate vor dem Treffen. Am größten sei das Misstrauen gegenüber Journalisten. Erst kürzlich habe sich wieder ein Fernsehmitarbeiter mit versteckter Kamera in einen Pädophilentreff geschmuggelt, erzählt er. Anschließend habe der Journalist die Polizei alarmiert. Auch aus diesem Grund macht Bender einen großen Bogen um Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen. Bewusst habe er keinen Beruf gewählt, der mit Kindern zu tun hat. „Ein zu langer Blick, ein vager Verdacht, und du musst deine Koffer packen und auswandern“, sagt er.

Am Ende obsiegt sein Bedürfnis, sich zu zeigen als Mensch, der verantwortungsbewusst mit seiner Neigung umgeht. Der weder seine sexuellen Bedürfnisse mit Kindern auslebt, noch dazu therapeutische Hilfe benötigt. Zu viel sei geschrieben worden über obsessive Täter in Therapie, beklagt Thorsten Bender. Ihre Porträts verzerrten die Realität und vermehrten die Angst vor pädophilen Männern und den Abscheu der Gesellschaft. „Ich will die Probleme, die mit meiner Neigung verbunden sind, nicht verharmlosen“, sagt er am Telefon. „Ich will nur einen Gegenentwurf skizzieren zur vorherrschenden Vorstellung, dass jeder Pädophile seelisch gestört ist.“

Am Treffpunkt erscheint ein bärtiger Mann in den Dreißigern mit fröhlichen Augen. Er trägt ein grünes Poloshirt, schwarze Jeans, Asics-Turnschuhe – bewusst gewählte Durchschnittskluft. Thomas Bender ist ein selbstbewusster, gebildeter Mann, der über seine Gefühle zu sprechen vermag. „Können wir spazieren gehen?“, fragt er. Das helfe beim Erzählen.

Er wurde älter, die Helden seiner Träume blieben jung

Er sei ein echter „Pädo“, ein sogenannter Kernpädophiler, der mit seiner Neigung vermutlich zur Welt gekommen ist. Kein Missbrauch in der eigenen Kindheit, keine gestörte Vater- oder Mutterbeziehung könne er als Ursache heranziehen. Seine Kindheit war behütet. Seine Eltern hätten in jeder Phase seines Lebens hinter ihm gestanden, immerzu bedacht, sein Selbstbewusstsein zu stärken – bis heute.

Als er sich das erste Mal verliebte, war er selbst noch ein Kind. Ein zwölfjähriger Klassenkamerad bereitete ihm schlaflose Nächte. Er wurde älter, die Helden seiner Träume blieben jung und männlich. Irritiert versuchte er es in der Pubertät mit Mädchen – mit den androgynen konnte er sich einigermaßen anfreunden. Als er zur Bundeswehr musste, war er fast erleichtert. Die Auszeit würde seine Gefühle neu justieren, hoffte er. Dann kam eine Einladung zu einer Familienfeier. Ein Junge lachte ihn an. Auf der Fahrt zurück in die Kaserne brach die Gewissheit über ihn herein. „Mir zitterten die Knie“, erinnert sich Thorsten Bender an diesen Moment. Nicht so sehr wegen der Erkenntnis, sich in Jungen zu verlieben, sondern weil damit sämtliche Vorstellungen, die er von seiner Zukunft hatte, auf einen Schlag weggefegt waren. „Ein Mensch spürt erst, wie sehr er darauf angewiesen ist, ein gesellschaftlich akzeptiertes Leben zu führen, wenn er aus dem Raster fällt“, sagt er.

Doch Bender ist keiner, der sich lähmen lässt. Er hat gelernt, nach Lösungen zu suchen und recherchierte im Internet. Nicht nach Gleichgesinnten hielt er Ausschau. „Ich suchte jemanden, der mir sagt, wie ich in dieser Gesellschaft als Pädophiler leben kann.“ Er fand Sylvia Tanner, eine Schweizerin, die ursprünglich Aids-Kranke beriet. Sie verschob ihre Zielgruppe auf pädophile Männer, nachdem ihr eines Tages ein Freund der Familie seine Neigung zu Jungen und seine Liebe zu ihrem älteren Sohn gestanden hatte. Er wollte verhindern, dass dieser im Zuge von Ermittlungen gegen ihn befragt wird – obwohl keine sexuellen Kontakte stattgefunden hatte – und beging Suizid. Lange Zeit war Sylvia Tanner die einzige Person im deutschsprachigen Raum, die Pädophile bei ihrem Coming-out unterstützte. Bis zu ihrem Tod vor vier Jahren gelang es ihr jedoch nicht, öffentliche Unterstützung für ihr Beratungsangebot zu erhalten.

Selbstbefriedigung vor dem PC

Thorsten Bender kommunizierte mit ihr zunächst über das Internet, später besuchte er sie in ihrer Wohnung in Schaffhausen. „Sie half mir und vielen anderen verunsicherten jungen Männern dabei, sich so anzunehmen, wie man ist“, berichtet er. Ihr Büro war wie eine Insel, auf der sich niemand verstellen musste. Auf der auch mal gelacht wurde über all die verliebten Pädophilen, die sich auf dem Bolzplatz abmühen und Spielernamen auswendig lernen, um Zwergen im Barcelona-Trikot zu gefallen. Sylvia Tanner machte keinerlei Vorschriften, bis auf die eine: „Hands Off“ – Hände weg! Keine sexuellen Kontakte. „Aber das musste sie mir gar nicht sagen“, sagt Bender. „Ich weiß doch, dass Kinder daran überhaupt keine Freude haben.“

Kein leichter Gesprächsstoff. Im Biergarten wechselt Thorsten Bender mehrere Male den Tisch, immer dann, wenn sich Leute an den Nachbartisch setzen. Dann will er wieder ein paar Schritte gehen, will erklären, warum er den Kontakt zu Kindern sucht und auch braucht. „Sonst würde meine Seele verkümmern“, sagt er. Derzeit sei er mit zwei Jungen befreundet, einem älteren und einem jüngeren, mit denen er abwechselnd etwas unternimmt, Fußball spielt, fernsieht, Nudeln kocht, auch mal rauft, auch mal streitet. „Sie melden sich bei mir – nie umgekehrt“, betont er. Die Eltern hätten volles Vertrauen, wüssten aber nichts von seiner Neigung. Wie solle er ihnen auch reinen Wein einschenken, ohne sie zu ängstigen? Ein Dilemma. Und wo bleibt für ihn das sexuelle Erleben? „Jeder weiß doch, wie man sich selbst befriedigt“, sagt er. Vor dem PC? „Ja, manchmal auch mit Internetbildern, zum Beispiel mit Familienaufnahmen, die irgendwo im Netz stehen.“ Mehr brauche er nicht. Mehr wäre nicht gut für die Kinder und verhängnisvoll für ihn.

In einem Beitrag für den WDR beschreibt der Sexualwissenschaftler Christoph Ahlers, dass Pädophile genau wie Nichtpädophile das Bedürfnis nach einer partnerschaftlichen Beziehung haben, die weit über das Sexuelle hinausgeht. Sie wollen das Kind gut kennenlernen, Zeit mit ihm verbringen. „Wer die Grenzen kennt und kontrollieren kann, der belässt es dabei“, sagt Ahlers. Schließlich sehnten sich auch Pädophile nach „stabiler Beziehung“ ohne Vertrauensbrüche. „Ich beschreibe dieses Verhalten, weil es kaum bekannt ist“, erläutert Ahlers. Bekannter ist das krankhafte Verhalten von Pädophilen in Haft oder in Therapie, die keine Rücksicht auf das Kind genommen haben. 99 Prozent der Pädophilen-Forschung findet in den Gefängnissen statt.

Kein Verständnis für die Täter

Thorsten Bender kann das Verhalten der Täter nicht nachvollziehen. „Mit ihnen habe ich so viel Verständnis wie nichtpädophile Männer mit Vergewaltigern.“ Wütend sei er auf sie, weil sie den Pädophilenhass weiter schüren. Wütend auch auf die Medien, die oft nicht genau hinsehen, ob der Täter überhaupt pädophil ist – wie bei dem belgischen Kindermörder Marc Dutroux, den einige Zeitungen bis heute als Pädophilen bezeichnen. Dabei ist er, wie viele andere Sexualstraftäter auch, schlicht ein zur Einfühlung unfähiger Psychopath.

Tatsache ist dennoch, dass die statistische Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu missbrauchen, unter Pädophilen viel höher ist als bei Nichtpädophilen. Die deutsche Kriminalstatistik verzeichnet für das vergangene Jahr 14 877 Übergriffe auf Kinder – 40 Prozent, so schätzt das Berliner Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, werden begangen von pädophil veranlagten Männern. Die Mehrheit der Täter sind sogenannte Ersatzobjekttäter, die eigentlich Frauen lieben, aber aus unterschiedlichen Gründen kein erfülltes Sexleben haben. „Nimmt man die Dunkelziffer dazu und multipliziert mal fünf, kommt man auf knapp 30 000 „böse“ Pädophile“, rechnet Jens Wagner, der Sprecher des Berliner Instituts, vor. „Das bedeutet umgekehrt: Neun von zehn sind es nicht.“

Die Rate könnte höher sein, wenn flächendeckend Beratungen und Therapien für Pädophile angeboten würden. Bundesweit gibt es derzeit ungefähr zwanzig Anlaufstellen, darunter die zehn Standorte des vom Bund finanzierten Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“. Einige haben mehrmonatige Wartezeiten, andere sogar Aufnahmestopps. Die Patienten nehmen mehrstündige Anfahrten auf sich, um an den Programmen teilnehmen zu können.

Mut zum Outing

Ansonsten mangelt es an Therapeuten für Pädophile. „Viele wollen mit dem Thema nichts zu tun haben“, sagt Kurt Seikowski, der als Sexualtherapeut im Uniklinikum Leipzig arbeitet. „Denn wird ein Patient rückfällig, steht auch der Therapeut am Pranger.“ Er spricht aus eigener Erfahrung, er stand vor einigen Jahren mit Foto in einer großen Boulevardzeitung, als ein ehemaliger Patient rückfällig geworden war. „Ich genieße allerdings den Schutz der Uni“, sagt er. Als niedergelassener Arzt hätte er jetzt wahrscheinlich keine Patienten mehr.

Auch die Art, wie die Gesellschaft mit Pädophilen umgeht, hat für den Schutz der Kinder eine Relevanz. Zumindest haben die Wissenschaftler von der Technischen Universität Dresden in einer weiteren Studie festgestellt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Stigmatisierung und einer Beeinträchtigung wichtiger psychischer Funktionen, die notwendig sind, um das sexuelle Verhalten steuern zu können. „Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein, kann emotionale Probleme zur Folge haben, wie beispielsweise eine eingeschränkte Impulskontrolle“, erklärt die Stigma-Forscherin Sara Jahnke. Außerdem habe die Angst vor Entdeckung zur Folge, dass Betroffene soziale Kontakte meiden, vereinsamen und sich dadurch jeglicher sozialer Kontrolle entziehen.

Für Thorsten Bender hat diese Gefahr nie bestanden. Seine Eltern sind eingeweiht, ebenso zwei langjährige Freunde. Den Mut zum Outing verdankt er der Begegnung mit Sylvia Tanner. Um einen Teil ihres Erbes fortzuführen, berät er in der Freizeit pädophile Männer im Internet. Am liebsten würde er auch mit Vertretern verschiedener Gesellschaftsbereiche in Kontakt treten, die sich, frei von Vorurteilen, für das Leben von Pädophilen interessieren. Anonym, versteht sich. „Eine offene Diskussion und Aufklärungsarbeit ist für uns Betroffene noch nicht möglich“, sagt er. Beim Abschied fragt er ironisch, wo das SEK bleibe. Dann kehrt Thorsten Bender dahin zurück, wo er vorgeben muss, ein anderer zu sein.

Quelle: Berliner Zeitung
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#2

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 11. Jun. 2015, 11:52

http://www.t-online.de/eltern/erziehung ... scher.html

Pädophilie nicht mit Kindesmissbrauch gleichsetzen

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"Pädophilie ist kein Kindesmissbrauch": Sexualforscher Klaus Baier spricht im Interview über die Unterschiede

Klaus Beier gilt als einer von Deutschlands renommiertesten Sexualwissenschaftlern. Mit dem Projekt "Dunkelfeld - Kein Täter werden" berät und therapiert er am Berliner Universitätsklinikum Charité seit 2005 kostenlos pädophile Männer. Außerdem begutachtet Beier Sexualstraftäter in Gerichtsverfahren. Im Interview spricht er über Pädophile und ihre Verantwortung mit ihrer Neigung umzugehen.

Was ist Pädophilie?

Pädophilie bezeichnet die sexuelle Ansprechbarkeit für das kindliche Körperschema. Pädophile denken bei der Selbstbefriedigung nicht an sexuelle Kontakte mit Erwachsenen, sondern stellen sich diese mit Kindern vor - entweder mit Jungen oder mit Mädchen, selten mit beiden Geschlechtern. Wenn eine Ansprechbarkeit auf das jugendliche Körperschema besteht, spricht man von Hebephilie, wobei man sich klar machen muss, dass die Pubertät durchschnittlich im Alter von elf Jahren beginnt.

Sind Pädophile krank?

Es handelt sich um eine Störung der sexuellen Präferenz, die die Weltgesundheitsorganisation als eigenständiges Krankheitsbild klassifiziert. Das wird auch dadurch nachvollziehbar, dass die Betroffenen sehr häufig selbst unter ihrer Ausrichtung leiden oder aber andere Schaden nehmen können, nämlich wenn die Neigung ausgelebt wird.
Wie viele Menschen haben diese Neigung und warum?

Nach einer deutschen Studie kann man davon ausgehen, dass rund ein Prozent der männlichen Allgemeinbevölkerung eine pädophile Neigung hat. Vorsichtig kalkuliert wäre hiernach in Deutschland mit mindestens 250.000 Betroffenen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren zu rechnen. Bei Frauen wird eine Pädophilie so gut wie gar nicht diagnostiziert. Warum jemand pädophil ist, wissen wir ebenso wenig, wie wir wissen, warum jemand hetero- oder homosexuell ist.

Kann der Pädophile seine Neigung beeinflussen?

Nein, das kann er ebenso wenig wie ein Homo- oder ein Heterosexueller. Die sexuelle Präferenz manifestiert sich im jugendlichen Alter und kann danach nicht verändert werden. Der Pädophile ist darum für seine Neigung genauso wenig verantwortlich zu machen wie ein Homo- oder Heterosexueller.

Das klingt, als würden Sie Kinderschänder verteidigen.

Die Pädophilie ist eben nicht mit sexuellem Kindesmissbrauch gleichzusetzen. Es ist ein Unterschied, ob ein Mensch eine bestimmte Neigung hat oder ob er sie auslebt. Wegen seiner sexuellen Fantasien sollten wir daher niemanden verurteilen, auch keinen Pädophilen. Wegen seines Verhaltens schon. Wer eine pädophile Neigung hat, muss daher die volle Verantwortung dafür übernehmen, dass er seine Neigung niemals auslebt, weil er sonst Kindern schweren Schaden zufügen könnte.

Es ist also nicht jeder Pädophile ein Kinderschänder - aber ist jeder Kinderschänder ein Pädophiler?

Nein. Wir gehen davon aus, dass rund 60 Prozent aller sexuellen Übergriffe auf Kinder sogenannte Ersatzhandlungen sind. Das heißt, die Täter sind nicht pädophil, sondern sexuell auf erwachsene Sexualpartner ausgerichtet. Sie missbrauchen aber dennoch Kinder, zum Beispiel aufgrund einer Persönlichkeitsstörung, aufgrund soziosexueller Unerfahrenheit, etwa bei Jugendlichen, aufgrund eingeschränkter psychosozialer Kompetenz etwa bei geistiger Behinderung, aber auch im Rahmen allgemein grenzverletzenden innerfamiliären Verhaltens von Vätern, Stiefvätern oder älteren Brüdern. 40 Prozent der Taten sind hingegen auf einen pädophilen Motivationshintergrund des Täters zurückzuführen.

Üben auch Pädophile Gewalt aus?

Durch ihre Überlegenheit immer, aber meist eben nicht körperlich. Sie wünschen sich eine partnerschaftliche Beziehung mit dem Kind, in der es dann aber auch zu sexuellen Kontakten kommen soll. Hier trennt sich die Gruppe der Pädophilen vereinfacht gesagt in zwei Untergruppen. Die einen erkennen, dass sie den Kindern mit sexuellen Annäherungsversuchen schweren Schaden zufügen können. Viele von ihnen sind deswegen verzweifelt, im besten Fall suchen sie Hilfe, zum Beispiel am hiesigen Institut. Die zweite Gruppe handelt dagegen völlig unverantwortlich. Sie leben ihre Neigung aus und rechtfertigen das damit, dass die Kinder angeblich keinen Schaden nehmen oder den Sex sogar selbst wollen. Hier wird aus reinem Wunschdenken die Welt zurecht gebogen, um sich eine Legitimation für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse auf Kosten der Kinder zu verschaffen. Ein Kind wünscht sich körperliche Nähe und Geborgenheit mit einer nahe stehenden, wirklich gemochten Bezugsperson, aber definitiv keinen Sex mit Erwachsenen. Kinder haben auch gar nicht die Möglichkeit frei zu entscheiden, weil sie die Folgen für ihr weiteres Leben noch gar nicht absehen können. Darum bedürfen sie ja unseres besonderen Schutzes.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#3

Ungelesener Beitrag von Lastlove » Do, 11. Jun. 2015, 17:40

Also ich bekomme schon Kotzreiz bei diesem Titel.
Wie kann das denn LIEBE sein???

Dieser Dr. Baier gefällt mir NICHT!!!
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#4

Ungelesener Beitrag von Finlule » Do, 11. Jun. 2015, 17:48

dann bleibt ja nichts übrig als das sie alle samt lernen müssen ihre neigung zu Unterdrücken!
So ein Kind weiß doch gar nicht was da auf es zukommt,also nix Freiwillig!

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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#5

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 11. Jun. 2015, 19:04

Lastlove hat geschrieben:Also ich bekomme schon Kotzreiz bei diesem Titel.
...den bekommen wir wohl alle, bei solch einem Thema...
Finlule hat geschrieben:dann bleibt ja nichts übrig als das sie alle samt lernen müssen ihre neigung zu Unterdrücken!
..unterm Strich ist das wohl so...wenn es halt nur immer so klappen würde :|
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#6

Ungelesener Beitrag von Lorea » Do, 11. Jun. 2015, 20:57

Naja. Der GROßE Unterschied ist also, seine Neigung zu kontrollieren oder auszuleben.

Ein schmaler Grat. Find ich.

Mir ist das suspekt. Auch wenn man mir damit Intoleranz unterstellt.

Und was genau sollen Therapien bringen? Eine Umkehr oder das Erlernen von Selbstkontrolle?

Aus einem Hetero wird man keinen Homo machen können und umgekehrt auch nicht. Ebensowenig glaub ich daran bezüglich der Neigung zur Pädophilie.

Das Unterdrücken und Steuern des Sexualtriebs und damit der entsprechenden Präferenz halte ich ebenso für nicht verlässlich.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#7

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 11. Jun. 2015, 21:37

@Lorea
Sehe ich auch so. Von allen sexuellen Neigungen scheint mir die pädophile die "ungünstigste" zu sein und die Betroffenen leiden bestimmt immens darunter. Für die gibt es eben keinen "Club", in dem sie sich ausleben können. Zumindestens nicht auf legale Weise. Da haben es alle anderen schon sehr viel einfacher.
Und einen Menschen umpolen halte ich zwar auch für sehr schwierig, aber wenn jemand darunter leidet, ist er eventuell empfänglicher für diese Therapien. Letztendlich ist alles eine Frage des Willen, gepaart mit der richtigen Unterstützung und Hilfe.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#8

Ungelesener Beitrag von Lorea » Do, 11. Jun. 2015, 22:05

Salva hat geschrieben: Sehe ich auch so. Von allen sexuellen Neigungen scheint mir die pädophile die "ungünstigste" zu sein und die Betroffenen leiden bestimmt immens darunter. Für die gibt es eben keinen "Club", in dem sie sich ausleben können. Zumindestens nicht auf legale Weise. Da haben es alle anderen schon sehr viel einfacher.
Das scheint mir auch so zu sein. Es muss einen enormen Druck bedeuten, mit dieser Last leben zu müssen. Jedenfalls für die, die sich ihre Obsession nicht schönreden und damit für sich das Ausleben legalisieren.
Und einen Menschen umpolen halte ich zwar auch für sehr schwierig, aber wenn jemand darunter leidet, ist er eventuell empfänglicher für diese Therapien. Letztendlich ist alles eine Frage des Willen, gepaart mit der richtigen Unterstützung und Hilfe.
Ich weiß ja nicht, worauf diese Therapien beruhen. Denke aber eher an den Umgang mit der Neigung und das Verstehen als an eine grundlegende Veränderung der sexuellen Vorliebe; denn das halte ich für unmöglich. Auch mit bestem Willen und exzellenter Hilfe.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#9

Ungelesener Beitrag von Lorea » Do, 11. Jun. 2015, 22:15

Hier mal was über Therapie:


http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=43474



Von Ev Tebroke, Berlin / Pädophilie, diese Störung der sexuellen Präferenz, gilt als eines der größten Tabus unserer Gesellschaft. Aber nicht jeder, der sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlt, ist gleich ein Kinderschänder. Ein präventives Therapieprojekt soll Männern helfen, mit ihrer Neigung zu leben, ohne sie auszuleben.
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Als er 24 Jahre alt war, wurde es ihm erstmals richtig bewusst: »Das war ein Sommertag, ich hatte meine erste eigene Wohnung und habe aus dem Fenster gesehen. Und da liefen leicht bekleidete kleine Mädchen vorbei, wie das im Sommer eben so ist. Da hab ich das erste Mal gemerkt, dass ich da sehr stark drauf reagiert habe mit einer sexuellen Reaktion.«




Viele Männer, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, leiden sehr darunter. Im Rahmen des Therapieprojekts »Kein Täter werden« können sie lernen, diese Neigung zu kontrollieren.
Foto: Fotolia/littleny

Einige Jahre und viele Fantasien später vergeht er sich an der Tochter seiner damaligen Frau. »Die habe ich berührt und gestreichelt, wenn sie geschlafen hat.« Das ist jetzt 13 Jahre her. Heute ist Harald 61 Jahre alt. Im Rahmen einer Therapie am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité in Berlin spricht er über seinen Kampf gegen die Pädophilie.

Schockiert von sich selbst

Als er feststellte, dass er sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlt, war er schockiert. Mehrfach suchte er therapeutische Hilfe, doch es nützte nichts. »Ich hatte gedacht, dass ich mit der abgeschlossenen damaligen Therapie gut klarkomme. Aber da ich dann doch zunehmend depressiv war und auch Zugriff aufs Internet genommen habe, war mir klar, dass ich doch noch weiter arbeiten muss an dem Thema.« So kam er zu dem Therapieprojekt »Kein Täter werden«.

Auch Leo macht dort eine ambulante Therapie. Der 25-Jährige, der sich zu kleinen Jungs hingezogen fühlt, hat – noch – kein Kind missbraucht. Auch von Missbrauchsabbildungen im Internet, fälschlicherweise häufig Kinderpornografie genannt, konnte er sich bislang fernhalten. Aber der Druck wächst. »Diese Therapie nehme ich in Anspruch, weil ich die Befürchtung habe, vielleicht doch mal einen sexuellen Übergriff auf ein Kind zu begehen. Ich möchte meinen Willen stärken, das zu verhindern. Und das geht meines Wissens nur mit ausgebildeten Leuten.«

Es klingt ziemlich abgeklärt, wie Leo das sagt. Diese Abgeklärtheit zeichnet die Teilnehmer des Projekts aus: Sie alle wissen um ihr Problem. Und sie alle sind motiviert, ihre sexuelle Neigung in Schach zu halten. Es ist eine Neigung, für die sie nichts können, die sie aber zum Abschaum stempelt.

Gesellschaftliche Tabus gibt es viele. Pädophil zu sein, ist wohl das größte Tabu überhaupt. Kinderschänder, Monster, Schwein, kranker Abschaum, so die gängigen Bezeichnungen. Nach Angaben des sexualwissenschaftlichen Instituts der Charité in Berlin gibt es keine belastbaren Angaben, wie viele Menschen in Deutschland pädophil ver­anlagt sind. Nationale Studien legen jedoch nahe, dass rund 1 Prozent der Männer auf Kinder gerichtete sexuelle Fantasien haben und die diagnostischen Kriterien einer Pädophilie erfüllen. Demzufolge ist davon auszugehen, dass sich in Deutschland circa 250 000 Männer zwischen 18 und 75 Jahren sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.

Im Rahmen des Präventionsprojekts Dunkelfeld, das 2005 am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité startete, können Männer, die auf Kinder gerichtete sexuelle Fantasien haben, aber keine Übergriffe begehen wollen, eine ambulante Therapie machen. Kostenlos und unter Schweigepflicht. Betroffene sollen hier lernen, mit ihrer Neigung zu leben, ohne sie auszuleben.

Lernen, den Impuls zu kontrollieren

»Nach heutigem Stand der Forschung ist Pädophilie nicht heilbar«, sagt Till Amelung vom Institut für Sexualwissenschaft. Die sexuelle Prägung eines Menschen sei Teil der Persönlichkeit und Pädophilie eine »Besonderheit oder Störung der sexuellen Präferenz«, so der Sexualwissenschaftler. Krankheitstheoretisch sei sie als chronische Erkrankung zu verstehen. »Das bleibt ein Leben lang, das können wir heute nicht ändern. Aber Menschen mit pädophilen Vorlieben können in der Therapie lernen, ihre sexuelle Neigung zu akzeptieren und so mit ihren Impulsen umzugehen, dass sie sich nicht der Gefahr aussetzen, einen sexuellen Missbrauch zu begehen«, erklärt Amelung, der als Arzt und Therapeut wöchentlich zwei Gruppen mit zur Zeit je acht Patienten betreut.

Ob Blümchensex oder Sado-Maso, die sexuellen Vorlieben eines Menschen manifestieren sich in der Pubertät und bleiben dann zeitlebens bestehen. »Warum sich welche Neigung ausbildet, dazu gibt es Berge von Hypothesen«, sagt Amelung. Das beste Ursachenmodell ist für ihn eine Mischung aus biologischer Prädisposition und Umwelteinflüssen, denen ein Mensch im Laufe seiner frühen Entwicklung ausgesetzt ist.

Manche seiner Patienten fühlen sich ausschließlich zu Kindern hingezogen, andere haben erwachsene Partner, leben in »normalen« Beziehungen, haben Familie. Manche haben real Kinder missbraucht, andere bislang nur in der Fantasie. Eines haben sie jedoch gemein: »Alle Männer in der Therapie leiden sehr unter ihrer Neigung«, so der Therapeut. Viele seien depressiv und sozial isoliert, manche auch verzweifelt und wütend, weil sie sich geächtet fühlen, ohne dass es konkret Anlass dazu gibt. »Für ihre sexuelle Präferenz können sie nichts«, betont Amelung. »Und solange sie sie nicht ausleben, ist es auch kein Vergehen.«

Empathie mit den Opfern

Das zu akzeptieren, ist ein erster Schritt in der Therapie. Im geschützten Rahmen der Schweigepflicht können die Männer endlich reden. Über den eventuellen Missbrauch, die Schuldgefühle, den Selbstekel, die Angst es (wieder) zu tun. Hier sehen sie, dass auch andere Männer gegen einen sexuellen Hang zu Kindern ankämpfen. Unter therapeutischer Hilfe werden Verhaltensmuster analysiert und Strategien entwickelt, Risikosituationen, die zu einem Missbrauch führen könnten, zu vermeiden. Auch wird die Empathiefähigkeit für die Missbrauchsopfer geschult.




Unter anderem mit diesem Plakatmotiv macht das Institut für Sexualmedizin der Charité auf das Projekt aufmerksam.
Foto: Präventionsnetzwerk Kein Täter werden

»Die Patienten trainieren die Fähigkeit, sich zu öffnen«, sagt Amelung. Das große Scham- und Schuldempfinden führe in der Regel dazu, nicht genau hinsehen zu wollen, wie sehr die Sexualpräferenz im Alltag eine Rolle spiele. »Aber genau das ist wichtig, um die Entwicklung, bis es zur Tat kommen kann, wahrzunehmen«, so der Sexualtherapeut. Erst dann sei der Patient auch in der Lage, präventiv zu handeln und Gefahrensituationen zu vermeiden.

Um einen Therapieplatz zu bekommen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Betreffenden müssen zunächst mittels ärztlicher Untersuchung als eindeutig pädophil diagnostiziert werden. Es darf aktuell nicht wegen möglicher Straftaten gegen sie ermittelt werden. Auch wer seine Strafe nicht vollständig verbüßt und/oder Bewährungsauflagen zu erfüllen hat, ist vom Therapieprogramm ausgeschlossen.

Am Berliner Standort des Projekts haben sich von 2005 bis heute mehr als 1700 Männer gemeldet. Von den 150 Männern, die seitdem die Therapie begonnen haben, haben rund 80 die Behandlung komplett abgeschlossen. Ambulanzen des Projektes mit dem Motto »Lieben Sie Kinder mehr als Ihnen lieb ist?« existieren mittlerweile auch in Kiel, Regensburg, Leipzig sowie seit Anfang 2012 in Hannover und Hamburg.

Medikamente gegen das Verlangen

Neben verhaltenstherapeutischen Maßnahmen finden Betroffene an den Projektstandorten bei Bedarf auch medikamentöse Unterstützung. Hier kommen drei Gruppen von Arzneimitteln zum Einsatz, die für einen Rückgang der Häufigkeit von sexuellen Fantasien und ein vermindertes Erleben sexueller Erregung sorgen.

Dazu gehören selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer wie Sertralin, Paroxetin, Fluoxetin und Citalopram sowie Antiandrogene wie Cyproteron­acetat oder GnRH-Analoga wie Triptorelin und Leuprorelin. Aus seiner Arbeit als Arzt und Therapeut weiß Amelung, wie sehr sich viele der Patienten an die Medikamente klammern, um Sicherheit zu erlangen. »Die eingesetzten Arzneimittel haben extreme Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit, Fettstoffwechselstörungen und starke Gewichtszunahme«, erklärt der Arzt. »Aber wenn die Betroffenen Angst haben, dass die Selbstkontrolle nicht funktioniert, nehmen sie diese in Kauf.«

Auch Leo denkt über die Einnahme impulsdämpfender Medikamente nach, »um gerade tagsüber einen klareren Kopf zu bewahren und diesen Impuls zu unterdrücken«. Harald für seinen Teil weiß durch die Therapie nun, dass nicht nur der direkte Übergriff auf Kinder, sondern auch das Nutzen von Kinderpornografie indirekter Missbrauch ist. Und er hat gelernt, mit den Opfern zu fühlen: »Ich weiß, was es für eine unsägliche Quälerei für die Kinder ist.« /
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#10

Ungelesener Beitrag von Lorea » Do, 11. Jun. 2015, 22:44

Das hier

Um einen Therapieplatz zu bekommen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Betreffenden müssen zunächst mittels ärztlicher Untersuchung als eindeutig pädophil diagnostiziert werden. Es darf aktuell nicht wegen möglicher Straftaten gegen sie ermittelt werden. Auch wer seine Strafe nicht vollständig verbüßt und/oder Bewährungsauflagen zu erfüllen hat, ist vom Therapieprogramm ausgeschlossen.

verstehe ich mal wieder nicht. Warum müssen die Betroffenen als eindeutig pädophil diagnostiziert sein? Wieso reicht es nicht, wenn jemand bei sich den Verdacht oder das Gefühl hat? Ich find, da müsste man unbürokratisch, vielleicht anonym und insbesondere zeitnah eine Therapie anbieten.

Und welchen Sinn macht es, straffällig Gewordene nicht aufzunehmen? Ist es nicht gerade bei denen äußerst akut? Oder schützt man sich in diesen Fällen vor Scheintherapiewilligkeit aufgrund des Erhoffens von Strafmilderung? Das wäre natürlich ein verständliches Ausschlusskriterium.

Auch Leo denkt über die Einnahme impulsdämpfender Medikamente nach, »um gerade tagsüber einen klareren Kopf zu bewahren und diesen Impuls zu unterdrücken«.

Da würde mich jetzt mal interessieren, wie lange er schon nachdenkt und/ob was dabei herausgekommen ist.

Sowas kommt mir fadenscheinig vor.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#11

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 12. Jun. 2015, 07:34

@Lorea
Mit den letzten Beiträgen ist eigentlich schon alles erschlagen ;)

Aber zu dem noch im letzten Beitrag:
Auch Leo denkt über die Einnahme impulsdämpfender Medikamente nach, »um gerade tagsüber einen klareren Kopf zu bewahren und diesen Impuls zu unterdrücken«.
Es gibt auch Menschen mit "normaler" sexueller Neigung, die praktisch nur an Sex denken. Hypersexuelle eben. Und die werden als Krank bezeichnet und entsprechend therapiert. Das ändert zwar grundsätzlich nichts an Leos pädophiler Neigung, aber einen Dämpfer könnte der schon vertragen!
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#12

Ungelesener Beitrag von Lorea » Fr, 12. Jun. 2015, 08:39

Salva hat geschrieben:
Es gibt auch Menschen mit "normaler" sexueller Neigung, die praktisch nur an Sex denken. Hypersexuelle eben. Und die werden als Krank bezeichnet und entsprechend therapiert. Das ändert zwar grundsätzlich nichts an Leos pädophiler Neigung, aber einen Dämpfer könnte der schon vertragen!
Darum ging's mir nicht Salva. Sondern um die Aussage: "Er DENKT darüber nach.....".

Das klingt so halbherzig, gezwungen angepasst, dass ich beim Lesen dachte: "Na, das wird nix." Handeln oder darüber nachdenken zu handeln? Ein Alkoholkranker denkt auch oft daran, morgen den letzten Schluck zu sich zu nehmen.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#13

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 12. Jun. 2015, 09:16

@Lorea
Aaaaa ja. Jetzt hat's geschnackelt Y:Y

Stimmt, da gebe ich dir recht. Vielleicht will der sich mit den Medis nicht den Spaß verderben lassen -:-
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#14

Ungelesener Beitrag von Lorea » Fr, 12. Jun. 2015, 09:35

Salva hat geschrieben:
Stimmt, da gebe ich dir recht. Vielleicht will der sich mit den Medis nicht den Spaß verderben lassen -:-
:-)) So meine ich das, ja.

Man kann auch jahrelang daran denken was zu tun. Es nur nicht umsetzen.

Verstehen kann ich das bis zu einem gewissen Maß ja.

Die Frage ist: Denkt er an sich oder an Andere - in dem Fall die Kinder? Und wenn er Empathie für sie entwickelt - wie übermächtig ist der Trieb, dass er ihn dauerhaft unterdrücken MÖCHTE? Sein Hirn hat ja die Speicherfunktion und sagt ihm, wie es mal war.
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#15

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 13. Jun. 2015, 09:23

Trauriges Thema. Weil niemand dafür kann, welche Neigung sie/er ausprägt. Wir, die wir - ich nenn das jetzt mal so - legale Neigungen haben (ob nun schwul oder wasauchimmer...jedenfalls legale) können uns wohl nur partiell in diese Menschen hinein denken. Ich stelle es mir unfassbar grausam vor, mit einer solchen Neigung leben zu müssen. Ich wäre selbstmordgefährdet. Wie schwer war das Vergehen eines 12, 13jährigen, dass er mit einer solchen Neigung bestraft wird? Ja, ich gestehe es: ich habe Mitleid mit Pädophilen. Jede und jeder darf inzwischen - und das ist ja auch gut so. Schwule? Außer bei ein paar lodenbemantelten CSU-Bayern gottseidank kein Problem mehr. BDSM? Siehe 50 shades of grey...wer das will, darf das, und auch das ist gut so. Aber Pädophilie wird niemals gehen - darf niemals gehen, und auch das ist ja richtig so. Nur: Wie mit den Pädophilen umgehen?

ich glaube, dass es, auch und gerade für die Kriminalprävention, gut wäre, wenn hier ein öffentliches Umdenken statt fände. Weg vom "Dreck! Schwein! Aufhängen!" hin zu "Armer Kerl. Wir wollen mal sehen, wie wir helfen können".
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Re: Wenn Männer Kinder lieben

#16

Ungelesener Beitrag von Lorea » Sa, 13. Jun. 2015, 10:48

pfiffi hat geschrieben:
ich glaube, dass es, auch und gerade für die Kriminalprävention, gut wäre, wenn hier ein öffentliches Umdenken statt fände. Weg vom "Dreck! Schwein! Aufhängen!" hin zu "Armer Kerl. Wir wollen mal sehen, wie wir helfen können".
Tjaaa, das ist sehr zweischneidig. "Armer Kerl" solange er sich Kindern nicht körperlich nähert, ab dem Punkt das "Dreckschwein", was Kinderseelen tötet.

Auf diesem schmalen Grat wandern sicher viele mit dieser Neigung. "Der supernette Babysitter" - "Das unglaublich miese, vertrauensbrechende Miststück".

Es bleibt ein Risiko denke ich. Wie soll man helfen?

Wenn man einem Hetero die Möglichkeit sexueller Kontakte nimmt, für den Rest seines Lebens, was bietet man ihm dafür an Hilfe? Was könnte ihm helfen? Nichts. Meiner Meinung nach. Er wird zeitlebens gegen seinen Trieb kämpfen.

Es fehlt ja nicht nur die sexuelle Ebene, sondern auch körperliche Nähe, Zweisamkeit, Partnerschaft.
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