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Forensische Schriftanalyse Geschichte

Echtheit oder Unechtheit von Unterschriften, Schrifturheberschaft.
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Hank
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Forensische Schriftanalyse Geschichte

#1

Ungelesener Beitrag von Hank » Mo, 21. Nov. 2016, 17:29

Moin,

in diesem Kapitel wollen wir uns den Handschriften zuwenden. Wie ja jeder weiß, hat jeder Mensch eine sehr persönliche Schrift. Um diese zu fälschen gibt es natürlich mannigfaltige Gründe. Daher...., aber das soll uns der Onkel Wikipedia erzählen. Der kennt ja immer so tolle Geschichten.
Geschichte

In der deutschen Geschichte der wissenschaftlichen Schriftvergleichung muss als erstes auf Heinrich Pfanne (1923–1990) hingewiesen werden. Er hat 1954 wesentliche Grundlagen der Schriftexpertise erarbeitet; er hat z. B. mit den Aufbaueigenschaften neue Schriftmerkmale definiert.[28] Außerdem hat Pfanne 1971 umfangreiche empirische Untersuchungen zur Handschriftenverstellung durchgeführt.[29]

In seinem 1982 erschienenen Buch gibt der Mannheimer Professor Lothar Michel (1929–1996) eine Einführung in Grundlagen, Methoden und Praxis der gerichtlichen Schriftvergleichung. Es setzt sich dabei mit den Arbeiten von Pfanne auseinander. Zugleich entwickelt er mit den graphischen Grundkomponenten eine neue Methode der schriftvergleichenden Befunderhebung, die auf empirischen schriftpsychologischen und graphometrischen Untersuchungen basiert. In seinem Buch findet sich außerdem eine Übersicht über Forschungsarbeiten zur Schriftänderung unter besonderen Entstehungsbedingungen. Michel hatte ursprünglich bei dem Freiburger Professor Robert Heiss (1903–1974) studiert, in dessen Umkreis sich die Graphometrie und eine erfahrungswissenschaftliche Schriftpsychologie entwickelt haben.

Lothar Michel hat sich zudem durch sein Engagement für die Entwicklung der GFS (Gesellschaft für forensische Schriftuntersuchung e. V.), die Organisation von Tagungen an der Universität Mannheim und die Gründung der „Mannheimer Hefte für Schriftvergleichung“ verdient gemacht. Seine Mitarbeiter Conrad und Stier haben es ihm 1989 durch die Herausgabe der Festschrift „Grundlagen, Methoden und Ergebnisse der forensischen Schriftuntersuchung“ gedankt, die wichtige Arbeiten zur Schriftvergleichung und zu juristischen Aspekten von Geerds, Rieß, Kroon van der Kooij, Bleutge, Pfefferli, Tollkamp-Schierjott, Fackler, Kuckuck, Philipp, Baier, Bullinger-Baier, Conrad, Bekedorf, Hecker, Halder-Sinn, Wildt und Hoffmann enthält.

Im Jahr 1983 erschien die „Theorie der Begutachtung“[30] von Kai Nissen, in der erstmals das mathematische Gerüst der Schriftbegutachtung beschrieben wurde. Das aus der Wahrscheinlichkeitstheorie stammende theoretische Modell (Satz von Bayes) ist für alle empirischen Fachgebiete anwendbar. Zu unterscheiden sind A-priori-Wahrscheinlichkeiten der Hypothesen der Fragestellung, Befunde, Befundwahrscheinlichkeiten bei gegebenen Hypothesen sowie die A-posteriori-Wahrscheinlichkeiten, die mit der gutachtlichen Schlussfolgerung gleichzusetzen sind. Als normatives Modell stellt es eine unmittelbare Handlungsanweisung für die Begutachtung und insbesondere für die Befundbewertung dar. Es findet in der Kriminaltechnik inzwischen allgemein Beachtung.

Der Diplom-Psychologe und vormalige Leitende Wissenschaftliche Direktor am Bundeskriminalamt Manfred Hecker veröffentlichte 1993 eine systematische Darstellung von Forschung, Begutachtung und Beweiswert der forensischen Handschriftenuntersuchung. Er gibt darin einen Überblick über die relevanten Themen und Diskussionen aus Forschung und Praxis. Hecker behandelt auch die Begriffe „Graphologie“, „Schriftpsychologie“ und „Schriftvergleichung“ sowohl bei den wissenschaftlichen Grundlagen als auch in Hinblick auf ihre praktische Relevanz. Insbesondere macht er darauf aufmerksam, dass eine praktische Arbeit von Graphologen als Schriftsachverständige ohne entsprechende zusätzliche Fachausbildung problematisch ist.

Angelika Seibt hat die schriftvergleichende Befunderhebung durch eine Unterscheidung von Allgemeinen und Besonderen Merkmalen bei den 8 graphischen Grunddimensionen sowie durch Skalen und Messtechniken weiter differenziert (1994, 2000, 2006). Eine Befundbewertung unter Hypothesen durch definierte Argumente, in denen sich Erfahrungsregeln ausdrücken, wurde 1999 vorgestellt. Sie hat vorgeschlagen, den Wahrscheinlichkeitsgrad als Ergebnis einer Untersuchung durch Hypothesenvergleich zu gewinnen, wobei es sinnvoll ist, diesen Wahrscheinlichkeitsgrad numerisch zu fassen (1999, 2005). Schließlich hat sie Qualitätsmerkmale forensischer Schriftgutachten zusammengestellt (2004a) und den Themenkreis „Schriftpsychologie“ und „Schriftvergleichung“ behandelt (2004b, 2006).
Quelle: Wikipedia

mfg

Hank
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