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Göttingen: Warum ein gewaltsamer Säuglingstod ungesühnt bleibt

Verbrechen, die nicht mehr geklärt werden können.
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loraflora
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Göttingen: Warum ein gewaltsamer Säuglingstod ungesühnt bleibt

#1

Ungelesener Beitrag von loraflora » Di, 4. Dez. 2018, 14:00



"Es kann nur der Vater oder die Mutter gewesen sein. Trotzdem wird den Eltern eines Säuglings in Göttingen nicht der Prozess gemacht."

Der gewaltsame Tod eines kleinen Jungen aus Göttingen bleibt ungesühnt. Für die Staatsanwaltschaft Göttingen kämen zwar nur Vater oder Mutter als Täter infrage, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Da sich aber nicht beweisen lässt, wer die Tat begangen hat, sei das Verfahren eingestellt worden.

https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... uehnt.html



Ein sechs Monate alter Säugling wird erschlagen. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der Vater oder die Mutter dafür verantwortlich sind. Dennoch gibt es keine Anklage.
„Es war definitiv ein Tötungsdelikt.“ Da sich aber nicht beweisen lässt, wer von beiden die Tat begangen hat, sei das Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge eingestellt worden.
Zu einer belastenden Aussage zwingen können Polizei und Staatsanwaltschaft die Eltern des kleinen Jungen nicht. „Als Beschuldigte müssen sie sich selbst nicht belasten“, sagte Buick. „Und sie müssen den Ehepartner oder die Ehepartnerin nicht belasten.“

https://www.hna.de/lokales/goettingen/g ... 90738.html



Toter Säugling wurde neunmal geschlagen
Die rechtsmedizinische Untersuchung habe ergeben, dass dem Säugling neunmal gegen den Kopf geschlagen wurde, teilte die Staatsanwaltschaft Göttingen am Montag mit. Beteuerungen der Eltern, der Junge habe die Verletzungen bei einem Sturz erlitten, seien damit widerlegt.
Trotz der schweren Vorwürfe sitzen weder Vater noch Mutter in Untersuchungshaft. Das liege an einem Dilemma, sagte Oberstaatsanwalt Frank-Michael Laue: Da die Unschuldsvermutung gelte, müsse man jeweils zugunsten eines Elternteils annehmen, dass das andere Elternteil die Taten begangen haben könnte. Daran habe auch das Gutachten nichts geändert.
Nachdem der Fall im Mai bekannt geworden war, hatten Unbekannte das Elternpaar auf einer Straße in Göttingen überfallen und mit Schlägen und Tritten verletzt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... n1010.html



Kriminalbeamter: Solche Brüche bei Kind noch nicht gesehen
Der Fall wurde durch die Nachfrage eines Journalisten bekannt. Zuvor hat man die Öffentlichkeit nicht darüber informieren wollen, um die Ermittlungen nicht zu behindern, sagte der Oberstaatsanwalt zu NDR.de. Dem Bericht zufolge erschienen die Eltern Anfang Januar mit dem Jungen in einem Göttinger Krankenhaus. Sie gaben an, das Kind leide unter Luftnot. "Dann hat man dort aber die erheblichen Verletzungen festgestellt", sagte Laue. Für die Ärzte sei schnell klar gewesen, dass die Verletzungen nicht von einem Sturz herrühren konnten, sondern dass körperliche Gewalt ausgeübt worden sei. Ein ermittelnder Kriminalbeamter habe gesagt, solche Brüche habe er bei einem kleinen Kind noch nicht gesehen. Helfen konnten die Mediziner dem kleinen Jungen nicht mehr. Er starb am 12. Januar.
Die 22 Jahre alte Mutter und der 30-jährige Vater haben den Ermittlern zufolge bisher die Aussage verweigert. "Es steht fest, dass das Kind gewaltsam zu Tode gekommen ist", sagte der Oberstaatsanwalt. Die Obduktion habe ergeben, dass der Säugling verschiedene Knochenbrüche erlitten habe, die auf mehrfache Gewaltanwendung zurückzuführen seien.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... en988.html



Mal eine laienhafte Frage:

Öffnet dieses Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden nicht dem "perfekten Kindsmord" Tür und Tor?
Ist es nicht quasi eine Anleitung für gewalttätige Eltern, straffrei davonzukommen?
Wer vertritt eigentlich noch die Interessen der geschädigten/ermordeten Kinder, wenn Eltern sich so einfach aus der Verantwortung schweigen, sich faktisch gegen das Opfer verschwören können?

:thinking:
0



Ehemaliges Mitglied
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Göttingen: Warum ein gewaltsamer Säuglingstod ungesühnt bleibt

#2

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Di, 12. Mär. 2019, 15:44

Ja in der Tat müsste man den Ermittlungsbehörden mehr Freiheiten zugestehen.
Unser Rechtsstaat schon schon lange kein Staat mehr, in dem "Recht" gesprochen wird. Wer über Kohle, Beziehungen und etwas juristisches Grundwissen verfügt, der hat gute Karten mit einem blauem Auge davon zukommen. :shit:

Auch wenn das in diesem Fall wahrscheinlich etwas anders gelagert ist.
Aber trotzdem möchte ich nicht in der Haut der Eltern stecken. Die dürften an ihrem jetzigem Wohnort verbrannt sein.
Also werden die sich wohl irgendwo eine neue Exixtenz aufbauen müssen und immer mit der Angst leben, das sie ihre Vergangenheit einholt. Zum anderen, die haben sich immer Gegenseitig in der Hand. Auf Dauer bestimmt auch kein schönes Gefühl.

Aber das alles hilft dem kleinen Wurm auch nicht mehr. Ich kann nur hoffen, das er nicht zu lange leiden musste.

Und irgendwann, da bin ich mir ganz sicher, - wird sein Tod gesühnt werden.

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Duchonin
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Göttingen: Warum ein gewaltsamer Säuglingstod ungesühnt bleibt

#3

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 4. Jun. 2020, 13:30

Man könnte m.E. beide Eltern der Beihilfe zum Todschlag anklagen.
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