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Die VW-Affäre

Einbrüche, Raubüberfälle, Diebstahls- und Betrugsdelikte.
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Die VW-Affäre

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Mi, 23. Sep. 2015, 16:27

23. September 2015

Strafanzeigen gegen VW wegen Abgas-Affäre

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Abgas-Manipulation bei VW - die Vorwürfe

Die US-Umweltschutz-Behörde EPA beschuldigt VW, vorsätzlich Abgasvorschriften bei nahezu 500.000 Diesel-Fahrzeugen umgangen zu haben. In Autos der Marken VW und Audi sei eine Software eingesetzt worden, mit der die Messung bestimmter Abgaswerte umgangen werden könne.

"Einfach gesagt, diese Autos hatten ein Programm, das die Abgaskontrollen beim normalen Fahren ausschaltet und bei Abgastests anschaltet", erklärt eine EPA-Vertreterin. Folge solcher Manipulationen sei, dass die Autos für den Umweltschutz festgesetzte Abgas-Limits um das bis zu 40-Fache überstiegen. Im Fokus der EPA-Ermittlungen stehen laut EPA Vier-Zylinder-Modelle der Jahre 2009 bis 2015.

Volkswagen hat inzwischen Manipulationen von Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA eingeräumt.


Wolfsburg/Berlin

Der VW-Konzern gerät wegen der Abgas-Affäre nun auch in Deutschland ins Visier der Justiz. Während die obersten Aufseher von Europas größtem Autokonzern am Mittwoch einen Weg aus der tiefen Vertrauenskrise suchten, gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig den Beginn von Vorermittlungen gegen VW bekannt.

Mögliche rechtliche Schritte gegen verantwortliche Mitarbeiter der Volkswagen AG stünden dabei im Mittelpunkt, hieß es aus der Behörde. Eine von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eingesetzte Kommission hat mittlerweile in Wolfsburg mit ihrer Prüfung begonnen, ob elf Millionen Dieselautos deutschen und europäischen Regeln entsprochen haben.

Seit dem Morgen tagt in Wolfsburg auch das fünfköpfige Präsidium des VW-Aufsichtsrats, um Konsequenzen aus der Affäre um manipulierte Messungen beim Schadstoffausstoß von Dieselmotoren zu ziehen. Dabei geht es auch um die berufliche Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn. Dieser steht wegen des Skandals massiv unter Druck.

Die für diesen Freitag geplante vorzeitige Verlängerung des Vertrags für den bestbezahlten Dax-Manager ist nach wie vor ungewiss. Unklar ist auch, ob er weiterhin die Rückdeckung der Kontrolleure genießt. Aus Teilnehmerkreisen verlautete, es gebe zunehmend Zweifel.

Noch unklar sind die Umstände einer möglichen Rückruf-Aktion. "Soweit sind wir noch nicht, wir kennen ja erst seit gestern die Zahl", sagte ein Konzernsprecher zum gesamten Ausmaß und wies auf die sehr komplexe Organisation einer derartigen Aktion hin. Fragen nach den im Einzelnen betroffenen Modellen blieben zunächst unbeantwortet.

In den USA drohen Volkswagen sowohl wegen möglicher Straftaten wie Betrug als auch wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Umweltgesetze hohe Strafen und Bußgelder. Der Skandal betrifft nach Konzernangaben weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer für den Konzern gab es an der Franfurter Börse. Dort stieg der Kurs der VW-Aktie nach einem zweitägigen dramatischen Kursverfall allmählich wieder.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter forderte VW auf, alle Autos zurückzurufen und umzurüsten, die mit der Manipulations-Software ausgerüstet sind. "Wenn das nicht freiwillig geschieht, muss Verkehrsminister Dobrindt Druck machen und Rückruf und Nachrüstung durchsetzen", sagte er der "Bild"-Zeitung. Künftig müsse das Kraftfahrtbundesamt selbst Abgastests auf Prüfstrecken durchführen.

Es mehrten sich Stimmen, die vor einer Ausweitung des Image-Schadens bei VW auf die gesamte deutsche Exportindustrie warnen.
Der Präsident des Autoverbands VDA, Matthias Wissmann, sagte in Frankfurt auf der IAA, man dürfe nicht Hunderte von Zulieferern und Herstellern unter Generalverdacht stellen. Der Skandal stelle die Abgas-Nachbehandlung und -Reinigung beim Diesel nicht generell infrage. Zudem spiele Diesel eine wichtige Rolle dabei, CO2-Emissionen zu reduzieren: "Und deswegen ist der Diesel auch unverzichtbar für die deutsche und internationale Automobilindustrie."

Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, mahnte eine rasche Aufklärung an. "Davon hängt auch ab, ob ein Kollateralschaden für das Image deutscher Produkte entsteht", sagte er der "Bild"-Zeitung. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, äußerte sich ähnlich.

Die deutschen Maschinenbauer fürchten durch den Skandal um den guten Ruf des Standorts Deutschland. Der Branchenverband VDMA sieht mit Sorge, dass ein Fehlverhalten auf die gesamte Industrie übertragen werden könnte. Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, nahm die Unternehmen in Schutz: "Ich stelle mich vor die deutsche Industrie und vor die gute Arbeit, die täglich millionenfach geleistet wird."

Quellen: web.de | Tagesschau
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Re: Die VW-Affäre

#2

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 24. Sep. 2015, 10:27

Autobauer wappnet sich gegen Klage-Welle
VW heuert Super-Anwälte an
Kanzlei Kirkland & Ellis vertrat schon den Ölkonzern BP im Deepwater-Horizon-Skandal


40 Sammelklagen alleine in den USA und Kanada, mindestens 18 Milliarden Dollar Strafzahlungen und einige Manager mit einem Bein im Gefängnis. In den Klageschriften werden dem Konzern nach Informationen des NDR und der „Süddeutschen Zeitung” Betrug, Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen...

Volkswagen sieht sich in der Abgas-Affäre vor einem Klage-Tsunami. Hilfe holt sich der angeschlagene Konzern von einer alten Bekannten. Die Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis soll die VW-Schlacht schlagen. Erfahrung mit großen Skandalen hat die bereits.

Auf der Liste der Klienten steht neben Siemens und der Schweizer Großbank UBS auch der Ölkonzern BP. Diesen vertraten die US-Anwälte im Schadensersatzprozess um die explodierte Ölbohr-Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko.

Auf eine Zahlung von 18,7 Milliarden Dollar einigte man sich in einem Vergleich vor Gericht im Sommer diesen Jahres. In Anbetracht der verheerenden Umweltschäden kam BP mit der Summe vergleichsweise glimpflich davon.

Nun also soll die 1600 Anwälte starke Kanzlei den juristischen VW-Kampf ausfechten.

Eine monströse Klage-Welle türmt sich auf

Kläger in den USA und Kanada sind vor allem private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler. Die Käufer sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit von VW getäuscht.

Allein in den USA droht dem Konzern bereits eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar durch die US-Umweltbehörde EPA.

„Die Strafzahlungen werden schmerzhaft sein”, schreibt Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank in einem Kommentar. Obwohl der Wolfsburger Autobauer Manipulationen eingeräumt habe, sei die bislang im Raum stehende Maximal-Summe von 18 Milliarden Dollar womöglich nicht das Ende der Fahnenstange.

„Die Geschichte der Fahrzeug-Rückrufe lehrt uns, dass die erste 'Beichte' selten die letzte ist”, betont Rokossa.

Auch das US-Justizministerium soll wegen möglicher strafrechtlicher Vergehen ermitteln. Mehrere US-Bundesstaaten schmieden zudem eine Allianz, die prüft, inwiefern der bereits seit 2009 andauernde Abgas-Schwindel justiziabel sein könnte.

Die Zivilklagen, die mehrere Anwaltskanzleien anstrengen, kommen noch hinzu.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft unterdessen die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen verantwortliche VW-Mitarbeiter. Mehrere Bundesbürger hätten Strafanzeige gegen den Konzern gestellt, teilte sie mit.

Wie viel zahlt VW für die Top-Anwälte?

Ihre Expertise wird sich Kirkland & Ellis einiges kosten lassen. Üblich sind Stundensätze von rund 400 Euro aber auch Erfolgsgebühren sind durchaus üblich. Worauf sich VW mit den Kirkland-Chefs geeinigt hat, bleibt allerdings geheim.

Die Folgen der Manipulationen von Abgaswerten bei Dieselautos sind für VW immer noch nicht absehbar.

Europas größter Autobauer hatte zugegeben, dass weltweit elf Millionen Motoren mit einer Software ausgestattet sind, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren. Am Mittwoch hatte Konzernchef Martin Winterkorn angesichts des enormen Ausmaßes der Affäre seinen Posten geräumt.

Quelle: Bild
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Re: Die VW-Affäre

#3

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Do, 24. Sep. 2015, 13:58

Überrascht das irgendwen?

In Deutschland ist es gängige (und legale) Praxis, der Software mitzuteilen, was ein Testlauf ist und was nicht. Diese Testläufe werden anders gewertet als "echte" Fahrten. In den USA ist das eben nicht legal. Der Dreck, der hinten rauskommt, ist aber in D der gleiche.
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Re: Die VW-Affäre

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 00:19

AndreaManuela hat geschrieben:Überrascht das irgendwen?
Mich, wenn ich ehrlich bin. Der Konzern hat zugegeben, bewusst und geziehlt manipuliert zu haben und wir sprechen hier von immerhin ~ 500.000 Fahrzeugen und einen Schaden, der in die Milliarden geht. VW wusste also sehr genau, was sie riskieren.
Was mich aber nicht nur überrascht, sondern auch sprachlos macht: wie konnte VW glauben, dass dieser Betrug auf Dauer unendeckt bleiben würde?

Die VW-Affäre bei Anne Will, vom 24. September 2015

[video]https://www.youtube.com/watch?v=GL4fBOnP93A[/video]

Inzwischen wurde bekannt, dass es auch bei BMW "Probleme" gibt:
Diesel-Skandal noch größer? BMW überschreitet europäische Abgasnorm deutlich
Quelle/ Artikel: Focus
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Re: Die VW-Affäre

#5

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 5. Okt. 2015, 09:25

Volkswagen: Große Schuld, gigantische Strafe?
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Im Abgasskandal muss sich Volkswagen auf hohe Strafzahlungen einstellen. Die Summe dürfte jedoch deutlich niedriger ausfallen, als es derzeit erwartet wird.

Zwei Wochen nun dominiert der Skandal um die potemkinschen Abgaswerte aus dem Hause Volkswagen die Schlagzeilen. Zwei Wochen Ausnahmezustand, in denen zeitweise sogar Großthemen wie der Krieg in Syrien und die Nöte der Flüchtlinge in den Hintergrund rückten. Zwei Wochen, in denen Manager aus dem Job gejagt wurden, die über jeden Zweifel erhaben zu sein schienen.

Tatsächlich waren sie zumindest indirekt verantwortlich für einen Betrug gigantischen Ausmaßes. Selbst viele von denen, die im Prinzip Gefallen an den Autos von VW finden, sind froh darüber, dass der Gesetzesbruch in den USA aufgedeckt wurde. Das deutsche Strafrecht nämlich ist für solche Fälle allzu nachlässig formuliert.

Und doch irritiert der Eifer, mit dem die Empörten jetzt ihre Strafaktionen planen. In den USA bereiten hochspezialisierte Anwälte Schadensersatzprozesse vor, denen sich später möglichst viele Kläger anschließen sollen - solche, die sich als Käufer eines VW getäuscht sehen, solche, die sich durch die Abgase in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sehen, und solche, die als Aktienbesitzer in den vergangenen zwei Wochen viel Geld verloren haben. Auch in Südkorea sind bereits zwei Klagen in Arbeit. Anwälte berichten von zahlreichen Mandanten, "die niemals einen Volkswagen gekauft hätten, wenn sie über die wahren Abgaswerte informiert gewesen wären".

Hinzu kommen die Behörden. Die Ermittler der EPA sammeln ebenso belastendes Material wie jene des Justizministeriums. Der kleine texanische Landkreis Harris County fordert bereits mehr als 100 Millionen Dollar wegen Luftverpestung durch die in der Region verkauften VW-Diesel. In Europa sind Ermittlungsverfahren gleich in mehreren Ländern angelaufen, und auch in Australien drohen Strafzahlungen in Millionenhöhe. In ersten Überschlagsrechnungen kalkulieren Experten bereits mit Forderungen in zweistelliger Milliardenhöhe, die auf VW zukommen könnten.

Welches Unrecht gilt es eigentlich zu bestrafen?

Angesichts dieser ungeheuren Beträge drängt sich die Frage auf, welches Unrecht es eigentlich zu bestrafen gilt: Den Betrug bei den Abgasmessungen um des geschäftlichen Vorteils willen zuerst, doch fällt auch der Umweltfrevel an sich ins Gewicht und ebenso die denkbare Gesundheitsgefährdung der Menschen, die sich den Emissionen des Straßenverkehrs nicht entziehen können. Schwere Rechtsbrüche, zweifelsohne. Doch dafür ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag?

Es gibt durchaus Vergleichsfälle in der an Skandalen ähnlicher Art nicht eben armen Geschichte.

Die Zündschlossaffäre von General Motors zum Beispiel, die 2014 ans Licht kam. Der US-Autoriese musste damals rund 2,6 Millionen Autos wegen eines fehleranfälligen Zündschlosses in die Werkstätten zurückrufen. Später kam ans Licht, dass man bereits Jahre zuvor von dem damit verbundenen Unfallrisiko gewusst hatte, ohne die Kunden auf die Gefahr hinzuweisen. 124 Todesfälle und etliche hundert Verletzte werden damit in Verbindung gebracht. Alles nur, weil man sich die Kosten für den Austausch und den Imageschaden ersparen wollte. Die Strafe: knapp 900 Millionen Euro, plus 625 Millionen für die Entschädigung der Unfallopfer.

Oder der Fall der Deepwater Horizon: Nach der Explosion der Ölplattform im Golf von Mexiko flossen geschätzt 800 Millionen Liter ins Meer - weil die Verantwortlichen von BP an den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen gespart hatten. 4,5 Milliarden bezahlte der Ölkonzern nach einem Vergleich für diese größte Umweltkatastrophe in der Geschichte und weitere 18,7 Milliarden für den Ausgleich der entstandenen Schäden.

In beiden Fällen kamen Menschen zu Schaden, viele verloren ihr Leben. Im Falle BP monieren nicht nur Umweltschützer, dass der Betrag für die Beseitigung der Umweltschäden weit höher liegt als die von BP bezahlte Summe.

VW trägt nur einen Bruchteil zu den Abgaswerten bei

Das von Volkswagen begangene Unrecht ist mit beiden Fällen insofern vergleichbar, als Vorschriften um des geschäftlichen Vorteils willen bewusst umgangen wurden. Der Betrug an den Kunden ist schon schwieriger zu bewerten. Zwar ist deren merkantiler Wert in den vergangenen zwei Wochen deutlich gesunken. Das jeweilige Auto an sich fährt jedoch so komfortabel, sicher - und auch so sparsam - wie zuvor. Seine Gebrauchstüchtigkeit ist nicht im Mindesten eingeschränkt. Und nach allem, was wir von Abgastechnikern wissen, ist der Mangel auch zu beheben.

Bleibt die Gefährdung von Leib und Leben: Stickoxide reizen die Schleimhäute, bei Asthmapatienten führen sie sogar zu echter Atemnot. Doch selbst wenn - wie bei einigen Modellen - ein bis zu vierzigfach höherer Wert als der Grenzwert gemessen wird, tragen die VWs nur einen Bruchteil zur Gesamtbelastung bei. Lkw, Heizwerke und Baumaschinen sind wesentlich kräftigere Dreckschleudern.

Beide Vergleiche legen also eine deutlich niedrigere Strafe nahe als die derzeit diskutierte Summe. Ein Prinzip des amerikanischen Rechtssystems kommt dem bedrängten Autokonzern dabei zugute: Der aktuelle Fall darf nicht strenger beurteilt werden als andere in der Vergangenheit.

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Re: Die VW-Affäre

#6

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Di, 6. Okt. 2015, 11:10

VW-Chef Müller legt bei Betriebsversammlung neue Fakten vor
Abgas-Skandal – 8 Mio. Autos in Europa betroffen

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Tag der Wahrheit im Krisen-Konzern Volkswagen!


Der neue VW-Chef Matthias Müller muss bei einer außerordentlichen Betriebsversammlung im Stammwerk in Wolfsburg heute erstmals den Mitarbeitern Rede und Antwort zum aktuellen Abgas-Skandal stehen. Die nicht öffentliche Versammlung begann um 9.30 Uhr.

Vor Kurzem war aufgeflogen, dass Volkswagen in den USA mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselmotoren des Typs EA 189 manipuliert hat. Weltweit sind nach Konzernangaben etwa elf Millionen Fahrzeuge betroffen, davon 2,8 Millionen Autos in Deutschland.

Gestern wurde jedoch bekannt, dass der Großteil der weltweit elf Millionen vom VW-Abgas-Skandal betroffenen Diesel-Autos in Europa unterwegs ist. Insgesamt seien innerhalb der Europäischen Union etwa acht Millionen Fahrzeuge betroffen, sagte ein VW-Sprecher am Abend in Wolfsburg.

Alle Bundestagsabgeordneten mit VW-Standorten in ihren Wahlkreisen seien entsprechend informiert worden. Über das Schreiben hatte zuvor das „Handelsblatt“ berichtet.

Darin entschuldige sich Volkswagen bei den Abgeordneten für das „Fehlverhalten einiger weniger Personen“ im Konzern und verspreche, dass der Aufsichtsrat mit Unterstützung deutscher und amerikanischer Juristen „die lückenlose Aufklärung der Vorgänge überwachen“ werde, schreibt das „Handelsblatt“.

Ansehensverlust und Absturz der VW-Aktie

Das Ansehen des Unternehmens hat bereits dramatisch gelitten.

► In der am Montag veröffentlichten jährlichen Rangliste der wertvollsten Marken sank der von Interbrand ermittelte Wert für Europas größten Autobauer um neun Prozent auf gut 12,45 Milliarden Dollar (11,1 Mrd. Euro).

► Der Börsenkurs der VW-Aktie fällt immer weiter ins Bodenlose, war am Montagmorgen bis auf 86,36 Euro abgesackt – der tiefste Stand seit fünf Jahren.

Solche Hiobsbotschaften erschüttern das Unternehmen bis ins Mark. Entsprechend groß ist die Anspannung vor der Betriebsversammlung bei Volkswagen.

Aus dem Konzern hieß es, bis zu 20 000 Mitarbeiter würden erwartet. In der Wolfsburger Volkswagen-Zentrale arbeiten derzeit 72 500 Menschen, mehr als 830 000 Fahrzeuge laufen hier pro Jahr vom Band.

Weltweit gebe es unter den etwa 600 000 VW-Beschäftigten eine große Verunsicherung, hieß es aus dem Unternehmen.
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Konzern-Betriebsratschef und VW-Aufsichtsrat Bernd Osterloh wird heute ebenfalls zu den verunsicherten Beschäftigten sprechen. „Der Informationsbedarf der Mitarbeiter ist sehr groß“, sagte ein Sprecher von Osterlohs.

Unter den Mitarbeitern hat der Skandal aber nicht nur das Vertrauen in das Management ins Wanken gebracht. Viele bangen nach zahlreichen erfolgreichen Jahren um ihre Jobs.

Sie erwarten von ihrem neuen Konzernchef Müller klare Aussagen zum Ausmaß der Krise, zu möglichen Lösungen und auch darüber, ob Arbeitsplätze in Gefahr sind.

► Der Skandal um manipulierte Abgaswerte beim Autobauer Volkswagen beschäftigt am Dienstag auch das Europaparlament. Es debattiert am Nachmittag über den VW-Abgas-Skandal und Emissionen von Autos.

► Bereits am Mittwoch steht dann schon die nächste Krisensitzung des VW-Aufsichtsrates auf dem Programm. Dabei soll der bisherige Finanzchef Hans Dieter Pötsch als Aufsichtsrat bestätigt und anschließend vom Amtsgericht Braunschweig benannt werden.

► Am Donnerstag muss der US-Chef von Volkswagen, Michael Horn, vor dem amerikanischen Kongress in Washington Rede und Antwort zum Abgas-Skandal stehen.

An der Befragung werden auch Vertreter der US-Umweltbehörde EPA teilnehmen, die den Fall ins Rollen brachte.

Vor mehr als zwei Wochen war bekannt geworden, dass Volkswagen mit einer speziellen Software die Abgas-Werte bei verschiedenen Modellen im Testbetrieb nach unten korrigiert hat.

Das Eingeständnis der Schuld hatte im Konzern ein Erdbeben ausgelöst – der frühere VW-Chef Martin Winterkorn musste genau wie zahlreiche andere Top-Manager seinen Platz räumen, weltweit drohen Millionenklagen.


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Re: Die VW-Affäre

#7

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 8. Okt. 2015, 11:23

Wegen Abgas-Manipulation
Erste deutsche Kundin will Schadensersatz von VW

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Nach mehreren Aktionären geht in Deutschland nun auch die erste Volkswagen-Kundin rechtlich gegen den Autobauer vor. Die von der Käuferin beauftragte Kanzlei hat wegen der Abgas-Manipulationen vor dem Landgericht Braunschweig eine Klage auf Schadensersatz eingereicht.

Die Kanzlei begründete den Schritt damit, dass die Kundin gezielt ein umweltfreundliches Auto suchte - die angeblich niedrigen Abgaswerte seien für sie "kaufentscheidend" gewesen.

Die Klägerin wirft Volkswagen außerdem vor, dass durch die anstehende Nachbesserung Motorleistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sowie weitere wichtige Parameter ihres Fahrzeugs sinken würden. Der Kraftstoffverbrauch würde hingegen steigen.

"Unzumutbar" für die Klägerin


Die angekündigten Ausbesserungen an dem Fahrzeug reichten "aus juristischer Sicht" nicht aus, erklärte Rechtsanwalt Sascha Conradi. Zudem sei es für Klägerin "unzumutbar", ein "nicht schadstoffarmes Kraftfahrzeug" zu fahren.

Deshalb habe die Kanzlei im Auftrag der Mandantin den Rücktritt vom Kaufvertrag erklärt und vor dem Landgericht Braunschweig Klage auf Rückabwicklung eingereicht.

VW hatte zugegeben, in den USA bei Dieselfahrzeugen Abgastests manipuliert zu haben. Mit Hilfe einer speziellen Software wurden im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen als im regulären Betrieb tatsächlich ausgestoßen wurden. Die Software ist weltweit in bis zu elf Millionen Fahrzeugen des Konzerns verbaut - in Deutschland sind rund 2,8 Millionen Diesel-Fahrzeuge betroffen.

Nach Bekanntwerden der Manipulationen hatten VW-Aktien über 40 Prozent an Wert verloren. Daraufhin gab es bereits mehrere Schadensersatzklagen von Aktionären gegen den Konzern - vor allem in den USA, aber auch in Deutschland.

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Re: Die VW-Affäre

#8

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Di, 13. Okt. 2015, 14:25

Weil: Habe erst aus Medien davon erfahren
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Hannover – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (56) sitzt seit 2013 auch im Aufsichtsrat der Volkswagen AG. Die große Frage: Seit wann wusste er von den weltweiten Diesel-Manipulationen bei VW?

Jetzt sagte der SPD-Politiker im Landtag in Hannover, dass er erst aus den Medien von der Abgas-Affäre erfahren habe.
Unterdessen pocht Niedersachsen als Großaktionär von Volkswagen auf eine gründliche Aufklärung der Abgas-Affäre. Eine gründliche Aufarbeitung des Skandals sei die Voraussetzung für einen Neuanfang des Wolfsburger Autobauers, an dem das Land Niedersachen mit 20 Prozent beteiligt ist, so Ministerpräsident Weil weiter.
►Als weitere Konsequenz aus dem Abgas-Skandal und wegen der hohen Kosten für die Aufarbeitung des Diesel-Dramas werde VW pro Jahr eine Milliarde Euro weniger als bisher geplant ausgegeben.
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Re: Die VW-Affäre

#9

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » So, 25. Okt. 2015, 14:48

Angebot an Kunden: VW denkt über Rückkauf der Schummel-Diesel nach
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Statt nachzurüsten, gleich einen neuen Wagen kaufen: Volkswagen erwägt offenbar, Kunden ihren manipulierten Diesel abzunehmen und mit einer Prämie zum Neuwagenkauf zu verlocken. Vor allem bei bestimmten Motoren könnte sich das für den Konzern lohnen.
Volkswagen steht eine gigantische Rückrufaktion bevor. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge vom Abgasskandal betroffen. Allein in Deutschland sollen nach bisherigem Stand 2,4 Millionen Diesel ab Januar 2016 in die Werkstatt. Nun denkt der Konzern offenbar darüber nach, Kunden statt der Nachrüstung gleich einen neuen Wagen anzubieten.
Die Schummel-Diesel könnten nach Afrika

Mit einer Umtauschprämie könnte VW auch den Druck von den Werkstätten nehmen. Mit dem Rückruf von 2,4 Millionen Autos in Deutschland müsste jede VW-Vertragswerkstatt im Schnitt 1100 Fahrzeuge abarbeiten, rechnet dpa vor. Experten gehen demnach von durchschnittlich mindestens 90 Minuten Arbeitszeit pro betroffenem Wagen aus, worin neben der eigentlichen Nachbesserung auch die Zeit für Formulare und Dokumentation steckt.

Damit ergeben sich gut 200 Arbeitstage für eine Kfz-Arbeitskraft - wenn diese sich ausschließlich mit dem Rückruf beschäftigen würde. Je nach Personalschlüssel und räumlichen Werkstattkapazitäten bräuchte also jeder VW-Servicepartner etliche Wochen für die Aktion. "Die muss aber neben dem ganz normalen Tagesgeschäft gewuppt werden", sagte ein Experte der dpa. Kunden könnten deshalb lange Wartezeiten drohen.

Auch aus diesem Grund wäre für VW das Modell Umtausch statt Nachbesserung wohl praktikabler. Theoretisch könnte VW die alten Wagen außerhalb der EU verkaufen, etwa in der Türkei oder in Afrika. Gerade sehr alte Autos kämen aber wohl einfach in die Schrottpresse.
In der Abgasaffäre hatte VW eingeräumt, millionenfach Dieselwagen mit einer Software ausgestattet zu haben, die den Schadstoffausstoß auf Prüfständen der Behörden manipuliert.

VW muss in Europa 8,5 Millionen Diesel in die Werkstatt rufen. Auf dem Kontinent und für VW ist es der größte Rückruf überhaupt. Neben VW-Fahrzeugen sind Audi, Seat, Skoda und die VW-Nutzfahrzeuge betroffen. Die ersten Wagen sollen von Januar nächsten Jahres an in die Werkstatt - darunter auch Tausende Polizei-Fahrzeuge. Für die 1,6-Liter-Maschinen beginnt der Rückruf dagegen frühestens im Herbst 2016, da es hier neben der Software auch um die Bauteile geht.
....
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Re: Die VW-Affäre

#10

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 4. Nov. 2015, 07:00

VW räumt Unregelmäßigkeiten auch bei CO2-Werten ein | VW-Skandal – teurer, größer, schmutziger!
Weitere 800 000 Fahrzeuge betroffen ++ Auch Benziner darunter ++ Porsche stoppt Verkauf von Cayenne-Diesel in Nordamerika
Der Abgasskandal im VW-Konzern betrifft noch mehr Autos als bisher bekannt und wird wohl noch teurer. VW selbst schätzt den Schaden auf weitere zwei Milliarden Euro!

Bei internen Untersuchungen kam heraus, dass etliche Motoren auch Unregelmäßigkeiten beim Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) aufweisen. Und: Es sind nicht mehr nur Diesel-Fahrzeuge betroffen. Zudem wurden auch falsche Verbrauchsangaben gemacht.
Betroffen seien überwiegend Diesel-Fahrzeuge mit drei und vier Zylindern, hieß es von VW. Zudem ist auch ein 1,4-Liter-Benziner mit Zylinderabschaltung betroffen!

„Nach derzeitigem Erkenntnisstand können davon rund 800 000 Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns betroffen sein“, erklärte der Autohersteller am Dienstagabend in Wolfsburg. Neben VW-Modellen (Polo, Golf, Passat) seien auch die Konzerntöchter Audi, Skoda und Seat verwickelt. „Die wirtschaftlichen Risiken werden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert.“
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Die VW-Affäre

#11

Ungelesener Beitrag von Ehemaliges Mitglied » Do, 19. Nov. 2020, 19:54

sweetdevil31 hat geschrieben:
Do, 24. Sep. 2015, 10:27
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft unterdessen die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen verantwortliche VW-Mitarbeiter. Mehrere Bundesbürger hätten Strafanzeige gegen den Konzern gestellt, teilte sie mit.
Niedersachsens Staatsanwälte sind beim drittgrößten VW-Aktionär beschäftigt und sollen über VW-Mitarbeiter befinden? :D
sweetdevil31 hat geschrieben:
Mo, 5. Okt. 2015, 09:25
Doch dafür ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag?
Insgesamt zahlte Volkswagen für den Skandal bisher ungefähr 31 Milliarden Euro. Der größte Teil davon, ca. 21 Milliarden Euro, entfiel auf Strafen in den USA, wo lediglich 600.000 der 9.000.000 manipulierten Fahrzeuge zugelassen waren.
sweetdevil31 hat geschrieben:
So, 25. Okt. 2015, 14:48
VW muss in Europa 8,5 Millionen Diesel in die Werkstatt rufen. Auf dem Kontinent und für VW ist es der größte Rückruf überhaupt. Neben VW-Fahrzeugen sind Audi, Seat, Skoda und die VW-Nutzfahrzeuge betroffen.
Dass man mangelhafte Hardware mit Software-Updates "reparieren" kann, glaubten höchstens die Wolfsburger Finanzexperten. ;)


Aber mit dem deutschen Michel kann man es ja machen. :clap:

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