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von pfiffi
Mi, 3. Jan. 2018, 09:32
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Oh, schon wieder eine Person of Interest. Na sowas. Dann ist der Fall ja bald geklärt.

Amarals Buch bringt wirklich so viel auf die Wage? Alsol wenn ich Kohle brauch, stell ich das bei ebay ein...
von pfiffi
Mi, 24. Mai. 2017, 00:47
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Zur Klarstellung: 90 Minuten ist schlicht und undiskutierbar unwahr. Damit hat sich die entlastende Aussage der Nanny erledigt. Wollte vermutlich ein paar Euro - axo, wg Brexit: Pfund - abziehen...
von pfiffi
Mi, 24. Mai. 2017, 00:32
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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Re: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Salva » 20 Apr 2017, 04:34 hat geschrieben:Nach beinahe 10 Jahren macht die Nanny endlich den Mund auf. Warum nicht schon zu der Zeit, als die Verdächtigungen gegen Maddies Eltern immer massiver wurden? Warum hielt sie ihre tendenziell entlastende Aussage so lange zurück? Bislang mehr Fragen als konstruktive Antworten.

Die Bunte schrieb am 18. April:
10 Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter schöpfen Madeleine McCanns Eltern neue Hoffnung. Ein Privat-Detektiv will neue Erkenntnisse über die Entführung der damals fast 4-Jährigen gefunden haben. Und: Eine Zeugin, die bislang über den Vorfall geschwiegen hat, meldet sich plötzlich zu Wort.

Im Gespräch mit der britischen Zeitung „The Mirror“ teilt eine Nanny, die in dem portugiesischen Resort arbeitete, ihre Erinnerungen an die Entführungsnacht. Demnach waren Maddies Eltern völlig aufgelöst, als sie bemerkten, dass ihre Tochter nicht in ihrem Bettchen lag.

„Kate lief hin und her. Ihr war das Allerschlimmste zugestoßen. Sie weinte, fast in einem Schock-Zustand, und Gerry war erschüttert“, erzählt das Kindermädchen, das im Interview anonym bleibt. „Die eine Sache, an die ich mich wirklich erinnere, ist, wie er unter den Autos nachgeschaut hat. Das kann ich nicht vergessen.“

Die Nanny behauptet auch, die Polizei sei erst 90 Minuten nach dem Anruf eingetroffen und habe „große Teile“ an Informationen verpasst. Dass die McCanns selbst etwas mit Maddies Verschwinden zu tun haben könnten, glaubt sie nicht. „Niemals“, sagt sie.

Wie „Dailymail.co.uk“ berichtet, hieß Maddies Nanny Catriona Baker und war damals 20 Jahre alt. Am Tag ihres Verschwindens soll sie sechs Stunden mit ihr verbracht haben. Obwohl sie auch nachts als Nanny arbeitete, soll sie an diesem Abend nicht bei den McCanns gewesen sein. Warum, ist unklar. [...]
sehe ich genau so. Nach 10 Jahren. How interessting! Als ob sie 10 Jahre durch Brutalo-Täter am Reden gehindert wurde. Beeindruckt mich kein bisschen. Bis heute verweigern die Eltern Antworten. ZB die Antwort auf die Frage, warum Phantombilder jahrelang klagebewehrt zurückgehalten wurden.

Ich halte es nach wie vor

a) mit Kate Hopkins: Andere Eltern wurden (zu recht) angeklagt, weil sie ihr Kind ein paar Minuten in einem Auto allein ließen... (sie spricht auch über die zurückgehaltenen Phantombilder)

b) mit Wendy Murphy (Kommentar überflüssig; Murphy zieht den Eltern eisḱalt die Hosen runter)

https://youtu.be/F05iE3BC1Gw

https://youtu.be/itBW0dwONzE
von pfiffi
Do, 2. Mär. 2017, 02:40
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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Re: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Meine eigene Sichtweise habe ich ja schon dargetan.

Amarals Buch liegt mir vor. Ich finde es erhellend. Im Übrigen halte ich es mit Wendy Murphy, die im folgenden Video die McCanns ziemlich eiskalt hoch nimmt: Sie sollen endlich anfangen, Fragen zu beantworten.

https://youtu.be/itBW0dwONzE
von pfiffi
Mo, 21. Dez. 2015, 16:22
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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Re: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Es ist ein letzter Versuch: Wie die britische Zeitung "The Sun" berichtet, finanzieren die Eltern von Madeleine McCann die Suche ihrer seit 2007 vermissten Tochter noch einmal mit 750.000 Pfund (umgerechnet rund eine Million Euro). Hintergrund: Die Ermittlungen von Scotland Yard sind weitestgehend abgeschlossen.

Seit 2011 sind zwölf Millionen Pfund in die sogenannte "Operation Grange" geflossen, ohne dass die Fahnder einen signifikanten Erfolg verzeichnen konnten. Die Zahl der mit dem Fall beschäftigten Ermittler ist inzwischen von ursprünglich 29 auf vier geschrumpft. Kate und Gerry McCann setzen nun die Ersparnisse ein, die sie über Jahre zurückgehalten haben, um mit Hilfe privater Ermittlungen doch noch ihre Tochter zu finden.


Stern-Online

the sun
von pfiffi
Do, 29. Okt. 2015, 19:02
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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Re: Vermisstenfall Madelaine McCann

Salva hat geschrieben:Hallo @CrimeKing und zunächst ein HERZLICHES WILLKOMMEN, auch im Namen meiner Allcrime Team- Kollegen :Y: Inwieweit die Eltern im Fall involviert sind, wird wohl so lange Unklar bleiben, bis Madelaine gefunden wird. Egal wie bzw. in welchem Zustand. Und ob es dann Hinweise oder Beweise in diese Richtung geben wird, ist auch nicht sicher.
Ich persönlich halte ein Tötungsdelikt seitens der Eltern für möglich. Die Entführertheorie allerdings auch.
Ich weder noch. Meine variante: Madelaine ist wahrscheinlich verunfallt (nachdem sie falsch sediert wurde - die Eltern wollten in Ruhe mal feiern); die Tapas 7 haben mit abgedeckt, weil sie alle (so gut wie alle waren Ärzte) ihre Kinder jeweils ähnlich ruhig gestellt haben und bei einer Untersuchung alles ans Licht gekommen wäre. Daniela Prousas These: Madelaines Leiche lag im Wandschrank, während draussen die Suche anhob und wurde dann beim Ortswechsel mitgenommen und später entsorgt. Die Eltern haten Angst, nach dem Unfall auch noch ihre beiden anderen Kinder zu verlieren (bei einer Obduktion, das wusste das Ärztepaar, wäre die Sedierung entdeckt worden). Im Prinzip hat Kate McCann die tat in ihrem Buch versteckt gestanden. Dort berichtet die Allgemeinmedizinerin mit anästhesistischer Zusatzausbildung, dass sie ihre beiden anderen Kinder sediert vorfand und deswegen davon ausgehe, dass ein Entführer alle drei Kinder sediert habe. Wie mir ein Facharzt für Anästhesie versichert, sei das Quatsch. Link brachte ich.
von pfiffi
Mo, 9. Feb. 2015, 00:43
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
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Re: Vermisstenfall Madelaine McCann

Hier mal, von einem rfachmann, zum Komplex Sedierung/Sedierungsverhalten:

siehe hier in einem alten Forum (bitte doirt nict mehr diskutieren!): http://www.truecrime.forumieren.com/t24 ... der-kinder
Hallo Alle, ich fasse zusammen:

Wenn sediert, dann taten dies die Eltern. Eine Sedierung durch Fremde scheidet m.E. völlig aus (technische/zeitliche Aspekte s.o.).

Es spricht in der Tat mehr für als gegen eine Sedierung. Der Ablauf ist erklärbarer. Das Nicht-Erwachen etc.

Warum geht Kate McCann auch von einer Sedierung aus? Ihr muß doch als Fachfrau klar sein, dass damit sie und ihr Mann in das Zentrum des Geschehens rücken? Oder war ihr die Schwierigkeit einer Fremdsedierung an Kindern nicht klar? Nun, sie ist wie Aberdeen richtig schrieb "GP" also general practicioner, das entspricht dem Allgemeinarzt. Sie hat lediglich AUCH mal als Assistenzärztin für Anästhesie gearbeitet. Dennoch sollte ihr klar sein, dass man nicht mal so eben ein fremdes Kind - gar drei fremde Kinder - ohne Widerstand einschläfern kann. Die von Pfiffi herausgearbeiteten Texte von Kate McCann machen mich da sprachlos; ich dachte lediglich die Unterstützerszene geht von (Fremd)sedierung aus. was da steht, ist praktisch ein Geständnis.

Allerdings: das Geständnis der Sedierung, nicht der Tat. Da bin ich mit Aberdeen nicht einverstanden, der - verstand ich es recht - etwa so sagte, wenn sediert dann die Eltern und dann waren die Eltern wahrscheinlich auch die Täter. Weiß nicht recht!?! Mag sein... aber alleine die Sedierung + das schlechte Kontrollieren am Tatabend macht doch ein massiv schlechtes Gewissen. Und ein solch massiv schlechtes Gewissen erklärt sehr zwanglos das teilweise krude Verhalten der McCanns hinterher. Eine vollbrachte Tat natürlich auch, aber die brauchts nicht unbedingt. Die "Begünstigung" der Tat reicht für ein schlechtes Gewissen aus.

So erklären sich auch komische Aussagen, das offenbare Zusammenhalten der Tapas-Seven (die die abendliche "Kinderüberwachung" ja offenbar ähnlich lax betrieben haben).

Also:
1. Sedierung wahrscheinlich und wenn dann taten das die Eltern.

2. Das war auch der portugisischen Polizei klar - daher deren Verdacht gegen die Eltern. Dieser Ansatz entspricht professionellem Vorgehen. Eine Kritik an der portugisischen Polizei deswegen ist hahnebüchen.

3. Eine Sedierung stellt die Eltern an sich in das Zentrum: Ein sediertes Kind, das dennoch aufwacht (so etwas gibt es - paradoxe Sedierung genannt) hat dann schlechtere Schutzreflexe und könnte verunfallen. Häufig sind die Kinder dann auch besonders lebhaft - aber eben immer noch ansediert. Solche Kinder sind im Aufwachraum der Albtraum einer jeden Anästhesieschwester, da sie selbstgefährdend agieren...

4. Muß man aber nicht unbedingt die Eltern als Täter im Fall einer Sedierung annehmen. Das wäre dann zwar wahrscheinlich, aber nicht sicher. Dem vermuteten Täter hätten sedierte Kinder natürlich sehr geholfen.

5. Ungklärte Fragen, die Aberdeen herausgearbeitet hat, bleiben. ZUALLERERST: Wie und wo die Leiche - sowohl bei der Variante "die Eltern sind die Täter" als auch beim "schwarzen Mann". Wobei - wie Aberdeen richtig schrieb - der "schwarze Mann" mutmaßlich mehr Ortskenntnis hätte...(wer es auch war, ich vermute Atlantik....)

Für mich bleibt: Als gesichert sehe ich für mich in der Kinderbetreuung überforderte, ambitionierte Karriereakademiker an. Diese sedierten ihre Kinder in ihrer Verzweiflung - so etwas gibt es, ich führte es ja früher schon aus. Sodann spricht vieles gegen die Eltern - aber eben nicht alles (siehe hierzu auch meinen zusammenfassenden Kommentar von vorgestern).
von pfiffi
Mo, 9. Feb. 2015, 00:27
Forum: Cold Cases
Thema: 2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst
Antworten: 120
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2007 | Praia da Luz | Madelaine McCann (3) vermisst

Es gibt nicht viele "Crime of the century"...dieser hier ist es zweifellos.

Der Vermisstenfall Madelaine McCann

Bild
Madeleine Beth "Maddie" McCann, * 12. Mai 2003 in Leicester, England, verschwand am 3. Mai 2007 aus ihrer Ferienwohnung in Praia da Luz (Portugal) und wird seitdem vermisst. Foto: The Telegraph

Die Wiki-Zusammenfassung ist ganz okay; ich werde aber ergänzen.
Umstände des Verschwindens

Gerry und Kate McCann, ein in Rothley in der mittelenglischen Grafschaft Leicestershire wohnhaftes Arztehepaar, waren im April/Mai 2007 mit ihrer dreijährigen Tochter Madeleine, die nur eine gute Woche vor der Vollendung ihres vierten Lebensjahres stand, und ihren zweijährigen Zwillingen im Urlaub in der portugiesischen Küstenregion Algarve und wohnten in der Ferienanlage Ocean Club in Praia da Luz.

Am Abend des 3. Mai 2007 aßen die Eltern mit drei befreundeten Paaren und einer begleitenden Mutter in einem Restaurant in ihrer Ferienanlage. Die vier Paare hatten die Reise zusammen organisiert und hatten alle junge Kinder, die in den Wohnungen der Eltern schliefen. Nach Aussagen sah je ein Elternteil abwechselnd jede halbe Stunde nach den Kindern. Das vierte Paar beteiligte sich nicht daran, weil es ein Babyphone verwendete, um etwaige Geräusche von ihren Kindern wahrzunehmen. Die Kinder der McCanns und eines weiteren der Paare befanden sich in benachbarten Wohnungen in einem Eckgebäude der Anlage rund 50 Meter vom Restaurant entfernt.

Um 22:00 Uhr habe Kate McCann das Verschwinden von Madeleine bemerkt. Ein Fenster des Appartements sei nun unverschlossen gewesen. Mit diesen Angaben informierten sie die portugiesische Polizei.[1]
Erste Ermittlungen

Vom 3. bis 11. Mai 2007 durchsuchten hunderte Polizeibeamte, die Feuerwehr und freiwillige Helfer die Ferienanlage und deren nähere Umgebung. Nach Angaben des Polizeidirektors der Region vom 5. Mai erreichte die Polizei die Ferienanlage 10 Minuten nach der Vermisstenmeldung der Eltern und begann die Suche innerhalb von 30 Minuten. Man habe sofort die Behörden an Flughäfen und Grenzübergängen nach Spanien alarmiert.[2]

Anfangs vermuteten die Ermittler eine Entführung des Mädchens, etwa für einen internationalen Pädophilenring oder für eine kriminelle Organisation, die Kinder zur Adoption ins Ausland verkauft. Mehrere Briten wurden in Portugal vorübergehend als Verdächtige festgenommen.[3] Die Eltern wurden als Zeugen verhört. Ein Kellner des Restaurants widersprach ihrer Angabe, sie hätten alle 30 Minuten nach den Kindern geschaut.[4]

Auf Druck des neugewählten britischen Premierministers Gordon Brown gaben die portugiesischen Ermittler am 24. Mai die Beschreibung eines Mannes heraus, den Jane Tanner, eine Freundin der McCanns, am 3. Mai gegen 21:30 gesehen haben soll. Nach ihrer Zeugenaussage sei er vom Appartement kommend mit einem in Decken gehüllten, in einen rosafarbenen Schlafanzug gekleideten Kind davon geeilt.[5] Der Verdächtige habe helle Hautfarbe, sei etwa 35 bis 40 Jahre alt, etwa 170 cm groß, habe kurzes, aber im Nacken langes Haar und habe eine dunkle Jacke, beige Hosen und dunkle Schuhe getragen. Den Grund für die dreiwöchige Zurückhaltung dieser Beschreibung gab die Polizei nicht an. Die McCanns hatten juristische Schritte erwogen, die Freigabe zu erzwingen.[6]

Bis Ende 2007 gaben Zeugen mindestens viermal an, sie hätten Madeleine gesehen. Sie verwiesen auf Orte in Portugal, Malta, Marokko und Belgien. Polizeiliche Nachforschungen, teilweise mit Phantombildern, ergaben nichts.[7]
Internationale Suchkampagne

Am 4. Mai 2007 baten Gerry und Kate McCann im britischen Fernsehen die mutmaßlichen Entführer, ihre Tochter freizulassen, und die Bevölkerung, die Suche nach ihr zu unterstützen. Prominente, darunter die Fußballer Cristiano Ronaldo und David Beckham, unterstützten den Appell. Britische Zeitungen veröffentlichten eine Fotografie von Madeleine auf ihren Titelseiten. Diese Medienkampagne hatte John McCann, ein Onkel Madeleines, organisiert. Bald darauf stellte die Regierung Großbritanniens den McCanns den Regierungsbeamten Clarence Mitchell als Medienberater und Kampagnenmanager zur Verfügung. Gerry McCann versuchte mit der Webseite Find Madeleine Hinweise zu sammeln und die Öffentlichkeit über den Fortgang der Ermittlungen zu informieren.[8]

Am 11. Mai, nachdem die Polizei in Portugal die Suche in Praia de Luz eingestellt hatte, setzte ein schottischer Geschäftsmann rund 1,5 Millionen Euro für Hinweise aus, die zur Auffindung des Mädchens führen würden. Er ging wie die internationale Presse von einer Entführung aus.[4] Prominente wie Wayne Rooney, David Beckham und Joanne K. Rowling erhöhten die Belohnung auf mehrere Millionen Euro.[1] Viele Großunternehmen hängten die Fotografie von Madeleine in ihren Verkaufsstellen aus; Sportler trugen gelbe Binden als Zeichen einer Verbundenheit mit dem Fall. Wegen dessen starker Medienpräsenz erhielten die Behörden tausende Hinweise, die aber zu keinen Ermittlungserfolgen führten.

Trittbrettfahrer sammelten angeblich für die Suche bestimmte Spenden[9] oder versuchten, den Eltern angebliche Hinweise auf den Verbleib Madeleines für hohe Geldsummen zu verkaufen.[10]

Am 30. Mai begannen die Eltern eine Reise durch Italien, Deutschland, die Niederlande, Spanien und Marokko, um die dortige Bevölkerung an der Suche nach ihrer Tochter zu beteiligen und um Freigabe von Urlaubsfotos in und bei der Ferienanlage Praia de Luz zu bitten, um so mögliche Verdächtige zu identifizieren. Zu Beginn nahmen sie als römische Katholiken an einer Generalaudienz beim damaligen Papst Benedikt XVI. in Rom teil. Das Treffen vermittelte der Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor. Der Papst segnete die Eltern und eine Fotografie des verschwundenen Mädchens.[11]

Das Bemühen der Eltern, die internationale Öffentlichkeit in die Suche einzubinden, fand ab Juni 2007 auch Kritik: Das Ausmaß dieser Bemühung sei ungewöhnlich und für Eltern entführter Kinder atypisch.[12] Die monatelange Medienpräsenz des Falls forderte auch satirische Reaktionen heraus.[13]
Verdacht gegen die Eltern

Anfang August 2007 fand die portugiesische Polizei mit Hilfe von auf Leichengeruch trainierten Spürhunden[14] Reste beseitigter Blutspuren in der Ferienwohnung. Daraufhin vermuteten die portugiesischen Ermittler, Madeleine sei am 3. Mai dort gestorben und ihre Leiche sei zwei bis vier Stunden später daraus entfernt worden. Das Anwesen eines nahe der Anlage wohnenden Briten, der bis dahin als Hauptverdächtiger galt, wurde nochmals durchsucht, jedoch ergebnislos.[15] Am 12. August gab die portugiesische Polizei bekannt, die Indizien für den Tod Madeleines seien etwas stärker als andere Indizien; man ermittle jedoch weiter in alle Richtungen und verdächtige die Eltern nicht.[16]

Später fand die Polizei nach eigenen Angaben in einem Leihwagen, den Kate McCann am 28. Mai 2007 gemietet hatte, weitere Blutspuren.[17] Daraufhin wurden die Eltern am 7. und 8. September 2007 nochmals verhört und danach zu Verdächtigen erklärt, die nach portugiesischem Recht intensiver als zuvor befragt werden dürfen.[18] Nach einem später veröffentlichten Transkript ihres Verhörs soll Kate McCann keine der an sie gerichteten 48 Fragen beantwortet haben. [19]

Am 10. September kehrten die Eltern mit Billigung der Behörden Portugals nach Großbritannien zurück. Dort beschuldigten sie die portugiesischen Ermittler: Sie hätten Kate McCann zu der Aussage zu bewegen versucht, sie habe Madeleine versehentlich getötet und die Leiche später in ihrem Leihwagen beseitigt.[20]

Der Chefermittler des Falls, Gonçalo Amaral, kritisierte im Oktober 2007: Die britischen Ermittler hätten sich die Entführungsthese der Eltern zu eigen gemacht und nur in dieser Richtung ermittelt. Daraufhin wurde er aus seinem Amt entlassen.[21] Sein Nachfolger Alípio Ribeiro gab sein Amt im Mai 2008 ab. Am 21. Juli 2008 stellte die portugiesische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. Die Eltern, wie auch Robert Murat verloren damit ihren Status als arguidos (Verdächtige).[22] Ribeiro bezeichnete die Entscheidung als verfrüht. Am 24. Juli 2008 veröffentlichte Amaral das Buch A Verdade da Mentira („Die Wahrheit der Lüge“): Darin vertrat er die Annahme, Madeleine sei mutmaßlich durch einen „tragischen Unfall“ gestorben. Ihre Eltern hätten dies vertuscht, „eine Entführung vorgetäuscht“ und später die Leiche verschwinden lassen.[23] Das Ehepaar McCann verklagte Amaral daraufhin wegen Verleumdung und ließ den Verkauf des Buchs in Portugal mit einer einstweiligen Verfügung vorläufig stoppen.[24] 2009 verbot ein portugiesisches Gericht den Verkauf des Buches in Portugal und sprach den McCanns eine Entschädigung zu.[25] Das Verbot des Buches wurde im Oktober 2010 vom Lissaboner Appellationsgericht aufgehoben.[26]

Im März 2008 entschuldigten sich mehrere britische Boulevardzeitungen bei der Familie McCann für Berichte, die ihnen eine Mitschuld am Verschwinden und Tod Madeleines gegeben hatten. Sie mussten ihnen und ihren Zeugen hohe Entschädigungen zahlen. Die Eltern erklärten, das Geld ausschließlich für die weitere Suche nach Madeleine einzusetzen.[27]

Am 4. August 2008 veröffentlichte die Polizei Portugals Teile der Ermittlungsakten zu dem Fall. Daraus ging hervor, dass britische Forensiker die Blutspuren im Leihwagen der Mutter nicht eindeutig Madeleine zuordnen konnten und deshalb nicht als Beweis für eine Mitschuld der Eltern an ihrem Tod bewerteten.[7]
Neue Ermittlungen

Im Mai 2009 veröffentlichten britische Medien neue, von Forensikexperten erstellte Bilder mit dem vermuteten aktuellen Aussehen des Kindes.[28] Am 25. April 2012 veröffentlichte die britische Polizei erneut solche Bilder. Die Ermittler erklärten, aufgrund neuer Hinweise sei es möglich, dass Madeleine noch am Leben sei.[29] Auch Interpol gab ein dem heutigen Alter des Mädchens angepasstes Suchbild heraus.[30]

2011 erschien ein Buch der US-amerikanischen Fallanalytikerin Pat Brown, die das Verhalten der Ermittler und der Eltern kritisch analysiert und den Tod des Mädchens für wahrscheinlich hält. Der Vertrieb des Buches über Amazon wurde auf Intervention der Anwaltskanzlei der McCanns Carter-Ruck unterbunden, Barnes and Noble bspw. hielten den Vertrieb aufrecht.

Auf Antrag von Premierminister David Cameron entschied der britische Metropolitan Police Service am 12. Mai 2011, Experten für eine neue Ermittlung zum Fall Madeleine abzustellen, die unter dem Namen Operation Grange läuft.[31] Das Team überprüfte zwei Jahre lang die Ermittlungsakten der Polizei Portugals und der sieben Privatdetektive, die die Familie McCann beauftragt hatte (insgesamt etwa 30.500 Schriftstücke). 2013 gab der Leiter Andy Redwood bekannt: Man habe 3800 Spurenhinweise und 38 mögliche Verdächtige in fünf Staaten identifiziert. Diesen Spuren gehe man nun in Zusammenarbeit mit den Behörden dieser Staaten nach. Festnahmen seien vorläufig nicht zu erwarten.[32]

Am 13. Oktober 2013 meldeten verschiedene Medien, dass ein Zeuge Maddie McCann vor kurzer Zeit lebend auf einer nicht näher genannten Mittelmeerinsel gesehen habe. Der Zeuge habe mitgeteilt, dass das Mädchen ihm dort vorgestellt worden sei.[33]

Scotland Yard präsentierte den Entführungsfall am 14. Oktober 2013 erneut in der BBC-Sendung Crimewatch, in der auch Maddies Eltern auftraten. Neue Spuren seien offengelegt worden („new leads revealed“). Die Ermittler richteten den Fokus auf eine Beobachtung der Familie Smith am Tatabend. Die Smith’ waren einem Mann begegnet, der gegen 22 Uhr ein Kind Richtung Strand getragen hatte. Eine entsprechende Aussage wurde bereits im Mai 2007 gegenüber der Polizei in Portugal gemacht.[34] Der vormalige Chefermittler des Falls, Gonçalo Amaral, weist in seinem 2008 erschienenem Buch nachdrücklich auf die große Bedeutung der Sichtung der Familie Smith hin. Mr. Smith selber äußerte sich im Oktober 2013 dahingehend, dass das einzig Neue an den Ermittlungen, der Ausschluss der Sichtung der Mrs. Tanner sei. „Davon abgesehen bleibt aus unserer Sicht alles andere das, was wir der Polizei und den Medien damals gesagt haben. Wir haben nichts hinzuzufügen.“[35]

Von dem verdächtigen Mann wurden 2008 Phantombilder angefertigt, die in der Fernsehshow erstmals gezeigt wurden. Die Fahnder präsentierten außerdem Phantombilder von zwei blonden Männern, die nach Zeugenaussagen das Appartement der McCanns am Tage vor Maddies Verschwinden beobachtet und Niederländisch oder Deutsch gesprochen haben sollen. Teile der Sendung wurden deswegen am 15. Oktober innerhalb der Sendung Opsporing Verzocht im niederländischen Fernsehen auf AVRO und einen Tag später in Aktenzeichen XY … ungelöst im ZDF ausgestrahlt.[36]
Ergänzend:

- Die 2013 tatsächlich zum ersten mal öffentlich präsentierten Phantombilder wurden 2008 erstellt. Es waren erstaunlicherweise die McCanns selber, die eine frühere Veröffentlichung klagebewehrt verhinderten.
- Der Tatort wurde manipuliert. Von wem? Warum?
- Das Nachtatverhalten der McCanns und ihrer Freunde ist merkwürdig. kate McCann ruft sofort aus "Sie wurde entführt"...anstatt zuerst zu rufen "Maddy ist weg!" und sich auf die Suche zu machen. Die Tapas-Gang erstellte zunächst einmal Timelines, in denen es nicht um die dringende Suche nach einem Kind ging sondern darum, das eigene Aufsichtsverhalten zu rekonstruieren...
- die Allgemeinmeddizinerin mit anästhesistischer Zusatzausbildung Dr. med Kate McCann geht selber davon aus, dass ihre Kinder sediert wurden. Sie schreibt es in ihrem Buch. Das aber führt zu Problemen (dazu gesonderter Post!).
- ich habe Probleme damit, dem Gekläff von Hunden sozusagen Beweis-carte-blanc einzuräumen. Wir hatten schon die Krise des Fingerprints ("Wenn Du den Fingerabdruck hast, geht der Verdächtige in den Knast!") , die DNA-Krise ("DNA? Alles kar!"), die IP-Adressen-Krise ("Der ist nicht schuldig? Halt die Fresse! Ich hab ja die IP-Adresse!")...alles dreies scheinbar unwiderlegliche Beweise, und dann kamen die Pleiten...wir sollten jetzt nicht den nächsten Fehler machen: "Die Hunde haben gebellt? Flugs ist das Urteil gefällt" Aber natürlich muss man Eddie und Keela wenigstens zur Kenntnis nehmen. Sie haben gebellt, und zwar immerhin beide!

Ich persönlich gehe vorderhand davon aus, dass

- es bei der (falsch) sedierten Maddy zu einem Unfall kam, den die Eltern abdeckten.
- Die Tapas-Gang (viele davon Ärzte, bei denen es ggfls um die berufliche Existenz ging) deckten mit ab, weil auch ihr Aufsichtsverhalten fragwürdig war und sie ihre Kinder ggfls ebenfalls sedierten.

Das ist eine Spekulation. Aber eine begründete.

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