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von Salva
So, 11. Mär. 2018, 20:00
Forum: Umfragen
Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
Du hattest geschrieben:
Im Grunde sind wir alle Fundamentalisten...
und das weise ich, zumindestens für mich, entschieden zurück.
Ebenso entschieden lehne ich Schriften, Überlieferungen, Traditionen, Religionen, Gesetze uvw. ab, aus denen direkt oder indirekt die vermeindlich gerechtfertigte Tötung eines Menschen abgeleitet werden kann.

Zum Abschluß möchte ich nur noch sagen, dass ich grundsätzlich jede Meinung und Denkweise zur Kenntnis nehmen, aber längst nicht respektieren muss. Deine Meinung, Denkweise und Begründung bzgl. der Todesstrafe gehört zu letzterem.
von Salva
Fr, 9. Mär. 2018, 21:31
Forum: Umfragen
Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
Antworten: 79
Zugriffe: 35384

Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
DiegoTristan hat geschrieben:Es kommt darauf an, was man unter einem Fundamentalisten versteht.
Die Bedeutung des Wortes "Fundamentalismus" ist glasklar beschrieben:
Gegen Neuerungen

Ein Mensch, der fundamentalistisch denkt, hängt starr an überlieferten Grundsätzen, lehnt Neuerungen ab und will sich der modernen Zeit nicht anpassen. Diese Grundsätze können politische oder religiöse Überzeugungen sein.

Beispiele

So gibt es zum Beispiel christliche Fundamentalisten, die sich ganz streng auf die Bibel als das Wort Gottes berufen. Ihrer Ansicht nach ist die Bibel in allen Einzelheiten sowohl in der Familie als auch im politischen Leben zu befolgen. Der islamische Fundamentalismus, der auch "Islamismus" genannt wird, fordert die genaue Befolgung der Vorschriften des Koran und der islamischen Gesetze. Er lehnt eine freiheitliche Gesellschaft, in der die Menschen selbst über ihr Leben entscheiden können, ab.Fundamentalisten gibt es überall auf der Welt, oft sind sie intolerant gegenüber Andersdenkenden. Wenn sie fanatisch sind, können sie gefährlich werden für andere Menschen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie ihre Meinung mit Gewalt durchsetzen wollen.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Dazu sind keine weiteren Erklärungen nötig. Und auch keine Rechtfertigungsversuche.


@DiegoTristan
DiegoTristan hat geschrieben:Im Grunde sind wir alle Fundamentalisten...
Stelle mich nie wieder mit jenen Ausgeburten der Menschheit, die im Namen ihres fanatischen Glaubens bzw. aufgrund wesentlich weltlicheren Gründen wie z.B. Macht- und Geldgeilheit, deren Legitimation diese psychopathischen Blutsadisten auch noch in diesen "heiligen Schriften" zu finden glauben, auf eine Stufe. Du hast nicht die geringste Ahnung von was du da eigentlich sprichst.


Du befürwortest, wie und auf welcher Art auch immer, die Todesstrafe? Okay. Nehme ich zur Kenntnis.
von Salva
Fr, 2. Mär. 2018, 18:49
Forum: Umfragen
Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
Antworten: 79
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Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
DiegoTristan hat geschrieben:Der Unterschied zu heute ist nur, daß ich jetzt weiß, daß Gott die Todesstrafe für Mörder angeordnet hat und das habe ich zu akzeptieren.
Das mag sein und zwar ab dem Moment, an dem du die Religion über alles stellst.
Eine persönliche Frage, wenn du erlaubst: Würdest du dich als Fundamentalist bezeichnen?
DiegoTristan hat geschrieben:Es ist leicht zu erkennen, daß sich unsere Regierung in Deutschland NICHT als Gottes Dienerin versteht. Die Regierung ist gottlos. Selbst die AfD ist keine christliche Partei, wenn auch mit ziemlicher Sicherheit die mit Abstand christlichste von allen.
Weil sie nicht nach den Gesetzen einer Religion regiert, handelt, urteilt bzw. weil die Religion unter der weltlichen Gesetzmäßigkeit steht? Warum sollte gerade die AfD christlicher sein als andere?
DiegoTristan hat geschrieben:Gerhard Schröder hat bei seinem Amtsantritt als Kanzler auf die Formel „so wahr mir Gott helfe “ sogar verzichtet.
Ich selbst habe zwei Eide auf die Bundesrepublik Deutschland abgelegt und dabei auf die Bibel/ religiöse Formeln verzichtet, aber mein Versprechen liegt heute noch weit über dem, was mir eine Religion oder eine Handlung im Namen der Religion abverlangen könnte. Worin liegt nach deinem Verständnis denn der Unterschied, wenn eine spezielle Handlung im Ergebnis die gleiche Wirkung erzielt wie jene, die im Namen Gottes geschieht?
DiegoTristan hat geschrieben:Die deutsche Regierung SOLL (wie jede andere Regierung auch) Gottes Dienerin sein, sie ist es aber nicht bzw. will es nicht sein.
Das nenne ich dann Fundamentalismus.
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.
Ich zitiere:
Der Gottesbezug im Grundgesetz war durch seine widersprüchliche Haltung gegenüber der Trennung von Staat und Kirche immer wieder zum Teil heftiger Kritik ausgesetzt. So beantragte bereits der evangelische Theologe Wolfgang Ullmann vor der Bonner Verfassungskommission, auf die Erwähnung Gottes in der Präambel zu verzichten.[2] Dennoch blieb sie erhalten. Auch von anderer evangelischer Seite wird der Gottesbezug kritisiert: So distanzierte sich Helmut Simon in einer vom Evangelischen Bund herausgegebenen Schrift von einer „Katholisierung des Rechtes“.[2] Die Kirche bzw. der Papst könne so ein außerordentliches Lehr- und Richteramt beanspruchen. Mehrfach wandten sich Abgeordnete des Bundestages gegen den Gottesbezug. So bezeichneten ihn Mitglieder der rot-grünen Koalition als „nicht angemessen und heuchlerisch“. Die Verfassung sei demnach für alle Bürger geschrieben worden – also auch für diejenigen Menschen in Deutschland, die nicht an einen Gott glauben. Sie verweisen darauf, dass die Sicherung der Menschen- und Grundrechte in Verantwortung vor den Menschen erfolgt und nicht vor übernatürlichen Mächten.[3] Fraglich sei insbesondere, ob angesichts einer Gottesgläubigkeit von nur 47 % in Deutschland (laut Eurostat)[4] der für eine Präambel häufig geforderte Minimalkonsens, der in einer Präambel zum Ausdruck kommen soll, wirklich getroffen ist. So sei sich ein nicht unerheblicher Teil des Volkes keiner „Verantwortung vor Gott bewusst“, wie es in der Präambel heißt. [...]
Quelle und vollständiger Text: Wikipedia

Warum dieser christliche Passus in der Präambel des Grundgesetzes der BRD eingefügt wurde, steht dort auch.
Jedenfalls berufst du dich auf einen umstrittenen und widersprüchlichen Vorspruch und mir scheint, du suchst dir aus, was deiner Haltung u.a. zur Todesstrafe eine Legitimation verschafft. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht... aber mir kommt das sehr bekannt vor...
DiegoTristan hat geschrieben:Wenn eine Regierung sowieso macht, was sie will und gottlos ist, ist eh alles :shit: . Was soll ich weiter dazu sagen?
Nichts weiter. Durch das "Gottlos" in deiner Feststellung habe ich den Kern deiner Aussage verstanden.
DiegoTristan hat geschrieben:Nein, es kommt nur darauf an, ob es echte Gesetze Gottes sind oder nicht.
Sind die Gesetze, nach denen Fundamentalisten handeln, keine echten Gesetze Gottes? Oder die Durchsetzung z.B. der Scharia?
DiegoTristan hat geschrieben:Was erwartest du sonst für eine Antwort von mir?
Ich erwarte nichts. Ich stelle Fragen und hoffe auf Antworten ;)

Der letzte Absatz in deinem Beitrag passt aber gar nicht mehr zu dem, was du davor geschrieben hast. Gut so, denn sonst hätte ich dich noch fragen müssen, wann zum Fundamentalismus "konvertiert" bist und vor allem: warum!
DiegoTristan hat geschrieben:Ja, und mögen tue ich die Todesstrafe immernoch nicht, und Henker wäre sowieso kein Job für mich - niemals.
Das war mir sowieso klar. Ich habe noch nie einen Befürworter der Todesstrafe gesprochen oder gelesen, der ein verhängtes Todesurteil auch selbst vollstrecken würde. Es reicht völlig aus, wenn sich andere die Hände schmutzig machen, einen Menschen killen und sich dabei eventuell ein schlechtes Gewissen auf Lebenszeit einhandeln. Stimmt's?
von Salva
Mi, 28. Feb. 2018, 12:49
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
Ich hatte auf eine weltliche Begründung für dein Voting gehofft. Aber gut.

Ich bin zwar evangelisch getauft, aber kein so religiöser Mensch, dass ich an dieser Stelle mit Bibelversen kontern könnte. Aber bei den Ausführungen, die du gepostet hast, geht mir eine Frage nicht aus dem Kopf:

Wenn Menschen, ob religiös oder nicht, ihre Regierung wählen, wieso macht das diese Regierung zu Gottes Dienerin? Wir wählen doch nicht aus religiösen, sondern aus politischen Gründen und die Regierung handelt, urteilt und regiert nicht in Gottes Namen, sondern im Namen seines Volkes. Sollte sie jedenfalls.
Wenn ich also die Bundesrepublik Deutschland als Beispiel heranziehe und daran erinnere, dass alle Religionen in diesem Land den von dieser Regierung gemachten Gesetzen ebenso unterstehen wie die Menschen selbst, wie kann man dann noch nachvollziehbar und logisch behaupten, dass diese Regierung eine Dienerin Gottes sei - obwohl sie ja noch nicht einmal nach dessen Gesetzen handelt! - und somit berechtigt ist, jenes Schwert zu tragen, mit dem dann ungestraft Menschen getötet werden dürfen? Woher kommt denn diese Legitimität?


Wie wir wissen, gibt auf dieser Welt Länder, in denen die Religion den weltlichen Gesetzen übergeordnet sind oder besser gesagt, die Lehren der Religion Gesetz sind. Bedeutet das also, dass die Regierungen dieser Länder "Dienerinnen Gottes" und somit automatisch legitimiert sind, die Todesstrafe auszusprechen und zu vollstrecken, die anderen Länder jedoch nicht?
Wenn ja, löst das in mir eine Fülle von weiteren, unbeantworteten Fragen auf!
von Salva
Mo, 26. Feb. 2018, 23:22
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
Also wenn man es ganz genau nehmen möchte, müssten wir zunächst mal klar definieren, um welches Land es überhaupt geht. Jemand kann nämlich für die Todesstrafe im amerikanischen Strafsystem sein, aber gegen die in z.B. Iran. :thinking:
Und nun? Deine Definition passt ansonsten am besten :like:
von Salva
Mo, 26. Feb. 2018, 01:57
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@DiegoTristan
@borusse9999, z.B., fordert für Mörder, Menschenhändler und Kinderschänder die Todesstrafe. Andere richten sich da eher nach der Grausamkeit, mit der eine Straftat begangen wurde. Dann gibt es Menschen, die würden grundsätzlich jeden Mörder hinrichten, selbst wenn der nachweislich aufgrund einer physischen oder psychischen Erkrankung bzw. Defizites gemordet hat und andere wiederum nur jene, die voll schuldfähig sind.
von Salva
So, 11. Feb. 2018, 04:19
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@Habakuk
Habakuk hat geschrieben:Aber ganz ehrlich: Klar gibt es Straftaten, die aufwühlen und wo man den Täter verachtet.
Natürlich gibt es die und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich einen Täter nicht verachten würde. Aber ich bin weit davon entfernt, die Todesstrafe zu unterstützen bzw. zu befürworten. Allerdings fällt es mir nicht immer leicht, bei meiner Einstellung zu bleiben. Manche Taten sind einfach zu grausam.

@Habakuk
Habakuk hat geschrieben:Aber naja, das wird doch heutzutage auch medial quasi gefördert.[...]
Da gibt das Internet eine ganze Menge Stoff her. Videos vom IS, mexikanischen Drogenbanden oder welche, die Fälle von Lynchjustiz zeigen... da braucht es keinen fiktiven Film mehr. Selbst Vids von Hinrichtungen sind zu finden und ich kann nicht verstehen, wie jemand von sich behaupten kann, zu solchen abartigen Handlungen fähig sein zu können. Ganz gleich, wer das Opfer ist und was dessen Verbrechen war. Und das ganze dann auch noch im Namen der Gerechtigkeit.
Zum Glück sind die allermeisten Äußerungen dieser Art reine Luftnummern, die ohne nachzudenken mal eben ausgesprochen oder niedergeschrieben werden. Wenn's darauf ankommt...
von Salva
So, 11. Feb. 2018, 02:35
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@Habakuk
Ich sage ja nicht umsonst, dass jeder Mensch zum Mörder taugt. Abgesehen davon:
Woher sollen denn all' diese Greueltaten kommen, die wir weltweit erleben? Welcher Typ Mensch muss das sein, der in der Lage ist, sowas in der Realität umzusetzen? Und überhaupt: woher kommen denn solche Gewaltfantasien in Zusammenhang mit begangenen Straftaten?
Interessant dabei ist zudem, dass die (Kriminal)psychologen derartige Gedankengänge eindeutig als Risikofaktor für bestimmte Straftaten sehen und nicht selten sind Fantasien wie "Schwanz abschneiden" usw. Zeichen einer Paraphilie.
Da ich @borusse9999 wirklich nichts von dem unterstellen will, hoffe ich, dass es sich bei seinen Äußerungen tatsächlich nur um prähistorischen Schwachsinn handelt!
von Salva
So, 11. Feb. 2018, 00:21
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@borusse9999
Na dann möchte ich dir an dieser Stelle nahelegen, eine entsprechende Petition beim Deutschen Bundestag zu starten! In der heutigen Zeit wirst du die notwendigen 50.000 Stimmen, die du benötigst, damit dein Ersuchen im Petitionsausschuss beraten wird, bestimmt schnell erreichen können. Als Zeichen der Ernsthaftigkeit deines Anliegens kannst du hier gerne den Link zu deiner Petition posten. Ansonsten werte ich deine Meinung als prähistorischen Schwachsinn.
von Salva
Sa, 10. Feb. 2018, 22:38
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@borusse9999
borusse9999 hat geschrieben:Gib mir die Erlaubnis vom Staat und ich hacke jedem Kinderschänder den scheiß Schwanz ab!
Das hat aber nichts mit der Todesstrafe zu tun, die du für Kinderschänder forderst.
von Salva
Sa, 10. Feb. 2018, 16:59
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

Grundsätzlich verkörpert die Todesstrafe innerhalb eines staatlichen Rechtssystems DIE Ungerechtigkeit schlechthin, denn sie unterscheidet eben nicht zwischen der Schwere der Schuld, die ein Delinquent mit einer begangenen Straftat auf sich geladen hat. Demnach kann ein 1x-Mörder ebenso zum Tode verurteilt werden wie jener, der 5, 10 oder mehr Menschen ermordet hat. Und wenn jemand für
borusse9999 hat geschrieben:Mörder, Menschenhändler, Kinderschänder
gleichermaßen die Todesstrafe fordert, macht überhaupt keine Unterscheidungen mehr und behauptet trotzdem, Recht sprechen, vertreten oder empfinden zu wollen. Größer kann ein Widerspruch kaum sein.

Das gleiche betrifft natürlich auch
borusse9999 hat geschrieben:Lebenslänglich (ohne diesen 15 Jahre Quatsch) - Vergewaltiger, Totschlag, ...
USW
bzw. da wird dieses Unrecht sogar noch extremer, weil ein Vergewaltiger angeblich die gleiche Schuld auf sich lädt wie jemand, der einem Menschen das Leben nimmt.

Wer also die Todesstrafe befürwortet bzw. fordert und im gleichen Atemzug von Gerechtigkeit spricht, müsste im Namen dieser Gerechtigkeit zwischen den Tötungsarten unterscheiden. Das tut aber niemand. Warum eigentlich nicht?
von Salva
Sa, 10. Feb. 2018, 16:28
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@Lastlove
Lastlove hat geschrieben:und nicht zuletzt von den immer sich neu entwickelnden Erkenntnissen in forensischen Untersuchungen nehme ich an.
Und auch andere Erkenntnisse, wie Gutachterangelegeheiten.
Der § 57a StGB - Aussetzung des Strafrestes bei lebenslanger Freiheitsstrafe legt die Voraussetzungen fest und verweist zudem auf den § 57 StGB - Aussetzung des Strafrestes bei zeitiger Freiheitsstrafe. Dort steht u.a.:
Bei der Entscheidung sind insbesondere die Persönlichkeit der verurteilten Person, ihr Vorleben, die Umstände ihrer Tat, das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsguts, das Verhalten der verurteilten Person im Vollzug, ihre Lebensverhältnisse und die Wirkungen zu berücksichtigen, die von der Aussetzung für sie zu erwarten sind.
Forensische Gutachten gehören demnach selbstverständlich dazu, aber die abschließende Beurteilung unter Betrachtung der Gesamtumstände trifft das entsprechende Landesjustizministerium.

@Lastlove
Lastlove hat geschrieben:Wer will die Todesstrafe verhängen von Fall zu Fall..wer will schon Richter sein über Leben und Tod eines Menschen?
In Ländern, die die Todesstrafe verhängen, gibt es Richter und Staatsanwälte, für die bedeutet dieses Strafmaß die Krönung des rechtlich machbaren und das wollen die dann natürlich auch durchsetzen. Das hat aber wenig bis gar nichts mit Bestrafung o.ä. zu tun. Deren Gründe und Motive sind viel niederer als man erwarten würde.
Selbst für das Berufsbild "Henker" werden sich immer Menschen finden, wie man ja sieht. Ich habe Dokumentationen gesehen, da empfanden es diese Henker als besondere Ehre, Todesurteile vollstrecken zu dürfen.
von Salva
Sa, 10. Feb. 2018, 14:49
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Todesstrafe: ja oder nein?

@borusse9999
borusse9999 hat geschrieben:Die Strafen in Deutschland sind ein Witz. Viel zu gering.
Zu gering, weil Deutschland nicht die Todesstrafe verhängt?

Ansonsten:

"Lebenslange Freiheitsstrafe" bedeutet in Deutschland einen Freiheitsentzug auf unbestimmte Zeit.
Hans-Georg Neumann, z.B., befindet sich bereits seit dem 30. Mai 1963 in Haft.

Dieser "15 Jahre-Quatsch" bedeutet, dass eine lebenslange Freiheitsstrafe nach frühestens 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Wurde zudem die "Besondere Schwere der Schuld" festgestellt, beträgt die Mindesthaftzeit 17 Jahre.

Fazit: Es ist also durchaus möglich, dass auch in Deutschland ein Mörder für alle Zeiten hinter Gitter bleiben muss. Das hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, nicht zuletzt vom zuständigen Landesjustizministerium.


@borusse9999
borusse9999 hat geschrieben:Todesstrafe - Mörder, Menschenhändler, Kinderschänder
Lebenslänglich (ohne diesen 15 Jahre Quatsch) - Vergewaltiger, Totschlag, ...
USW
Das ist also dein Verständnis von "Schwere der Schuld" und einem dieser Schwere der Schuld angemessenen Strafmaß?
von Salva
Mi, 1. Jul. 2015, 08:59
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

Hier noch ein Auszug eines Artikels zum Fall Hank Skinner, ein recht bekannter Todeskandidat in der "Szene":
Anton Mestin, ein Sprecher der Free Mumia Kampagne dazu: „Wir wollen die Todesstrafe weltweit abschaffen und auch Unterstützung für andere Gefangene im Todestrakt aufbauen. Hank Skinner’s Fall ist ein Beispiel für die Rechtlosigkeit armer Menschen in der Justiz der USA. Weil er den formalen „Fehler“ begangen haben soll, nicht bereits 1995 einen Antrag auf Untersuchung der DNA Spuren gestellt zu haben, wollen sie ihn jetzt umbringen. Schuld oder Unschuld scheinen hier niemanden zu interessieren. Medial geschürte Rachediskurse sichern eine (inzwischen schwindende) Mehrheit für die Todesstrafe. Die Gesetze dienen lediglich dazu, den Willen der Obrigkeit durchzusetzen. Die Todesstrafe ist die Spitze eines Repressionsapparates, der das untere Drittel der US Gesellschaft in Schach hält und garantiert, dass auch 136 Jahre nach Abschaffung der offiziellen Sklaverei weiterhin Millionen von Zwangsarbeiter_innen in der Gefängnisindustrie ausgebeutet werden. Solange es in den USA möglich ist, Gefangene zu ermorden, werden auch alle anderen Henker sich dahinter verstecken.“
Quelle: indymedia.org

Muss man sich mal vorstellen: Skinner sollte den Antrag auf eine DNS-Analyse stellen, nicht die, die den killen wollen, obwohl so vieles gegen ihn als Dreifachmörder spricht und durchaus ein anderer Täter infrage kommt. Ein sehr interessanter Fall, den ich schon länger verfolge.

Hank Skinner sitzt noch immer im Todestrakt weil die Jury nicht verstehen will oder kann, dass sich jemandens DNS in einem Haus bzw. Tatort befinden kann, weil der dort nun mal gewohnt hat! In der Hand eines der Opfer (seine Freundin und deren beiden Söhne wurden 1993 in Pampa erstochen) wurden drei Haare gefunden, die einem Onkel zugeschrieben werden konnten. Aber wurscht, Skinner ist eben selbst schuld, weil er diesen verdammten Antrag nicht gestellt hatte.
von Salva
Mi, 1. Jul. 2015, 08:28
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

Ich kann kaum glauben, dass die Amis tatsächlich zu blöd sein sollen, ihre Todeskandidaten eingermaßen "vernünftig" hinzurichten! Eine simple Narkose und dann eine Spritze mit Luft würden ihren Zweck vollends erfüllen.
Ich glaube, auch da geht es wieder nur um Rache und vor allem um öffentlich wirksame Angst- und Panikmache unter den Death-Row-Kandidaten. Ein zusätzliches Highlight eben, dass den verantwortlichen Politikern die nächste Wiederwahl garantieren und der Bevölkerung ein Gefühl vermitteln soll, dass der Staat ein Verbrechen sühnt. Und wenn es mal den Falschen erwischen sollte... sei's drum! Pech gehabt. Aber das passt schon, der hätte ja eines Tages tatsächlich ein Täter werden können :Y:

Interessant zu lesen ist, dass die jetzt den Todeskandidaten vermehrt das Recht einräumen, einen Antrag auf eine DNS- Untersuchung stellen zu dürfen um dadurch ihre tatsächliche Unschuld beweisen zu können. Allerdings frage ich mich, wer von der Justiz denn darüber entscheidet, welcher Verurteilte so einen Antrag genehmigt bekommt! Nach welchen Kriterien wird da "auserwählt"? Nach Aktenlage? Wie geil... deswegen sitzen die ja, weil bei deren Verhandlung gelogen, betrogen und gepfuscht wurde und dieser ganze Sumpf den Einzug in ein Urteil gefunden hatte!
Vielleicht ist diese DNS-Untersuchung tatsächlich ein Schritt in ein moderneres und gerechteres Justizsystem, aber im Moment habe ich wieder nur das Gefühl, dass das nichts anderes als Schauspielerei ist die dazu dienen soll, den Menschen da draußen zu zeigen, wie demokratisch, gerecht und unterm Strich einfach supertoll die Amis doch sind. Allerdings bei Weitem nicht in jedem Fall, sondern nur ein bisschen.
von Salva
Di, 30. Jun. 2015, 21:46
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

Also ich bin nach wie vor der Meinung, dass es darauf ankommt, was man mit der Todesstrafe bezwecken will.
Amerikanische Bundesstaaten, die noch die Todesstrafe vollstecken, vertreten z.B. die Meinung, dass ein Opfer und die Tat an sich gesühnt werden muss. Dieses "Auge um Auge, Zahn um Zahn"- Prinzip, das @Ragnar bereits angesprochen hat setzen die durch und zwar unabhängig davon, ob die Todesstrafe abschreckt oder nicht. Darum geht es denen auch nicht und den anderen gleichgesinnten Ländern dieser Welt auch nicht. Rache ist das Motiv das die antreibt und den Henker + diejenigen, die einen zum Tode verurteilen zu staatlich zugelassene und vereidigte Mörder machen, die damit auch ihren Lebensunterhalt verdienen dürfen. Moralisch gesehen ist die staatlich verordnete Rache ein no go und selbst rechtlich ist die nur deshalb gedeckt, weil diese Länder eben dementsprechend ihre Gesetze und das System darum herum konstruieren. Wirklich helfen kann die Todesstrafe nicht. Ein Opfer wieder lebendig machen erst recht nicht. Aber das ist eben eine Sache der Betrachtung und der eigenen Einstellung und manchmal tue ich mich wirklich sehr schwer damit, auf meinem Standpunkt "keine Todesstrafe" zu beharren!
von Salva
Di, 2. Jun. 2015, 16:34
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

@Lorea
Komm schon Lorea... die Amis können nichts dafür. Die Besten von denen sind bei der NSA und im Weißen Haus und bei Facebook und von mir aus noch bei Microsoft. Oder in umgekehrter Reihenfolge ;)
Außerdem gibt es wesentlich schlimmere Länder auf dieser Erde...

Edit: Google habe ich noch vergessen :o|o:
von Salva
Di, 2. Jun. 2015, 15:10
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

Lorea hat geschrieben:Hhhmmmmmm.
Meine Worte :!: ;)

Solange die es nicht mal schaffen, ihre illegalen Gefängnisse aufzulösen, wird die (zivilisierte) Welt noch ne Weile auf die totale Aussetzung der Todesstrafe warten müssen.
von Salva
Di, 2. Jun. 2015, 13:08
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

@Lorea
Deutsche Konzerne sind dort auch vertreten und DIE konnten das schon vor 100 Jahren.
Lorea hat geschrieben:irgendwann müssen die doch auch mal in der Zivilisation ankommen.
Die Amis :?: :roll:
von Salva
Mo, 1. Jun. 2015, 22:20
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

@Lorea
Glaubst du wirklich die Amis wären nicht in der Lage, solche Mittel selbst herzustellen? Die Weltgrößten Pharmakonzerne sind dort vertreten. Mich überzeugen die erst dann, wenn Texas hinschmeißt.
von Salva
So, 10. Mai. 2015, 13:43
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

@Lastlove

Andererseits möchte ich auch nicht, das ein anderer über mein Leben oder Tod richtet. Mörder tun das aber und deswegen gibt es eben Länder auf dieser Erde die der Meinung sind, das ihnen in solchen Fällen zusteht, mit der Todesstrafe über Leben und Tod des Delinquenten zu richten. Mich wundert es nur, dass in diesen Ländern die Tötungsdelikte nicht weniger werden.

Viele Erfahrungen wurden durch die forensische Analyse von Verbrechern gewonnen. Kindheit, Jugend und deren Lebenslauf insgesamt lassen Rückschlüsse zu, die so wahrscheinlich nicht bekannt wären.
von Salva
Mi, 22. Apr. 2015, 19:49
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

sweetdevil31 hat geschrieben::shock: Ohh Gott....so viele?! Das ist Wahnsinn... :shock:
Das sind aber nur die per Gericht verhängten Todesstrafen. Ich bin mir sicher, dass in dem einen oder anderen Land die Dunkelziffer wesentlich höher liegt. Speziell die "inoffiziell" hingerichteten Menschen kann man nur schätzen.
von Salva
Mi, 22. Apr. 2015, 09:14
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

Ein interessanter Bericht zum Thema der zeigt, wie unterschiedlich in der Welt mit der Todesstrafe umgegangen wird.

Hinrichtungen und Todesurteile 2014. Ein Bericht von Amnesty International


Und dazu nochmal eine Weltkarte:
Bild
von Salva
Di, 21. Apr. 2015, 10:07
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Thema: Todesstrafe: ja oder nein?
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Re: Todesstrafe: ja oder nein?

@Finlule
Dann hört das Morden nie auf und sie sind nicht besser wie der verurteilte!
Befürworter der TS argumentieren diesbezüglich, dass man jeden Fall für sich betrachten muss und das mit dem Tod des Verurteilten das Töten ja aufhört.
Die Frage ist halt, wie man die TS einstuft oder definiert. Ist das Rache/ Vergeltung? Wiedergutmachung am Opfer?
Dann frage ich mich: kann es richtig sein, dass ein Verurteilter, der EINEN Menschen umgebracht hat, genauso mit dem Tod bestraft wird wie einer der 5 oder 10 getötet hat? Der/ die kann ja nur 1x büsen...
Oder geht es darum, ein "gefährliches Individium" aus der Gesellschaft zu entfernen, weil es durch den Mord an einem anderen Menschen sein Leben verwirkt hat? Dann wiederum stelle ich mir die Frage: was ist mit den Armeen? Soldaten töten auch und nicht nur zur Selbstverteidigung. Und was ist mit dem Mörder, der einen anderen Mörder umbringt und deshalb in die Todeszelle kommt?
Der religiöse Aspekt ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
von Salva
Mo, 20. Apr. 2015, 15:13
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Todesstrafe: ja oder nein?

Bild
Quelle: Der Tagesspiegel

"Auge um Auge, Zahn um Zahn" oder "Gerechtigkeit heißt, Gleiches mit Gleichem zu vergelten"

Wer kennt sie nicht, diese Weisheiten, die sogar in der Bibel stehen und denen sich die Beführworter der Todesstrafe bedienen. Nebst anderen Argumenten.

"Gleiches mit Gleichem zu vergelten würde bedeuten, sich mit dem Täter auf dieselbe Stufe zu stellen. Wir vergewaltigen auch nicht einen Vergewaltiger oder fügen im Fall von Körperverletzung dieselben Verletzungen zu"

... ist ein Argument der "Gegenseite". Ebenfalls nebst anderen.

Wie denken wir über die Todesstrafe? Bitte um Abstimmung!

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