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Vergewaltigung - Anschlag auf Körper und Seele

Informationen, Prävention & Opferhilfe
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Vergewaltigung - Anschlag auf Körper und Seele

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:01

► Vergewaltigung - Anschlag auf Körper und Seele

Bild
Opfer-Trauma: Gedemütigt, beschmutzt, schuldig. Foto: Spiegel

Laut Kriminalstatistik kommt es in Deutschland alle 77 Minuten zu einer vollendeten Vergewaltigung. Versuche sind nicht mitgerechnet. Was viele Täter als eine Art "Kavaliersdelikt" oder als "ihr gutes Recht" ansehen, sind pure Gewaltverbrechen. Sie verursachen bei den Opfern Wunden, die nur selten gänzlich heilen.

Ihr Leben gerät aus der Bahn. Schuld- und Schamgefühle, Angstzustände, Alpträume, Depressionen, Probleme in oder mit der Partnerschaft, Verlust des Arbeitsplatzes, Berufsunfähigkeit, Selbstzerstörungsimpulse und Selbstmordgefährdung sind oft jahrelang anhaltende Folgen einer Vergewaltigung. Aber selbst wenn das Trauma verarbeitet zu sein scheint, wird der Alptraum beim geringsten Anlass wieder schreckliche Gegenwart.

Tatort Wohnung

Viele Mädchen und Frauen leben mit der Angst vor Vergewaltigung. Ihre Vorstellungen von dem "typischen Täter" und den "typischen Situationen" werden eher von Berichten in den Medien bestimmt. Doch diese Berichte schildern meist die untypischen Ausnahmefälle. Folglich sind auch die üblichen Strategien zur Vermeidung von Vergewaltigungen meist falsch. Die meisten Vergewaltigungen finden in der Wohnung des Opfers statt.

Eine neue Masche: Sexdrogen

In der jüngsten Vergangenheit geraten mehr und mehr sogenannte "Date-Rape-Drugs", umgangssprachlich auch K.o.-Tropfen genannt, in die Schlagzeilen. Diese Drogen werden Frauen ohne ihr Wissen zum Beispiel in einen Drink untergemischt. Anschließend werden sie handlungsunfähig. In diesem Zustand können sich Frauen nicht wehren.

Sinnvolle Schutzmaßnahme

Studien zeigen, dass die meisten Täter bei entsprechender Gegenwehr von ihrem Vorhaben ablassen. Selbstverteidigungskurse bieten erste Grundlagen für ein sicheres Auftreten in solch extremen Situationen. Wer allerdings glaubt, das Mitführen einer Waffe reiche zur Verteidigung aus, ist auf dem Holzweg.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#2

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:13

► Sexuelle Gewalt: Vorbeugen und vermeiden

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Foto: onmeda.de

Ohne extreme Verluste an Lebensqualität, ohne weitgehenden Verzicht auf Kommunikation und soziale Kontakte gibt es keinen absoluten Schutz vor Vergewaltigung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich schützen und Gefahren vermeiden, ohne den Spaß am Leben zu verlieren.

Entwickeln Sie Stärke!

Signalisieren Sie: Ich bin kein Opfer-Typ! Machen Sie sich nicht klein und unauffällig! Machen Sie sich von der Furcht frei, dass hinter jeder Ecke ein Vergewaltiger lauert! Angst hindert Sie daran, Gefahr da wahrzunehmen, wo sie wirklich lauert.

Zeigen Sie Lebensfreude!

An Ihrer Kleidung und an Ihrem Make-up sollte man erkennen, dass Sie gern Frau sind und Spaß am Leben haben. Es gibt keinen Grund, ständig mit hängenden Schultern herumzulaufen. Tragen Sie den Kopf hoch und gehen Sie zielstrebig. Schauen Sie Ihrem Gegenüber ins Gesicht und lassen Sie im Café oder sonst wo Ihre Augen spazieren gehen.

Trainieren Sie Selbstbewusstsein

Gehen Sie auf dem Gehweg rechts, mit bestimmtem Schritt! Schauen Sie demjenigen, der direkt auf Sie zuläuft, fest ins Gesicht! Verzögern Sie den Gang nicht! Weichen Sie nur aus, wenn der andere ganz offensichtlich unaufmerksam ist: Es wird nicht zu einem Zusammenstoß kommen!

Bereiten Sie sich auf Gegenwehr vor!

Männer haben gelernt, mit Gewalt umzugehen. Frauen müssen fast alle wirksamen Maßnahmen zur Gegenwehr lernen. Sie müssen auf männliche Aggression mit Stärke reagieren. Prävention heißt deshalb: So schnell wie möglich die Verteidigung trainieren!

Stellen Sie eine „Beziehung" her!

Im Entstehen einer kritischen Situation kann es richtig sein, den Täter in ein Gespräch zu verwickeln.Das heißt, eine Art Beziehung herzustellen, die ihn veranlassen kann, seinen Vorsatz zu ändern.

Wehren Sie sich mit allen Mitteln!

Sobald Sie spüren, dass eine Situation nicht mehr steuerbar ist, sollten Sie sich wehren. Mit allen Mitteln, in aller Heftigkeit und mit aller Lautstärke. Eine Studie zum Verhalten von Sexualtätern belegt, dass die meisten Vergewaltigungsversuche bereits durch heftige Gegenwehr - wie einmal Treten oder Schlagen, lautes Schreien, Beißen oder Haareziehen - abgebrochen werden.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:24

► So vermeiden Sie Risiko-Situationen

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Foto: sanczny

Ständige Furcht vor Vergewaltigungen ist unbegründet. Konzentrieren Sie sich auf Situationen, die Sie beeinflussen können. Hören Sie nicht auf die Angst, aber auf Ihr Gefühl.

Der sichere Fußweg

Vermeiden Sie den Weg durch den dunklen Park oder die dunkle Unterführung!
Wählen Sie eine beleuchtete oder belebte Straße! Gehen Sie auf der Seite, wo Ihnen die Autos entgegen kommen!
Ein Fußgänger kommt Ihnen entgegen? Wechseln Sie ruhig die Straßenseite, wenn Ihnen Ihr Gefühl den Impuls dazu gibt!

Suchen Sie Anschluss!

Versuchen Sie in einsamen oder gefährlich erscheinenden Gegenden Anschluss an eine Person oder Gruppe zu halten, die Ihnen unverdächtig ist! Sprechen Sie eventuell sogar jemanden an und bitten Sie um Begleitung!

Lenken Sie sich nicht ab!

Setzen Sie keinen Kopfhörer mit Musik-Berieselung auf! So hören Sie nicht, wenn sich jemand von hinten nähert.

Parken Sie sicher!

Stellen Sie Ihr Auto im Parkhaus nicht im Dunkeln ab, wenn Sie es auf einem Frauenparkplatz oder in der Nähe des Ausgangs parken können.

Fahren Sie im "richtigen" Abteil!

Generell sind öffentliche Verkehrsmittel als sicher einzustufen. Benutzen Sie trotzdem in U- und S-Bahnen nachts möglichst das Abteil hinter dem Fahrer, der Funkverbindung zur Zentrale hat. Wählen Sie ein Abteil mit möglichst vielen Fahrgästen.

Wo sind Notrufsäulen?

Schauen Sie, wo sich die Notrufanlage oder Notbremse befindet. In den meisten Städten gibt es solche Einrichtungen auch auf Bahnsteigen.

Sicherung der Wohnung

Die eigene Wohnung bietet nur Schutz, wenn Sie Sicherheitsvorkehrungen treffen. Sicherheitsschloss und Türkette sollten jede Wohnungstür sichern. Besonders im Sommer machen es offene Fenster und Balkontüren einem Sex-Täter einfach, sein Vorhaben auszuführen.

Gefährdung in eigenen und in fremden Räumen

Vermeiden Sie es, mit Fremden allein in Ihrer Wohnung zu sein!
Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung, ohne sich bei Nachbarn oder Freunden einer eventuellen Unterstützung versichert zu haben!
Lassen Sie keine Fremden (z.B. Handwerker, die sie nicht bestellt haben) unangemeldet in Ihre Wohnung!
Lassen Sie sich von Fremden bei vorgelegter Türkette einen Ausweis zeigen und prüfen Sie ihn sorgfältig.

Raus aus meiner Wohnung!

Wenn jemand Ihre Wohnung nicht verlassen will, gehen Sie selbst!
Kehren Sie gegebenenfalls mit Verstärkung zurück!
Kündigen Sie an: Ich hole jetzt die Polizei!
Klingeln Sie beim Nachbarn oder laufen Sie auf die Straße und rufen Sie um Hilfe!

Vorsicht beim Eintritt in fremde Wohnungen!

Suchen Sie Unbekannte in fremden Räumen möglichst nicht alleine auf! Bei der Wohnungssuche oder beim Kauf von Privatsachen (Anzeigenangebote) ist das nicht ungewöhnlich.
Treffen Sie Internet-Bekanntschaften zunächst an einem öffentlichen Ort (Café, Park, Veranstaltungen)!

Geschäftstermine nicht außerhalb der Bürozeiten

Vereinbaren Sie ohne plausiblen Grund kein Arbeits- oder Vorstellungsgespräch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten!
Erzählen Sie Freunden, wohin Sie gehen. Sie können auch ins Gespräch einfließen lassen, dass Ihr Partner Sie hergefahren hat.

Sagen Sie deutlich, was Sie (nicht) wollen!

Prüfen Sie in entspannten Situationen, z.B. in einer Kneipe oder auf einem Betriebsfest, ob Sie Situationen jederzeit steuern können!
Verhalten Sie sich eindeutig! Ihr "Nein" ist nur dann ein "Nein", wenn Ihre Stimme, Ihr Körper und Ihr Verhalten ebenfalls sichtbar "Nein" sagen.

Mitfahren bei Fremden

Lassen Sie sich von niemandem nach Hause fahren und bringen Sie niemanden mit in Ihre Wohnung, der Ihre Grenzen nicht kennt und respektiert! Das könnte Sie "teurer" zu stehen kommen als ein Taxi.
Vergewissern Sie sich beim Einsteigen, wo sich in dem fremden Auto Türöffner, Gurtschloss und Fensterheber befinden! Im Notfall können Sie schneller entfliehen oder sich bemerkbar machen.

Der berühmte "Kaffee"

Was "auf ein Glas Wein" oder "auf einen Kaffee" wirklich bedeuten kann, ist vor der Haustür nur schwer abzuschätzen. Wenn an der neuen Beziehung wirklich etwas dran ist, sollte Sie die Trennung bis zum Morgen verkraften.

Der Partner als Feind

Die Vergewaltigung in der Ehe steht meistens am Ende einer langjährigen Gewaltbeziehung, in der die Mehrzahl der betroffenen Frauen wiederholt zum Opfer wird. Die Unterdrückung der Frau ist ein schleichender Prozess, der anfangs weder vom Opfer noch von Familie und Freunden erkannt wird. Häufig gelingt es dem Mann, die Frau als hysterisch darzustellen und sie von Familie und Freunden zu isolieren. Die emotionale oder finanzielle Abhängigkeit vom Partner hindert die meisten Frauen daran, eine solche Beziehung aufzugeben.

Ignorieren Sie nicht das erste Anzeichen von Gewalt

Eine Chance, der Katastrophe zu entgehen, liegt darin, schon beim ersten Zeichen sexueller Gewalt Anzeige zu erstatten und/oder Zuflucht in einem Frauenhaus, der Familie oder bei Freunden zu suchen. Nach dem Gewaltschutzgesetz kann die Polizei für gewalttätige Männer ein Kontaktverbot aussprechen. Der Mann muss demnach z.B. sofort die gemeinsame Wohnung verlassen. Die Frau hat dann Zeit, gerichtliche Schritte in die Wege zu leiten. Diese Regelung gilt für eheliche und nichteheliche Lebensgemeinschaften.

Der Versuch eines "letzten Gesprächs"

Die letzte Aussprache mit einem gewalttätigen Ex-Partner endet häufig ebenfalls mit sexueller Gewalt. Treffen Sie sich zu einem solchen Gespräch nie in Ihrer oder seiner Wohnung. In einem Lokal muss er sich zusammenreißen.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#4

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:31

► Verhalten bei einer Vergewaltigung

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Foto: LTO

Wenn Sie belästigt werden, rufen Sie nicht nur einfach um Hilfe, sondern sprechen Sie andere gezielt um konkrete Hilfe an: "Hallo, Sie mit der Baseballkappe, helfen Sie mir!" oder "Sie im blauen Anzug, haben Sie ein Handy? Rufen Sie die Polizei!" Damit machen Sie es dem Außenstehenden schwer, sich in der Anonymität zu verstecken.

Flucht geht vor Verteidigung

Flüchten Sie, wenn Sie gute Chancen haben, einen sicheren Ausweg zu erreichen. Wenn die Flucht nicht möglich ist, versuchen Sie, diese Tipps zu beherzigen:

• Zeigen Sie keine Angst!

• Achten Sie darauf, ruhig ein- und auszuatmen!

• Weichen Sie dem Blick Ihres Gegners nicht aus!

• Siezen Sie den Belästiger! Das schafft Distanz und macht andere aufmerksam.

• Reden Sie laut und mit fester Stimme oder schreien Sie den Gegner gezielt an!

• Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie eventuell an Gegenwehr gelernt haben!

• Wenn Sie sich wehren: schnell, heftig und ohne Hemmung! Tun Sie dem Angreifer weh, bevor er Sie verletzt!


Eine Studie zum Verhalten von Sexualtätern zeigt:

• Ohne Gegenwehr: vollendete Vergewaltigung in 74 Prozent der Fälle.

• Für den Abbruch bei 26 Prozent war nicht das freiwillige Ablassen vom Vorsatz der Grund, sondern das Erscheinen unbeteiligter Dritter.

• Bei leichter Gegenwehr: vollendete Vergewaltigung in 36 Prozent der Fälle.

• Bei 46 Prozent wurde auf Grund der Gegenwehr abgelassen, bei 18 Prozent aufgrund anderer Umstände.

• Bei massiver Gegenwehr: vollendete Vergewaltigung in 15 Prozent der Fälle, Abbruch bei 85 Prozent der Fälle.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#5

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:36

► Was tun nach einer Vergewaltigung?

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Foto: Paradisi

Zu allererst brauchen Sie Hilfe und Beratung. Sprechen Sie sich bei einem Freund/einer Freundin aus. Das schafft erst einmal Erleichterung, ist aber kein Ersatz für professionelle Hilfe.

Eine Vergewaltigung ist ein massiver Angriff auf Ihren Körper und Ihre Seele. Sie sind sicher nicht in der Lage, all das zu bedenken, was es in einer solchen Extremsituation zu bedenken gilt.

Professionelle Hilfe

Hilfseinrichtungen empfehlen Ihnen Ärztinnen/Ärzte und besprechen mit Ihnen eine Anzeige und weitere Schritte. Sie begleiten zur Polizei, zu Ärzten und ins Gericht,. Sie empfehlen Ihnen eine Anwältin, helfen bei der Vorbereitung auf die Gerichtsverhandlung und nennen Ihnen Psychologinnen oder Selbsthilfegruppen.

Sofortmaßnahmen und Beweissicherung

Beachten Sie auf alle Fälle Folgendes:

• Geben Sie nicht dem ersten Impuls nach und waschen Sie sich nicht vor einer ärztlichen Untersuchung!

• Gehen Sie innerhalb von 24 Stunden zu Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt oder in ein Krankenhaus.

• Lassen Sie Verletzungen behandeln. Es ist wahrscheinlich, dass Sie durch die Vergewaltigung einen Schock oder Verletzungen erlitten haben, die ärztlicher Versorgung bedürfen.

• Lassen Sie sich zur Sicherung von Beweisen untersuchen und die Befunde schriftlich attestieren!

• Denken Sie an die "Pille danach"!

• Verändern Sie den Tatort nicht!

• Bewahren Sie Beweismittel wie zerrissene oder verschmutzte Kleidung auf (nicht waschen)!

• Fertigen Sie für eine mögliche Gerichtsverhandlung ein Gedächtnisprotokoll zum Tathergang an und beschreiben Sie auch Ihre Gefühle!

• Machen Sie unbedingt ab drei Tagen nach Ausbleiben der Regelblutung einen Schwangerschaftsfrühtest!

• Lassen Sie sich zum frühestmöglichen Zeitpunkt auf Geschlechtskrankheiten und HIV untersuchen!


Reden, Selbsthilfegruppen und Therapie

Aus Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird, und aus falscher Scham heraus sprechen viele Frauen nicht über ihre Vergewaltigung.
Bleiben Sie mit Ihren Ängsten, Fragen und Problemen nicht allein! Sie haben ein Recht auf Unterstützung und Hilfe und müssen sich nicht schämen für das, was Ihnen angetan wurde.

Gespräche mit anderen Opfern geben das Gefühl, verstanden zu werden und nicht allein zu sein. Man muss nicht erklären, was nicht erklärbar ist. Der Kontakt zu anderen Opfern kann einen darin bestärken, eine Therapie zu beginnen. Ohne professionelle Hilfe ist es fast unmöglich, mit der seelischen Verletzung fertig zu werden.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#6

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:41

► Die Strafanzeige nach einer Vergewaltigung

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Foto: Paradisi

Eine Vergewaltigung ist ein Verbrechen – ein Offizialdelikt, das durch Polizei und Staatsanwaltschaft verfolgt werden muss, sobald es bekannt geworden ist. Eine Anzeige lässt sich deshalb nicht mehr zurückziehen.

Die Anzeigeerstattung

Viele Vergewaltigungen werden nicht angezeigt. Die Opfer schämen sich, bei der Polizei oder vor Gericht ihre Aussage zu machen. Oder sie befürchten, dort Vorurteilen und Unverständnis zu begegnen.

Partner werden so gut wie nie angezeigt. Hier überwiegt die Angst, die eigenen Sozialstrukturen zu zerstören. Häufig werden die Opfer auch durch massive Drohungen eingeschüchtert.

Eine Stafanzeige macht öffentlich, dass ein Verbrechen verübt wurde. Durch eine Verurteilung kann der Täter von weiteren Taten abgehalten werden. Eine Verurteilung ist zudem auch eine gesellschaftliche Ächtung.

Die Frist für eine Anzeige

Die Anzeige sollte möglichst schnell nach der Tat erfolgen. Generell gilt aber: gemäß Paragraph 78 Strafgesetzbuch (StGB) verjähren Vergewaltigungen erst nach 20 Jahren. Ist das Opfer noch minderjährig, beginnt diese Frist erst mit der Volljährigkeit. Anzeige und Prozess sind eine enorme psychische Belastung. Das Opfer sollte sich professionelle Unterstützung holen durch einen Therapeuten, durch Beratungsstellen und/oder einen Anwalt.

Und so läuft die Anzeige

Wenn die Polizei alarmiert wird, nehmen die Beamten die Personalien sowie die Fakten auf, die zur Ermittlung des Täters erforderlich sind. Eventuell wird eine sofortige Fahndung nach dem Täter eingeleitet. Genauere Auskünfte über den Tathergang und die Vorgeschichte müssen zunächst nicht angegeben werden.

Sie können auch nach der nächstgelegenen Dienststelle für Sexualdelikte fragen, um dort auszusagen.

Juristischer Beistand

Laut Opferschutzgesetz haben Sie das Recht, auch schon bei der Polizei eine Anwältin oder einen Anwalt hinzuzuziehen. Ist dies nicht möglich, wenden Sie sich an eine Beratungsstelle oder an eine Freundin, mit der Sie nicht unmittelbar nach der Vergewaltigung gesprochen haben (diese kann im Verfahren eine wichtige Zeugin sein).

Fühlen Sie sich durch die Vernehmung zu sehr bedrängt, können Sie die Aussage abbrechen. Sie können diese zu einem späteren Termin vervollständigen oder sich von einem anderen Beamten oder einer Beamtin vernehmen lassen.
Lesen Sie das Protokoll anschließend genau durch! Unterschreiben Sie es nur, wenn es korrekt ist und Ihren Angaben entspricht! Bestehen Sie ansonsten darauf, dass es geändert wird!

Der spätere Prozess stützt sich auf Ihre Aussagen. Jede Ungereimtheit oder Ungenauigkeit hilft dem Tatverdächtigen. Der Anwalt des Angeklagten wird das im Prozess gegen Sie verwenden, um Ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Kann sich das Gericht kein klares Bild vom Sachverhalt machen, wird es unter Umständen "im Zweifel für den Angeklagten" urteilen.
Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#7

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:56

► Hier finden Sie Hilfe nach einer Vergewaltigung und weitere Infos

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Foto: Frankfurter Neue Presse

Konkrete Beratungsangebote finden Sie bei der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer

Weißer Ring e.V.
Weberstraße 16
55130 Mainz
Tel.: 06131 / 83030
Opfertelefon täglich von 7 bis 22 Uhr: 116 006
E-Mail: info(aet)weisser-ring.de

Vorbeugende Informationen
Auf folgenden Plattformen haben Betroffene die Möglichkeit zum Austausch mit anderen:

• Hab keine Angst

• Die Insel der Hoffnung

• Das Beratungsnetz

• Telefonseelsorge in Deutschland

• Internet-Notruf Deutschland e.V.


Wenn Sie eine Therapiemöglichkeit in Ihrer Nähe suchen, helfen Ihnen vielleicht die folgenden Links:

• Lebensberatung

• Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse

• Therapiesuche online

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#8

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 06:59

► Typische Umstände - Gibt es die wirklich?

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Foto: sanczny

Die übliche Vorstellung, dass Triebtäter ihre Opfer in dunklen Gegenden, Parks, Parkhäusern oder öffentlichen Verkehrsmitteln auflauern und überfallen, entsprechen nur sehr selten der Wirklichkeit. Auch ein möglicherweise aufreizendes Outfit einer Frau vergrößert nicht das Risiko einer Vergewaltigung. Diese Fehleinschätzung ist deshalb gefährlich, weil sie von den eigentlichen Gefahrenpotentialen ablenkt.

Hohe Dunkelziffer

In der Statistik liegen die überfallartig durch einen Fremden begangenen Vergewaltigungen bei etwa 15 Prozent. Berücksichtigt man, dass die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen insgesamt gerade deshalb so hoch ist, weil es sich bei den Tätern um Verwandte oder Bekannte handelt, liegt der tatsächliche Anteil an unbekannten Angreifern wohl wesentlich niedriger.

Zwei Drittel der Täter kommen aus dem sozialen Umfeld

Meist ist der Täter der eigene Ehemann, Freund, häufig auch der Ex-Partner, Arbeitskollege, Ausbilder, Arzt, Therapeut, ein Bekannter oder Nachbar. Und fast nie gibt es zunächst Grund zum Misstrauen. Ein Viertel der Opfer werden vom (Ex-)Ehemann oder -Partner vergewaltigt, zum Teil mehrfach. Hier geht es nicht um Sexualität, sondern um sexuelle Gewalt als Mittel der Konfliktlösung und der Machtdemonstration.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#9

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 07:05

► K.o.-Tropfen - die Vergewaltigungsdroge

Immer öfter sorgen "Date-Rape-Drogen" - besser bekannt als "K.o.-Tropfen" - für negative Schlagzeilen.

Bild
Foto: Augsburger Allgemeine

Schlaf- und Beruhigungsmittel

Die Inhaltsstoffe dieser Drogen werden der Gruppe der Schlaf- und Beruhigungsmittel zugeordnet. In der Regel machen sie den Benutzer handlungsunfähig. Das Opfer kann dem Vergewaltiger keinen Widerstand bieten.

Liquid Ecstasy

Ende der 90er Jahre tauchte in Deutschland die Substanz Liquid Ecstasy auf. Das ist eine farblose und geruchsneutrale Flüssigkeit, die der Täter unbemerkt in den Drink seines Opfers schütten kann. Das Opfer schmeckt es nicht heraus. Die Substanz führt dazu, dass sich das Opfer nach der Tat an nichts mehr erinnern kann.

Lebensgefährliche Folgen

Je nach Dosierung kann die Droge sogar zum Tod führen. Plötzliche Übelkeit ist ein erstes Warnsignal. Sie sollten sofort einen Arzt aufsuchen.

Sinnvolle Schutzmaßnahmen

Sie sollten Ihr Glas in der Disco nicht aus den Augen lassen! Ein Rat, der bei einer Tanzveranstaltung schwer zu befolgen ist. Gehen Sie am besten mit Freunden gemeinsam aus. So haben Sie Hilfe, sollten sich bei Ihnen erste Ausfall-Erscheinungen ankündigen.

Quelle: e110
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Re: Vergewaltigung

#10

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 25. Sep. 2015, 07:27

► Selbstverteidigungskurse und der Umgang mit Waffen

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Foto: Beautytipps

Eine Patentlösung zum Schutz gibt es nicht. Selbstverteidigungskurse fördern neben dem Erlernen der körperlichen Handgriffe vor allem die Fähigkeit, sich selbst zu behaupten und dem Gegenüber deutliche Grenzen zu setzen. Beim Thema "Waffen" muss man sich immer auch der jeweiligen Risiken bewusst sein. Die Polizei gibt zu bedenken, dass das Mitführen einer Waffe eher dem Täter zu Gute kommt, als dass man sich damit ernsthaft wehren kann.

In den Selbstverteidigungskursen lernen Frauen Techniken, wie man einen Angreifer in die Flucht schlagen kann. Und sie lernen die Aggression aufzubauen, ohne die auch die besten Selbstverteidigungstechniken wirkungslos bleiben. Auf gut Deutsch: Sie lernen einen Kerl dahin zu treten, wo es wirklich weh tut - ohne Mitleid. Das Selbstbewusstsein wächst aus der eigenen Erfahrung, mit einem starken und aggressiven Angreifer fertig zu werden.

Der Einsatz von Waffen

In einem Selbstverteidigungskurs wird mitunter auch der Umgang mit einer Waffe gelehrt. Dabei sind es allerdings nur grundsätzliche Kenntnisse, wie zum Beispiel der Einsatz von Alltagsgegenständen.

Waffen sind sinnvoll, wenn sie wirksam und einsatzbereit sind, wenn ihr Gebrauch ständig geübt wird und wenn sie nur schwer gegen einen selbst verwendet werden können. Andernfalls erzeugen sie eine Scheinsicherheit, geben dem Angreifer im schlimmsten Fall zusätzlich ein Machtinstrument in die Hand oder steigern seine Aggressivität.

Als Waffen können Sie auch eigentlich harmlose Gegenstände einsetzen:

• Ihren Schlüsselbund oder sogar ein Päckchen Papiertaschentücher.
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Sie werfen den Gegenstand ins Gesicht des Angreifers. Der registriert nur: Da kommt was geflogen! Sie gewinnen wertvolle Sekunden für Ihre Flucht.

• Ihren Regenschirm.
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Mit ihm können Sie zuschlagen.

• Ihre Handtasche.
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Sie kann wie eine Schleuderkeule auf den Angreifer geschlagen werden.

Alarmgeräte oder Trillerpfeifen

Als "Waffe" dienen auch Alarmgeräte, die zwar selten Hilfe mobilisieren, den Täter aber zur Flucht veranlassen können. Der elektronische Alarm ist nutzlos, wenn er nicht griffbereit ist. Für besonders Ängstliche empfiehlt es sich, eine Trillerpfeife am Hals zu tragen.

Der Einsatz von Reizgasen

Bei Schreckschusswaffen, die unter anderem mit Reizgaspatronen geladen werden können, brauchen Sie den sogenannten "Kleinen Waffenschein". Sie sind von einer scharfen Waffe kaum zu unterscheiden. Doch Vorsicht: Der Angreifer kann Ihnen die Waffe entreißen. Tränengas ist sehr effektiv in der Täterabwehr, weil es leicht zu transportieren ist und keinen dauerhaften Schaden hinterlässt. Doch Vorsicht: In geschlossenen Räumen kann man selbst getroffen werden. Außerdem können Sie den Täter mit Tränengas nicht auf Distanz halten.

Elektroschocker
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Elektroschockgeräte sind nur wirksam, wenn sie spitze Nadeln haben, die Stoff durchdringen und wenn sie über eine hohe Stromstärke verfügen. Wenn sie nicht sofort abschreckend wirken, kann sie der Gegner gegen Sie selbst richten.

Der Einsatz von Pfefferspray
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Pfeffersprays sind eigentlich nur erlaubt, wenn sie der Abwehr eines Tierangriffs dienen. Doch bei Notwehr wird schon mal ein Auge zugedrückt. Allerdings gilt auch hier: In geschlossenen Räumen oder bei "Gegenwind" kann man selbst eine Ladung abbekommen und den Täter kann man damit ebenfalls nicht auf Distanz halten.

Quelle: e110
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