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Indischer Guru muss wegen Vergewaltigungen zehn Jahre in Haft
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DiskussionsleitungJason Darkstone
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Indischer Guru muss wegen Vergewaltigungen zehn Jahre in Haft
Richter wurde per Hubschrauber ins Gefängnis geflogen – Bisher keine neuen gewaltsamen Zwischenfälle bekannt
Neu-Delhi – Der indische Sektenführer Gurmeet Ram Rahim Singh ist wegen der Vergewaltigung zweier Anhängerinnen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Rohtak verkündete am Montag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen das Strafmaß gegen den Guru. Ein Klägeranwalt kündigte Berufung an, um eine härtere Strafe zu erreichen
Der 50-Jährige war bereits am Freitag schuldig gesprochen worden, bei gewaltsamen Protesten seiner Anhänger wurden anschließend Dutzende Menschen getötet.
Weitere Anschuldigungen
Klägeranwalt Utsav Singh Bains sagte nach der Verkündung des Strafmaßes, er werde das Urteil anfechten. Er werde eine längere Haftstrafe und eine Ausweitung der Ermittlungen beantragen. Es gebe mindestens 48 weitere Vergewaltigungsopfer, sagte Bains. Womöglich seien einige von ihnen getötet worden, andere hätten zu viel Angst gehabt, um gegen Singh auszusagen. Der Guru beteuert seine Unschuld. Seine Anwälte wollen ebenfalls in Berufung gehen.
Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den 50-jährigen Sektenchef, der durch seine bunte Kleidung und seinen üppigen Schmuck auffällt, waren erstmals 2002 laut geworden. Aber erst 2007 fanden sich zwei Anhängerinnen zu einer Klage bereit.
38 Tote bei Protesten
Nach dem Urteil gegen Singh waren am Freitag in Panchkula zehntausende Anhänger seiner Bewegung Dera Sacha Sauda auf die Straße gegangen. Die Proteste schlugen in Gewalt um, laut Polizei wurden dabei 38 Menschen getötet.
In Rohtak galten am Montag aus Angst vor weiteren Ausschreitungen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Polizei und Armee waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das mobile Internet in der Stadt wurde blockiert, Straßen waren mit Stacheldraht abgeriegelt. Mehr als hundert Vertraute des Gurus wurden vorsorglich in Gewahrsam genommen.
Neue Krawalle würden notfalls mit Waffengewalt niedergeschlagen, kündigte der örtliche Polizeichef Navdeep Singh Virk an.
Weltweit eine Million Anhänger
Rohtak und Panchkula liegen im nordindischen Bundesstaat Haryana. Dort hat Singh hunderttausende Anhänger, weltweit sollen es Millionen sein. Der Guru geriet bereits mehrfach ins Visier der Justiz. 2015 wurde er beschuldigt, 400 Männer seiner Sekte dazu gebracht zu haben, sich in seinem Aschram kastrieren zu lassen, "um Gott näher zu sein".
Außerdem wurde gegen Singh wegen Verschwörung zur Ermordung eines Journalisten ermittelt. Der Guru selbst beschreibt seine Bewegung Dera Sacha Sauda als geistliche und wohltätige Organisation.
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Indischer Guru muss wegen Vergewaltigungen zehn Jahre in Haft
Ein schwieriger Fall! Sektenmitglieder sind doch zu allem bereit und befolgen brav und unterwürfig selbst die abgefahrensten Regeln und Gesetze und vertreten die vehement - auch nach außen. Zudem verhelfen sie ihren Führen zu teilweise immensen Reichtümern und verstehen gar nicht, wie sehr sie eigentlich verarscht werden. Gelangt dann eines Tages die wahre Erleuchtung in diese verirrten Köpfe, ist das Ergebnis immer das selbe: plötzlich hagelt es Anzeigen und was zuvor gerne erduldet, innigst gelebt und erwünscht wurde, ist mit einem Schlag vergessen und der ach so übertolle Anführer ein Verbrecher.
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