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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

Wenn Unrecht Recht wird.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#181

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 24. Mär. 2015, 08:04

Nightrider hat geschrieben:Was auch immer vergessen wird ist die Tatsache, das bei der Tat ja nicht nur ein Motiv bestanden haben muss Herrn Toll zu töten, sondern auch ein Motiv die beiden Frauen "auszuschalten".
Da sind wir dann wieder bei der Lärmbelästigung als einzig erkennbares Motiv.
Das wäre die plausibelste Erklärung und für mich einleuchtender, als das Motiv der Zeugenbeseitigung.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#182

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Di, 24. Mär. 2015, 08:44

Salva hat geschrieben:Guten Morgen!
pfiffi hat geschrieben:"Zeugen (der Tat selbst) beseitigen"
Nach wie vor habe ich ein Problem damit, weil sich mir einfach nicht erschließt, was die beiden schlafenden Frauen denn hätten bezeugen können. Die hatten doch weder etwas gesehen, geschweige denn etwas gehört, sonst hätte der Täter sie nicht liegend/ schlafend in ihren Betten erwischt. Die sollten sterben und zwar aus einem ganz bestimmten Grund, aber nicht zum Zweck der Zeugenbeseitigung. Das glaube ich einfach nicht.
Wenn Andreas Darsow nicht der Täter sein sollte, dann stellt sich doch auch die Frage, ob der tatsächliche Mörder die Ermittlungen gezielt in AD's Richtung gelenkt hat - dann muss er aus dessen Umfeld stammen und womöglich auch ein Motiv dazu gehabt haben - oder ob AD einfach nur der größte Pechvogel ist, weil zufällig viele Indizien gegen ihn gesprochen hatten.

Angeblich wartet Frau Darsow und ihr Verteidigungsstab seit einem halben auf die Ermittlungsakten, weil die Staatsanwaltschaft deren Herausgabe verzögert. Hat jemand gesicherte Quellen dazu?
Bitte vollständig zitieren: Zeugenbeseitigung und Anlaufen der fahndung verzögern. Tja, was könnten beide Frauen wissen? Vielleicht dachte sich der Täter nur, die wüssten was (vergangene Geschäftasbeziehung?), "bring ich sie lieber mal auf Verdacht um, um sicher zu gehen". Allemal bedeutete das Töten aller, das Anlaufen der fahndung zu verzögern.

Welches Motiv hate Darsow denn, die kranke Tochter, die alleine ja unmöglich im Haus verblieben wäre, auch noch zu töten? Dazu hatte Darsow keine Veranlassung.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#183

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 24. Mär. 2015, 11:11

@pfiffi
Gut, Zeugenbeseitigung und Anlaufen...
Vielleicht dachte sich der Täter nur, die wüssten was (vergangene Geschäftasbeziehung?), "bring ich sie lieber mal auf Verdacht um, um sicher zu gehen"
Eine psychisch kranke Frau und eine behinderte Tochter wussten über Geschäftsbeziehungen bescheid? Womöglich auch noch über dubiose? Das glaubst du doch nicht im ernst, oder?
Welches Motiv hate Darsow denn, die kranke Tochter, die alleine ja unmöglich im Haus verblieben wäre, auch noch zu töten? Dazu hatte Darsow keine Veranlassung.
Demnach hätte auch Frau Toll nicht sterben müssen, denn von was hätten die denn ohne Ehemann/ Vater leben bzw. die Miete bezahlen sollen? Frau Toll war in ihrem Zustand mit Sicherheit nicht arbeitsfähig, sie konnte ja noch nicht mal kochen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#184

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Di, 24. Mär. 2015, 11:23

Salva hat geschrieben:@pfiffi
Vielleicht dachte sich der Täter nur, die wüssten was (vergangene Geschäftasbeziehung?), "bring ich sie lieber mal auf Verdacht um, um sicher zu gehen"
Eine psychisch kranke Frau und eine behinderte Tochter wussten über Geschäftsbeziehungen bescheid? Womöglich auch noch über dubiose? Das glaubst du doch nicht im ernst, oder?
Das muss der Täter ja nicht gewusst haben! Er ging halt auf Nummer sicher.
Demnach hätte auch Frau Toll nicht sterben müssen, denn von was hätten die denn ohne Ehemann/ Vater leben bzw. die Miete bezahlen sollen? Frau Toll war in ihrem Zustand mit Sicherheit nicht arbeitsfähig, sie konnte ja noch nicht mal kochen.
Richtig!

Desto unwahrscheinlicher ist Darsows Täterschaft. (Allerdings: Anlaufen der Fahndung verzögern wäre auch für Darsow ein Motiv, alle zu töten...nur gilt dieses Motiv eben für jeden denkbaren Täter gleichermaßen!)

Wer aus der Tatsache, dass alle drei ermordet wurden, zwingend auf Darsow als Täter schließt, begeht mE somit einen Fehler.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#185

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 24. Mär. 2015, 12:08

@pfiffi
Und genau das ist ja das Problem an diesem Fall: man kann vieles auf einen fremden Täter beziehen wenn man will, aber eben auch auf Andreas Darsow. Bei letzteren passen aber die Indizien am ehesten und besten. Motiv etc. auch. Und wenn er der Täter ist, dann wäre das Motiv, beide Frauen mit umzubringen ganz einfach Hass und der wiederum war schon immer ein sehr starker Motivator für Gewalttaten aller Art.
Wer aus der Tatsache, dass alle drei ermordet wurden, zwingend auf Darsow als Täter schließt, begeht mE somit einen Fehler.
Da hast du allerdings recht. Aber ebenso wenig kann man AD ausschließen. Das der über Jahre hinweg sauer auf die Tolls war, ist unbestritten.
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Nightrider
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#186

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Di, 24. Mär. 2015, 16:11

Und immer der Einwand mit den angeblich dubiosen Geschäften des Herrn Toll.
Herr Toll tätigte so gut wie gar keine Geschäfte mehr. Und die wenigen, die er tätigte waren nicht dubios und wurden transparent in seinen Büchern aufgeführt. Das wurde alles im Einzelnen überprüft. Es wurde in diese Richtung ermittelt. Es ergaben sich keinerlei tatrelevante Spuren oder ein Motiv in diese Richtung.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#187

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Mär. 2015, 09:12

Nightrider hat geschrieben:Und immer der Einwand mit den angeblich dubiosen Geschäften des Herrn Toll.
Nun, es wurden keine Unterlagen dahingehend gefunden und deshalb wird argumentiert, dass es bei dubiosen Geschäften eben keine Unterlagen gibt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#188

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 26. Mär. 2015, 15:59

Nightrider hat geschrieben:Und immer der Einwand mit den angeblich dubiosen Geschäften des Herrn Toll.
Herr Toll tätigte so gut wie gar keine Geschäfte mehr. Und die wenigen, die er tätigte waren nicht dubios und wurden transparent in seinen Büchern aufgeführt. Das wurde alles im Einzelnen überprüft. Es wurde in diese Richtung ermittelt. Es ergaben sich keinerlei tatrelevante Spuren oder ein Motiv in diese Richtung.
So steht es im Urteil.

Da steht so manches.

Zum Beispiel, dass die Häuser schlecht bis gar nicht schallisoliert waren.

Wir haben nunmal die Situation, dass, wenn in einem Urteil steht, der Wagen sei rot gewesen, er dann (juristisch) auch rot war. Obwohl er womöglich tatsächlich ein tiefes Blau aufwies. Siehe Rudolf Jursic (Schwager Monika de Montgazons, ohne ihn würde sie heute noch sitzen):
http://www.rudimarion.de/media/Sind$20v ... gleich.htm
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#189

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 18. Apr. 2015, 14:16

Das Urteil gilt es zu erschüttern!
alles andere gehört nicht zu dem Fall. ( Der Fall Rudolf,wer auch immer, spielt hier überhaupt keine Rolle)

Und die Ermittlungen, der Polizei haben halt ergeben, das Toll eben keine dubiosen Geschäfte getätigt hat und es aus dieser Richtung keinerlei Motive gab ihn zu töten.
Und schon gar keine um auch die ganze Familie auszulöschen.

Nur aus der Tatsache, das Toll einmal gemakelt hat, kann man doch nicht automatisch auf eine Verschwörungstheorie schließen, wenn man dann auch so gar keine Spuren in die Richtung hat.

Im Übrigen wird immer wieder betont, das der alkoholkranke Toll, so gut wie überhaupt keine Geschäfte mehr tätigte. Und alle die er tätigte wurden auf ein mögliches Motiv hin untersucht.
Es ergab sich keines ausser die Ruhestörung.

Und richtig, im Urteils steht viel. Vor allem viel darüber, in welche Richtungen die Polizei alles ermittelt hat ohne Ergebnis.
Und auch viel, was ermittelt wurde und für AD als Täter spricht. Eben zu viel um den Mann bei der erdrückenden Indizienlage frei sprechen zu können.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#190

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 18. Apr. 2015, 14:19

Das Urteil gilt es zu erschüttern!
alles andere gehört nicht zu dem Fall. ( Der Fall Rudolf,wer auch immer, spielt hier überhaupt keine Rolle)

Und die Ermittlungen, der Polizei haben halt ergeben, das Toll eben keine dubiosen Geschäfte getätigt hat und es aus dieser Richtung keinerlei Motive gab ihn zu töten.
Und schon gar keine um auch die ganze Familie auszulöschen.

Nur aus der Tatsache, das Toll einmal gemakelt hat, kann man doch nicht automatisch auf eine Verschwörungstheorie schließen, wenn man dann auch so gar keine Spuren in die Richtung hat.

Im Übrigen wird immer wieder betont, das der alkoholkranke Toll, so gut wie überhaupt keine Geschäfte mehr tätigte. Und alle die er tätigte wurden auf ein mögliches Motiv hin untersucht.
Es ergab sich keines ausser die Ruhestörung.

Und richtig, im Urteils steht viel. Vor allem viel darüber, in welche Richtungen die Polizei alles ermittelt hat ohne Ergebnis.
Und auch viel, was ermittelt wurde und für AD als Täter spricht. Eben zu viel um den Mann bei der erdrückenden Indizienlage frei sprechen zu können.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#191

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 18. Apr. 2015, 14:30

Nightrider hat geschrieben:Das Urteil gilt es zu erschüttern!
Eben. Und das hat nichts mit Schuld oder Unschuld zu tun.
Wenn AD der wahre Mörder ist und trotzdem freikommt, liegt das an der Darmstädter Justiz samt seinen Protagonisten.
Aber wie der Fall Weimar zeigt - da war Dr. Strate ja auch dabei - kann am Ende doch alles wieder am Anfang stehen.
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Nightrider
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#192

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 18. Apr. 2015, 14:39

schon wieder ein viertel Jahr um und immer noch nichts von Dr. Strate ?
Ob das noch was wird, oder ob der gute Dr. diesen Fall von vornherein als aussichtslos einstuft?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#193

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 19. Apr. 2015, 02:59

Nightrider hat geschrieben:schon wieder ein viertel Jahr um und immer noch nichts von Dr. Strate ?
Das letzte was ich aus ungesicherter Quelle gehört habe war, dass die Staatsanwaltschaft Darmstadt Probleme bei der Herausgabe der Akten macht. Aber das ist auch schon wieder ein Weilchen her.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#194

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Di, 21. Apr. 2015, 07:30

Salva hat geschrieben:
Nightrider hat geschrieben:schon wieder ein viertel Jahr um und immer noch nichts von Dr. Strate ?
Das letzte was ich aus ungesicherter Quelle gehört habe war, dass die Staatsanwaltschaft Darmstadt Probleme bei der Herausgabe der Akten macht. Aber das ist auch schon wieder ein Weilchen her.
Ehrlich? Wäre ja auch nichts neues...
Nur aus der Tatsache, das Toll einmal gemakelt hat, kann man doch nicht automatisch auf eine Verschwörungstheorie schließen, wenn man dann auch so gar keine Spuren in die Richtung hat. (nightrider)
Naja, keine stimmt nicht. Immerhin gab es ein nettes Sümmchen in einem Schließfach, das nicht erklärbar war. Ich sage nicht, eine solche etwas ungewöhnliche Form der Geldaufbewahrung beweise eine Verstrickung Klaus Tolls in unklare Machenschaften. Aber solange dieser Schließfachfund nicht aufgeklärt ist, lasse ich mir nicht erzählen, es seien alle Spuren angemessen abgeklärt worden. das sind sie eben nicht. In Verbindung mit all den anderen Widersprüchlichkeiten des Urteils - sie sind hier sachlich benannt worden, insbesondere snoopy hat eine wunderbare Analyse vorgelegt - erweist sich das Urteil für mich weiterhin als so nicht haltbar. Er kann es dennoch gewesen sein. Aber dann muss man es ihm nachweisen - und das ist nicht geschehen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#195

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 25. Apr. 2015, 13:06

Der Schließfachfund ist doch aufgeklärt. Es handelt sich um Geld aus früherer Tätigkeit, die Toll an seiner Ehefrau vorbei zur Seite gelegt hat. Nicht mehr und nicht weniger. Keinerlei Spuren in irgend eine Richtung, keinerlei Motive für irgend jemanden die Familie auszulöschen. Gar nichts mysteriöses dabei. Ist ja auch für nen Makler jetzt keine ungewöhnlich hohe Summe.
Aber dann muss man es ihm nachweisen - und das ist nicht geschehen.
Da irrst Du. Es wurde ihm juristisch anhand der gesamten Indizienkette nachgewiesen, deshalb sitzt er als Mörder ein.

Man kann natürlich jetzt jedes einzelne Indiz herausfischen und für jedes einzelne eine Erklärung finden nach dem Motto: " Ist zwar unwahrscheinlich, könnte aber doch anders gewesen sein.
Aber in der Summe aller Indizien müssten dann so viele Zufälle gegen A.D. zusammen gekommen sein. Die gibt es eben nicht auf einmal. Wie der Richter formulierte: Die gesamte Sache stellt sich als rund dar.

Nach dreimaligen lesen des Urteils kann ich nur sagen, gute kriminalistische Arbeit, sehr umfangreich ermittelt in alle Richtungen und schließlich die richtigen juristischen Schlußfolgerungen aus der Summe der herausgearbeiteten Indizien gezogen wurden.

Wenn man den Mann bei der erdrückenden Beweislage gegen ihn, in Verbindung mit seinem Vortat und Nachtatverhalten nicht verurteilt hätte, hätte das einen sehr faden Beigeschmack gehabt.
Dann bräuchte man eigentlich auch gar keine Indizienprozesse bei Mord mehr zu führen, sondern nur noch verhandeln, wenn eindeutige Beweise oder Geständnisse vorliegen.
Für mich sitzt da jedenfalls der richtige Mann seine Strafe ab.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#196

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 5. Mai. 2015, 11:19

Bild
Anja Darsow (Ehefrau eines verurteilten Mörders)
Es ist einer der mysteriösesten Mordfälle der letzten Jahre: Im hessischen Babenhausen wird ein Ehepaar grausam getötet. Nur die erwachsene Tochter überlebt schwer verletzt die Tat. Die Spur der Ermittler führt zu dem Nachbarn Andreas Darsow. Sein angebliches Motiv: Ein langer Streit mit den Toten. Nach einem Indizienprozess wird der dreifache Familienvater im Juli 2011 wegen Doppelmords und versuchten Mordes zu mindestens 25 Jahren Haft verurteilt. Seitdem kämpft seine 38-Jährige Ehefrau für die Wiederaufnahme des Verfahrens. "Mein Mann ist kein Mörder", sagt Anja Darsow.

Quelle: Das Erste

Anja Darsow heute um 22:50 Uhr im ARD bei

Menschen bei Maischberger

zum Thema: Tatort Gerichtsaal: Wie unberechenbar ist unsere Justiz?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#197

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mi, 6. Mai. 2015, 22:35

Interessante Einschätzung Möllers. Ihm missbehagt das Urteil auch (er "hoffe", es werde was mit der WA), aber er sieht die Erfolgchancen des WA-Antrags skeptisch.
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Randall Flagg
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#198

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Do, 7. Mai. 2015, 12:32

Hallo,

ich hoffe das auch...

Allerdings bedeutet das ja noch lange keinen Freispruch.

Ich bin daher sehr gespannt, wenn es denn ein WAV gibt, wie dieser ausgehen wird...

Viele Grüße
R.F.

Kommandante
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#199

Ungelesener Beitrag von Kommandante » Fr, 8. Mai. 2015, 00:37

Ich bin, trotz der späten Stunde, bei Sandra Maischberger geblieben, da mich der Fall der Fredericke von Möhlmann aus unserem Landkreis interessiert hat. Die Sendung hat mich dann so gefesselt, dass ich mir auch den Fall AD angesehen habe, von Frau Darsow überzeugend dargestellt. Ich habe mir dann die Mühe gemacht, die Urteilsbegründung auf 294 Seiten durch zu arbeiten, die ständigen Wiederholungen im Juristendeutsch nerven, aber es muss wohl so ausführlich sein, damit allein wegen schlampiger Urteilsbegründung eine mögliche Revision keinen Erfolg haben darf ( hat sie auch nicht gehabt! ).

Ich glaube immer noch, dass unsere Justiz nur dann jemand schuldig spricht, wenn sie von der Schuld des Angeklagen mit (fast) hundertprozentiger Sicherheit überzeugt ist. Zu Fehlurteilen wird es in einem Indizienprozess immer einmal wieder kommen, ich denke an den Fall Harry Wörz. Die Urteilsbegründung habe ich vor vielen Jahren sorgfältig gelesen und da waren so viele Ungereimheiten, dass ich ihm ein WAV gewünscht habe und so ist es gekommen, er wurde freigesprochen.

Ob dieses bei AD in gleicher Weise passiert, habe ich so meine Zweifel, auch der Rechtsexperte der ARD, Herr Möller, hat etwas gequält geschaut, als er die Chancen einschätzen sollte, und der hat die 294 Seiten sich auch angetan.

Ich habe mir die belastenden und entlastenden Beweise genau angesehen, es passt einfach zu perfekt auf AD, der nach meiner Überzeugung nicht nur Täter, sondern eben auch OPFER war, so muss er sich gefühlt haben. Wenn man realisiert, dass es keine rechtlichen Handhaben gegen den sozial auffälligen Nachbarn gibt, alles ausgereizt zu sein scheint. Warum er dann nicht nachgibt, der Katastrophe aus dem Wege geht, Reihenhaus ( mit Verlust ) verkauft, eine Mietwohnung nimmt, weiß ich nicht und kann ich auch nicht erklären, ich bin kein Psychologe.

Die Argumentation von @nightrider ist nach m.A. logisch und überzeugend, dazu einige Anmerkungen von mir, warum ich glaube ( nicht weiß ), dass AD der Täter gewesen ist:

Es handelt sich unstreitig um eine Beziehungstat, diesem schrecklichen Verbrechen muss eine Beziehung vorausgegangen sein. AD hatte eine Beziehung zu seinem Nachbarn, seine Arbeitskollegen in der Firma aber nicht, auch wenn diese von seinem Arbeitsplatz auf der Schweizer Interseite gesurft und sich die Bauanleitung von dem Bauschaum-Schalldämpfer herunter geladen haben könnten.
Wie gelange ich in das Haus der Opfer? Kellertür um 3 Uhr aufhebeln, alle Bewohner dahinmetzeln, alles durchwühlen und verschwinden, das sieht nach klassischem Raubmord aus. So war es aber eben nach dem Ergebnis der Tatortaufnahme nicht. Aufgrund seiner merkwürdigen Angewohnheit schon in aller Hergottsfrühe herum zu rumoren und den Müll herauszutragen, öffnete Herr T. gegen 4 Uhr selber die Souterraintür und fängt sich die ersten Schüsse noch in der Tür, also muss jemand ihm aufgelauert haben, der seine Gewohnheiten kannte. Dieses könnte natürlich auch jemand anderes als AD gewesen sein, der mit Herrn T. noch eine Rechnung offen hatte, dann wäre Herr T. jetzt auch tot, seine Frau und Tochter würden aber noch leben, denn was haben die mit den "Geschäften" von Herrn T. zu tun? Außerden solche Profis ( Stichwort: Rocker-Milieu ) bringen eine Waffe mit richtigem Schalldämpfer mit. Der Selbstbau-Schalldämpfer hinderte wahrscheinlich auch beim richtigen Zielen, so oft wie auf Herrn T. geschossen wurde. Viel Schall wurde offenbar auch nicht absorbiert, denn viele Nachbarn wurden wach, einer merkte sich sogar die Uhrzeit ( 4 Uhr ), deswegen kann Herr T. um 8 Uhr nicht mehr beim Einkaufen gesehen worden sein! Mir fiel dabei auf, dass Frau T. und die Tochter einen tiefen Schlaf gehabt haben müssen, denn diese erwachten nach der Auffindesituation offenbar nicht durch die Schüsse.
AD ist cool, er schwitzt nicht, er ist am Kopf mit Sturmhaube maskiert, bloß kein DNA am Tatort zurücklassen, er ist sogar so cool, dass er das Nachladen nicht vergisst, da bereits vor dem letzten Mord, der dann nur ein Versucht wird, fast das ganze Magazin der Pistole verschossen hatte.
Nach der Tat gelangt er ungesehen vom nicht durchwühlten Tatort weg und in sein Haus zurück.
Ihm ist klar, in die polizeilichen Ermittlungen wird er mit einbezogen werden, zuerst als Zeuge vernommen und dann mal abwarten........
Er hat genug Zeit, die bei der Tat getragene Bekleidung/Schuhe zu entsorgen/verbrennen, wie auch immer, die Tatwaffe samt Schalldämpfer z.B. in einen See zu werfen. Dazu zieht er sich die alten Bundeswehr-Klamotten an und legt die Pulsuhr um, die er wahrscheinlich immer beim Joggen trug. Es kommt zum Kontakt mit der mit Schmauchspuren kontaminierten Tatortbekleidung, die Polizei verschießt keine Munition mit Aluminiumbestandteilen, auch die Bundeswehr nicht, dumm gelaufen, dass er die Entsorgungskleidung nicht auch gleich entsorgt, aber man kann nicht alles wissen!

Die fehlenden DNA-Spuren sind in manchen Fällen entlastend, ich hatte ausgeführt, dass bei entsprechender Vorbereitung und Vorsicht oftmals keine zu finden sind und AD brauchte in dem Haus nicht herum zu irren, er kannte die Lauf- und Treppenwege, seine Hausaufteilung nebenan ist spiegelverkehrt.
Auch das die man-trailer-Hunde keinen Geruch aufgenommen hatten, überraschte mich nicht wirklich. In meiner aktiven Zeit erlebte ich das des Öfteren. Erklärung des Hundeführers: zu lange her, Hund ist erschöpft, usw.
Als großartige Entlastung ist das Negativ-Ergebnis nicht einzustufen und hat AD eben auch nicht geholfen. Die belastenden Beweise haben die entlastenden eben bei weitem überwogen, so dass die Kammer nur zu dem Urteil kommen konnte.

Ich will Herrn AD kein Unrecht tun, wenn das gesehen ist, haben es andere zu verantworten, aufgrund der Urteilsbegründung habe ich mir aus meiner Lebens- und Berufserfahrung eine Meinung gebildet, die nicht im Einklang anderer Forumsmitglieder steht. Deren anderweitige Meinung respektiere ich auch, kann sie aber nicht teilen, da weiche und emotionale Faktoren überbewertet werden.
In Deutschland ist der Lügendetektor-Test leider nicht zugelassen, aber wenn Herr D. diesen durchführt und besteht, hätte er ein WAV verdient. Dass der RA Dr. Sprute andere Beweise vorlegen kann, die bisher noch nicht gewürdigt worden sind, glaube ich nicht.
Noch ein Wort zu Frau Darsow:
In einem Interview äußerte sie, dass sie deswegen von der Unschuld ihres Mannes überzeugt ist, weil man als Ehefrau es merken müsste, wenn der Ehemann zu so etwas fähig ist. Ich denke, sie kann am ehesten einschätzen und spüren, ob ihr Mann vom Wesen und Charakter her, der coole und eiskalte Typ ist, der eine solche Tat akribisch plant und konsequent durchführt und nachher weiterleben kann, als sei nichts in seinem Innersten passiert!!

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#200

Ungelesener Beitrag von Salva » Fr, 8. Mai. 2015, 01:50

Hallo @Kommandante und zunächst mal: Herzlich Willkommen in userer Allcrime Community!

Dein (Du/Sie?) erster Beitrag ist fast so lang wie das Urteil und ich versuche zu später Stunde ein wenig darauf einzugehen ;)
...die ständigen Wiederholungen im Juristendeutsch nerven, aber es muss wohl so ausführlich sein, damit allein wegen schlampiger Urteilsbegründung eine mögliche Revision keinen Erfolg haben darf ( hat sie auch nicht gehabt! ).
Das mit dem "nerven" stimmt auf jeden Fall, allerdings wirst du im Internet kaum einen Juristen finden, der sich mit dem Urteil befasst und dieses für "ausführlich" oder notwendig befunden hat.
Revision..Dieses Rechtsmittel kann nicht auf neue Tatsachen, sondern nur auf einen Rechtsfehler des angefochtenen Urteils, also auf Verletzung formellen Rechts oder materiellen Rechts gestützt werden...
Wikipedia
Das hat also nichts mit dem Urteil und der Form, in dem es geschrieben wurde zu tun.
Ich glaube immer noch, dass unsere Justiz nur dann jemand schuldig spricht, wenn sie von der Schuld des Angeklagen mit (fast) hundertprozentiger Sicherheit überzeugt ist. Zu Fehlurteilen wird es in einem Indizienprozess immer einmal wieder kommen, ich denke an den Fall Harry Wörz. Die Urteilsbegründung habe ich vor vielen Jahren sorgfältig gelesen und da waren so viele Ungereimheiten, dass ich ihm ein WAV gewünscht habe und so ist es gekommen, er wurde freigesprochen.
Denke ich auch bzw. ich hoffe es! Natürlich wird es immer wieder zu Fehlurteilen kommen, aber die Frage ist auch, wie es zu diesen kommt. Im Fall Darsow gibt es sicherlich Indizien, die gegen ihn sprechen. Aber auch solche, die sich lange nicht in einem Maße eindeutig und plausibel erklären und in die Indizienkette einfügen lassen, dass sie diese Strafe bzw. eine Verurteilung generell rechtfertigen. Wir sprechen hier nicht von echter Schuld oder Unschuld.
Die Fälle Wörz oder Mollath werden gerne im Zusammenhang mit dem Fall Darsow erwähnt, allerdings haben die nur eine Gemeinsamkeit und zwar die, dass es Fehlurteile waren. Wenn AD tatsächlich unschuldig sein sollte. Die Herren Wörz und Mollath waren Opfer gezielter Lügen, Intrigen und einseitiger Ermittlungen, teilweise unter den Augen der Staatsanwaltschaft. Diese Vorgehensweise fehlt meiner Meinung nach im Fall Darsow. Allerdings müsste man die Ermittlungs- bzw. Nebenakten einsehen können, um das realistisch einschätzen zu können.
Ich habe mir die belastenden und entlastenden Beweise genau angesehen, es passt einfach zu perfekt auf AD, der nach meiner Überzeugung nicht nur Täter, sondern eben auch OPFER war, so muss er sich gefühlt haben.
Das kann man so sehen, wenn man weder nach links, noch nach rechts schaut. Meiner Auffassung nach sollte man das aber tun, bevor man einen bis Dato völlig unbescholtenen Bürger wegen Doppel- und versuchten Mord zu lebenslanger Freiheitstrafe mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt. Für meinen Geschmack war da das Darmstädter Gericht zu überzeugt von ADs Schuld.

Dein letzter Absatz ist sehr komplex, denn da geht es darum, jeden einzelnen Punkt bzw. Indiz zu analysieren. Aber nicht mehr um diese Zeit ;)
Eine Frage an dich möchte ich gerne noch hier lassen:

Wie hoch schätzt DU pro/schuldig und contra/unschuldig in Prozentpunkten ein?

Gute Nacht, wir lesen uns ;)
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#201

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 8. Mai. 2015, 08:29

Ich finds ein biß0chen schade, dass auf die von mir und vor allem auch snoopy sehr sorgfältig eingestellten Argumente so gar nicht geantwortet wird.

Einiges von dem, was Du, @Kommandante (herzlich Willkommen!) hier sagtest, ist bereits widerlegt/entkräftet.
Aufgrund seiner merkwürdigen Angewohnheit schon in aller Hergottsfrühe herum zu rumoren und den Müll herauszutragen, öffnete Herr T. gegen 4 Uhr selber die Souterraintür und fängt sich die ersten Schüsse noch in der Tür, also muss jemand ihm aufgelauert haben, der seine Gewohnheiten kannte.
Gilt für jeden, der ihn näher kannte/ihn ausbaldowerte. Kein Argument pro Schuld Darsow.
Dieses könnte natürlich auch jemand anderes als AD gewesen sein, der mit Herrn T. noch eine Rechnung offen hatte, dann wäre Herr T. jetzt auch tot, seine Frau und Tochter würden aber noch leben, denn was haben die mit den "Geschäften" von Herrn T. zu tun? Außerden solche Profis ( Stichwort: Rocker-Milieu ) bringen eine Waffe mit richtigem Schalldämpfer mit.
Auch Darsow hätte lediglich den Mann, schlimmstenfalls noch die Mutter töten müssen, damit wäre sein "Problem" auch gelöst. Die Tochter wäre allein dort im Ernst nicht geblieben, was der rational planende Darsow auch gewusst haben würde. gerade das Töten aller drei, was angeblich für Darsows Schulöd sprechen soll, spricht in Wahrheit massiv für seine Unschuld. Wenn man das Töten (resp den versuch) aller drei denn überhaupt mit dem Tatmotiv zusammen bringen will. ME hat der Täter alle drei töten wollen, um das Anlaufen der Fahndung zu verzögern; eigentliches Ziel war allein Klaus Toll. Und dieser Grund _ Fahndungsanlauf verzögern - gilt für jeden Täter!

Zu den Waffen/Schalldämpfer: Irrtum vom Amte. Unter einem Auftragskiller stellen wir uns immer jemanden wie in einem Hollywoodfilm vor, mit Waffen im Nappalderkoffer, topfit ausgerüstet, eiskalt, zum Auftrag in der Concorde anfliegend (naja, die fliegt nicht mehr, also im Jumbo). In Wahrheit sind Auftragskiller häufig, jedenfall häufiger, als man denkt, regelrecht zufällige Kneipenbekanntschaften im prä-kriminellen Millieu.

Fehlende Spuren/Hunde: jein. dass so gar nichts gefunden wurde, ist schon merkwürdig. Und die Hunde schlugen sehr wohl an, führten direkt aus dem haus zu einem (möglichen!) Parkplatz! Dieses massiv entlastende Indiz wird einfach so weggewischt.

Zu den anderen Indizien - silencer.ch, Lärm als Motiv, Schmauch, Plastikschaum - siehe meine und snoopys Ausführungen hier im Forum. ich fänds nett, darauf mal eine Antwort zu bekommen. (Ich meine jetzt: Auf die konkreten und sachlichen Argumente, nicht einfach nur ein "Das Gericht hat aber doch recht")

Viel netter noch wäre es, wenn wir diese sachlichen Differenzen nicht als persönliche wahrnähmen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#202

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Fr, 8. Mai. 2015, 18:28

Fehlende Spuren/Hunde: jein. dass so gar nichts gefunden wurde, ist schon merkwürdig. Und die Hunde schlugen sehr wohl an, führten direkt aus dem haus zu einem (möglichen!) Parkplatz! Dieses massiv entlastende Indiz wird einfach so weggewischt.
Wieso entlastend?. Laut Aussage des Kommissars in einem Spiegel Artikel liefen die zuerst eingesetzten Hunde direkt zum Firmenparkplatz der Firma in der A.D gearbeitet hat und verloren dort dann die Spur.
Das wurde allerdings im Prozess nicht eingebracht.
Das ist doch eher belastend.

Die Rockerspur ist doch auch sowas von im Sande verlaufen. Der vor Gericht aussagende Rocker amüsierte sich über den Schalldämpfer und gab an, wenn denn die Hells Angels jemanden mit Hilfe eines Schalldämpfers hätten erschiessen wollen, dann hätte man keine Probleme gehabt eine Waffe mit richtigen Schalldämpfer zu nehmen.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#203

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 8. Mai. 2015, 19:44

Wieso entlastend?. Laut Aussage des Kommissars in einem Spiegel Artikel liefen die zuerst eingesetzten Hunde direkt zum Firmenparkplatz der Firma in der A.D gearbeitet hat und verloren dort dann die Spur.
@Nightrider

Lieber Nightrider, da irrst Du:

Die zeitnah nach der Tat eingesetzten Hunde liefen weg vom Doppelhaus Toll/Darsow hin zu einer Stelle, die ein Parkplatz gewesen sein könnte. Dort verlor sich die Spur.

Wochen später - völlig beweisunerheblich also - liefen dann andere Hunde in die Nähe von Darsows Firma (wäre der nachts um 4 zur Firma gegangen nach der Tat? Unfug, sorry! Was sollte er da, selbst wenn er der Täter war...)

Und ein dritter Hund, ein Spürhund, wurde - ebenfalls zeitnah nach der Tat - mit der Geruchsprobe Darsow angefüttert und schlug am Tatort nicht an.

Es gab drei Hundeeinsätze.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#204

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 8. Mai. 2015, 19:50

Hier sind die drei (!!!) Hundeeinsätze:

http://www.doppelmord-babenhausen.de/Indizien.htm
1. Am 23.04.2009 wurden Metall- und Personen-Spürhunde eingesetzt. Die Hunde verließen zielstrebig das Haus der Tolls und verloren auf einem nahegelegenen Schotterfeld die Spur. Die Hunde sind nicht zum Eingang von Andreas Darsows Haus gelaufen. Siehe Grafik

2. Ein Spürhund wurde auf Geruchsproben von drei verschiedenen Personen (u.a. auch von Andreas Darsow) angesetzt. Der Hund reagierte auf keine der Proben. Somit konnte festgestellt werden, dass Andreas Darsow nicht am Tatort war. Dies sagte der Hundeführer vor Gericht aus.

Quelle: op-online.de, 30.06.11
"Der Hundeführer wollte das offensichtlich ziellose Verhalten des Spürhundes nicht kommentieren. Erst auf mehrfaches Nachfragen von Richter Wagner, wie das Verhalten des Hundes zu interpretieren sei, antwortete der Polizeibeamte: 'Normalerweise, dass die gesuchte Person nicht da war'."

3. 4 Monate nach der Tat wurden Mantrailer-Hunde eingesetzt. Als Geruchprobe wurden die Patronenhülsen verwendet.

Am ersten Tag liefen die Hunde des Trails in Richtung Rodgau Autobahn. Die Hunde liefen vom Tatort in die Innenstadt nach Babenhausen, am Arzt und am Bäcker vorbei, weiter zum Fitnessstudio, Feuerwehr und dann weiter Richtung Rodgau. Am zweiten Tag liefen die Hunde Richtung Darmstadt. Ein Hund lief Richtung Darmstadt an der Firma von Andreas D. vorbei ins Feld. Die anderen Hunde liefen Richtung Firma. Leider wurden die Trails jeweils vor der Firma abgebrochen. Wir wissen nicht, wo sie hingelaufen wären.

In der Literatur zu dem Thema Mantrailing geht man von 90 bis 120 Tagen von einer verfolgbaren Spur aus. Bedingungen hierfür müssen dann aber optimal sein (gute Geruchsprobe, Untergründe wo kaum weitere Spuren sind). Die Suche wurde ca. 120 Tage nach der Tat durchgeführt.
Andreas Darsow wohnt in unmittelbarer Nähe des Tatorts und hinterließ Geruchsspuren jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit, dennoch ging keiner der Hunde an keinem Tag zum Haus von Andreas Darsow.
welcher Spiegel-Artikel? hast Du einen Link?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#205

Ungelesener Beitrag von Lorea » Sa, 9. Mai. 2015, 17:49

Hallo und von mir auch HERZLICH WILLKOMMEN,
Kommandante hat geschrieben: Ich habe mir die belastenden und entlastenden Beweise genau angesehen, es passt einfach zu perfekt auf AD, der nach meiner Überzeugung nicht nur Täter, sondern eben auch OPFER war, so muss er sich gefühlt haben. Wenn man realisiert, dass es keine rechtlichen Handhaben gegen den sozial auffälligen Nachbarn gibt, alles ausgereizt zu sein scheint.
Genau so sehe ich es. Einfach plausibel.
Warum er dann nicht nachgibt, der Katastrophe aus dem Wege geht, Reihenhaus ( mit Verlust ) verkauft, eine Mietwohnung nimmt, weiß ich nicht und kann ich auch nicht erklären, ich bin kein Psychologe.
Problembewältigung geschieht individuell. ;)

Es wurde ja ein Makler beauftragt zwecks Wohnungsbesichtigungen.

Nach Aussagen der Ehefrau aber lediglich aus dem Grund, sich Grundrisse für ein neues, freistehendes Haus anzusehen. :roll:

Bei Maischberger hieß es dann sinngemäß, man hätte ja keine Gründe für ein Attentat auf die Nachbarsfamilie gehabt, da man ja ein Baugrundstück in der Nachbargemeinde - in der Nähe der Familie - in Aussicht gestellt bekam. Ergo sowieso bald die Biege gemacht hätte.


Es handelt sich unstreitig um eine Beziehungstat, diesem schrecklichen Verbrechen muss eine Beziehung vorausgegangen sein. AD hatte eine Beziehung zu seinem Nachbarn, seine Arbeitskollegen in der Firma aber nicht, auch wenn diese von seinem Arbeitsplatz auf der Schweizer Interseite gesurft und sich die Bauanleitung von dem Bauschaum-Schalldämpfer herunter geladen haben könnten.
Wie gelange ich in das Haus der Opfer? Kellertür um 3 Uhr aufhebeln, alle Bewohner dahinmetzeln, alles durchwühlen und verschwinden, das sieht nach klassischem Raubmord aus. So war es aber eben nach dem Ergebnis der Tatortaufnahme nicht. Aufgrund seiner merkwürdigen Angewohnheit schon in aller Hergottsfrühe herum zu rumoren und den Müll herauszutragen, öffnete Herr T. gegen 4 Uhr selber die Souterraintür und fängt sich die ersten Schüsse noch in der Tür, also muss jemand ihm aufgelauert haben, der seine Gewohnheiten kannte. Dieses könnte natürlich auch jemand anderes als AD gewesen sein, der mit Herrn T. noch eine Rechnung offen hatte, dann wäre Herr T. jetzt auch tot, seine Frau und Tochter würden aber noch leben, denn was haben die mit den "Geschäften" von Herrn T. zu tun? Außerden solche Profis ( Stichwort: Rocker-Milieu ) bringen eine Waffe mit richtigem Schalldämpfer mit. Der Selbstbau-Schalldämpfer hinderte wahrscheinlich auch beim richtigen Zielen, so oft wie auf Herrn T. geschossen wurde. Viel Schall wurde offenbar auch nicht absorbiert, denn viele Nachbarn wurden wach, einer merkte sich sogar die Uhrzeit ( 4 Uhr ), deswegen kann Herr T. um 8 Uhr nicht mehr beim Einkaufen gesehen worden sein! Mir fiel dabei auf, dass Frau T. und die Tochter einen tiefen Schlaf gehabt haben müssen, denn diese erwachten nach der Auffindesituation offenbar nicht durch die Schüsse.
AD ist cool, er schwitzt nicht, er ist am Kopf mit Sturmhaube maskiert, bloß kein DNA am Tatort zurücklassen, er ist sogar so cool, dass er das Nachladen nicht vergisst, da bereits vor dem letzten Mord, der dann nur ein Versucht wird, fast das ganze Magazin der Pistole verschossen hatte.
Nach der Tat gelangt er ungesehen vom nicht durchwühlten Tatort weg und in sein Haus zurück.
Ihm ist klar, in die polizeilichen Ermittlungen wird er mit einbezogen werden, zuerst als Zeuge vernommen und dann mal abwarten........
Er hat genug Zeit, die bei der Tat getragene Bekleidung/Schuhe zu entsorgen/verbrennen, wie auch immer, die Tatwaffe samt Schalldämpfer z.B. in einen See zu werfen. Dazu zieht er sich die alten Bundeswehr-Klamotten an und legt die Pulsuhr um, die er wahrscheinlich immer beim Joggen trug. Es kommt zum Kontakt mit der mit Schmauchspuren kontaminierten Tatortbekleidung, die Polizei verschießt keine Munition mit Aluminiumbestandteilen, auch die Bundeswehr nicht, dumm gelaufen, dass er die Entsorgungskleidung nicht auch gleich entsorgt, aber man kann nicht alles wissen!

Meine Meinung, die ich an anderer Stelle auch schon ähnlich kundtat.

Aber man traut Herrn D. sowas alles ja garnicht zu. Er war, nach der Meinung Vieler, nicht fähig, sich eine Waffe zu besorgen. Nach Ermessen der Ehefrau technisch viel zu ungeschickt, einen PC unbrauchbar zu machen und handwerklich nicht in der Lage, einen PET-Schalldämpfer zu basteln.

Das alles halte ich für hilf- und haltlose Versuche, sich aus einer brenzligen Lage zu befreien.
Ich will Herrn AD kein Unrecht tun, wenn das gesehen ist, haben es andere zu verantworten, aufgrund der Urteilsbegründung habe ich mir aus meiner Lebens- und Berufserfahrung eine Meinung gebildet, die nicht im Einklang anderer Forumsmitglieder steht.


Ohhhh doch!!! :) Sehr wohl. Ich teile Deine Einschätzung weitgehend.
Unrecht möchte ich auch niemandem tun; aber hier handelt es sich (immer noch) um einen verurteilten Doppelmörder.
In Deutschland ist der Lügendetektor-Test leider nicht zugelassen, aber wenn Herr D. diesen durchführt und besteht, hätte er ein WAV verdient.
Das wiederum sehe ich anders. Lügendetektoren können unzuverlässig sein.
Herr D. hat m. M. n. ein WAV "verdient" - hätte vielleicht auch so nicht verurteilt werden dürfen. Trotzdem glaube ich persönlich stark an seine Schuld.

Noch ein Wort zu Frau Darsow:
In einem Interview äußerte sie, dass sie deswegen von der Unschuld ihres Mannes überzeugt ist, weil man als Ehefrau es merken müsste, wenn der Ehemann zu so etwas fähig ist. Ich denke, sie kann am ehesten einschätzen und spüren, ob ihr Mann vom Wesen und Charakter her, der coole und eiskalte Typ ist, der eine solche Tat akribisch plant und konsequent durchführt und nachher weiterleben kann, als sei nichts in seinem Innersten passiert!!

Ich denke, gerade SIE kann es sehr schlecht einschätzen. Sie kann sich von einer Befangenheit nicht freisprechen - "Es ist nicht, was nicht sein darf" -, und möchte sicherlich ihr "normales Leben" wiedergewinnen. Da spielt die menschliche Psyche gut mit und macht alles unmöglich, was nicht passt. Unbewusst oft.

Ausserdem ist es ja kein unbekanntes Phänomen, dass viele Menschen ihre nächsten Angehörigen völlig fehleinschätzen. Über Jahre oder Jahrzehnte bspw. Betrug oder eine Straftat nicht bemerken konnten und auch ihrem Gegenüber nie zugetraut hätte.

Für mich passt das über Herrn D. erstellte Psychogramm zu der Tatplanung und -ausführung sowie dem Nachtatverhalten.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#206

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Do, 14. Mai. 2015, 05:01

@pfiffi : also als Quelle die Homepage des "Unterstützervereins von A. Darsow heranzuziehen ist jetzt aber eher lustig als seriös. Klar das da so etwas schon mal "vergessen" wurde zu erwähnen, zumal es auch im Prozess nicht als Beweis eingeführt wurde.


Also ich glaub ja auch nicht alles was in der Presse steht. Aber da halte ich die vom Stern ( war der Stern nicht Spiegel) zitierte Aussage, schon noch für die seriösere Quelle.

Zumal die Journalisten das ausdrücklich als Zitat der Kripo dargestellt haben.

letzter Abschnitt:
http://www.stern.de/panorama/doppelmord ... 65787.html

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#207

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 14. Mai. 2015, 20:22

@Nightrider

Du findest das Polizeivideo ("Person war nicht hier") im 37-Gradfilm. Der Spurenhund wurde wenige Tage nach der Tat mit der Geruchsprobe Darsow "angefüttert" und hat Darsows Geruch am Tatort nicht wahrgenommen.

Die Mantrailerghunde, die in die Nähe des Arbeitsplatzes liefen, wurden Monate später eingesetzt.

Man kann nicht einfach nur die Hundespur wählen, die passet und schmacket. Wenn das erwiesene Nicht-Anschlagen wenige Tage nach der Tat nichts beweist, beweist die Hundespur Monate später allemal nichts. Selektive Wahrnehmung der Ermittler?

Ich persönlich bin sowieso skeptisch, was die lieben Wauwaus angeht. Aber wenn man den Hunden schon glaubt, dann bitte alle Hundespuren im verbund ansehen. Spur 1 und 2 (jeweils zeitnah!) entlasten Darsow eindeutig, Spürhund 3 wurde Monate später eingesetzt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#208

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Do, 14. Mai. 2015, 20:34

also entlastend ist anders. Der Hundeführer wird im Urteil zitiert, das aus dem Nicht - Auffinden einere Spur durch die Hunde, keinesfalls zwangsläufig zu Schluß führe, der Angeklagte sei nicht am Tatort gewesen. Anschließend wurde 2 Seiten ausgeführt, woran das liegen könnte und warum es gar nicht so unwahrscheinlich war, das die Hunde keinerlei Geruchspuren gefunden haben.
Also das ist eben nicht belastend, aber eben auch nicht entlastend.


Aber wieso zitiert der Stern die Kripo mit den Worten die zuerst eingesetzten Hunde seien geradewegs zur Firma des Angeklagten gelaufen ?
Eine Falschmeldung? eine Zeitungsente?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#209

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 14. Mai. 2015, 20:38

Nightrider hat geschrieben:also entlastend ist anders. Der Hundeführer wird im Urteil zitiert, das aus dem Nicht - Auffinden einere Spur durch die Hunde, keinesfalls zwangsläufig zu Schluß führe, der Angeklagte sei nicht am Tatort gewesen. Anschließend wurde 2 Seiten ausgeführt, woran das liegen könnte und warum es gar nicht so unwahrscheinlich war, das die Hunde keinerlei Geruchspuren gefunden haben.
Also das ist eben nicht belastend, aber eben auch nicht entlastend.


Aber wieso zitiert der Stern die Kripo mit den Worten die zuerst eingesetzten Hunde seien geradewegs zur Firma des Angeklagten gelaufen ?
Eine Falschmeldung? eine Zeitungsente?

Korrekt, ein Falschzitat.

Dass das verurteilungswürtige Gericht alle entlastenden Momente rabulistisch abweisen muss ist klar. Ich persönlich gebe wenig auf Hunde, gebe dem Gericht somit hier sogar Recht - aber das gilt natürlich für alle Hundeeinsätze, nicht nur für die, wo es passet und schmacket. Bei den Schmauchspuren (mal mit Alu, mal ohne - welche Schmauchspurl hättens denn gern?) war das Gericht kulanter. Ebenso beim Bauschaum, der ja auch nicht gepasst hat und vom Gericht passend gemacht wurde.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#210

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 14. Mai. 2015, 20:41

[video]https://youtu.be/8I8N1maHqFs[/video]

Geruchshund, Ab Min 10:30
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