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Doppelmord in Babenhausen - Der Fall Andreas Darsow

Wenn Unrecht Recht wird.
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pfiffi
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#31

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 21. Feb. 2015, 13:45

Zur Präzisierung: Mit "ärgern" meinte ich natürlich nicht "Darsow in den Fall verstricken" (den Fall gabs da ja noch gar nicht), sondern: Ihm auf dem Arbeitsplatz Probleme machen... Privatsurfen ist ja mit einigem Recht nicht so gerne gesehen. Nicht einmal darum ging es - w e n n denn ein anderer gesurft hat, wofür einiges spricht. Der hat wohl wirklich nur aus reiner Bequemlichkeit Darsows Account genutzt. Wie gesagt: kenn ich von einer früheren Arbeitsstelle her zur Genüge, diesen laxen Umgang mit IT-Sicherheit.
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Nightrider
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#32

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 21. Feb. 2015, 13:56

also wenn das nicht A.D war, der dort in seiner Frühstückspause gesurft hat auf der Seite, dann müsste jemand anderes an dem Platz gesessen haben und recherchiert.
Anschließend ist der dann wohl in den Schrank verschwunden, weil A.D. ja von seinem Arbeitsplatz aus mit seiner Frau telefoniert hat.
Als A.D. dann sofort wieder das Büro verließ, kam der Unbekannte wieder aus dem Schrank und ging noch einmal an AD s Rechner/Arbeitsplatz und startete den Ausdruck.
Bloß, das alle Zeugen aussagen, das A.D. regelmäßig die gesamte Frühstückspause, in der sich das alles abgespielt hat vor seinem Rechner verbrachte

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pfiffi
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#33

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 21. Feb. 2015, 13:59

Nightrider hat geschrieben:also wenn das nicht A.D war, der dort in seiner Frühstückspause gesurft hat auf der Seite, dann müsste jemand anderes an dem Platz gesessen haben und recherchiert.
Anschließend ist der dann wohl in den Schrank verschwunden, weil A.D. ja von seinem Arbeitsplatz aus mit seiner Frau telefoniert hat.
Als A.D. dann sofort wieder das Büro verließ, kam der Unbekannte wieder aus dem Schrank und ging noch einmal an AD s Rechner/Arbeitsplatz und startete den Ausdruck.
Bloß, das alle Zeugen aussagen, das A.D. regelmäßig die gesamte Frühstückspause, in der sich das alles abgespielt hat vor seinem Rechner verbrachte
Hallo Nightrider, siehe die Timeline oben. Das Gespräch mit Anja Darsow war 09:15-09:25, Anrufen Silencer.ch war 09:41.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#34

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Sa, 21. Feb. 2015, 14:02

pfiffi hat geschrieben:ich glaube gar nicht mal, dass da irgend wer Darsow "ärgern" wollte.
Nö, das unterstelle ich bei dieser Annahme auch nicht. Ebensowenig, dass jemand etwas vertuschen oder einem anderen unterschieben wollte. Das war so einfach am ökonomischsten, Punkt.
pfiffi hat geschrieben:Wenn ich es recht erinnere, war das der erste google-Treffer. Und dann: Tunnelblick! "Wir ham 'n Treffer!"

Es wäre der Klassiker: Zufällige Koinzidenzen bauschen sich zu einem imposanten (Schein)beweisgebirge auf...
Meinst du das ernst :shock: ? Ich staune mal wieder...

Irgendwie geht mir die ganze Zeit im Kopf rum, ob man nicht vielleicht eine halbwegs verlässliche Berechnung dazu anstellen könnte, mit welcher Wahrscheinlichkeit, unter Einbeziehung verschiedener Faktoren wie "andere Internetquellen", "waffeninteressierter Kollege", "ungeschützte Accounts" etc., der Zusammenhang Zugriff auf diese Seite und verübteTat auf Zufall beruhen könnte?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#35

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Sa, 21. Feb. 2015, 14:05

Ups - hat sich erledigt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#36

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 21. Feb. 2015, 14:09

Snoopy hat geschrieben: Irgendwie geht mir die ganze Zeit im Kopf rum, ob man nicht vielleicht eine halbwegs verlässliche Berechnung dazu anstellen könnte, mit welcher Wahrscheinlichkeit, unter Einbeziehung verschiedener Faktoren wie "andere Internetquellen", "waffeninteressierter Kollege", "ungeschützte Accounts" etc., der Zusammenhang Zugriff auf diese Seite und verübteTat auf Zufall beruhen könnte?
ich kann nur immer wieder auf Bayes verweisen (bedingte Wahrscheinlichkeiten). Der - ich meine das wirklich nicht böse - Laie (ich bin auch kein Statistik-Fachmann, um das klarzustellen, habe mich aber eben ansatzweise damit mal befasst) denkt immer wieder: Boah ey, sonne Zufälle kanns doch gaaa nich gebn. Doch! Und wie es die gibt! viewtopic.php?f=7&t=184
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#37

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Sa, 21. Feb. 2015, 14:26

also zwei Sachverständige im Prozess haben ausgesagt, das die Recherche und der Ausdruck nur von AD s Arbeitsplatz gekommen sein kann und das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch AD diese getätigt hat. Wie man auf die entsprechenden Schlüsse kam, wurde dann auf mehreren Seiten sehr technisch dargelegt,von den Gutachtern. Ob das nun so haltbar ist, was die beiden EDV Sachverständigen da heraus gearbeitet haben, dazu fehlt mir der technische Sachverstand.
Aber zuerst gehe ich mal davon aus, das die Gutachten nach besten Wissen und Gewissen durchgeführt wurden.
Wenn dann die Analogieschlüsse eben nicht schlüssig seien sollten, ist es natürlich ein gefundenes Fressen für den Wiederaufnahmeexperten Dr. Strate , die Gutachten zu erschüttern.
Aber bisher kam ja nichts trotz großartigen Ankündigungen.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#38

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Sa, 21. Feb. 2015, 15:00

pfiffi hat geschrieben:Halten wir fest (mir war das nicht so klar, weil ich kein Waffenfachmann bin): Seit langem tauschen sich die Freaks darüber aus, per PET-Flasche Schalldämpfer im Eigenbau herzustellen. Das muss gar nicht silencer.ch gewesen sein.
Dazu ist mir noch was eingefallen: Heutzutage ist es zwar üblich, sich Informationen in erster Linie aus dem Internet zu suchen. Trotzdem dürfen ja auch andere Quellen nicht außer Acht gelassen werden... Bücher, Zeitschriften, Zeitungsartikel, Filme, Dokumentationen, mündlicher Austausch etc.. Bei einem so einfachen Baukonzept würde ich es noch nicht mal ausschließen, dass man mit ein bisschen Tüfteln ganz von allein darauf kommt...
Nightrider hat geschrieben:also zwei Sachverständige im Prozess haben ausgesagt, das die Recherche und der Ausdruck nur von AD s Arbeitsplatz gekommen sein kann und das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch AD diese getätigt hat. Wie man auf die entsprechenden Schlüsse kam, wurde dann auf mehreren Seiten sehr technisch dargelegt,von den Gutachtern. Ob das nun so haltbar ist, was die beiden EDV Sachverständigen da heraus gearbeitet haben, dazu fehlt mir der technische Sachverstand.
Aber zuerst gehe ich mal davon aus, das die Gutachten nach besten Wissen und Gewissen durchgeführt wurden.
Das ist ja seltsam. *Seufz*... ich fürchte, ich werde das Urteil wohl doch mal lesen müssen :roll: :lol: ! Weiß jemand zufällig, auf welcher Seite so ungefähr das steht?
Nightrider hat geschrieben:Wenn dann die Analogieschlüsse eben nicht schlüssig seien sollten, ist es natürlich ein gefundenes Fressen für den Wiederaufnahmeexperten Dr. Strate , die Gutachten zu erschüttern.
Aber bisher kam ja nichts trotz großartigen Ankündigungen.
Das ist nichts Ungewöhnliches, gerade wenn es um Gutachten und Gegengutachten geht. Der 37°-Doku, die wohl im Winter 2013/14 entstand, ist ja zu entnehmen, dass Dr. Strate zu dem Zeitpunkt gerade erst die Arbeit aufnahm... und es war damals schon von einer Bearbeitungsdauer von einem Jahr die Rede.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#39

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 21. Feb. 2015, 15:14

Hallo @Nightrider, hallo @snoopy

Die Urteilspassagen zu Silencer.ch etwa ab p.126ff

Zur Klarstellung: Die Experten belegen bloß (m.E. übrigens überzeugend!), dass in der Tat um 09:40 vom Account "ADarsow" Silencer.ch angesurft wurde und dann 09:51 ein Ausdruck erfolgte. Das bedeutet jedoch definitiv nicht, dass der Betreffende Andreas Darsow gewesen sein muss - eben wegen der fehlenden IT-Sicherheits-Policy im Unternehmen. Das alles zieht sich im urteil detailverliebt über Seiten hinweg und suggeriert Eindeutigkeit. Die ist, m.E. technisch auch gegeben, nur eben irrelevant, weil nicht nachgewiesen werden kann, dass der Surfer tatsächlich Andreas Darsow war. Warum es gute, keineswegs abenteuerliche Gründe gibt dafür, ggfls einen anderen als denjenigen zu identifizieren, der Silencer.ch angesurft hat, sagte ich schon. Auch hier ein Denkfehler des gerichts: War sein Account, war er also selber. Nein, eben nicht!

Einen Fehler begehen die Experten. p. 126-127 sagt man, es habe auch andere Treffer gegeben, die hätten aber bloß zu Internetdiskussionen geführt und keine genaue Bauanleitung enthalten. Die einzige Bauanleitung sei eben Silencer.ch gewesen. Die Forumsbeiträge, in denen (Du hattest den richtigen Riecher, snoopy!) die Waffenfreaks über einen Zeitschriftenartikel aus dem jahr 2007 mit entsprechender Bauanleitung reden, verlinkte ich. Hier also ein Ermittlungsfehler im Ansatz: Es stimmt nicht, dass am 18.02. eben nur Silencer.ch als Bauanleitung verfügbar war. Übrigens: Google-Suchen sind dynamisch. Was am 18.02 erster Treffer war, muss das am 14.06. (oder wann auch immer das war) noch lange nicht sein.

Zum WA-Antrag: Der soll wohl jetzt eingereicht werden, Anja Darsow und RA Strate waren überein gekommen, noch ein Gutachten anfertigen zu lassen.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#40

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Sa, 21. Feb. 2015, 15:31

Urteil p.146, Zitat: "Er selbst (der Sysadmin K.) sei auch niemals bis zum 18.02. auf dem Internetportal "Waffen-Online" gewesen." Zitat Ende.

Der Gutachter der Verteidigung soll - ich sage das in aller Vorsicht - herausgefunden haben, dass K. sehr wohl auf Waffen-online gewesen ist.

Wenn das wahr ist... ich muss nicht weiter reden. Warten wir es ab.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#41

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Mi, 25. Feb. 2015, 12:27

pfiffi hat geschrieben:Urteil p.146, Zitat: "Er selbst (der Sysadmin K.) sei auch niemals bis zum 18.02. auf dem Internetportal "Waffen-Online" gewesen." Zitat Ende.

Der Gutachter der Verteidigung soll - ich sage das in aller Vorsicht - herausgefunden haben, dass K. sehr wohl auf Waffen-online gewesen ist.

Wenn das wahr ist... ich muss nicht weiter reden. Warten wir es ab.
Kann sein, dass es da sehr auf den Zeitpunkt - bis zum 18.02., oder danach - ankommt. Ich meine, das Gericht nahm an, dass K. zwar auch auf Waffenseiten gewesen sein könnte... aber nur unbewusst.

Ich bin jetzt auch durch mit dem Urteilstext dazu, und stelle gleich noch meine Gedanken dazu ein...
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#42

Ungelesener Beitrag von Snoopy » Mi, 25. Feb. 2015, 13:04

So, jetzt habe ich mir das Urteil hinsichtlich der Schalldämpfer-Geschichte mal genau durchgelesen. Im Folgenden beziehe ich mich immer auf die Seiten 126 – 161 des Urteils! Es könnte sein, dass ich manches anders bewerten würde, wäre mir der Rest auch bekannt… aber mich damit zu beschäftigen, fehlt mir im Moment leider die Zeit.

Also… einfach schade, dass ich fachlich zu wenig Ahnung habe, um die ganzen technischen Erläuterungen genau nachvollziehen zu können. Da kommt mir schon so einiges komisch vor; man könnte gerade den Eindruck gewinnen, dass der Urteilsverfasser hin und wieder auch nicht so recht wusste, wovon er da schrieb :-) ! Aber ich nehme mal an, dass die Analyse der Daten in Großen und Ganzen sachgemäß vorgenommen wurde.

Dann zu den eher logischen Aspekten. Zunächst mal, Pfiffi, deine Timeline stimmt genau. Und auch insgesamt muss ich dir völlig recht geben. Ich habe genau denselben Eindruck wie du – neben aller akribischen Erörterung und Bewertung eher fernliegender Möglichkeiten sind einige einfache und naheliegende, aber wichtige Annahmen einfach „vergessen“ worden bzw. wurden fehlerhaft interpretiert:

1.

Nicht geprüft wurde, ob es sich bei der Kenntnis davon, dass sich Schalldämpfer aus mit Bauschaum gefüllten Plastikflaschen herstellen lassen, nicht ohnehin schon fast um „Allgemeinwissen“ handeln könnte.


Ein Polizist am Tatort kam jedenfalls sofort und ohne größeres Nachdenken auf die Idee, dass die Bauschaumpartikel von einem selbstgebastelten Schalldämpfer stammen könnten. Gut, es ist anzunehmen, dass er aufgrund seines Berufs diesbezüglich Vorkenntnisse hat. Ich selbst war aber auch nicht überrascht, als ich im Zusammenhang mit diesem Fall davon hörte… mir war das schon bekannt. Dabei verstehe ich von Waffen so viel wie ein Maulwurf vom Fliegen! Vielleicht hatte ich es mal im Krimi gesehen, irgendwo aufgeschnappt… keine Ahnung. Es wäre also durchaus auch möglich, dass ein nicht unerheblicher Anteil der „normalen“ Bevölkerung einen Schalldämpfer selbst basteln könnte, ohne dafür überhaupt explizit Informationen einholen zu müssen. Und in eher kriminellen Kreisen (es ist ja von vornherein gar nicht gesagt, dass ein Otto Normalverbraucher die Tat begangen hat) ist dieses Wissen sicherlich noch weiter verbreitet.

2.

Das Urteil berücksichtigt nicht, dass die Bauanleitung von silencer.ch von einer detaillierten Anleitung weit entfernt ist.

Zur Präparation der Flasche werden dort verschiedenste Materialien erwähnt, mit denen unterschiedliche Dämpfleistung erzielt werden kann. Bauschaum (in Verbindung mit anderen Materialien) ist danach nur eine – allerdings die effektivste – von vielen Möglichkeiten. Fazit dieser Beschreibung: Bezüglich der Präparation der Flasche muss man sich an keinen strikten Plan halten, da kann man auch einfach rumprobieren.

Vor allem die wirkliche Schwierigkeit bei der Herstellung des Schalldämpfers - eine stabile Verbindung zwischen Flasche und Waffe herzustellen - wird dort aber gar nicht erläutert. Diesbezüglich wird lediglich auf ein kommerzielles Produkt verwiesen; von der Verwendung von Reinigungsadaptern mit Klemmschrauben wird abgeraten; und der Autor gibt an, selbst eine Eigenkonstruktion aus Rohrverbindungsstück mit Verschlussstopfen zu benutzen.

Erstens hätte man diese Datei also überhaupt nicht ausdrucken müssen; sich ein paar Notizen zu machen, hätte völlig gereicht und wäre im Internetcafé leicht und absolut gefahrlos möglich gewesen.

Zweitens aber kann also sehr wohl, anders als das Gericht es annimmt, jede Forendiskussion oder sonstige Quelle (und davon gibt es, wie wir schon festgestellt haben, zahlreiche), in der nur erwähnt wird, dass sich eine mit Dämmmaterial wie z.B. Bauschaum gefüllte Plastikflasche zum Eigenbau eines Schalldämpfers eignet, einen Laien genauso gut bzw. genauso schlecht in die Lage versetzen, eine solche Konstruktion anzufertigen. Gerade wenn dieser, wie das Urteil ja sowieso noch annimmt, genügend Zeit und Gelegenheit hat, um so lange herumzuprobieren, bis das Ganze zufriedenstellend funktioniert.

Wirklich charakteristische, auf die Silencer.ch-"Bauanleitung" hinweisende Rückstände anderer dort erwähnter Materialien wie etwa Kunstharz, Gewebeklebeband, Zeitungspapier+Kleister etc. wurden ja wohl nicht am Tatort gefunden?

3.

Die Angaben der Mitarbeiter, vor allem des „Zeugen K.“, werden sehr unkritisch behandelt; eine mögliche Motivation für falsche Angaben wird nicht berücksichtigt.


Nach K.s Liste richtet man sich bei der Beschlagnahmung der Rechner, seine Erklärungen zu seiner Tätigkeit und seinen Zugriffsmöglichkeiten auf die Computer von Mitarbeitern sind „widerspruchsfrei und nachvollziehbar“, die spätere Abgabe des Laptops und Löschung von Dateien wird als harmlos unterstellt, ein Motiv, irgendetwas vertuschen zu wollen, wird bei ihm (und seinen Kollegen) nicht gesehen. Meiner Meinung nach zutreffend wird dabei argumentiert, niemand aus dem Kollegenkreis habe einen Grund gehabt, A.D. etwas „anzuhängen“, noch sei anzunehmen, dass eine dieser Personen die Entdeckung ihrer Täterschaft verhindern wolle. Nicht beachtet wird aber die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter bezüglich des Interesses und Aufrufens von Waffenseiten – und eben evtl. auch bezüglich des Ausdrucks der Schalldämpfer-Bauanleitung – unrichtige Angaben gemacht haben könnte, weil er befürchtete, ansonsten zu Unrecht der Tat verdächtigt zu werden.

Fernliegend ist eine solche mögliche Annahme nicht, ganz im Gegenteil – genau auf diese Weise wurde man ja auf A.D. überhaupt erst aufmerksam. Wäre einem Kollegen der Ausdruck der Bauanleitung zuzuordnen gewesen, und hätte er noch das Pech gehabt, dass sich bei akribischer Suche doch irgendeine weitläufige Beziehung zu den Tatopfern hätte finden lassen, wäre es ihm vielleicht ähnlich ergangen wie A.D. (wobei ich einräumen muss, dass ich die mir bisher bekannten weiteren Beweise für A.D.s Täterschaft zwar schwach finde, sie aber bisher noch nicht umfassend beurteilen kann).

4.

Das Urteil verneint, dass seitens anderer Interesse an Waffenseiten und der Schalldämpfer-Bauanleitung bestanden haben könnte.


Aufgrund der Tatsache, dass es auch im Bogensport Schalldämpfer – „Silencer“ – gibt (mich hat das sofort seeehr hellhörig gemacht!), wird zwar erörtert, dass K. über Recherchen in Zusammenhang mit seinem Bogensport-Interesse irgendwann mal zufällig auf Seiten geraten sein könnte, die auch mit Waffen bzw. Waffen-Schalldämpfern zu tun haben. Es wird aber immer nur angenommen, dass dies rein unbewusst geschehen sei. Die Möglichkeit, dass K. bei einer solchen Gelegenheit eben zufällig auf die Schalldämpfer-Bauanleitung für Waffen gestoßen sein und diese auch interessant gefunden haben könnte, wird nicht in Betracht gezogen. Das geht nach meiner Erfahrung ziemlich an der Realität vorbei… ich erlebe es jedenfalls bei mir (und ich vermute, anderen geht es ähnlich), dass ich beim Surfen im Internet ständig von einem Thema aufs nächste komme, gerade weil ich zufällig darauf stoße und mich irgendetwas daran interessiert. Und so weit liegen die Themen „Bogensport“ und „Schusswaffen“ nun wirklich nicht auseinander, dass man ein Interesse K.s daran per se für unwahrscheinlich halten könnte. Wenn man sich moderne, professionelle Bögen mal anschaut… die haben mit „Indianer-Bögen“, die man sich als Laie vielleicht so vorstellt, überhaupt nichts mehr zu tun, sondern es sind vielmehr hoch technische, leistungsfähige Präzisionsgeschosse.

Auch der Umstand, dass K. einräumt, möglicherweise nach Begriffen wie „Dämpfer“ (= Zielscheibe im Bogensport) oder „Styropor“ gesucht zu haben, ist interessant. Tatsächlich besteht eine Zielscheibe im Bogensport üblicherweise nicht aus Styropor, sondern aus Stroh, Stramit (gepresstes Stroh), oder Kunstschäumen wie z.B. Ethafoam. Wenn sich K. also beispielsweise eine Zielscheibe selbst basteln wollte und dazu nach entsprechenden Begriffen suchte, könnte er ebenfalls zufällig auf die Schalldämpfer-Bauanleitung gestoßen sein, die dann sein Interesse weckte.

Ein solches Interesse muss ja zunächst mal gar nicht konkret sein. Man hat die Information eben im Hinterkopf, und irgendwann wird sie relevant… vielleicht will man selbst (oder ein Bekannter) mit einer alten Waffe mal Schießübungen machen, ohne Radau zu veranstalten; oder man will Ratten oder Wühlmäusen o.ä. den Garaus machen; oder... . Die wahrscheinlich zum Erfolg führenden Schlagworte kennt man, also wird sich das Wiederauffinden der Seite nicht schwierig gestalten… man gibt sie also ein und ruft das gewünschte Dokument auf. Ganz einfach und problemlos… wenn nicht zufällig zwei Monate später bei einem Mord in der Nähe ein selbstgefertigter Schalldämpfer benutzt wird…

Gerade angesichts der unter 3. dargelegten möglichen Motivation K.s (und genauso natürlich aller anderen Kollegen), diesbezüglich falsche Angaben zu machen, hätte wesentlich genauer geprüft werden müssen, ob tatsächlich so gar kein Interesse an Waffen im Kollegenkreis bestand, und bewusstes Aufsuchen von Waffenseiten daher ausgeschlossen werden konnte. Insbesondere alle weiteren eingegebenen Suchbegriffe und alle Druckaufträge, die im relevanten Zeitraum in der Firma erteilt wurden, hätten überprüft werden müssen.

5.

Die Möglichkeit, dass jemand den offenen Account von A.D. nutzte (oder den gesperrten Account mit bekanntem Password aktivierte), wird nicht vernünftig diskutiert.


Das Nutzen des A.D.-Accounts wird ohne nähere Erörterung zusammen mit so umständlichen Möglichkeiten wie Zugriff durch Kollegen mittels eines Remote-Programms etc. für unwahrscheinlich erklärt. Anders als die vorher in Erwägung gezogenen, tatsächlich unwahrscheinlichen Optionen ist dies aber NICHT kompliziert oder aufwändig, im Gegenteil! Es ist u.U. die ökonomischste Vorgehensweise, wenn einem gerade einfällt, dass man ja noch kurz was recherchieren wollte.

Gut zu dieser Annahme passt auch, dass sich der Druckerraum schräg gegenüber von A.D.s Büro befand. Das Vorbeilaufen am Druckerraum könnte für "Person X" z.B. der Auslöser gewesen sein: "Ach ja, ich wollte ja noch eben was nachschauen/ausdrucken" - ins nächstliegende Büro, das von A.D., geschaut - "Hm, keiner da, dann kann ich ja schnell mal den Rechner benutzen" - "Oh prima, Account ist noch offen, muss ich mich gar nicht extra anmelden" - fix recherchiert, sofort fündig geworden - doch ein bisschen länger nachgelesen als man wollte - Druckauftrag abgeschickt - gleich gegenüber den Ausdruck geschnappt - fertig. Völlig OHNE verdächtigen Hintergrund, ohne Bezug zur Tat, ohne A.D. etwas „anhängen“ zu wollen. Sondern einfach, weil die Benutzung der PCs von Kollegen in der Firma nicht unüblich und auch deren Account nicht streng geheim war… und es so schließlich am schnellsten ging.

A.D.s Büro war zudem immer offen zugänglich (andere Büros also nicht?) und wurde von der ganzen Belegschaft frequentiert, da hier ein von allen genutztes Faxgerät stand. Es könnte also sein, dass dieses Zimmer in der Wahrnehmung der Kollegen eher der „Faxraum“ war, als „A.D.s Büro“. Gerade wenn A.D. zudem nicht dauerhaft, sondern nur zeitweise dort saß (s. 7.), betrachteten die Kollegen möglicherweise auch den dort stehenden Rechner nicht als explizit A.D. gehörend, sondern als ganz regulär bei Bedarf auch ihnen zur Verfügung stehend.

6.

Es wird nicht erwähnt, ob – und wenn ja welche – Aktivitäten unter A.D.s Account am 18.02.2009 zwischen 09:31 und 09:40, und nach 09:51 Uhr festgestellt wurden.

Das ist ein grobes Versäumnis. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass in aller Ausführlichkeit dargelegt worden wäre, hätten sich auf A.D. hinweisende Aktivitäten während dieser Zeiträume gefunden; im Umkehrschluss kann man annehmen, dass es für diese Zeiten eben keinerlei Belege für PC-Tätigkeiten A.D.s und damit für seine Anwesenheit im Büro gibt. Dieser Umstand ist demnach deutlich entlastend für ihn.

7.

Die Argumentation, warum sicher davon ausgegangen werden kann, dass A.D. den Zugriff auf die Silender.ch-Seite ausführte, ist nicht schlüssig.


Warum soll es so unwahrscheinlich gewesen sein, dass A.D. nach der Pause seinen Arbeitsplatz verließ? Seine genauen Aufgaben - am Büro-Arbeitsplatz und außerhalb dessen - werden (zumindest an dieser Stelle) überhaupt nicht näher erläutert. Aber als Industriekaufmann in einer Baufirma hatte A.D. ja wohl kaum, außer vertretungsweise die Post zu holen, nur am Computer zu tun. Der Zeuge K. gab selbst an, er habe A.D. während der Pausen nie in seiner Werkstatt gesehen - also war A.D. zwischen den Pausen anscheinend desöfteren in der Werkstatt. Auch die Aussagen der anderen Mitarbeiter weisen darauf hin, dass A.D. eher nur während der Pausen im Büro saß - ansonsten wäre es nicht feststellbar gewesen, dass er immer pünktlich die Pausen im Büro verbrachte, und es wäre nicht erwähnenswert gewesen, dass man ihn gerade dann immer im Büro erreichen konnte.

Das um 09:31 Uhr ausgedruckte Dokument war eine Outlook-Datei. Vielleicht hat A.D. also pünktlich um 09:30 Uhr die Pause beendet, eine betriebliche Mail (Anfrage, Auftrag o.ä.) ausgedruckt, und anschließend das Büro verlassen, um sich um diese Aufgabe zu kümmern?

Fazit:

Es kann nicht zwingend davon ausgegangen werden, dass…

  • … der Täter überhaupt eine Anleitung zum Eigenbau eines Schalldämpfers brauchte.
    … der Täter explizit die silender.ch-„Bauanleitung“ zum Eigenbau eines Schalldämpfers brauchte.
    … Kollegen keinen Grund hatten, falsche Angaben zu machen.
    … Kollegen kein Interesse an Waffen und entsprechenden Informationen hatten.
    … Kollegen nicht leicht und unproblematisch A.D.s Account nutzen konnten.
    … A.D. sich zum Zeitpunkt der Suche und des Ausdrucks der Bauanleitung im Büro befand.


Hmmm. Also, auch wenn man laienhaft eigentlich sofort denkt „Ha, dieser Zugriff auf die Schalldämpfer-Bauanleitung ist ja der ultimative Beweis!“ – rational betrachtet, kommt diesem Indiz wohl weit weniger Beweiswert zu, als man denken sollte. Das wäre vielleicht wirklich ein Fall für Bayes? Muss ich mich noch mal näher mit beschäftigen. Aber nicht jetzt, hab leider zu wenig Zeit... :) !
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#43

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 26. Feb. 2015, 02:12

Snoopy hat geschrieben:
Fazit:

Es kann nicht zwingend davon ausgegangen werden, dass…

  • … der Täter überhaupt eine Anleitung zum Eigenbau eines Schalldämpfers brauchte.
    … der Täter explizit die silender.ch-„Bauanleitung“ zum Eigenbau eines Schalldämpfers brauchte.
    … Kollegen keinen Grund hatten, falsche Angaben zu machen.
    … Kollegen kein Interesse an Waffen und entsprechenden Informationen hatten.
    … Kollegen nicht leicht und unproblematisch A.D.s Account nutzen konnten.
    … A.D. sich zum Zeitpunkt der Suche und des Ausdrucks der Bauanleitung im Büro befand.


Hmmm. Also, auch wenn man laienhaft eigentlich sofort denkt „Ha, dieser Zugriff auf die Schalldämpfer-Bauanleitung ist ja der ultimative Beweis!“ – rational betrachtet, kommt diesem Indiz wohl weit weniger Beweiswert zu, als man denken sollte. Das wäre vielleicht wirklich ein Fall für Bayes? Muss ich mich noch mal näher mit beschäftigen. Aber nicht jetzt, hab leider zu wenig Zeit... :) !
So, habe Nachtschicht ;-)

Danke!

Das bündelt noch einmal all meine Einwände. Guilt by association in Reinkultur.

Ein paar Ergänzungen/Verschärfungen bitte noch:

Der Systemadministrator hat, erstens, seinen Laptop vor Abgabe gereinigt, und er hat ihn, zweitens, gereinigt, obwohl er wusste, dass dieser Laptop im Rahmen einer Mordermittlung überprüft werden soll. Mit anderen Worten: Der Systemadministrator hat vorsätzlich Beweismittel manipuliert! Das muss man in aller Härte so sagen, wie es ist. Rational begründbare Gegenmeinungen existieren nicht. Es ist vermutlich sogar rechtsfehlerhaft, diese dem Gericht im Prinzip bekannten Manipulationen nicht zugunsten Darsows zu werten. Es ist dabei im Prinzip zunächst auch egal, warum er manipuliert hat. Ich freunde mich immer stärker mit Deiner Variante an - er wollte nicht hineingezogen werden in die Sache. Aber mein ursprünglicher Verdacht (wollte keinen Ärger, weil er seinen Firmenlaptop weitumfänglich privat nutzte) ist auch möglich. Dass er auch Musikdateien löschte, könnte sogar auf meine Variante verweisen (oder die Musikdateien waren illegal). Nun, gleichviel, warum: Er hat willentlich, wissentlich, vorsätzlich und strukturiert, dh mit Hilfe von Vorbereitungshandlungen, nämlich mit Hilfe eines Schredderprogramms, Beweismaterial manipuliert. Das ist das entscheidende, und das gilt es festzuhalten. Dass das Gericht sich auf die Musikdateien fokussiert und die Waffensite-Ansurfereien herunterspielt, erlaube ich mir komisch zu finden.

Dass das Gericht - ich erwähnte und zitierte es - die Dutzenden von Personen, die silencer.ch ebenfalls angesurft haben und die nicht ermittelt werden konnten, einfach so unter den Tisch fallen läßt, empfinde ich als Skandal. Das kann ich nicht mehr anders nennen. So kriege ich jeden verurteilt.

Die Polizei hat den Schalldämpfer exlizit nach der silencer.ch-Anleitung nachgebaut. Ergebnis ist bekannt: Ständig flog der Schalldämpfer ab. Da es, was ich erst im Rahmen meiner Recherche erfahren habe, Bauanleitungen ähnlichen Ansatzes dutzendfach gab und gibt, darunter solche, die verlangen, dass die PET-Flasche verschraubt wird, ist es mehr als fraglich, ob bei der Tatbegehung überhaupt die silencer.ch-Bauanleitung Verwendung fand. Dieser Fakt - das Scheitern des polizeilichen Tests - verstärkt noch einmal unsere kritischen Fragen, ob man denn silencer.ch überhaupt brauchte.

Und auch, wenn das jetzt bloß eine Plausibilitätserwägung ist: Darsow, der keinerlei Kontakte ins "Millieu" hatte und mitnichten einfach an Waffen herankam, hat also die Waffe heimlich still und leise aufgetrieben und hinterher entsorgt. Aber die Bauanleitung zum Schalldämpfer wird auf einem quasi-öffentlichen Arbeitsplatz angesehen und ausgedruckt? Wo in jeder Sekunde ein Kollege reinkommen kann "Na, Andreas, was surfste denn gerade so?" Diese halbe, stille Stunde in einem Internetcafe wäre doch wohl auch noch drin gewesen... bei so einem kontrollierten, planend vorgehenden Mann, wie ihn uns das Urteil präsentiert.

It stinks.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#44

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Feb. 2015, 11:02

Ungeachtet dessen, ob ich persönlich AD für schuldig halte oder nicht...

Wenn man den Fall von der Vogelperspektive aus betrachtet und die Details außer Acht lässt, kommt man zwangsläufig auf AD als Täter:

Jahrelange Streitigkeiten mit dem in der Gegend unbeliebten Nachbarn wegen den Lärmbelästigungen, der der Familie Darsow ihr Haus sogar noch verkauft hat!

Der Kaufvertrag konnte nicht mehr Rückgängig gemacht werden, Interventionen beim Vermieter wegen des Lärms der Tolls waren aussichtslos und hätten vor Gericht keinen Bestand gehabt.

Für die Familie Darsow gab es kein "Entkommen" aus dieser Wohngegend, ohne Abstriche machen zu müssen.
Eine Wohnung kam nicht infrage, ein Einzelhaus war nicht finanzierbar. Das es Recherchen und Überlegungen in diese Richtung seitens der Darsows gab, ist unbestritten.

Das Ehepaar Toll wurde ermordet, die Tochter schwer verletzt.
Am Tatort wurden Bauschaumpartikel gefunden, die den Schluss zuließen, dass es sich um einen selbstgebauten Schalldämpfer handeln könnte. Die Ermittlungen führten u.a. zur Fa. Aumann, den Arbeitgeber von AD und von dort aus wurde die Seite silencher.ch angesurft und eine Bauanleitung für solch einen Dämpfer ausgedruckt. Vom Arbeitsplatz des AD aus.

AD kommt ins "Visier der Fahnder", nicht zuletzt aufgrund seines seltsamen Verhaltens während und nach der ersten Routinebefragung der Nachbarn nach der Tat an den Tolls.
Bei der ersten Befragung hatte sich AD Notizen seiner Aussage gemacht, danach hatte er seinen Versicherungsmakler wegen der Anwaltskostenübernahme konsultiert. Es wurden Recherchen hinsichtlich DNS und Tatortspuren etc. durchgeführt.

Bei der Hausdurchsuchung wurde bei den Darsows eine Bundeswehrhose mit Schmauchrückständen gefunden. Des Weiteren fanden sich u.a. Spuren an seiner Pulsuhr, die er zum joggen trug.

Zeugenaussagen und Ermittlungen stellten AD als einen introvertierten Menschen hin, der schwer aus sich heraus kann und Probleme mit sich selbst löst. Damit schliesst sich der Kreis und Andreas Darsow kommt in Haft.

Es kommt zur Verhandlung, die Ermittlungsergebnisse wurden bestätigt und AD wird wegen Doppelmord und versuchtem Mord verurteilt.
Motiv: jahrelange Streitigkeiten mit den Nachbarn wegen Lärmbelästigung und die Erkenntnis, dass man der Misere nicht ohne erhebliche persönliche Einschränkungen entkommen kann.
Möglichkeit zur Tat: ganz klar. AD wohnte direkt nebenan und war zuhause.
Als Einkäufer war er entsprechend unterwegs und verfügte über vielerlei Kontakte. So konnte er wahrscheinlich auch eine Waffe kommen.
Alibi: keines. Im Gegenteil: just zum Zeitpunkt der Tat war ADs Familie verreist und AD hatte sich noch drei Tage vor den Morden bei seinen Kollegen wegen des Lärms beschwert.

Punkt. Täter überführt und verurteilt, Fall erledigt, Akte geschlossen.

Und jetzt versucht mal das Ganze mit einem Admin als Täter oder sucht ein anderes Motiv samt Tatverdächtigen für die Ermordung des Ehepaars Toll.

Von oben aus der Vogelperspektive aus betrachtet, ist also alles klar. Der Indizienprozess war erfolgreich. Wenn da diese verdammten Details nicht wären...
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#45

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 26. Feb. 2015, 11:20

Salva hat geschrieben:
Und jetzt versucht mal das Ganze mit einem Admin als Täter
bevor ich auf die anderen Punkte eingehe muss ich hierzu ganz schnell Stellung nehmen:

Niemand, dinglich niemand hält den Sysadmin für den Täter. Genau gegen diesen Fehlschluß rede ich seit Monaten vergebens an. Es geht ja gerade um das vom Gericht erdichtete Märchen, dieses eine Ansurfen von silencer.ch sei in jedem Fall tatrelevant. Dabei gibt es sowohl andere (sogar bessere) Bauanleitungen, als auch dutzende von Silencer-Ansurfern, die nie indentifiziert werden konnten!
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Zuletzt geändert von pfiffi am Do, 26. Feb. 2015, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#46

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Feb. 2015, 11:21

Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte ist, dass es sich jeder einzelne von uns leichtmachen und die Akte Darsow für sich persönlich auch schliessen kann. Ab zum nächsten Fall oder Ereignis, gibt ja genug davon. Warum sich noch Gedanken über einen veruteilten Mörder machen? Ein über 300 Seiten langes Urteil lesen?? Die Widersprüche erkennen UND sogar noch analysieren??? Warum denn???? Wann denn?????
So läuft das bei uns inzwischen und oft hat man das Gefühl, unsere Staats- und Sicherheit- und Rechtssorgane denken und handeln auch so.

Ich hoffe wirklich sehr auf das WAV. Sollte er freikommen, wird sein Leben nie mehr so sein, wie es einmal war. Und das ist fast schlimmer als die Tatsache, dass ja dann der wahre Täter noch frei herumläuft.
Ob die Ermittlungen anschließend wieder voll aufgenommen werden oder der "Fall Toll" hier im Forum in der Kategorie "Cold Case" landet, keine Ahnung. Die Statistik spricht jedenfalls sehr dagegen, denn in wievielen Fällen wurde nach einem erfolgreichen WAV der richtige Täter nach noch gefasst? Ich bin sehr gespannt auf alles, was da hoffentlich noch kommt.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#47

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Feb. 2015, 11:23

pfiffi hat geschrieben:
Salva hat geschrieben:
Und jetzt versucht mal das Ganze mit einem Admin als Täter
bevor ich auf die anderen Punkte eingehe muss ich hierzu ganz schnell Stellung nehmen:

Niemand, dinglich niemand hält den Sysadmin für den Täter. Genau gegen diesen Fehlschluß rede ich seit Monaten vergebens an. Es geht ja gerade um das vom Gericht erdichtete Märchen, dieses eine Ansurfen von silencer.ch sei in jedem Fall tatrelevant. Dabei gibt es sowohl andere (sogar bessere) Bauanleitungen, als auch dutzende von Silencer-Ansurfern, die nie indentifiziert werden konnten!
Und jetzt versucht mal das Ganze mit einem Admin als Täter oder sucht ein anderes Motiv samt Tatverdächtigen für die Ermordung des Ehepaars Toll.
.. hatte ich geschrieben und gehofft, alle Parteien damit zu erreichen, pfiffi.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#48

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Do, 26. Feb. 2015, 11:25

Gut, aber bei "admin als Täter" musste ich eingreifen ;-)
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#49

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 26. Feb. 2015, 11:42

pfiffi hat geschrieben:Gut, aber bei "admin als Täter" musste ich eingreifen ;-)
In deinem Fall... da kenne ich ja deine Meinung. Aber der Admin wird durchaus auch anders gehandelt. Von anderen eben und nicht nur hier im Forum.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#50

Ungelesener Beitrag von Nightrider » Do, 26. Feb. 2015, 17:15

Also noch einmal zu dem Systemadministrator und angeblichen Waffennarr, der öfter mal als Verdächtiger ins Spiel gebracht wird.
Meiner Meinung nach scheidet dieser als Täter aus.
Im Übrigen hat die Polizei gegen ihn auch ermittelt, da er sich durch Löschungen auf seinem PC verdächtigt machte. Ohne das sich ein Tatverdacht ergab.

er hatte überhaupt kein Motiv, ja er kannte die Opfer gar nicht.
Er konnte nicht wissen, das Herr T. Freitags morgens um 4:00 den Müll raus bringt um diesen aufzulauern. A.D. war dies bekannt.
Er konnte nichts von dem Bewegungsmelder wissen, der die Beleuchtung einschaltet und diesen dann passgenau abkleben.
Er konnte nichts über die Raumaufteilung der Doppelhaushälfte wissen. Der Täter aber musste sich auskennen, das ergaben die Ermittlungen. A.D. kannte sich aus, da er nach eigener Aussage bereits im Haus der Tolls ar und sein Haus spiegelverkehrt war.
Es ist unwahrscheinlich, das er vom Rechner von A.D., oder dessen Arbeitsplatz aus recherchiert hat, weil A.D. zwischen Recherche und Ausdruck nachgewiesenermaßen vor seinem Rechner saß und mit seiner Frau telefonierte.

Das er seinen Firmenrechner vor der Pc Recherche säuberte, ist auch nicht so unwahrscheinlich. Wie oft bekommt man irgend welche Filmchen oder sonstiges von Bekannten, die auf einem Firmenrechner nichts zu suchen haben. Wahrscheinlich hat der da arbeitsrechtliche Konsequenzen gefürchtet. Vielleicht hat er auch stundenlang private Sachen dort erledigt oder recherchiert und wollte nicht unbedingt, das das herauskommt.
Aus diesem Verhalten bei absolut fehlenden Motiv auf einen Tatverdacht zu schließen, halte ich für abwegig.
Und er hat eben auch keine Beweise vernichtet wie hier geschrieben wird, weil eben der Tatverdacht gegen ihn ausgeräumt wurde. Somit sind das auch keine Beweise.
Wahrscheinlich hatte der Sysadm für die Tatzeit auch ein Alibi. Das wurde bestimmt überprüft.

Und wenn ein anderer, ohne jegliche kriminellen Motive von A.D. s Rechner aus nach dem Bauschaumschalldämpfer recherchiert haben sollte, , warum hätte dieser das dann letztendlich nicht einräumen sollen, spätestens im Prozess ?
Ich lass doch einen Kollegen und Familienvater nicht lebenslänglich einfahren um eine kleinere arbeitsrechtliche Verfehlung zu vertuschen. Damit meine ich eine Recherche unter fremder Identität.Schließlich ist es ja an sich keine kriminelle Handlung nach einem Schalldämpfer zu recherchieren.

Warum hantierte der laut seiner Frau, technisch so ungeschickte A.D. im inneren seines Rechners mit einem Schraubenzieher herum, als bekannt wurde, das die Rechner der Firma jetzt überprüft werden? Unmittelbar im Anschluss war dann der Rechner funktionsunfähig und musste ausgetauscht werden

Wieso gab A.D. bei der ersten Überprüfung der Rechner in der Firma nicht an, das sein Rechner gerade erst ausgetauscht wurde?
Das haben die Ermittler dann erst im Nachhinein erfahren. Da war dann der ursprüngliche Rechner längst vernichtet.

Wieso tat A.D. bei seiner Vernehmung so als würde er das erste Mal von einem Bauschaumschalldämpfer hören, obwohl ihm bereits durch Kollegen bekannt war, das die Polizei nach Recherchen bzgl. Bauschaumschalldämpfern suchte?

Des weiteren wird hier immer davon ausgegangen, wenn A.D. der Täter wäre, hätte er sich die Waffe vorher besorgen müssen.
Ich gehe eigentlich davon aus, das die Waffe schon länger im Besitz des Täters war, bzw dieser Zugang zu der Waffe hatte. Da gibt es mehrere Möglichkeiten gerade bei einer P38.
Die Option, den Nachbarschaftsstreit durch diese radikale Lösung zu beenden ist wahrscheinlich auch nur gereift, weil A.D. eben diese Waffe zur Verfügung stand. Nur der Schalldämpfer fehlte eben.

Ich halte auch nichts davon, aus der Tatsache, das ausser A.D. noch viele andere auf der silencer Seite gesurft haben, auf dessen Unschuld zu schließen.
Eine Spur führt eben genau zu dem Arbeitsplatz des Mannes, dessen Nachbarn Wochen später mit genau so einem Gerät ermordet wurden. Und dieser ist auch zufällig der einzige, der ein erkennbares Motiv hatte. Wäre dieser Mann nun ein waffeninteressierter Mensch, so wäre die Recherche vielleicht noch plausibel erklärbar. Aber nach eigenen Angaben hatte A.D. ja ansonsten keinerlei Beziehungen zu Waffen und hat auch noch nie nach Waffen recherchiert.

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#51

Ungelesener Beitrag von Feelee » Fr, 27. Feb. 2015, 09:42

Obwohl ich den Fall schon länger kenne und immer wieder mit gelesen habe, habe ich mich die letzten Tage sehr intensiv damit beschäftigt. Dank der sehr guten Ausführungen wie zum Beispiel von Nightrider, werden mir immer deutlicher die Punkte, die gegen bzw. für A.D. als Täter sprechen.

Anfangs war ich wirklich hin und her gerissen. Doch mittlerweile festigt sich bei mir das Bild, dass mit A.D. vermutlich schon der Richtige verurteilt wurde.

Natürlich gibt es wohl immer wieder mal Fehlurteile. Aber diese sind die Ausnahme. Das Gericht wird alles geprüft haben und wären sie unsicher gewesen, hätte es im Sinne für den Angeklagten geheißen. Er wurde aber verurteilt.

Die Waffe kann er sich schon lange Zeit vor der Tat besorgt haben. Da sehe ich überhaupt kein Problem. Wer weiß, was ihn an den Nachbarn gestört hat. Ein jahrelanger Streit, dann kam der letzte Tropfen und er platzte vor Wut.

Das eine Ehefrau dies nicht wahrhaben möchte ist auch nicht unüblich. Man kämpft. Man sucht Beweise für die Unschuld.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#52

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 27. Feb. 2015, 10:30

Nightrider hat geschrieben:Also noch einmal
Och Möööönsch, Nightrider, master des True Crimes! Ist doch unter Deinem Niveau ;-)
Systemadministrator und angeblichen Waffennarr, der öfter mal als Verdächtiger ins Spiel gebracht wird.
Meiner Meinung nach scheidet dieser als Täter aus.
Hat auch niemand behauptet. man löse sich bitte endlich mal vom Fehlschluß des Gerichts, das Ansurfen von Silencer müsse tatrelevant sein. Darum geht es doch, dass dem nicht so sein muss. Dutzende von Silencer-Ansurfern konnten gar nicht ermittelt werden! Legst Du die Hände dafür ins feuer, dass niemand von denen Kontakt zu den Tolls hatte? Abgesehen davon, dass es außer Silencer, im gegensatz zu den unwahren Unterstellungen des Gerichts, sehr wohl noch andere Quellen gab.
Und er hat eben auch keine Beweise vernichtet wie hier geschrieben wird, weil eben der Tatverdacht gegen ihn ausgeräumt wurde. Somit sind das auch keine Beweise.
Nein. Irrtum Die Polizei wollte die Verhältnisse im Firmennetzwerk klären. Wenn auf dem laptop ein harmloser, nicht tatrelevanter Ansurfversuch von Silencer.ch dokumentiert ist/wäre, wäre das sehr wohl ein Beweis, nämlich einer, der Darsow entlastet. Natürlich hat der Sysadmin Beweismittel manipuliert/zu manipulieren versucht. Und zwar intensiv. So ein Schredderrprogramm läuft über Stunden. Da war jemand sehr bemüht.
Ich lass doch einen Kollegen und Familienvater nicht lebenslänglich einfahren
Auch das höre ich immer wieder. Wenn ich mich, aus falscher Angst, aus Dummheit, aus Gedankenlosigkeit, aus arbeitsrechtlichen Gründen oder warum auch immer in einer Mordermittlung erst einmal auf eine Falschaussage eingelassen habe (selbst und gerade, wenn ich selber gar nicht Täter / Tatverdächtuiger bin), komme ich aus der Nummer nicht mehr raus. Ggfls hätte das Gericht, wenn man sich vor gericht korrigiert häte, sogar die Erstaussage geglaubt und in der Korrektur vor Gericht eine Schutzbehauptung zugundsten des Kollegen gesehen...

Warum hantierte der laut seiner Frau, technisch so ungeschickte A.D. im inneren seines Rechners mit einem Schraubenzieher herum, als bekannt wurde, das die Rechner der Firma jetzt überprüft werden? Unmittelbar im Anschluss war dann der Rechner funktionsunfähig und musste ausgetauscht werden
Das ist schon hanebüchen. Die realen, sehr handfesten Beweismittelmanipulationen des Sysadmins werden vom gericht weggewischt; Darsow aber wird eine solche Manipulation in freier Erdichtung zugeschrieben. Darsow hat sich etwas an einem Rechner angeschaut, der seit Monaten immer mehr Ausfälle hatte...was bei seinem Lebensalter, 7 Jahre, auch absolut glaubwürdig ist. Zeugenaussagen a la "Plötzlich war der Rechner kaputt, wir alle waren überrascht" existieren nicht. Der Rest ist freie Erdichtung.
Wieso tat A.D. bei seiner Vernehmung so als würde er das erste Mal von einem Bauschaumschalldämpfer hören, obwohl ihm bereits durch Kollegen bekannt war, das die Polizei nach Recherchen bzgl. Bauschaumschalldämpfern suchte?
Zu diesem Komplex bereite ich ein Extra-Post vor; ich darf jetzt schon sagen: Was das Gericht, zum Teil in falscher Grammatik, dort herbei gestammelt hat, schlägt dem Faß den Boden aus. Es ist irre, mit was für einer Küchenpsychologie dort Darsow zum Täter gelabelt wurde. Selbst Darsows übrigens recht witzige und allemal treffende bemerkung, ab demnächst werde ihm wohl auch noch das Gucken von Miss Marple Filmen zum Nachteil gereichen, wurde gegen ihn ausgelegt. Deine Info stimmt übrigens nicht; das Verhör "Schalldämpfer?" - "Keine Vorstellung!" fand vorher statt. Urteil ab ca p. 163 passim. Sieht für mich aus wie das Aussageverhalten eines Unschuldigen, der in die Ecke getrieben wird.
Des weiteren wird hier immer davon ausgegangen, wenn A.D. der Täter wäre, hätte er sich die Waffe vorher besorgen müssen.
Muss er ja auch. Ob nun bloß Wochen vorher oder Jahre/Jahrzehnte vorher...er muss eine Waffe gehabt haben. Woher?
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#53

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Fr, 27. Feb. 2015, 10:34

Hallo Zusammen,

die beiden EDV Kollegen machen das anhand eines Schlüssels fest, den jeder Browser beim einloggen auf eine Webseite dort hinterlässt.
Damit kann die installierte Windows Version ausgelesen werden, welche Browser Version ist installiert (Braucht man um die Seite dementsprechend darzustellen) etc.

Dieser Schlüssel ist bei jedem Rechner anders, könnte aber von einem "wissenden" manipuliert werden.

Dieser Schlüssel wurde mit den Schlüsseln auf allen Rechnern der Firma verglichen... Keiner passte!

Das bedeutet:

1. Dieser Rechner befindet sich nicht mehr im Inverntar der Firma
2. Dieser Rechner hat sich nie im Inventar der Firma befunden

Variante 1: Der Rechner war der als defekt deklarierte Rechner von A.D.
Variante 2: Jemand hat sich mit einem fremden Rechner in das Netzwerk der Firma geloggt

Bei Variante 2 bin ich auf die Erklärungen gespannt!

Diskussionen bitte :-)

Gruß

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#54

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 27. Feb. 2015, 10:39

Randall Flagg hat geschrieben:Hallo Zusammen,

die beiden EDV Kollegen machen das anhand eines Schlüssels fest, den jeder Browser beim einloggen auf eine Webseite dort hinterlässt.
Damit kann die installierte Windows Version ausgelesen werden, welche Browser Version ist installiert (Braucht man um die Seite dementsprechend darzustellen) etc.

Dieser Schlüssel ist bei jedem Rechner anders, könnte aber von einem "wissenden" manipuliert werden.

Dieser Schlüssel wurde mit den Schlüsseln auf allen Rechnern der Firma verglichen... Keiner passte!

Das bedeutet:

1. Dieser Rechner befindet sich nicht mehr im Inverntar der Firma
2. Dieser Rechner hat sich nie im Inventar der Firma befunden

Variante 1: Der Rechner war der als defekt deklarierte Rechner von A.D.
Variante 2: Jemand hat sich mit einem fremden Rechner in das Netzwerk der Firma geloggt

Bei Variante 2 bin ich auf die Erklärungen gespannt!

Diskussionen bitte :-)

Gruß
Erst mal herzlich Willkommen!

Bist Du sicher?

ich gehe schon davon aus - hier ist das Urteil präzise und konzise -, dass von Darsows Rechner aus angesurft wurde...Problem war nur: de facto war es eben gar nicht Darsows Rechner, da konnte jeder ran!

Wenn auch Folgerung 2 stimmt (ich verstehe nur wenig davon), müsste Darsow noch heute aus der Haft entlassen werden.
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#55

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Fr, 27. Feb. 2015, 10:46

Vielen dank und hallo,

dann hätte ich das falsch verstanden, ich ging davon aus, es konnte nicht zu 100% bewiesen werden, dass von diesem Rechner gesurft wurde.
Nur der zeitliche Ablauf, und eben das Gesamtbild, ließe das mit "hoher Wahrscheinlichkeit" festlegen...
Und warum sollte jemand mit einem fremden Rechner genau diese Seite aufrufen, ausdrucken und dann wieder verschwinden...?

Ist aber schon eine Weile her das ich das Urteil gelesen habe. Könnte sein, ich irre mich.

Gruß

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#56

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 27. Feb. 2015, 11:12

Feelee hat geschrieben:
Natürlich gibt es wohl immer wieder mal Fehlurteile. Aber diese sind die Ausnahme. Das Gericht wird alles geprüft haben und wären sie unsicher gewesen, hätte es im Sinne für den Angeklagten geheißen. Er wurde aber verurteilt.
Dein Wort in Justitias Ohr... Warum sollte dieses Urteil nicht eines der (relativ netrachtet in der Tat recht wenigen) Fehlurteile sein.

Übrigens: Tolls Geschäftsgebahren über jeden Zweifel erhaben? Das weiß ich aber anders. Und die Polizei sollte es auch anders wissen, denn folgende Zeugin wurde ja befragt:
Forum: http://forum.hinterkaifeck.net/index.php
von: Nelly
am: 05. März 2010, 16:09:25

ich erzähl's am besten mal von vorne:

ich zog zum 01.10.08 in eine neue Wohnung, da meine vorherige nach schweren Unwettern unter Wasser stand – bloß schnell raus da und was Neues.
Die Vermieterin der neuen Wohnung war eine ältere Dam, die den Rest des Hauses bewohnte, ich zog bei ihr unter's Dach.
3 Tage nach meinem Einzug stand die Frau in meiner Wohnung und räumte meine Kisten aus. Sie habe ein Recht dazu, sei ja ihr Haus. Da sie nicht ging, rief ich die Poizei.

Noch paar Tage später rief mich ihre Tochter an, mit der Bitte wieder auszuziehen. Das Haus gehöre ihr und sie selbst wohne auf Miete, da sie sich mit ihrer Mutter nicht verstehe. Sie wolle das Haus jetzt verkaufen und ihre Mutter habe sich wohl gedacht, wenn sie es vermiete und ihr das Geld gebe, würde sie es nicht verkaufen.

Ich sagte, dass ich gerade eingezogen sei, dabei Kosten entstanden seien und ich noch dazu die Küche für 1500 Euro übernommen habe (erst hieß es, das müsse ich nicht, dann hatte mich die alte Dame letztendlich dazu gedrängt und ich hab nachgegeben), obwohl ich sogar eine Küche hatte.

Die Tochter sagte, sie würde mir entgegen kommen und mich auch sofort rauslassen, wenn ich eine neue Wohnung habe, das Geld für die Küche bekomme ich zurück.
Dann tauchte sie mit Herrn Toll auf, der sich das Haus und auch meine Wohnung anschauen sollte. Ich bat ihn, mir Bescheid zu geben, wenn er im Gegenzug eine andere wohnung zu vermieten habe.
Bis dahin waren noch Alle freundlich und hilfsbereit.

Dann rief mich Herr Toll wegen eines Besichtigungstermins bereits erster Interessente an und zudem wolle er einen Termin für Fotos für das Exposé auf seiner Homepage ausmachen. Ich hatte ihn gebeten, mir rechtzeitig Bescheid zu geben und die Termine ausßerhalb meiner Arbeitszeiten zu legen. Bis dahin passte auch noch Alles, aber als ich ihn nach einer Wohnung fragte, ob er schon was habe, sagte er, ich solle mich selbst drum kümmern – merkwürdig...dabei hätte er durch mich doch auch nochmal verdient.

1 Tag später schaute ich mir eine Wohnung an, die ich mir rausgesucht hatte. Ich hätte sie haben können, aber:
Plötzlich sollte ich die Frist von 3 Monaten einhalten (sagte die Tochter der Vermieterin, also die Besitzerin des Hauses) – und nicht nur das – ich sollte sogar in der Wohnung bleiben, bis neue Käufer gefunden seien, wenn ich das Geld für die Küche wieder haben wollte. Man sei auf die Miete angewiesen (auf einmal! Man siehe weiter oben, dass die Tochter erst gar nicht wollte, dass noch vermietet wird).
Jetzt kamen mir so Gedanken, warum Toll mir möglicherweise keine Wohnung mehr vermitteln wollte: ich weiß es nicht, nur Spekulation – aber ich denke, die Hausbesitzerin hat ihn vllt. dazu überredet, dass sie ja der "bessere" Kunde sei – also ihm mehr Geld einbrachte und sie sich meine Miete noch "mitnehmen" wollte.

Jedenfalls kam der Tag des 1. ausgemachten Besichtigungstermines:
Toll rief mich um 15 Uhr an und sagte den Termin für 19 uhr ab, er würde sich wieder melden.

2 Tage später meldete er sich. ich hab auf der Arbeit kaum Handyempfang, also bekam ich die Nachricht via Mailbox. Ich sollte um 17 Uhr – 2 Stunden später, in der Wohnung sein. Ich rief vom Büro aus bei ihm an, und hatte seine Frau dran. Ich sagte, das gehe nicht, ich arbeite bis 18 Uhr und bin erst 19 Uhr daheim, ihr Mann wisse das doch, zudem möchte Ihr Mann doch bitte nicht so kurzfristig Termine ausmachen. Da mir klar war, dass sie die Nummer im Display sah, bat ich vorsichtshalber auch, nicht auf der Büronummer zurückzufen, der Chef mag das gar nicht. Sie war sehr freundlich, klang irgendwie aber auch aufgeregt, dachte ich.

Die nächsten Tage rief mich ständig Herr Toll auf dem Bürotelefon und auch auf dem Handy an und wollte sehr kurzfristige Termine während meiner Arbeitszeiten machen. Obwohl ich ihm mehrfach untersagte, auf dem Bürotelefon anzurufen – er rief auch mit unterdrückter Nummer an. Mein Chef wurde richtig sauer, weil es in Telefonterror ausartete.
Wir machten schließlich einen neuen Termin, wieder für 19 Uhr, aus. Doch auch den sagte Herr Toll 2 Stunden vorher wieder ab und das gleiche Spiel ging von vorne los.
Er brüllte mich mehrfach am Telefon regelrecht an, er wolle Entschädigung, ich würde boykottieren! Dabei legte er die Termine extra in meine Arbeitszeit und sagte die anderen, die ausgemacht waren, selbstw ieder ab. ich ahtte sogar Sonntagsmorgens angeboten. Dann knallte er mehrfach den Hörer drauf um mich kurz drauf wieder anzurufen, meist war er dann wieder freundlicher.

Ich fragte meinen Anwalt und einen anderen Makler, was sein Recht und was mein Recht sei.
Beide rieten mir, mir nichts gefallen zu lassen und wenn man mich zwingen würde, in der Wohnung zu bleiben und wegen der Küche unter Druck setze, solle ich es verbieten, Fotos von meinen Räumen zu machen.
Dies tat ich, mit der Anmerkung mich ejderzeit umstimmen zu alssen, wenn man mir auch entgegenkomme – Null Bereitschaft.

Herr Toll kam mit der Besitzerin. Ich hatte vorsichtshaber einen Kumpel und meinen Freund da.
Noch vor Betreten der Wohnung wiederholte ich, was ich bereits telefonisch mitgeteilt hatte: unter diesen Umständen keine Kamera und keine Fotos.
Mein Kumpel folgte Herrn Toll, der seine Jacke sehr leger über die Arme hängen hatte – und sah plötzlich wie unter der Jacke eine Kamera hervorlugte, mit der Linse nach vorne, in Herrn Tolls unter der Jacke versteckter Hand, wobei er sich mit dem Oberkörper hin und her drehte, die Kamera an sich gedrückt.
Toll stritt aber ab, Fotos gemacht zu haben, auch ebstritt er, die Kamera könne filmen. Ich drohte mit dem Anwalt, wenn dennoch Fotos auf der HP auftauchen würden.
Das war im November. Irgendwann war einfach Ruhe, ich hörte nichts mehr.
Ich blieb bis Ende Januar und zog dann aus ohne das Geld für meine Küche zu bekommen, ich musste noch 1000 Euro Heizkosten nachzahlen, für 3 Monate heizen!! weil ich so blöd war und die Zählerstände vorher nicht geprüft hatte.

Im April bekam meine Mutter mit, dass in Babenhausen ein Mord passiert war. Als ich hörte, wer es war, lief's mir heiß und kalt den Rücken runter.
1 Monat später meldete sich die Polizei, auf meinem Handy und im Büro, weil sie die Nummern rückverfolgt hatten, mein Chef hat sich vllt. gefreut....

Die statteten mir dann auch einen Besuch ab und fragten, wie ich den Herrn Toll so empfunden hätte. Ich hab denen das genau geschildert, wie hier auch. Umso erstaunter war ich, als ich überall las, wie nett er gewesen sein soll, Alle würden ihn als freundlich beschrieben...
Dabei hatte mir jemand Anderes, der aber nix mehr gesagt haben will, zu Lebzeiten des Herrn Toll noch gesagt, der arbeite mit illegalen Mitteln, das sei bekannt.
Und ich glaube nicht, dass ich als einzige negative Erfahrung mit ihm gemacht habe.
Wie auch immer, der Fall hat mich geschockt. noch dazu, dass gleich die Frau mit sterben musste und auch die Tochter ermordet werden sollte.

Eine Bekannte will wissen, dass Toll angeblich hinter der Haustür aufgefunden wurde, als habe er diese dem Mörder/den Mördern geöffnet. Seine Frau habe man im Stockwerk darüber gefunden, die Tochter noch eines darüber. Sie muss sich von dort nach unten in den Vorgarten geschleppt haben, wo sie liegen blieb bis man sie fand. Es scheint, wenn das so stimmt, als habe jemand gezielt diese Familie auslöschen wollen.


So, das war's erstmal...

Mich hat's, egal, wie er sich verhalten hat ziemlich geschockt. Und ich geb Dir Recht, Dew, man reißt sich nicht gerade drum, so was mitzubekommen und schon gar nicht dann die Polizei noch da sitzen zu haben. Es ist komisch, dass sowas jemandem widerfährt, den man selbst gekannt hat, bzw. mit dem man zutun hatte.
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Randall Flagg
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#57

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Fr, 27. Feb. 2015, 11:36

Ok, habe das gerade noch mal schnell überflogen.

Das Gericht hat im Urteil versucht, alle Möglichkeiten aufzuzeigen, wer den Zugriff auf diese Seite getätigt haben könnte und hat
einen nach dem anderen der Mitarbeiter ausgeschlossen... Ein Zugriff einer nicht der Firma angehörigen Person wurde ausgeschlossen.

Ausschlußverfahren -> Kein anderer wars -> Der Angelagte wars

Es handelte sich um einen Zeitraum von 11 Minuten nach dem Anruf bei sich zu Hause (Wird er ja wohl selber gewesen sein)
dem Aufruf der Seite und dem Ausdruck der Seite weitere 10 Minuten später.

Klar, es hatten viele Zugriff auf den Rechner. Aber klingt doch sehr unwahrscheinlich, dass in diesem kurzen Zeitraum ein anderer am Rechner saß, oder?

Gruß

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#58

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 27. Feb. 2015, 11:41

Randall Flagg hat geschrieben:

Klar, es hatten viele Zugriff auf den Rechner. Aber klingt doch sehr unwahrscheinlich, dass in diesem kurzen Zeitraum ein anderer am Rechner saß, oder?

Gruß

Finde den Fehler!
Klar, es hatten viele Zugriff auf den Rechner.
Eben! Hinzuzufügen ist: Davon wurde auch immer wieder mal Gebrauch gemacht.
Aber klingt doch sehr unwahrscheinlich, dass in diesem kurzen Zeitraum ein anderer am Rechner saß, oder?
Nö, genau das klingt mitnichten unwahrscheinlich, zumal die Urteilsverteidiger immer wieder falsche Timelines präsemntieren, derzufolge es ja nur Darsow gewesen sein kann. Eben nicht. 11 Minuten sind ne verdammt lange Zeit, da kann viel passieren.
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Randall Flagg
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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#59

Ungelesener Beitrag von Randall Flagg » Fr, 27. Feb. 2015, 11:49

Ok, also wir gehen davon aus, es war ein anderer an seinem Rechner... Und dann?

Hat derjenige es aus Versehen aufgerufen?
Hat derjenige es bewusst aufgerufen? Warum? Weil er gerade zu diesem Zeitpunkt diese Anleitung gebraucht hat? Weil er A.D. nicht leiden kann und
deswegen dessen Nachbarsfamilie mit einem solchen Schalldämpfer auslöscht und alles sauber geplant hat?
Oder war eben alles nur ein Zufall? Die Seite wurde aus Versehen aufgerufen, die Seite wurde aus Versehen ausgedruckt, der Nachbar wurde zufällig mit genau so einem Schalldämpfer getötet.

Sollten wir das glauben? Oder wie ist die Theorie?

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Re: Eheleute Klaus und Petra Toll aus Babenhausen ermordet

#60

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 27. Feb. 2015, 11:53

Randall Flagg hat geschrieben:Ok, also wir gehen davon aus, es war ein anderer an seinem Rechner... Und dann?

Hat derjenige es aus Versehen aufgerufen?
Hat derjenige es bewusst aufgerufen? Warum? Weil er gerade zu diesem Zeitpunkt diese Anleitung gebraucht hat? Weil er A.D. nicht leiden kann und
deswegen dessen Nachbarsfamilie mit einem solchen Schalldämpfer auslöscht und alles sauber geplant hat?
Oder war eben alles nur ein Zufall? Die Seite wurde aus Versehen aufgerufen, die Seite wurde aus Versehen ausgedruckt, der Nachbar wurde zufällig mit genau so einem Schalldämpfer getötet.

Sollten wir das glauben? Oder wie ist die Theorie?
Schau Dir mal meine und vor allem auch snoopys Posts dazu genauer an. Ja, das sollen/dürfen wir glauben, sogar guten Gewissens. Ich nenne es immer das "Boah-ey"-Problem.

Boah ey, solche Zufälle kanns doch gaaaa nich gebn.

Und wie es die geben kann. Und immer wieder gegeben hat, insbesondere als Ursachen für fatale Fehlurteile. Stichwort Bayes, bedingte Wahrscheinlichkeiten. Und Stichwort Scheinbeweis, sich verstricken in Scheinbeweise.

herzlichen Gruß
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