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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

Ungeklärte Fälle im Focus.
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sweetdevil31
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#1

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » So, 8. Nov. 2015, 13:59

Im Mordfall Maria Bögerl geht es um die Entführung und Ermordung der Bankiersgattin Maria Bögerl, die sich im Mai 2010 im baden-württembergischen Heidenheim an der Brenz ereigneten. Die Ermittlungsbehörden setzen auf eine deutschlandweite Öffentlichkeitsfahndung.

Bild nicht mehr vorhandenMaria und Thomas Bögerl. Foto: Welt/dpa

Verlauf der Ereignisse

Maria Bögerl, die Frau des Vorsitzenden des Vorstands bei der Kreissparkasse Heidenheim, war am Morgen des 12. Mai 2010 aus ihrem Haus in Schnaitheim entführt worden. Noch im Laufe des Vormittags meldete sich der Täter telefonisch bei dem Ehemann des Opfers und forderte insgesamt 300.000 Euro Lösegeld, das nach Angaben der Polizei „in komplizierter Stückelung“ bereitgestellt werden sollte. Die Geldübergabe an einer Unterquerung der A 7 in Richtung Würzburg (die Stelle war mit einer Deutschlandflagge markiert) scheiterte allerdings, weil das Geld nicht rechtzeitig zum vereinbarten Ablagezeitpunkt beschafft werden konnte.Zwei Tage später wurde das Auto von Frau Bögerl im Hof des Klosters Neresheim aufgefunden. In der Folge startete die Polizei eine große Öffentlichkeitsfahndung. Die Familie des Opfers richtete beispielsweise in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY … ungelöst einen Aufruf an den oder die Entführer. Die Suche nach Frau Bögerl endete schließlich am 3. Juni 2010, als ein Spaziergänger ihre Leiche in einem Waldstück fand.

Rund ein Jahr nach den Ereignissen um die Entführung wurde der Ehemann Maria Bögerls, Thomas Bögerl, erhängt in seinem Haus aufgefunden.Über Thomas Bögerl waren in den Monaten nach der Tat viele Gerüchte im Umlauf. Sein Sohn und der Lebensgefährte seiner Tochter gerieten zeitweise unter Verdacht. Die Ermittler gingen davon aus, dass sie wenige Tage vor der Tat mit dem Entführer telefoniert hätten. Später stellte sich heraus, dass der Verdacht auf fehlerhaft gespeicherten Uhrzeitendaten in der Telefonanlage der Bögerls fußte. Die zuständige Staatsanwaltschaft Ellwangen stellte klar, dass die umfangreichen Ermittlungen keine Anhaltspunkte dafür ergeben hätten, dass der oder die Täter aus dem Kreis der Familie stammten.

Zudem wurde bekannt, dass sich Bögerl mehrfach über die Arbeit der Ermittler beschwert hatte. Der Witwer hatte unter anderem in einem Brief an die Polizei Aufklärung über die Pressearbeit der Ermittler sowie die missglückte Lösegeldübergabe gefordert und sich damit unter anderem an den Regierungspräsidenten in Stuttgart, Johannes Schmalzl, sowie den Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Haasis, gewandt.

Kritik an den Ermittlungsbehörden

Die Polizei steht im Fall Bögerl massiv in der Kritik.

Einerseits sorgten widersprüchliche Angaben zur Lösegeldübergabe kurz nach der Entführung und Wochen nach dem Fund der Leiche für Verwirrung.Das Lösegeld konnte erst 90 Minuten nach dem geforderten Zeitpunkt an einer Übergabestelle deponiert werden. Laut Angaben der Polizei war man nicht in der Lage, die geforderte Summe und Stückelung in dem zeitlich engen Rahmen von drei Stunden bereitzustellen. Ursache dafür war womöglich die Mittagspause der Ulmer Bundesbank-Filiale, bei der das Geld besorgt werden sollte.

In einem Interview 2012 stellten die Kinder Carina und Christoph den Verlauf der Dinge - einschließlich der Vorgeschichte des Suizids ihres Vaters - mit vorher nicht bekannten Details dar und äußerten erneut scharfe Kritik an der Arbeit der Polizei, u. a. auch an Versäumnissen der Spurensicherung unmittelbar nach der Tat. Z. B. wurden demnach Spuren in der Garage, in der der Wagen von Frau Bögerl morgens am Tattag noch gestanden hatte, erst Monate später gesichert.

Kritisiert wurde auch, dass die Leiche Bögerls bei Suchmaßnahmen der Polizei in einem Waldstück möglicherweise übersehen wurde.

Bild
Foto: Augsburger Allgemeine.

Als problematisch wurde im Nachhinein (auch von den Ermittlern selbst) der mit der Polizei abgestimmte Auftritt von Ehemann und Kindern in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" kurz nach der Entführung gesehen, bei dem diese an den Täter appellierten, ihre damals noch vermisste Ehefrau und Mutter freizulassen.

Die Polizei in Heidenheim sah sich darüber hinaus der Kritik von österreichischen Ermittlern ausgesetzt. Die Deutschen hätten die Überprüfung des Alibis eines österreichischen Verdächtigen in Linz im Sommer 2011 wochenlang mit der Begründung „Wir sind dran […] aber wir sind jetzt nun mal auch mitten in der Urlaubszeit“ verschoben. Wegen der Urlaubszeit seien Zeugen nicht erreichbar gewesen. In Linz sitzt seit Frühjahr 2011 ein Rocker in Haft, der an einem Überfall auf eine Bankiersgattin in Österreich beteiligt gewesen sein soll. Die Tat weist Parallelen zur Straftat gegen Bögerl auf. Der Verdächtige soll einem Phantombild ähnlich sehen, das in dem deutschen Entführungsfall erstellt wurde.

Den Ermittlern wird weiterhin vorgeworfen, unverhältnismäßig vorzugehen. Ein Bürger, der die DNA-Probe verweigerte, wurde mit großem Aufwand ausgespäht, ohne dass vorher das – einwandfreie – Alibi geprüft wurde.

Weiterer Verlauf der Ereignisse

Am 20. Januar 2014 wurde bekannt, dass die Polizei für Februar 2014 einen Massengentest für eine bestimmte Alterszielgruppe geplant hatte. Die Abgabe sollte laut Staatsanwaltschaft auf freiwilliger Basis erfolgen.Der Massengentest auf der Suche nach den Entführern und Mördern der Bankiersgattin Maria Bögerl startete am 14. Februar. Alle Männer im Alter von 21 bis 68 Jahren aus der Gemeinde Neresheim (Ostalbkreis) waren aufgerufen, freiwillig Speichelproben abzugeben, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten.Von 3000 angeschriebenen Männern gaben zunächst 1300 eine Probe ab,weitere 500 nach erneuter Aufforderung.Anfang April 2014 fehlten der Sonderkommission noch über 500 Proben.

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Zuletzt geändert von Salva am Do, 6. Apr. 2017, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.



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Der Fall Maria Bögerl

#2

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » So, 8. Nov. 2015, 14:04

Aufruf der Familie im Mai 2010


Video: Maria Bögerl - Familie bittet um Mithilfe


Bericht über den Selbstmord von Thomas Bögerl Juli 2011


Video: Witwer Bögerl hat sich erhängt - Fremdeinwirkung ausgeschlossen


Leichenfund vom mutmaßlichen Mörder von Maria Bögerl Juli 2011


Video: Mordfall Bögerl - Spekulationen über Leichenfund
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Re: Der Fall Maria Bögerl

#3

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » So, 8. Nov. 2015, 14:16

600 000 neue Handydaten ausgewertet | Polizei nutzt neue Technik im Mordfall Bögerl
07.11.2015 - 00:00 Uhr

Die Polizei verfolgt im Fall Bögerl eine neue Spur: Fünfeinhalb Jahre nach der Entführung und Ermordung der Heidenheimer Bankiersgattin werten Ermittler 600 000 neue Handydaten aus!

Bisher gibt es keinen Tatverdächtigen. Die Ermittler hoffen, dass sich das durch die Untersuchung der Mobilfunkdaten ändert, berichtet der „SWR“. Demnach steht der Polizei jetzt eine Technik zur Verfügung, die es 2010 noch nicht gab.
Maria Bögerl (54) war im Mai vor fünf Jahren aus dem Familienhaus entführt und später ermordet in einem Waldstück aufgefunden worden. Sie wurde erstochen.
Bis heute ist die Soko „Flagge“ der Polizei mit den Ermittlungen beschäftigt. Ende des Jahres soll die Sonderkommission ihren Namen verlieren. Die Ermittlungen gehen aber weiter.
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Re: Der Fall Maria Bögerl

#4

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Mo, 9. Nov. 2015, 11:15

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Re: Der Fall Maria Bögerl

#5

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mo, 9. Nov. 2015, 15:02

Das ist es in der Tat, danke @pfiffi
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Re: Der Fall Maria Bögerl

#6

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 12. Nov. 2015, 05:41

Vom Täter fehlt jede Spur
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...
Staatsanwalt Armin Burger (48) zu BILD: „Die Arbeit der Beamten wird umstrukturiert und von einer Ermittlungsgruppe fortgeführt.“

Die neue Einheit umfasst noch 13 Beamte; bisher waren es bis zu 18.

Ihre heißeste Spur: DNA-Material, welches im Auto des Opfers gefunden wurde und zum Täter gehören dürfte. Bisher haben etwa 3700 Männer Vergleichsproben abgegeben.
Bild
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Zuletzt geändert von Salva am Do, 12. Nov. 2015, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel und Inhalt passen nicht. Typisch Bild :(

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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#7

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Fr, 8. Apr. 2016, 16:30

Ermittler gehen im Mordfall Bögerl 150 neuen Spuren nach

08.04.2016, 13:59 Uhr
Knapp sechs Jahre nach dem Mord an der Bankiersgattin Maria Bögerl gehen die Ermittler noch einmal 150 neuen Ermittlungsansätzen nach.
Bild nicht mehr vorhandenPolizisten bei Ermittlungen. Im Mordfall Bögerl geht die Polizei neuen Spuren nach.
Mit einer neuen Software seien in den vergangenen Monaten 600 000 alte Datensätze ausgewertet worden - vor allem Handy-Verbindungsdaten aus dem Tatzeitraum, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen am Freitag mitteilte. Dabei seien Überschneidungen und Querverbindungen entdeckt worden, denen nun nachgegangen werde. "Das sind wir den Opfern und Angehörigen schuldig", sagte Staatsanwalt Armin Burger. Läuft dieser neue Ansatz ins Leere, werde die Ermittlungsgruppe aufgelöst.

Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl wurde im Mai 2010 aus ihrem Haus entführt. Die Täter verlangten 300 000 Euro, die Übergabe des Lösegelds scheiterte. Später fand ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim.
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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#8

Ungelesener Beitrag von Habakuk » Mo, 20. Jun. 2016, 19:20

Dieses Verbrechen und der Umgang damit hat mE ein ähnliches Potential zum Skandalfall wie seinerzeit Gladbeck.
Leider nimmt das niemand zur Kenntnis.
Völliges Polizeiversagen, von Anfang bis zum Ende.
Ein Verhalten von Öffentlichkeit und Presse, das buchstäblich zum Würgen ist.

Der Selbstmord des Herrn Bögerl war ja letztlich nur eine Randmeldung...
Gerade das Interview mit den Kindern wurde in der Presse wenig thematisiert, dabei ist es wirklich ungeheuerlich, was sie berichten.

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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#9

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 27. Dez. 2016, 11:55

26.12.2016 - Fall Bögerl lässt ihn nicht los - Chefermittler hofft auf DNA-Treffer

Sechseinhalb Jahre Arbeit, weit über 10.000 Hinweise und keine heiße Spur. Beim Mordfall Maria Bögerl tappen die Ermittler seit Jahren im Dunkeln – aber der Fall treibt sie weiter um.

Bild nicht mehr vorhandenChefermittler Thomas Friedrich hat mit seinen Polizisten auf der Suche nach Spuren die ganze Ostalb durchkämmt – ohne Ergebnis. Aber er gibt die Hoffnung nicht auf, den Fall Bögerl noch zu klären.
Heidenheim/Ulm – Auch wenn Thomas Friedrich abends sein Büro verlässt, lässt ihn der Fall einfach nicht los. Er habe stets ein Stück Papier und einen Stift auf seinem Nachtkästchen neben dem Bett liegen, erzählt er – jede Nacht. Denn ihn plagt die Angst, dass er etwas vergessen könnte. Dass ihm vielleicht doch noch die zündende Idee kommt, die zur heißen Spur führt, zur Lösung seines Falls. «Wir gehen abends mit Maria Bögerl ins Bett und stehen morgens mit Maria Bögerl auf», sagt der Chefermittler. Doch der Mörder der Bankiersgattin ist auch nach mehr als sechs Jahren noch auf freiem Fuß.

Der Fall ist einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle der Republik: Am 12. Mai 2010 wird die Frau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl aus ihrem Haus im Ortsteil Schnaitheim entführt. Die Täter verlangen 300.000 Euro, doch die Übergabe des Lösegelds scheitert. Anfang Juni findet ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, wurde erstochen. Ihr Ehemann tötet sich ein Jahr später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein.

Vorbild für «Tatort»-Folge
Die Menschen in der Region bewegt der Fall noch heute. Als Vorstandschef war Bögerl in der Region sehr bekannt. Nun inspiriert der Fall eine «Tatort»-Folge des NDR: Im Krimi «Der Fall Holdt» wird in einer niedersächsischen Kleinstadt die Frau des Bankiers Frank Holdt entführt. Schauspielerin Maria Furtwängler jagt die Erpresser.

Die Bilanz der echten Ermittler aus Ulm: 10.360 gesicherte Spuren, 25 Terrabyte zusammengetragene Daten. Profiler haben Charakterzüge analysiert. Insgesamt 7.000 DNA-Spuren wurden erfasst. «Es gibt niemanden in Deutschland, der sechs Jahre lang an so einem Kapitalverbrechen gearbeitet hat», sagt Chefermittler Friedrich.

Doch das Team tappt weiter im Dunkeln. Rückschläge gab es, Kritik und falsche Zeugen. Dabei wurde allerhand versucht – sogar ein Archäologe durchkämmte das Waldstück Millimeter für Millimeter. Vergebens. «Manche von uns kennen sich auf der Ostalb besser aus als im eigenen Werkzeugkeller», sagt Friedrich.

Soko aufgelöst – Ermittlungen gehen weiter
Die Soko «Flagge» wurde inzwischen aufgelöst. Seit einem halben Jahr arbeiten nur noch Kriminalhauptkommissar Michael Bauer und ein weiterer Sachbearbeiter mit an dem Fall. Noch immer werden alte Spuren aufgearbeitet, noch immer kommen neue hinzu – dieses Jahr waren es 50. Dutzende Speichelproben wurden auch 2016 wieder genommen. «Mord verjährt nicht», sagt Bauer. Solange es Ermittlungsansätze gebe, werde der Fall nicht zu den Akten gelegt.

Die Ermittler setzen vor allem auf die Täter-DNA: Im Auto von Bögerl hatte die Polizei DNA-Spuren entdeckt, mutmaßlich von dem oder den Entführern. Tausende Männer aus Neresheim und Giengen an der Brenz beteiligten sich an einem Massentest – bislang ohne Treffer. Bauer sagt dennoch: «Wir sind guter Dinge, dass wir den Fall lösen werden.»

Ein Soko-Fest wollen die Ermittler feiern, falls sie den Fall wirklich noch lösen, mit allen Beamten, die über die Jahre an den Ermittlungen beteiligt waren. Hoffen sie auf das Quäntchen Glück? Friedrich denkt kurz nach. «Es wäre nach sechs Jahren eigentlich schade, wenn wir den Fall nun mit Glück lösen würden», sagt er. «Wir hoffen auf einen Arbeitssieg – aber wenn Kommissar Zufall um die Ecke kommt, geben wir ihm die Hand.»
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#10

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Mi, 5. Apr. 2017, 19:06

Polizei fahndet mit Sprachaufzeichnung und Bild nach Tatverdächtigem

05.04.2017, 18:10
Im Fall der entführten und ermordeten Bankiersgattin Maria Bögerl gibt es eine neue heiße Spur. Die Polizei fahndet mit einer Sprachaufzeichnung und einem Phantombild nach einem Tatverdächtigen.
Die neuen Hinweise sollen am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" vorgestellt werden.
Am 26. Juni 2016 um 00:29 Uhr wurden laut Polizei zwei junge Männer im nordrhein-westfälischen Hagen an der Kreuzung Pappelstraße / Helfer Straße von einem augenscheinlich alkoholisierten Mann angesprochen. Im Verlauf des Gespräches machte dieser Angaben zum Mordfall Maria Bögerl.

Die jungen Männer zeichneten das Gespräch auf ihrem Handy auf und verständigten die Polizei. Vor deren Eintreffen hatte sich der Unbekannte jedoch entfernt und konnte trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung nicht mehr festgestellt werden.

Nach Auswertung der Sprachaufzeichnung geht die Polizei davon aus, dass der unbekannte Mann aus Hagen als Tatverdächtiger im Mordfall Maria Bögerl anzusehen ist.

Fast sieben Jahre nach dem Mord hat die Polizei eine heiße Spur

Nun sucht die Polizei nach dem Mann. Nach eigenen Angaben stamme er aus Ochsenberg, Gemeinde Königsbronn, Landkreis Heidenheim (Baden-Württemberg), sei früher Angehöriger der Bundeswehr gewesen und habe dort einen Speziallehrgang bei einer PSV-Kompanie (Psychologische Verteidigung) absolviert.

Der Mann wird wie folgt beschrieben: schlank, verwahrloste/ungepflegte Erscheinung, Dreitagebart, schwarze Haare, Muttermal unterhalb des rechten Auges. Er war dunkel gekleidet.

(...)
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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#11

Ungelesener Beitrag von Habakuk » Do, 6. Apr. 2017, 03:20

@sweetdevil31

Hm, das ist auch wieder sehr seltsam. Ein derart gestörter Mann hat sieben Jahre nichts über die Tat erzählt und packt plötzlich aus?
Ich würde mir ja sehr wünschen, daß diese Tat geklärt wird, aber irgendwie haben die Ermittler hier auch sehr oft versagt.
Ok, die Tat hatte unkontrollierte Momente, aber auch kontrollierte.
Der jetzige Tatverdächtige scheint völlig abstrus vor sich hin zu brabbeln.
Komplett daneben. Wie konnte er eine solche Tat vollbringen und das sieben Jahre lang nicht ausplaudern? Und warum tut er das jetzt?

Kann ja sein, aber merkwürdig finde ich das schon...

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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#12

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 6. Apr. 2017, 07:37

Festnahme im Fall Maria Bögerl

06.04.2017 06:22 Uhr
Sieben Jahre nach dem Mord an Maria Bögerl hat die Polizei laut Nachrichtenagentur dpa einen Verdächtigen festgenommen. Bei ihm soll es sich um den Mann handeln, nach dem zuletzt öffentlich gefahndet worden war.
Knapp sieben Jahre nach dem Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das bestätigte das Bundeskriminalamt der Presseagentur dpa.

Zur Identität des Verdächtigen und Details der Festnahme machte eine Sprecherin keine Angaben. Sie sagte lediglich, es handele sich um den Verdächtigen, nach dem öffentlich gefahndet worden sei. Ob er tatsächlich mit dem Fall zu tun habe, müsse nun geprüft werden.

In der Nacht hatte das BKA getwittert, es habe in einem Mordfall aus dem Jahr 2010 eine Festnahme gegeben. In einer aktualisierten Meldung auf der Seite des BKA hieß es ebenfalls, ein Verdächtiger sei festgenommen worden.

Mit Phantombild und Stimmprobe hatten die Ermittler bundesweit nach einem Mann gesucht, der die Tat vergangenen Sommer vor Zeugen zugegeben und konkrete Angaben dazu gemacht hatte.

"Nach unserer Einschätzung könnte dieser Unbekannte tatsächlich der Mörder von Maria Bögerl sein", sagte der leitende Ermittler Michael Bauer von der Polizei in Ulm am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Am Ende der Sendung hieß es bereits, es habe "eine Reihe von Hinweisen" aus dem TV-Publikum gegeben, erste Überprüfungen konkreter Personen seien bereits am Abend angelaufen.

(...)
Spiegel

Bild nicht mehr vorhandenFestnahme
Bericht bei Bild
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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#13

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 6. Apr. 2017, 07:43

@Habakuk
Er ist gefasst worden, mal sehen ob er es tatsächlich war.
Ich finde es auch komisch, dass er Fremden Männern auf der Straße erzählt was er angeblich getan hat, aber er war betrunken und die sagen oft die Wahrheit ;)
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#14

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Do, 6. Apr. 2017, 12:44

DNA-Probe im Mordfall Bögerl negativ

06.04.2017, 11:32 Uhr
Eine DNA-Probe bei dem Verdächtigen im Fall der vor sieben Jahren ermordeten Bankiersfrau Maria Bögerl ist negativ.
Das erfuhr die dpa aus Ermittlerkreisen. Der gestern Abend festgenommene Mann komme daher kaum noch als Täter in Frage, hieß es. Der Mann soll in betrunkenem Zustand vor Zeugen erklärt haben, er habe die Frau erstochen. Er bestritt aber im Verhör, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.

(...)
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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#15

Ungelesener Beitrag von Salva » Do, 6. Apr. 2017, 21:53

Die Ermittler und auch die Hinterbliebenen, sind wegen dem Ergebnis der DNS-Untersuchung verständlicherweise schwer enttäuscht. Immerhin deutete einiges auf den Tatverdächtigen hin. Und es gab es dieses vermeindliche Täterwissen. Zufall?
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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#16

Ungelesener Beitrag von Habakuk » Fr, 7. Apr. 2017, 01:45

@Salva

Ich glaube längst nicht mehr, daß der überhaupt Täterwissen hatte, das ist einfach ein Spinner.
Man muss sich das mal vorstellen, mit sowas geht die Polizei bei xy nach neun (!) Monaten an die Öffentlichkeit...
Dabei nennt der Typ seinen Herkunftsort ("Ich bin aus Ochseberg") mit entspr. Dialekt.
Ochsenberg hat ca 600 Einwohner, der Typ ist dort bekannt ("Bundeswehr-Axel").
Ja, um alles in der Welt, ist denn niemand in Ermittlerkreisen auf den Gedanken gekommen, einfach mal in Ochsenberg nachzufragen? Scheinbar nicht.
Das ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten...

Bei xy in der Wiederholung ist der entspr. Abschnitt übrigens mittlerweile herausgeschnitten.

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Re: 2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#17

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 9. Apr. 2017, 21:54

@Habakuk
Ich würde zu gerne wissen, wieviele Peinlichkeiten sich die Kriminaler geleistet haben, von denen wir gar nichts wissen. Vielleicht liegen wir mit unserem Bauchgefühl häufiger richtig als wir vermuten!
Weißt du jetzt, woher meine grundsätzliche Skepsis kommt?
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#18

Ungelesener Beitrag von egaht » Sa, 9. Dez. 2017, 22:24

die erste peinlichkeit fing damit an, dass die polizei im xy- beitrag über diesen fall kundtat dass sie
keine ahnung hätten wie sich der entführer sich am entführungstag den bögerlanwesen genähert hat.
ich war vorort, das bögerl grundstück grenzt an den fluss brenz. in ufernähe befindet sich eine
busch und baumgruppe, auf jeden fall ausreichend um sich darin zu verstecken.
der entführer dürfte sich also des nachts oder im morgengrauen den anwesen genähert haben,
sich dort versteckt haben, um einen günstigen zeitpunkt zu erwischen, sich einen zugang ins haus zu verschaffen.

leider verlief ja auch die letzte spur im sand, momentan siehts dann wohl ziemlich düster aus was eine aufklärung
des falles betrifft.
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#19

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Di, 12. Mai. 2020, 04:38

Mordfall Bögerl: Polizei will Akte nicht schließen

09.05.2020, 16:02 Uhr
Es ist ein Vormittag im Mai, an dem Maria Bögerl in ihrem Haus im württembergischen Heidenheim überwältigt wird. Mit Handschellen wird die Frau des damaligen Sparkassenchefs gefesselt, zu ihrem Auto gebracht und entführt.
Kurze Zeit später klingelt das Telefon ihres Ehemanns Thomas Bögerl. Der Entführer fordert 300.000 Euro Lösegeld, schnell. Der Ablageort soll an der A7 sein, markiert mit einer Deutschlandflagge. Doch das gelieferte Geld wird nie abgeholt.

An diesem Dienstag (12. Mai) ist das genau zehn Jahre her: die Entführung, die Erpressung - und schließlich ein nicht auszuhaltendes Warten. Warten auf einen weiteren Anruf des Entführers, der nie kommt. Warten auf ein Lebenszeichen der Frau, das es nicht gibt. (…)

Doch nach Friedrichs Angaben gibt es noch viele Ermittlungsansätze. Derzeit würden vor allem noch physikalische Daten, beispielsweise aus Funkzellen, ausgewertet. Mehr als 10 000 Spuren seien gesammelt worden. In eine setzen Friedrich und seine Kollegen weiterhin große Hoffnung: eine DNA-Spur.

"Die ist zu 100 Prozent tatrelevant", sagt der Ermittler. Es fehle leider immer noch der passende Treffer. Unter den 8000 Speichelproben, die man bisher von Männern aus der Region genommen habe, sei keine passende dabei gewesen.

Vermutet wird, dass der Mörder aus der Region stammt - männlich, im mittleren Alter. Der Profiler und frühere Bremer Mordermittler Axel Petermann kann sich gut vorstellen, dass Bögerl ihren Mörder kannte. Dafür spreche das abrupte Ende der Entführung. Nach der Tat eines Profis sehe das alles nicht aus.

"Wenn Opfer ihre Täter kannten und erkannten, sorgt die Angst vor einer Aufdeckung der Tarnung oft für eine Kurzschlussreaktion", sagt der Experte. Er glaubt an eine Gewalttat aus Geldnot. (…)
Quelle: T-Online
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#20

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 29. Jan. 2021, 01:00

Ich habe mal mich in den Fall auch in anderen Portalen eingelesen. Der XY-Film ist leider nicht mehr anzusehen.

Meine Meinungen:

1. Tatzeit und Tatablauf:

A)
Hier hat sich die Polizei nicht gerade ruhmreich verhalten.
Wegen Anrufen vom Festnetzanschluß der Fam. Bögerl in Abwesenheit der Eltern, wurden der Sohn und der Freund der Tochter verdächtigt.
"Im April 2011 stellte sich heraus, dass es am 6. Mai 2010 einen Spannungsabfall im Stromnetz von Heidenheim gegeben hatte. Für 197 Millisekunden. Ein Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass sich dadurch die Telefonanlage der Bögerls abgeschaltet hatte und der Zeitstempel auf null Uhr gesprungen war. Alle registrierten Anrufe waren also zu einer ganz anderen Zeit geführt worden, nämlich etwa acht Stunden später - Telefonate mit einem Unbekannten hatte es nie gegeben."

Warum die Polizei hier nicht die interne Uhrzeit der Telefonanlage nicht hat prüfen lassen, ist etwas unverständlich.

B)
In anderen Portalen wird diskutiert, ob die angegebenen Zeiten richtig sind.

Also
Telefongespräch Maria Bögerl mit ihrer Schwiegermutter 9:30 - 10:30 Uhr
Telefongespräch mit dem Sohn, der ankündigt gegen 11:20 Uhr aus Nürnberg anzukommen
Telefongespräch beim Buchversand bis 10:41 Uhr
-> dieses letzte Gespräch dürfte die Polizeit beim Carrier (Telefongesellschaft) der Bögerls bzw. dem Carrier (Telefongesellschaft) des Buchversandes überprüft haben. Diese Uhrzeit ist also sicher.

C)
Details: Heidenheim-Schnaitheim; Thomas B. am Frühstückstisch; ist seit 12 Jahren Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Heidenheim; erwachsene Kinder bereits aus dem Haus; Thomas B. fährt zur Arbeit; Haus liegt in einer Sackgasse; Polizei muss Entführungs-Details aus Indizien rekonstruieren: Maria B. telefoniert mit Sohn; weitere Telefonate, unter anderem knapp eine Stunde mit Schwiegermutter; Thomas B. unterwegs zu Termin nach Niederstotzingen; Entführung nach 10:41 Uhr; Täter überwältigte Maria Bögerl. Zurück blieben schwarze Schleifspuren auf dem Boden des Wohnzimmers, daneben ein Schuh von Maria Bögerl. Der zweite Schuh lag auf einem Klavier. Der Entführer brachte Maria Bögerl in die Garage. Sie musste in ihr Auto, einen schwarzen Mercedes der A-Klasse, einsteigen. Der Entführer fuhr mit ihr davon. Ein Zeuge für die Tat fehlt bis heute. Täter geht hohe Risiken ein, da viele potentielle Zeugen (Nachbar im Garten, Student mit offenem Fenster gegenüber); Maria B. wird gezwungen, in ihrer Garage in ihre Mercedes A-Klasse zu steigen (HDH-MB 770); Sohn fährt hupend in die Hauseinfahrt; muss Täter um Haaresbreite verpasst haben; keine Spuren eines Verbrechens im Haus; Maria B. wird in Waldgebiet 15 km entfernt verschleppt; Täter ruft um 11.23 Uhr Thomas B. während eines Meetings an; fordert Lösegeld in komplizierter Stückelung (100 x 500 EUR, 350 x 200 EUR, 800 x 100 EUR, 2.000 x 50 EUR); darf noch einmal Frau sprechen; Geld soll in anderhalb Stunden in Zeitungspapier gepackt in Mülltüte an A7 deponiert werden, Deutschlandfahne markiert die Stelle; Thomas B. informiert Kollegen; überreden ihn, trotz Warnung Polizei einzuschalten; Maria B. flieht aus Wagen, wird von Entführer niedergestochen; Thomas B. versucht, Lösegeld zu beschaffen; zu wenige Zweihunderter vorrätig; versuchen, in der Landeszentralbank Scheine aufzutreiben; 100 km bis Ulm; aus dem Wald rasende A-Klasse wird von Zeugen gesehen, nur noch ein Mann drin; Ermittler befragen Thomas B., Täter stellt A-Klasse im 12 km entfernten Kloster Neresheim ab; auffällige Ansammlung von Zigarettenstummeln; Panne auf der Fahrt des Bankmitarbeiters nach Ulm; Täter schneidet Äste ab und zerstört Handy; Thomas B. ohne Hoffnung; Täter stellt Deutschlandfahne an Autobahnböschung bei Nietheim auf; B. kann Geld erst um 15:30 Uhr ablegen, wird aber nie vom Täter abgeholt; qualvolle Wochen der Ungewissheit. 03. Juni 2010: Spaziergänger findet Maria B.s Leiche; Kripo geht davon aus, dass Täter nie vorhatte, Maria B. freizulassen

2. Tatmotiv

Es wurden von der Polizei folgende Tatmotive gesehen:
A) Thomas Bögerl hat seine Ehefrau getötet und die Entführung mit Lösegeldforderung ist nur vorgeschoben.
-> dafür hat die Polizei keine Indizien gefunden
B) Es war eine Racheakt gegen Thomas Bögerl wegen seiner Tätigkeit als VV der Kreissparkasse
-> dafür hat die Polizei keine Indizien gefunden
C) Es ging nur um das Lösegeld
-> dafür hat die Polizei keine Indizien gefunden. Und die Summe von 300000 € ist ungewöhnlich niedrig für professionelle Täter. Außerdem ist die Tatausführung nicht sehr professional

Ein Motiv hat aber die Polizei vermutlich gar nicht in Betracht gezogen:

Racheakt gegen Maria Bögerl
Entweder war die Lösegeldforderung nur Beiwerk oder von Anfang an nur die Tötung geplant.

In einem anderen Portal wurde geschrieben:
"Weiterhin wurde der Anrufer, Erpresser und Täter als ruhig und gefasst beschrieben. Eine solche Tat ist nicht nur Stress für die Opfer, sondern auch für die Täter. Nun ist nicht jeder in der Lage dazu, man muss entweder abgeklärt sein, also Erfahrung haben oder man ist einfach emotional erkaltet. Daraus könnte man auf einen elitär-fanatischen Narzissmus*5 schließen. Diese Art von Störung (F-60) wird nach ICD-10*6 diagnositiziert und ist durch einen Mangel an Emphatie, hochmute Verhaltensweisen, übertriebenes Anspruchsdenken, einer exzessiven Selbst-Bewunderung, Machtphantasien, Ausbeutung des näheren Umfeldes und Selbstüberschätzung geprägt. Weiterhin gehe ich auch in die Richtung einer endogenen Psychose(F20.0 nach ICD-10)*7. "

Vermutlich können Kinder, die an dieser Störung leiden, nicht an einer Normalschule unterrichtet werden.
Deshalb sind sie oft an Sonderschulen.
Die Absolventen von Sonderschulen haben wenn überhaupt, nicht sehr gute und lukrative Berufsaussichten.
Und nach o.g. Beschreibung der Störung machen sie als Sonderschüler wie auch später als Erwachsene nicht ihre eigenen schlechten schuligen Leistungen, sondern Andere verantwortlich, .B. Ihre Sonderschullehrer.

Und Maria Bögerl war Sonderschullehrerin.

Es kann auch ein Mann sein, der vor vielen Jahren Sonderschüler war und jetzt durch eine Zurücksetzung (z.B."Den Hof bekommt Dein jüngerer Bruder und nicht Du Depp") zu einem Racheakt an der seiner Meinung nach schuldigen Sonderschullehrerin aufgestachelt wurde.

Dazu kommt dass der Einzugsbereich einer Sonderschule viel größer ist, als der einer Normalschule.
Ich weis leider nicht, an welcher Sonderschule bzw. Berufssonderschule Maria Bögerl tätig war.
Das Ganze wäre jetzt für die Polizei eine Fleißarbeit.
In den Akten der Sonderschule bzw. Berufssonderschule sollte man alle in Frage kommenden Ex-Schüler heraussuchen, prüfen wer nicht bei den Massen-DNA-Tests abgefragt wurde und obiger Störung entspricht.
Außerdem sprach der Täter Härtsfelder Dialekt. Maria Bögerls Ehemann Thomas Bögerl († 56), der sich vergangenes Jahr das Leben nahm, habe das der Polizei gesagt. Bislang sprach die Soko immer von schwäbischer Mundart.
Die Kripo glaubt mittlerweile, dass mehrere Täter an der Entführung beteiligt waren und dass sie aus Neresheim, Elchingen, Nördlingen oder Nattheim-Auernheim stammen.
Auch das wäre möglich.
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#21

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Sa, 10. Jul. 2021, 00:09

Übrigens gab es noch eine andere Ermittlungsrichtung:

Zufällig habe ich gefunden:
Mord an Maria Bögerl ist erneut im Fernsehen. Deren Ehemann Thomas Bögerl, der vergangenes Jahr den Freitod wählte, war von Juni 1991 bis Dezember 1994 Vorstand der damaligen Kreissparkasse Pößneck.
https://www.otz.de/leben/blaulicht/mord ... 00935.html

Und auch:

Polizei will Speichelproben von Politikern in Thüringen ...

24.04.2012 — Sie alle hatten engen Kontakt zu Thomas Bögerl gehabt, der von Juni 1991 bis Dezember 1994 Vorstand der Kreissparkasse Pößneck war.

Die Polizei scheint also auch eventuelle Probleme mit Bankkunden an den vorherigen Karrierestandorten des Thomas Bögerl abgeprüft zu haben.

Da das wohl Alles nichts gebracht hat, bleibe ich bei meiner Variante:

Ein Motiv hat aber die Polizei vermutlich gar nicht in Betracht gezogen:

Racheakt gegen Maria Bögerl
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2010 | Heidenheim | Maria Bögerl (54) ermordet

#22

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 4. Feb. 2022, 14:57

Podcast zum Fall:

https://www.youtube.com/watch?v=kEoDmM-gMow

Auch hier klingt an, dass der Täter das Lösegeld eventuell gar nicht haben wollte.
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