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1993 | Kassel | Joachim Szieleit "Der Tote" (32) vermisst

Ungeklärte Fälle im Focus.
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Salva
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1993 | Kassel | Joachim Szieleit "Der Tote" (32) vermisst

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 17. Sep. 2016, 19:11

Es gibt keinen Tatort. Es gibt kein Tatwerkzeug. Und es gibt keine Leiche. Seit dem 6. Mai 1993 wird der Kasseler Gebrauchtwagenhändler Joachim Szieleit vermisst, die Polizei vermutet ein Tötungsdelikt.
Bild nicht mehr vorhandenSeit dem 6. Mai 1993 vermisst: Der 32-jährige Joachim Szieleit wohnte in einem kleinen Appartement in dem Hochhaus am Grünen Weg 21. Foto: HNA/Polizei
"Der Tote" nannte sich so, da er weder beim Finanzamt, noch polizeilich gemeldet war und auch kein Bankkonto oder eine offizielle Wohnung besaß. Sein kleines Appartement am Grünen Weg 21 in der Nähe des Kasseler Hauptbahnhofes hatte er unter falschem Namen angemietet. Wiederkehrende Ausgaben wie Miete oder Krankenversicherung bezahlte er zum Teil ein Jahr im Voraus.
Für seinen Lebensunterhalt handelte Szieleit mit Gebrauchtwagen. Seine Unterlagen und das nötige Bargeld trug er in Plastiktüten mit sich herum, häufig auch mal größere Summen. Des Weiteren verlieh "der Tote" auch Geld, meist mit horrenden Zinsen von bis zu 10%. KFZ- Kaufverträge wickelte Szieleit oft auch im Namen seiner Schuldner ab, sodass sein Name kaum auf Unterlagen zu finden und dadurch seine Geschäfte von den Behörden schwer nachvollziehbar sind.

Am 6. Mai 1993 kam Joachim Szieleit nicht zu einem verabredeten Treffen und wurde als vermisst gemeldet. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Am Tag vor seinem Verschwinden hatte er in Hameln zusammen mit einem Freund noch einen Wagen gekauft und währenddessen einen Anruf erhalten. Dort bot ihm ein Unbekannter einen 500er Mercedes für 80.000 DM an, ein Schnäppchen. Der unbekannte Anrufer hinterließ aber keine Telefonnummer sondern gab an, sich wieder zu melden.

Ob es tatsächlich zu diesem geschäftlichen Treffen kam oder was dabei geschah, konnte bis heute nicht ermittelt werden.


Hinweise für das K11 der Kasseler Kripo nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel, Tel.: 0561 - 9100, entgegen.

Wolfgang Jungnitsch Kriminaloberrat Tel.: 0561 / 910 - 1008

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh(aet)polizei.hessen.de

Ausserhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: 0561-910-0
E-Mail: ppnh(aet)polizei.hessen.de

blogxy.de | Presseportal | HNA
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1993 | Kassel | Joachim Szieleit "Der Tote" (32) vermisst

#2

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 15. Okt. 2021, 11:41

Salva hat geschrieben:
Sa, 17. Sep. 2016, 19:11
Des Weiteren verlieh "der Tote" auch Geld, meist mit horrenden Zinsen von bis zu 10%.
Von 1990 bis 1993 gab es eine Hochzinsphase mit Spitzenwerten von bis zu elf Prozent.
"horrenden Zinsen von bis zu 10%" wären es nur dann, wenn es monatliche Zinsen gewesen wären.
Neue Hinweise im Vermissten-Fall Szieleit

Was passierte mit dem "Toten"? Nach der Ausstrahlung des Falles Szieleit bei "Aktenzeichen XY...Ungelöst" kamen ein Dutzend neue Hinweise.

Kassel. Neben der toten Monica S., deren Leichnam an der Fulda gefunden wurde, beschäftigt ein weiterer mysteriöser Fall das Kommissariat K 11, zuständig für Gewalt- und Kapitalverbrechen;Der seit Mai 1993 spurlos verschwundene Joachim Szieleit (damals 32 Jahre alt). Anfang Mai wurde sein Vermisstenfall bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen...XY" ausgestrahlt.
Interessante Hinweise

Auf EXTRA TIP-Nachfrage bestätigt die Polizei, dass nach der Fernsehausstrahlung rund ein Dutzend neuer Hinweise zu Szieleits Verschwinden bei der Kasseler Polizei eingegangen seien."Die Untersuchungen laufen weiterhin. Einigen Hinweisen muss noch nachgegangen werden", heißt es auch Ermittler-Kreisen. Eine heiße Spur gebe es zwar nicht, dennoch seien manche Hinweise "ermittlungswürdig".Ob die Hinweise auf Szieleits Tod hindeuten – dazu wollte man sich nicht eindeutig äußern. Der Fall des "Toten", wie sich der Autohändler selbst gern bezeichnete, bleibt also erstmal weiterhin offen.
Der Autohändler Joachim Szieleit nannte sich selbst den "Toten", da er nirgends gemeldet oder registriert war. Sein Appartement im Grünen Weg mietete er unter falschem Namen. Am 6. Mai wurde er zuletzt in einer Filliale der Kasseler Sparkasse gesehen, als er aus seinem Bankschließfach Geld holte. Später sollte er sich auf dem Parkplatz an der KFZ-Zulassung in der Leipziger Straße mit einem Verkäufer treffen, der Szieleit einen äußerst günstigen Mercedes 500 anbot. Seitdem fehlt von dem damals 32-Jährigem jede Spur.
https://www.lokalo24.de/lokales/kassel/ ... 84591.html

Normalerweise vermieten Sparkassen Bankschließfächer nur an eigene Kunden, die ein Konto bei dieser Sparkasse haben.
Wie ist er zu diesem Konto und dem Bankschließfach gekommen ?
Was war noch in dem Bankschließfach ?
Z.B. Schuldscheine ?
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1993 | Kassel | Joachim Szieleit "Der Tote" (32) vermisst

#3

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 15. Okt. 2021, 13:42

Es ist schon irgendwie seltsam, dass ein Vermisstenfall von 1993 erstmals umfassend 2015 in die Medien gelangt.
1993 hat nur die HNA berichtet
Am 12.05.1993 erschien eine kleine Vermisstenanzeige mit Foto, aber schon am 25.05.1993 ein größerer Bericht, da man wohl recht schnell von einem Verbrechen ausging.
Wenn man weis, dass Joachim Szieleit 32 Jahre alt war, muss es doch eine Geburtsurkunde geben.
Ist Joachim Szieleit nie zur Schule gegangen ?
Er wohnt übrigens Grüner Weg 21, Kassel.

Welcher kleine Autohändler hat sich Anfang der 90-ger ein Funktelefon geleistet?
Das war noch C-Netz-Zeit.
Und für den Vertrag brauchte man auch einen Personalausweis und eine Rechnungsadresse.
Herr Szieleit scheint offensichtlich keine Familie mehr gehabt zu haben, sonst hätte die ja seine Schuldforderungen geerbt (u.a. Schuldschein über 50 000 DM). Der Polizist meinte ja gestern, die Forderungen wären offengeblieben aber mittlerweile verjährt.
-> hier hätte ja das Amtsgericht einen Abwesenheitspfleger einsetzen müssen, der die Forderung eintreibt.
Oder der Staat als Erbe hätte die Forderung eintreiben müssen.

Joachim Szieleit handelt mit gebrauchten Fahrzeugen. Er kauft sie meist über Zeitungsinserate und stellt sie zum Verkauf bei Autohändlern unter - gegen Zahlung einer Provision. Szieleit wohnt unter falschem Namen in einem anonymen Mietshaus in der Innenstadt von Kassel.
Am 5. Mai 1993 ist Szieleit mit zwei Helfern unterwegs. Unter anderem kaufen sie ein Auto in Hameln. Auf der Hinfahrt, so sagen seine Begleiter später aus, bekommt Szieleit auf seinem Funktelefon einen Anruf. Mit dem vermeintlichen Verkäufer eines Mercedes SL soll er sich auf den Verkaufspreis von 80.000 Mark geeinigt haben. Das Geld solle Szeileit am nächsten Tag in bar mitbringen - zu einem Treffpunkt an der Kfz-Zulassungsstelle in Kassel.
In Allmy wird behauptet :"Laut Bild online stammte er aus Bad Arolsen - und hatte wohl zum Zeitpunkt seines Verschwindens rund 50 Autos zum Verkauf stehen. "
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#4

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 15. Okt. 2021, 15:01

Es gab noch einen Artikel (HNA 21.08.2007) der sich auf einer kompletten Seite nur mit Herrn Szieleit befasst.

Seine Geldverleihungen sind strittig.
Von 10% im Jahr (was damals normal war) bis zu 10% im Monat (was Wucher wäre), wird alles Mögliche behauptet.
Wo bei mir das Ganze rätselhaft ist.
Ein Schuldschein hat Joachim Szieleit nichts genutzt, er hätte den nie einklagen können, weil er dann in das Visier des Finanzamtes geraten wäre.

In Allmy wird geschätzt, dass Joachim Szieleit ci. 500000 DM verliehen hätte und die Autos bei diversen Autohändlern noch einmal 250000 DM wert waren.
Wo hatte Joachim Szieleit das Startkapital her, um diesen Autohandel aufzuziehen ?
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#5

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Fr, 15. Okt. 2021, 16:02

Meine Einschätzung:

Folgende Möglichkeiten

1. Er wurde in eine Falle gelockt, um ihm die 80000 DM abzunehmen.
Aber die Tötung war in diesem Fall unnötig.
Er konnte ja den Täter nicht mal anzeigen, ohne das Finanzamt sofort als Verfolger zu haben.

2. Er wurde von einem Schuldner in eine Falle gelockt, um ihm das Notizheft mit den Schuldensummen abzunehmen.
Aber die Tötung war in diesem Fall unnötig.
Er konnte ja den Täter nicht mal anzeigen, ohne das Finanzamt sofort als Verfolger zu haben.

3. Er sollte für jemand "Geld waschen". Aber seine Zahlungen wären auch nicht sauber gewesen.

4. Es gab einen Hintermann als Kapitalgeber und er hat sich nicht an die Abmachungen gehalten.
Dann hätte die Tötung einen Sinn.

5. Er ist untergetaucht, aber dann hätte er auf 750000 DM verzichtet.
Das hätte er sicher nur getan, wenn er sich massiv bedroht gefühlt hätte.
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