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2001 | Frankfurt a. M. | Das Mädchen aus dem Main (15/16)

Ungeklärte Fälle im Focus.
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2001 | Frankfurt a. M. | Das Mädchen aus dem Main (15/16)

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 27. Jul. 2014, 19:39

28.07.2011 | FAZ

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Vor zehn Jahren ist ein junges Mädchen tot am Mainufer gefunden worden - mit zahlreichen unbehandelten Knochenbrüchen, Narben und Brandwunden. Bis heute ist die Identität ungeklärt - aber die Polizei gibt die Ermittlungen nicht auf.

Das Grab des Mädchens liegt auf einem kleinen Hügel, von dem aus der Blick bis zum Taunus reicht. Jemand hat einen Busch gepflanzt, eine Kerze aufgestellt und zwei kleine Engel daneben gesetzt, in dem gleichen hellen Ton wie die Grabplatte selbst. Und würde an diesem Nachmittag der Wind über diesen Hügel wehen, so drehte sich ein kleines Windrad, das aus dem moosbewachsenen Boden ragt. Seit zehn Jahren gibt es dieses Grab, am Rande des Friedhofs Heiligenstock. Und noch immer weiß niemand, wer das Mädchen ist, das darin begraben liegt. Auf der Grabplatte steht: „Unbekanntes Mädchen, gefunden am 31. Juli 2001 in Frankfurt am Main.“ Und so wird sie auch heute noch, zehn Jahre später, in den Akten der Polizei geführt: Das Mädchen aus dem Main.

Die Akten lagern im Polizeipräsidium Frankfurt, bei der Mordkommission 3. Im Zimmer von Kriminaloberkommissar David Seil. Es sind dicke Ordner, gefüllt mit Fotos, Tatortberichten und kriminalwissenschaftlichen Gutachten, die belegen, dass das Mädchen ursprünglich aus Pakistan oder Afghanistan stammt, aber die Jahre vor seinem Tod im Rhein-Main-Gebiet gelebt haben muss. Seil kennt inzwischen jedes Detail dieses grausamen Verbrechens. Und er sagt, dass dieser Fall nicht nur ihn, sondern auch seine Kollegen nach wie vor sprachlos mache. Denn das Mädchen muss ein unvorstellbares Martyrium durchlebt haben. Folter seit der frühesten Kindheit. „Es gibt eigentlich keine Worte dafür“, sagt Seil. „Nicht zuletzt deshalb geben wir die Ermittlungen nicht auf.“

Knie angewinkelt und an den dürren Leib gepresst

Es ist der 31. Juli 2001, als Spaziergänger gegen 14.50 Uhr am Mainufer in Nied die Leiche finden. Das Mädchen ist wie ein Bündel zusammengeschnürt in ein Tuch gehüllt und anschließend an einen Schirmständer gebunden worden. Die Knie angewinkelt und an den dürren Leib gepresst. So trieb sie mindestens zwölf Stunden im Wasser, das an jenem Dienstagnachmittag wegen der anhaltenden Hitze ungewöhnlich niedrig war. Wahrscheinlich war die Leiche zwischen der Griesheimer Staustufe und der Wörthspitze ins Wasser geworfen worden - und sollte ursprünglich sinken. Doch der Schirmständer war nicht schwer genug.

Die Polizei suchte den ganzen Dienstag und auch die Tage drauf das Mainufer mit Hunden ab, doch fand keine weiteren Spuren. Das Mädchen muss hübsch gewesen sein. Sie hatte dunkle längere Haare und war etwa 1,57 Meter groß. Eine Jugendliche von höchstens 16 Jahren, die, hätte sie unter anderen Umständen gelebt, vielleicht ein fröhliches Mädchen gewesen wäre. Doch die Fakten ergeben ein anderes Bild.

Zeugnis einer jahrelangen Misshandlung

Um 17 Uhr, wenige Stunden nachdem der Leichnam gefunden worden war, traf sich der Leiter der Frankfurter Rechtsmedizin Hansjürgen Bratzke mit Vertretern der Staatsanwaltschaft und der Polizei zur Obduktion im rechtsmedizinischen Institut an der Kennedyallee. Die Untersuchung der Leiche dauerte bis 1.30 Uhr nachts. Der Obduktionsbericht ist das Zeugnis einer jahrelangen Misshandlung. Der nur 38,5 Kilogramm schwere Leichnam wies zahlreiche unbehandelte Knochenbrüche, Narben und Brandwunden wie von einer Zigarettenkippe auf. Verletzungen, die dem Mädchen von frühester Kindheit an zugefügt worden sind, wie Bratzke feststellte. Das linke Ohr war deformiert, ein sogenanntes Blumenkohlohr. Bei den meisten Menschen ist es genetisch bedingt, bei der unbekannten Toten Zeichen einer grausamen Tortur. Gestorben ist das Mädchen schließlich an massiven Schlägen oder Tritten gegen Bauch und Brust.

Weil die Identität des Mädchens unbekannt war, gestalteten sich die Ermittlungen schwierig. Die vielversprechendste Spur war damals das lilaweiß gestreifte Stück Stoff, mit dem das Bündel an den Schirmständer geknotet worden war. Es handelt sich um eine sogenannte Nala, eine Art Gürtel, der im pakistanischen und afghanischen Raum getragen wird. Die Beamten erstellten Fahndungsplakate, die sie in Afghanistan, Pakistan und Nordindien in Kirchen und Jugendzentren verteilten - auf Deutsch und Arabisch, dann auch in Farsi, Urdu, Dari und Paschtu. Auch erstellten die Beamten eine Liste mit jungen Frauen aus diesen Ländern, die irgendwann einmal in Deutschland gelebt haben. Es waren mehr als tausend. Die Ermittler suchten sie alle auf. Irgendwann sagte eine dieser Frauen: „Was macht ihr für einen Aufstand? Es ist doch nur ein Mädchen.“

Mädchen in einem Diplomatenhaushalt?

Doch Seil und seine Kollegen ermitteln weiter. Ein Verdacht, der bis heute anhält, ist, dass das Mädchen in einem Diplomatenhaushalt als Dienstbotin gelebt hat und dort misshandelt worden ist. Darauf deuten nach Aussage der Polizei mehrere Umstände hin. Vor allem der, dass das Mädchen offenbar „unter dem Radar“ nach Deutschland gekommen sein muss. Es gebe keine Hinweise auf eine offizielle Einreise, sagt Seil. Die Beamten hätten damals auch in Diplomatenkreisen ermittelt, seien aber nicht weitergekommen, da sich Ermittlungen wegen der bestehenden Immunität generell schwierig gestalteten.

Eine Hoffnung, die den Ermittlern bleibt, ist die Familie des Mädchens. Seil sagt, vielleicht habe es ja Geschwister. Und vielleicht wollten die irgendwann wissen, was mit ihrer Schwester geschehen sei. „Dann hätten wir endlich einen neuen Ansatzpunkt.“

Das Grab des Mädchens wird bleiben. Und der eine oder andere Polizist wird sich am Sonntag, dem zehnten Todestag des Mädchens, wohl dort einfinden. Die Beamten der Mordkommission waren es damals auch, die das Mädchen auf eigene Kosten haben begraben lassen. Damit es wenigstens im Tod die Würde erfährt, die es zu Lebzeiten offenbar nie erfahren hat.

Obduktionergebnisse

- aufgrund radiologischer Befunde wird das Alter auf 15 - 16 Jahre geschätzt, tatsächlich erscheint das Mädchen jünger, ca. 13 Jahre, die Brüste erst in Ausprägung begriffen
- die Nationalität ist unbekannt
- das Mädchen war 157 cm groß und 38,5 kg schwer
- dunkelbraune, ca. 30 cm lange Haare, Augenfarbe nicht bestimmbar
- verkrüppeltes linkes Ohr (sogenanntes Blumenkohlohr) mit einer Verwachsung
- lückenloses Gebiss ohne Weisheitszähne, keine zahn- oder kieferorthopädische Korrektur erkennbar
- multiple Verletzungen am ganzen Körper, die auf langandauernde, schwerwiegende Misshandlungen schließen lassen und nicht ärztlich versorgt wurden wie z. B.:
+ in Fehlstellung verheilte mehrfache Brüche beider Oberarme
+ zahlreiche längliche Narben an Stirn, Rumpf und Beinen
+ zahlreiche Brandnarben am ganzen Körper, z. T. an Zigarettenverbrennungen erinnernd

- das Mädchen war defloriert, hatte keine Anzeichen für eine Schwangerschaft und keine Anzeichen einer Genitalverletzung
- beide Ohrläppchen waren durchstochen (für Ohrringe) sowie ein Nasenflügel
- die Liegezeit im Wasser betrug 12-24 Stunden, der Eintritt des Todes ist nicht genau bestimmt, längstens jedoch drei Tage vor Auffindung
- todesursächlich waren zwei durch stumpfe Gewalt hervorgerufene Rippenbrüche, die Lunge und Milz verletzten.

Quelle: BKA http://www.bka.de/nn_198456/DE/Fahndung ... dchen.html
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#2

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Do, 11. Dez. 2014, 09:57

Dieser Fall beschäftigt mich schon lange, insofern, dass ich ständig daran denken muss, was für ein schreckliches kurzes Leben das arme Mädchen gehabt haben muss. Unvorstellbar grausam, unvorstellbar traurig. Leider auch nicht so viele Infos bekannt, nur fast immer derselbe Pressetext (wie oben). Ich habe dann noch diese Artikel gefunden:

In diesem Artikel ist noch von durchstochenen Ohren (Ohrringe) und Nase (Nasenschmuck) die Rede:
http://www.rtl.de/cms/sendungen/real-li ... 98258.html

Hier noch die Info, dass sie körperlich einem 13jährigem Mädchen entsprach (bekannt), dass sie aber schon entjungfert war:
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Das ... t675,77462

Und hier ist von muslimischem Hintergrund die Rede:
http://www.e110.de/index.cfm?event=page ... 6&id=43651

Ich hoffe, die Links funktionieren....

Was mir so in den Kopf gekommen ist: Warum beschwert man eine Leiche mit einem Schirmständer? Damit sie nicht gefunden wird, klar. Aber warum soll sie nicht gefunden werden? Niemand kennt sie, niemand hat sie je gesehen, niemand kann auf den Täter zurückschließen.... oder hat der Täter doch diese Befürchtung gehabt? Weil er gar nicht so weit weg wohnt, die Leiche vielleicht gar nicht so weit vom Fundort entfernt ins Wasser geworfen wurde? Dort in der Gegend gibt es einige freistehende, teils abgelegene Einfamilienhäuser - wenn ich das auf der Karte richtig gesehen habe.

Dieser Fall geht mir wirklich an die Nieren...
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#3

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 15. Dez. 2014, 11:02

Kann es denn wirklich sein, dass niemand das Mädchen gekannt haben soll?
Wieso nehmen die Ermittler an, das sie in einen Diplomatenhaushalt gearbeit hatte? Wenn das so war, wieso kann die Polizei die Immunität nicht aufheben lassen? Immerhin handelt es sich um eine sehr schwere Straftat!
Und ich frage mich vor allem, wie konnte das arme Mädchen mit diesen andauernden und ständig neu hinzugefügten Verletzungen überhaupt arbeiten? WAS war ihr "Job"? War sie sowas wie ein "Spielzeug" für pervers, pädophil und sadistisch veranlagte Typen?
Wurden die Taten vielleicht gefilmt und fotografiert und diese Aufzeichnungen dann verkauft?

Fragen über Fragen... und bin mir fast sicher, dass diese Tat ungesühnt bleibt. Wie praktisch alle, die in solchen Kreisen verübt werden.

Auch dieser Satz ist extrem krass:
„Was macht ihr für einen Aufstand? Es ist doch nur ein Mädchen.“
Mich würde es nicht wundern, wenn die Eltern ihre Tochter an diese Monster verkauft hatten oder sogar wussten, was mit ihr angestellt wurde. In manchen Kulturen zählt ein Mädchen weniger als ein Straßenköter. :(
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#4

Ungelesener Beitrag von Finlule » Do, 18. Dez. 2014, 23:39

In arabischen Ländern ist eine Frau ein Gebrauchsgegenstand.Sie hat zu funktionieren.Mädchen geborene sind oft ungewollt.Da der 1.Bube das Sagen nach dem Vater hat.Die Frauen werden geschlagen,gedemütigt und müssen den heiraten den der Vater und der Bruder auserwählen.Auch ändern viele nicht ihre Einstellung wenn sie in einem anderen Land leben sondern praktizieren dort ihre Gebräuche ebenfalls so wie sie das gelernt haben.Wie heist es ,,bist du nicht willig so brauch ich Gewalt"
Könnte mir vorstellen das sie als Kind nicht gewollt war,man sie gequält hat ,später verkauft um sie los zu werden.Eventuell wie schon geschrieben ist sie dadurch an jemanden geraten der sie weiter gequält hat.
Ob der Fall jemals aufgeklärt wird wenn sie keiner kennt ist fraglich.Will sie vielleicht keiner kennen?

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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#5

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 6. Jan. 2015, 14:33

Ich habe gelesen, dass aufgrund einer xy-ungelöst-Ausstrahlung im Jahr 2009 zwei Hinweise eingegangen waren - aber nicht, was daraus geworden ist, dazu habe ich nichts gefunden... Weiß einer was?
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#6

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 6. Jan. 2015, 15:11

Nein, leider nicht. In vielen Fällen gehen die Ermittler mit ihren "neuen Erkenntnissen" nicht gerade hausieren. Dieser hier ist einer davon.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#7

Ungelesener Beitrag von Finlule » Di, 6. Jan. 2015, 16:10

wie bei vielen Morden Kleinstarbeit,ein Puzzelteil neben dem anderen setzen .Man kann nicht gleich alles Preisgeben sonst gäbe es kein Täterwissen mehr.

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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#8

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 6. Jan. 2015, 17:07

Okay, mag sein @Finlule.
Der Fall ist inzwischen rund 14 1/2 Jahre alt und ohne neue Ergebnisse. Die beiden Hinweise, die AndreaManuela angesprochen hat, sind auch schon mind. 5/6 Jahre her. Wenn die Polizei aus "Ermittlungstaktischen Gründen" keine Einzelheiten veröffentlichen will, dann sollten die solche Aussagen erst gar nicht treffen bzw. veröffentlichen. Das schürt nur die Gerüchteküche und lässt zudem vermehrt Verschwörungstheorien zu. Wenn der Täter tatsächlich in Diplomatenkreisen zu suchen ist, sollten die Ermittlungsbehörden nicht gerade deshalb offen und transparent mit den Fallinformationen umgehen? Es bleibt eben immer ein fader Beigeschmack und manch einer behauptet nicht völlig abwegig, dass solche Aussagen nur dazu dienen, dem gemeinen Volk Engagement und Interesse an der Auflösung zu suggerieren. Und: um manche Täterkreise zu schützen.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#9

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 6. Jan. 2015, 18:03

An dieser Stelle mal die Fundsachen:

Der Schirmständer, an dem die Leiche festgebunden war
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Die Leiche wurde mehrtourig mit diesem Frotteebetttuch umschlungen und verknotet
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Mit dieser lilaweißen Nala, eine Art Gürtel, wurde die Leiche angebunden
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#10

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 19. Apr. 2015, 15:55

Ungeklärte Morde - Dem Täter Auf Der Spur - Das Mainmädchen

[video]https://www.youtube.com/watch?v=lpVMhTjqDCU[/video]


Aktenzeichen XY 7.9.2001

[video]https://www.youtube.com/watch?v=C71M0Csw5Cw[/video]

Ein Fall, der mich immer noch schockt. Unvorstellbar, was das arme Mädchen erleben musste...
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#11

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Mo, 20. Apr. 2015, 11:00

Der erste Bericht driftet etwas von den mir bisher bekannten Infos ab: "Zwei Männer in einem Ruderboot ..." fanden das Bündel (kein Radfahrer oder Spaziergänger), "17 bis 18 Jahre alt", nicht 15-17...

Ich hoffe, ich bin da nicht so kleinlich, aber mir stößt sowas immer gleich auf. Aber hier habe ich zum ersten Mal die zuständige Ermittlergruppe gesehen. Und das Thema (Binnen)Schiffer ist ein wichtiger Aspekt. Den habe ich gar nicht in Erwägung gezogen, obwohl doch eigentlich ein naheliegender Gedanke... Von wann ist denn dieser Beitrag?
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#12

Ungelesener Beitrag von Salva » Mo, 20. Apr. 2015, 11:44

AndreaManuela hat geschrieben:Der erste Bericht driftet etwas von den mir bisher bekannten Infos ab: "Zwei Männer in einem Ruderboot ..." fanden das Bündel (kein Radfahrer oder Spaziergänger), "17 bis 18 Jahre alt", nicht 15-17...
Ich hoffe, ich bin da nicht so kleinlich, aber mir stößt sowas immer gleich auf.
Da schließe ich mich dir an! Die üblichen Details, die im Wust der Berichterstattungen schon mal nicht so genau genommen werden. Zum kotzen!

Hochgeladen wurde der Beitrag am 07.01.2015. Wann genau der Beitrag erstellt wurde... da bin ich noch am nachschauen:
fersehserien.de
Und das Thema (Binnen)Schiffer ist ein wichtiger Aspekt. Den habe ich gar nicht in Erwägung gezogen, obwohl doch eigentlich ein naheliegender Gedanke...
Mit diesen massiven Verletzungen, die dem armen Mädchen über Jahre hinweg zugefügt wurden, dürfte sie wohl kaum "arbeitsfähig" gewesen sein. Ich denke eher, sie wurde nur zu einem Zweck "gehalten": sexueller Sadismus. Und das kann demnach jeder gewesen sein.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#13

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 21. Apr. 2015, 06:32

Ich wollte jetzt auch keine Sparte oder Berufsgruppe beschuldigen. Es wäre halt nur eine weitere Möglichkeit, wie das Mädchen im Wasser gelandet ist. Sie muss ja nicht ständig auf einem Schiff gelebt haben.

Ob es hier je einen "Kommissar Zufall" geben wird, der das alles auflöst? Dieser Fall ist so ein Fall, bei dem ich es mir wünschen würde - um meine Lücken im Kopf zu füllen (diese offenen Fragen machen mich wahnsinnig), um dem Mädchen ein klein wenig Gerechtigkeit zukommen zu lassen - und um zu sehen, was für ein Mensch zu solchen Gräueltaten fähig ist. Diese Sache hat sich bei mir wirklich im Kopf festgesetzt und bewegt mich immer noch, wenn ich darüber lese. Wie mag es erst den zuständigen Ermittlern gehen...
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#14

Ungelesener Beitrag von Salva » Di, 21. Apr. 2015, 09:09

AndreaManuela hat geschrieben:Ich wollte jetzt auch keine Sparte oder Berufsgruppe beschuldigen. Es wäre halt nur eine weitere Möglichkeit, wie das Mädchen im Wasser gelandet ist. Sie muss ja nicht ständig auf einem Schiff gelebt haben.
Wenn man schon nichts konkretes hat, muss jede Option ins Auge gefasst werden. Das sehe ich so wie du.

Ich würde gerne wissen, warum die Polizei im Zuge der Ermittlungen auf diesen Diplomatenhaushalt gestoßen ist bzw. annimmt, dass das Mädchen in einen solchen gelebt haben könnte oder über diese Kanäle eingereist oder eingeschleust wurde. Wenn da wirklich was dran ist stehen die Chancen, den Fall zu lösen, denkbar schlecht.

Schockierend für mich ist auch die Aussage "Was macht ihr für einen Aufstand? Es ist doch nur ein Mädchen.". Okay... es gibt Kulturen, da zählt eine Frau weniger als ein Straßenköter, aber das, was hier über Jahre hinweg geschehen ist, macht einfach nur sprach- und fassungslos und zeigt mal wieder zu was Menschen fähig sind, wenn es um die Befriedigung der abartigsten Neigungen und Vorstellungen geht.

Was die Ermittler betrifft... keine Ahnung wie die mit solchen Fällen umgehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass so manch einer an dem Job zerbricht. Zur Mordkommission kommt zwar nicht jeder, aber das sind auch nur Menschen.
Was ich denen wirklich hoch anrechne - speziell in diesem Fall - ist, dass sie dem armen Mädchen ein würdevolles Grab auf dem Friedhof Heiligenstock/ Frankfurt a.M. finanziert haben.

Hier ist auch noch ein bewegender Artikel...
[hr][/hr]
Habe inzwischen nachgesehen: die Dokumentation "Ungeklärte Morde - Dem Täter Auf Der Spur - Das Mainmädchen" stammt aus der 1. Staffel, Folge 3 und wurde ab dem Jahr 2002 bis Ende 2012 ausgestrahlt.
Es gibt da noch eine Dokumentation vom Hessischen Rundfunk (10. Dezember 2013), aber die steht bei YouTube auf "Privat" und ist nicht abrufbar.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#15

Ungelesener Beitrag von AndreaManuela » Di, 21. Apr. 2015, 15:15

Leider bin ich nach und nach zu der Meinung gelangt, dass Menschen zu ALLEM fähig sind. Was Menschen betriff, was Tiere betrifft und was die Natur betrifft. Es ist nur immer furchtbar, wenn ich meine Meinung bestätigt sehe.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#16

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 5. Jul. 2015, 14:29

Der Fall des Mainmädchens bei Aktenzeichen XY vom 24. Juni 2009, ab 2:50

[video]https://www.youtube.com/watch?v=iQmhG5SiMeI[/video]
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#17

Ungelesener Beitrag von sweetdevil31 » Sa, 22. Aug. 2015, 12:05

Dieser Fall ist einfach so unbegreiflich :|

Was ich so überhaupt nicht verstehe...es wird gesagt, dass sie vllt umgebracht worden ist, weil sie keine Jungfrau mehr war...ok...so läuft das vllt bei denen, aber was war dann der Anlass für die Zahlreichen anderen Verletzungen???
Anscheinend brauchte das Mädchen gar nichts dafür tun, um schwer misshandelt zu werden...
Wie kann es sein, dass mitten unter uns sowas geschieht und niemand bekommt etwas mit?
Klar...es werden viele Kinder misshandelt und weder Nachbarn noch Familienmitglieder wollen etwas bemerkt haben...aber Knochenbrüche...Schnittwunden...Zigaretten ausgedrückt...Schläge gegen den Kopf...Sie muss doch wahnsinnig laut vor Schmerzen geschriehen haben...und das hat niemand gehört?!

Vllt ist das auch der Grund, dass sie von Diplomaten ausgehen...die leben abgeschiedener, oder haben genug Geld um das Umfeld zum Schweigen zu bewegen.
Salva hat geschrieben:Mich würde es nicht wundern, wenn die Eltern ihre Tochter an diese Monster verkauft hatten oder sogar wussten, was mit ihr angestellt wurde. In manchen Kulturen zählt ein Mädchen weniger als ein Straßenköter. :(
Sowas in der Art wird es wohl sein...wenn sie nicht gerade entführt wurde...könnten die Eltern das Mädchen vllt wirklich verkauft haben.
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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#18

Ungelesener Beitrag von Finlule » Sa, 22. Aug. 2015, 14:03

aber Knochenbrüche...Schnittwunden...Zigaretten ausgedrückt...Schläge gegen den Kopf...Sie muss doch wahnsinnig laut vor Schmerzen geschriehen haben...und das hat niemand gehört?!
Wäre durchaus möglich, dass keiner etwas mitbekommen hat. Die Abgeschiedenheit/ Umgebung (vielleicht unbewohnt durch Wald und Felder oder ähnliches) könnte ein Grund dafür sein. Oft bekommt man noch nicht einmal mit, dass etwas in einer Nachbarswohnung passiert, weil man arbeitet oder unterwegs ist. Wenn der Tatort ein größeres Anwesen ist, wird das noch viel schwerer.
Wahrscheinlich wusste niemand, dass es das Mädchen überhaupt gibt.

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Re: Der Fall Mädchen aus dem Main

#19

Ungelesener Beitrag von pfiffi » Fr, 4. Dez. 2015, 17:45

Stern Crime Nr. 4: Im wesentlichen die Infos, die auch hier schon stehen.

2 Szenarien weden angedacht: entweder Diplomatenhaushalt, oder "illegal" eingewandert und als zB Sexsklavin gehalten. in beiden Fällen würde tatsächlich niemand etwas gehört haben (wollen...). Frankfurt hat leider keine spezielle cold case unit.
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2001 | Frankfurt a. M. | Das Mädchen aus dem Main (15/16)

#20

Ungelesener Beitrag von NessyPaderborn » Sa, 28. Jul. 2018, 14:23

TEXT
Schlimm......Traurig das in Diplomatenkreisen sowas anscheinend öfter passiert und diese Bastarde nix zu befürchten haben,aufgrund Ihrer Stellung!!!!Es gab mal einen Bericht über einen kleinen Jungen der tot in einem Kanal in Amsterdam gefunden wurde,missbraucht und mit schwersten Misshandlungen.....Da führten die Ermittlungen auch in solche Kreise,in denen Kinder jeden Alters schwerst missbraucht und getötet werden und den Ermittlern aufgrund der hohen Stellung dieser Schweine die Hände gebunden sind,und das macht es traurigerweise so schwer Pädophilenringe zu sprengen😥😥😥
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#21

Ungelesener Beitrag von Salva » Sa, 28. Jul. 2018, 19:13

Hallo @NessyPaderborn, herzlich Willkommen bei Allcrime :like:

Das Mädchen aus dem Main... ein Fall, den ich immer wieder mal recherchiere, weil er mir einfach so in den Kopf kommt.
Ich glaube aber nach wie vor nicht, dass das Mädchen in einem Diplomatenhaushalt untergekommen sein könnte und dort derart misshandelt wurde und zwar über Jahre hinweg. Welchen Nutzen hätte denn ein derart unterernährtes und multiple verletztes Kind? Jedenfalls war es keine Haushaltshilfe. Und das sich auf Dauer so eine Tortur gerade in so einem Haushalt verheimlichen ließe, kann ich mir auch nur sehr schwer vorstellen.
Die Annahme der Polizei, das Mädchen könnte auf diese Weise illegal nach Deutschland gekommen sein, war in meinen Augen nie begründet. Illegale Einreisen gab es schon immer, genau wie es Menschenhandel schon immer gab. Und solange es "Eltern" gibt, die gerade ihre Töchter für ein paar Dollar bar auf die Hand verhökern weil es "Abnehmer" gibt, hört diese Schweinerei nie auf. Nicht zu sprechen von der Sklaverei im Nahost, die längst nicht nur durch die Terrormilizen wie ISIS usw. floriert. Ich zweifle auch kein bisschen daran, dass selbst hier lebende Familien ihre Töchter an Gott weiß wen alles verschachern! Wenn ich mir den Autopsiebericht anschaue, dann läuft es mir jedesmal eiskalt den Rücken runter. Unglaublich...:

- das Mädchen war 157 cm groß und 38,5 kg schwer
- dunkelbraune, ca. 30 cm lange Haare, Augenfarbe nicht bestimmbar
- verkrüppeltes linkes Ohr (sogenanntes Blumenkohlohr) mit einer Verwachsung
- lückenloses Gebiss ohne Weisheitszähne, keine zahn- oder kieferorthopädische Korrektur erkennbar
- multiple Verletzungen am ganzen Körper, die auf langandauernde, schwerwiegende Misshandlungen schließen lassen und nicht ärztlich versorgt wurden wie z. B.:
+ in Fehlstellung verheilte mehrfache Brüche beider Oberarme
+ zahlreiche längliche Narben an Stirn, Rumpf und Beinen
+ zahlreiche Brandnarben am ganzen Körper, z. T. an Zigarettenverbrennungen erinnernd
- das Mädchen war defloriert, hatte keine Anzeichen für eine Schwangerschaft und keine Anzeichen einer Genitalverletzung

Dass es keine Genitalverletzung gab, wundert mich hingegen schon. Wenigstens blieben dem armen Mädchen brutale Vergewaltigungen erspart. Ein Wermutstropfen! Oder sie wurde anderweitig vergewaltigt, aber darüber wird nichts berichtet.
Wie auch immer bzw. so oder so, der Fall wird nie gelöst werden, weil niemand ein Interesse daran hat. Am wenigsten die Eltern bzw. Hinterbliebenen.
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2001 | Frankfurt a. M. | Das Mädchen aus dem Main (15/16)

#22

Ungelesener Beitrag von Duchonin » Do, 10. Feb. 2022, 23:47

Was nicht in allen Meldungen steht:

Es sind dicke Ordner, gefüllt mit Fotos, Tatortberichten und kriminalwissenschaftlichen Gutachten, die belegen, dass das Mädchen ursprünglich aus [/b]]Pakistan oder Afghanistan[/b] stammt, aber die Jahre vor seinem Tod im Rhein-Main-Gebiet gelebt haben muss.

Es handelt sich um eine sogenannte Nala, eine Art Gürtel, der im pakistanischen und afghanischen Raum getragen wird. Die Beamten erstellten Fahndungsplakate, die sie in Afghanistan, Pakistan und Nordindien in Kirchen und Jugendzentren verteilten - auf Deutsch und Arabisch, dann auch in Farsi, Urdu, Dari und Paschtu.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 06526.html

Ich würde hier die Familie eines afghanischen Warlords als Täter vermuten, die nach der Machtübernahme durch die Taliban Mitte der 90-iger Jahre nach Deutschland geflohen sind.
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